Auf meiner Pendelstrecke hat der Radweg auf einem 300m-Abschnitt 3 Ampeln hintereinander.
Die Straße ist keine Alternative: dort steht alles voller gestauter Autos rum,
was sich seit der Hochwasserkatastrophe und den Autobahnsperrungen A61/A1 extrem verschärft hat.
Heute warte ich an der 1. Ampel, da kommt vom kreuzenden Radweg ein Mountainbikefahrer
mit lauter Musik und einem Kinderanhänger und stellt sich neben mich.
Als es kurz darauf grün wird, muss ich an dieser Stelle eher langsam anfahren,
da dort loser Schotter auf der Asphaltdecke liegt und mein Heckrad immer leicht durchdreht.
Der Mountainbiker beschleunigt hingegen sehr schnell auf geschätzte 35 km/h,
und hängt mich auf dem kurzen Stück einfach ab.
Aber an Ampel Nr. 2 stehen wir wieder nebeneinander, ich mustere ihn etwas verwundert:
hochpreisiges Mountainbike mit dickem Alurohr, ich meine, einen Akku im Rahmen zu erkennen, sehe aber keinen Motor.
Er ist ein Mann mittleren Alters mit südländischem Migrationshintergrund.
Aus dem Kinderanhänger schallt laute Musik mit wummernden Bässen:
aber es sind Kinderlieder in reinstem Deutsch und aberwitzigen Texten
da wird von einer Oma gesungen, die mit Socken beworfen wird ?!
Ob ein Kind im Anhänger drin ist, kann ich nicht sehen, da das Verdeck geschlossen ist.
Direkt nach Ampel 2 kommt nach einer Straßenüberquerung Ampel 3.
Wieder nebeneinander, mustert er mich kurz und fragt was ich denn Spitze fahre.
Ich: etwa 50 in der Ebene, wenn ich den Wimpel abmache, sind auch mal 60 drin.
(Hinten fahre ich immer noch M+
)
Er: ok, 50 schaffe er auch, aber der Anhänger hält ihn auf, ich solle doch besser vorfahren.
Ich bedanke mich dafür und darf vorfahren.
Ein feiner Zug von ihm, da ich ihn am folgenden geraden Stück wegen der Hängerbreite
hätte kaum überholen können