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Meine Entscheidung für ein Trike ist erst dieses Jahr gefallen. Mitte Januar habe ich es bestellt und warte derzeit noch auf die Lieferung.
Das Interesse für Liegeräder kommt ursprünglich von meinem Bruder, dessen Enthusiasmus auf mich abgefärbt hat. Zusammen waren wir auf Fahrradmessen und seitdem ich dort Liegeräder gefahren bin, war ich auch begeistert.
Mein Bruder interessiert sich mehr für Einspurer und schaffte sich ein Optima Orca an. So kam ich auch in den Genuss diesen Einspurer für einige Wochen zu fahren.
Während das Rad zwar sehr bequem ist, hatte ich auch nach mehreren hundert Kilometern noch ein ungutes Gefühl beim Fahren. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit ist die Balance zwar einfach zu halten, beim langsam fahren musste ich mich jedoch stark konzentrieren. Sandige Pisten mit vielen Schlaglöchern erwiesen sich als äußerst unangenehm. Das Hinterrad rutschte leicht weg und ich bin einige Male auf diese Weise gestürzt. In Berlin reichte eine feuchte Tram Schiene, über die ich quer drüber gefahren bin, für das Wegrutschen des Hinterrades. Ich lag mitten auf der Straße, die Trambahn musste kurz hinter mir halten...
Damit war mir dann klar, dass für mich ein Einspurer nicht in Frage kommt. Ich will nicht nur top Asphalt Straßen bei bestem Wetter befahren. Auch holprige Streckenabschnitte und Regen muss mein Rad meistern können. Sicher war hier der Einspurer meines Bruders kein Prachtexemplar und hat die Einspurer wohl eher schlecht als Gattung vertreten, aber mir doch so die Trikes attraktiver gemacht. Ich will gemütlich mit meiner Freundin Touren fahren können, ohne mich bei langsamer Geschwindigkeit zu sehr konzentrieren zu müssen. Beim Anhalten sich nicht aus den Pedalen klicken zu müssen ist ebenfalls angenehm.
Dennoch habe ich erstmal noch gewartet. In Berlin kam ich noch gut mit meinem Up durch den Alltag und hatte keinen echten Platz für ein Trike. Dann bin ich in den Taunus gezogen und hier sah es nun ganz anders aus. Steige ich hier auf mein Up heißt das zwangsläufig sich völlig zu verausgaben. Ebene Strecken gibt es quasi nicht, es geht nur entweder steil aufwärts oder abwärts. Das macht zwar auch Spaß aber ich habe festgestellt, dass ich mich nun wesentlich seltener aufs Rad setze und die Strecken, die ich so als Tages/Nachmittagsausflug bewältigen kann nur noch ein Viertel der Streckenlängen betragen, die ich im Flachland gefahren bin.
Also musste nun endlich das Trike her - und zwar mit E-Antrieb, damit ich meinen inneren Schweinehund wieder öfter überwinde und auch längere Strecken fahren kann.
Anforderungen waren also folgende:
- Vollfederung für holprige Streckenabschnitte
- Faltbarkeit, um es platzsparend unterbringen zu können.
- Pinion Getriebe, da ich Pinion bereits bei anderen Rädern lieben gelernt habe und keine Kettenschaltung mehr haben möchte
- Go Swissdrive, weil dieser leise ist, viel Power bietet und mich andere Motoren vom Konzept bislang noch nicht so sehr überzeugt haben wie eben der Go Swissdrive
HP Velotechnik, Hase, KMX und ICE kannte ich schon von diversen Messen. Ein paar weitere Hersteller habe ich auch noch recherchiert, aber ich fand keinen, der die Kombination Pinion + Go Swiss anbot. (Jetzt erst habe ich durch dieses Forum von Velomo erfahren, wo es diese Optionen wohl gibt...) Eine Bastellösung wollte ich nicht. Schließlich kündigte HP Velotechnik an, auch Pinion Getriebe zu verbauen. Zu einem besseren Zeitpunkt hätte diese Ankündigung nicht kommen können!
Entsprechend habe ich mir nochmal für ein paar Wochenenden Scorpion Trikes ausgeliehen und bin diese ausgiebig probegefahren, um mich so für meine Wunschkonfiguration (gerade was den Sitz angeht) zu entscheiden. Ich war durchweg begeistert, habe mich für ein Scorpion FS 26 mit dem Body Link Sitz entschieden und mir das entsprechend bestellt. Einzige Alternative wäre das fs20 gewesen, aber weil ich ja mit E-Antrieb fahre, setze ich lieber auf eine höhere Entfaltung. Für Gepäck reichen mir 2 Taschen an der Seite aus.