Velomobilfahren, Gefahren erkennen, vermeiden, sicher handeln

Daran, dass das mein Fehler ist, besteht gar kein Zweifel. Aber wie kann ich diese Blackouts vermeiden?
Sicherheitsabstand halten. Da wird (fast) immer ausgiebig Reaktionszeit mit eingerechnet, siehe hier. Innerorts 1s Abstand einzuhalten ist meiner Meinung nach fahrlässig, dort brauche ich mehr Sicherheitspuffer, weil viel mehr Querverkehr vorhanden ist. Ich fahre mit den gelernten 3 s sehr gut.
Wenn Deine Blackouts 3s übersteigen, solltest Du überlegen, wie Deine Aufmerksamkeit auf den Verkehr konzentriert werden kann, z.B. durch Weglassen von Ablenkung wie Musik und Telefon, ausreichend Pausen machen, nicht mit zuviel Schlafdefizit oder alkoholisiert zu fahren und generell der Einstellung, im Straßenverkehr teilzunehmen und nicht nur irgendwo hinzufahren.
Die Beispiele sollen jetzt keinesfalls andeuten, sie würden bei Dir zutreffen - sind nur Sachen, die mir an mir selbst und anderen schon aufgefallen sind.
In Deinem Fall: Wenn der Verkehr zu stark ist, um auf der falschen Straßenseite ein Schlagloch zu umfahren, solltest Du abbremsen statt zu versuchen, doch irgendwie durchzukommen.

Gruß,

Tim
 
Sicherheitsabstand halten.
Ich würde eher sagen, ich ahbe zuviel Sicherheitsabstand gelassen. Wäre ich dichter aufgefahren, hätte das Fahrzeug vor mir meine Aufmerksamkeit angezogen, und nicht andere Sachen.
nicht mit zuviel Schlafdefizit
Vielleicht ist es wirklich das. Ich habe heute kein ausgesprochenens Schlafdefizit, aber ich werde heute abend gut einschlafen können. Vielleicht fehlen mir heute 1 - 2 h Schlaf, um so richtig gut ausgeschlafen zu sein.
 
Bitte mal nach "situation awareness" suchen.
Für eine Antwort müßte ich mindestens eine Nacht drüber schlafen.
 
Wäre ich dichter aufgefahren, hätte das Fahrzeug vor mir meine Aufmerksamkeit angezogen, und nicht andere Sachen.
Abstand mit Aufmerkamkeit! Bei mir wars auch schon knapp (nicht mit dem Velomobil), da muss man entweder besser aufpassen oder viel Abstand lassen und den aber auch halten!
 
[URL='https://de.wikipedia.org/wiki/Situationsbewusstsein']wikipedia[/URL] schrieb:
Die Veränderungen in der Umgebung und der zukünftige Zustand der Objekte werden zutreffend für eine ausreichende Zeitspanne vorhergesagt.
Der Punkt ist es wohl: Ich hab einfach nicht damit gerechnet, dass jemand links abbiegt und deshalb steht, sondern das er weiterfährt, wie es auch meistens der Fall ist. Deshalb konnte ich mich um andere Sachen kümmern.
 
Mit meinem EVO-R muss ich auch viel mehr Sicherheitsabstand einhalten als mit meinem Trike Scorpion fs 20. Das Trike fährt langsamer, hat gute Scheibenbremsen, breitere Reifen und eine grössere Spurweite. Das sind alles einzeln betrachtet kleine Einflussfaktoren, machen aber in der Summe das Trike gutmütig aber eben nicht unbedingt schnell. Darum nimmt man auch ein Velomobil und nicht ein Trike, wenn man schnell nach Palermo fahren will.

Ich denke, dass es nicht mangelnde Aufmerksamkeit von "Ich" ist, sondern dass ein Velomobil einfach etwas anspruchsvoller ist.

Weiterhin gute und sichere Fahrt und stets eine HANDBREIT Luft zwischen Nase und Vordermann.
 
und stets eine HANDBREIT Luft zwischen Nase und Vordermann.
Mir waren die 20 cm vom Fluxtretlager zum Kofferraum des 7er BMWs nach Vollbremsung aus 50 km/h in 12% Gefälle knapp genug. Ich hatte frisch die Scheibenbremse, von deren Belägen die halbe Lebensdauer auf den 20 m draufging. Der 7er hat gestunken, meine Scheibe war mit aufgeschmolzenem Bremsbelag überzogen. Der vor ihm hatte sich kurzfristig entschlossen, die 170°-Kehre nach rechts zu nehmen und die Bremse reingehauen.
Da hatte ich keine 3s Abstand gehalten, wär mir fast zum Verhängnis geworden.
Insofern: Allen ne unfallfreie Fahrt!

Gruß,

Tim
 
meine Aufmerksamheit wird von irgendetwas gefangen genommen
Ich hab einfach nicht damit gerechnet, dass jemand links abbiegt und deshalb steht, sondern das er weiterfährt. Deshalb konnte ich mich um andere Sachen kümmern.
Komisch, dass hier keiner laut schreit. Sonst gibt es heftige Kommentare, wenn ein Autofahrer unaufmerksam ist.
1. Während der Fahrt sollte man sich nicht ablenken lassen.
Sicherlich lässt sich das nicht vollständig vermeiden, aber ich habe den Eindruck, die Gefahren des Verkehrs werden inzwischen so stark akzeptiert und verdrängt werden, dass oftmals "nebenbei" ein Fahrzeug geführt wird, während die Gedanken völlig woanders sind.
2. "Blackouts" auch wenn sie nur selten und kurz auftauchen sind für mich ein Zeichen, dass ich eine Pause einlegen sollte oder am Besten eine Runde schlafen sollte.
3. Ich frage mich, wie du reagierst, wenn ein Autofahrer sagt :
Ich hab einfach nicht damit gerechnet...
....dass da so was komisches (Velomobil) auftaucht.

Aber ja, auch ich kenne solche Situationen. Bisher habe ich mir vorgenommen, keine schnellen Fahrzeuge mehr zu fahren, wenn mir so etwas häufiger passiert.
Als erstes würde ich allerdings prüfen, ob es eventuell eine medizinische Ursache gibt.

Wobei sicherlich schwer zu beurteilen ist, was noch normal und akzeptabel ist, und wann eine gefährliche Grenze überschritten ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
@berbr Mit so einem Beitrag habe ich schon gerechnet.
ob es eventuell eine medizinische Ursache gibt.
Nicht nur eventuell, die gibt es: Schlafmangel, auch wenn es nur eine Stunde ist - schon zu viel. Wenn man schwer hat, aufzustehen, dann hat man zu wenig geschlafen. Wecken mit Wecker ist sowieso unakzeptabel.
1. Während der Fahrt sollte man sich nicht ablenken lassen.
Sicherlich lässt sich das nicht vollständig vermeiden, aber ich habe den Eindruck, die Gefahren des Verkehrs werden inzwischen so stark akzeptiert und verdrängt werden, dass oftmals "nebenbei" ein Fahrzeug geführt wird, während die Gedanken völlig woanders sind.
Das trifft auf mich nicht zu. Ich wurde in den 2 Mal (und das erste Mal ist sicher ein schon 0,75 Jahre her) durch Fahrsituationen abgelenkt.
2. "Blackouts" auch wenn sie nur selten und kurz auftauchen sind für mich ein Zeichen, dass ich eine Pause einlegen sollte oder am Besten eine Runde schlafen sollte.
Gestern war ich keine 10 min unterwegs.
3. Ich frage mich, wie du reagierst, wenn ein Autofahrer sagt : ....dass da so was komisches (Velomobil) auftaucht.
Das ist nicht hypothetisch bei mir. Ich habe dann gesagt, man soll nach dem fahren, was man sieht, nicht nach dem, womit man rechnet. Der Richtigkeit dieser Aussage stimme ich nach wie vor zu, auch wenn es mir gestern nicht gelungen ist.
Bisher habe ich mir vorgenommen, keine schnellen Fahrzeuge mehr zu fahren,
Da ist was Wahres dran; solche Situationen kenne ich von meinen langsamen Fahrrädern nicht.
wenn mir so etwas häufiger passiert.
Das Problem ist, dass einmal manchmal schon reicht.

Im Übrigen: Seit ich Liegerad fahre, erlebe ich hin- und wieder solche Blackouts auch bei Autofahrer: Sie überholen mich mit viel Abstand, d.h. sie fahren auf die Gegenfahrbahn, beachten den Gegenverkehr aber überhaupt nicht.
 
Im Übrigen: Seit ich Liegerad fahre, erlebe ich hin- und wieder solche Blackouts auch bei Autofahrer: Sie überholen mich mit viel Abstand, d.h. sie fahren auf die Gegenfahrbahn, beachten den Gegenverkehr aber überhaupt nicht.
Leider fast täglich zu beobachten.

Am heftigsten war ein Treffpunkt auf der Fahrt nach Germersheim. Wir standen mit mehreren Velomobilen und Liegerädern etwa 50 Meter von einer Ampelkreuzung entfernt.
Nachdem wir mehrfach heftiges Reifenquietschen gehört hatten, bemerkten wir, dass immer wieder Autos bei Rot über die Kreuzung fuhren.
Nachdem wir die Straßenseite gewechselt haben und somit etwas aus dem Wahrnehmungshorizont der Autofahrer verschwunden waren, lief der Verkehr wieder störungsfrei.
 
Folgendes ist mir schon zum zweiten Mal passiert.
Finde ich übrigens eine Superidee, kritisch Situationen beim Velomobil zu beschreiben. Mir z.B. ist gestern ziemlich "ungemütlich" geworden, als ich mit etwa 30 kmh von der Fahrbahn auf den Fahrradstreifen wechselte. Zwischen den beiden Spuren war kein Randstein sondern eine Vertiefung. Etwa 1 m breit und wohl etwa 5 cm tief in der Form eines sehr flachen "V". Für ein Fahrrad ist das gar kein Problem aber für ein VM kann sowas verhängnisvoll werden. Die plötzlich Kippbewegung um die Längsachse hätte fast zum dritten Umfaller geführt.
 
Nachdem wir mehrfach heftiges Reifenquietschen gehört hatten, bemerkten wir, dass immer wieder Autos bei Rot über die Kreuzung fuhren.
Nachdem wir die Straßenseite gewechselt haben und somit etwas aus dem Wahrnehmungshorizont der Autofahrer verschwunden waren, lief der Verkehr wieder störungsfrei.
Mir scheint, dass nicht wenige Autofahrer, wenn sie Velomobile oder auch Liegeräder sehen, derart vom Verkehr abgelenkt werden, dass sie eine Gefahr für sich und andere werden.

Anscheinend besteht bei manchen der Drang zu zeigen, wer hier auf der Fahrbahn das Sagen hat und wer der Stärkere ist.

Wie sonst ist es zu erklären, dass sie trotz Gegenverkehr mit viel zu geringem Seitenabstand überholen oder sich mit Gewalt bei einer roten Ampel noch vor dem Radfahrer in die Poleposition quetschen, um dann oftmals 100m später links oder rechts abzubiegen. Solche Situationen erlebe ich beinahe täglich auf meinem Arbeitsweg, und der ist nur 2,4 km lang.

Selbst kurz vor einer Ampelanlage wird noch möglichst knapp überholt und dann oft noch bei Dunkelgelb oder sogar schon Rot der Zebrastreifen oder die Kreuzung überquert.
 
Die plötzlich Kippbewegung um die Längsachse hätte fast zum dritten Umfaller geführt.
Der Unfall von Düsseldorf ist mir sehr nahe gegangen. Vor allem weil mir beinahe dasselbe passiert wäre. Ich hatte einfach mehr Glück. Und deshalb aktiviere ich den alten Thread von Velotroll. Man sollte diesen Thread immer wieder lesen.

Die Kippgefahr beim Velomobil darf man nicht unterschätzen. Die Spurbreite von 60 cm ist sehr knapp bemessen. Aber nur so lassen sich (scheinbar) leichte VM's bauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo !
Ich versuche aktuelle Unglücke in Wiki mit einzuarbeiten. Mir geht jeder Unfall an die Nieren. Gerade weil oft so etwas vermeidbar ist. Zum letzten Fall vermute ich, das der Fahrer den Lichtmast zu spät wargenommen und abrupt eingelenkt hat, verbunden mit einem Ausbrechen des Hinterrades. (vielleicht war der Mast auch zu sehr abgeschattet) Aber das ist nur meine Vermutung. Gerade an die Anfänger gerichtet: seid vorsichtig und sehr aufmerksam. VM ist nicht gefährlich, aber ihr müsst euch an die Grenzwerte herantasten. Seid umsichtig und konzentriert bei der Sache.
Und die Geschwindigkeit vorausschauend anpassen.

Für ein sicheres Fahren.

der Velotroll
 
Seid umsichtig und konzentriert bei der Sache.
Und die Geschwindigkeit vorausschauend anpassen.
Nicht nur das vor allem lernt Situationen vorauszuahnen, in denen ihr schlichtweg übersehen werden könntet. Setzt die Hupe lieber einmal zuviel ein wie zu wenig. Im Stadtverkehr zumindest immer 2 Finger auf der Bremse lassen.
 
Der Unfall von Düsseldorf ist mir sehr nahe gegangen
der Unfall von Düsseldorf zeigt recht gut, dass man mit dem VM an abgesenkten Bordsteinen oder ähnlichen vermeintlich kleinen Hindernissen grundsätzlich Geschwindigkeit raus nehmen solle. Erst recht, wenn man nicht rechtwinklig drüber fährt und/oder beim Überfahren lenken muss. Da herrscht einfach höchste Kipp-Gefahr.
 
... die ganzen Vorsichtsmassnahmen plus das Restrisiko oder man hält sich von Radwegen fern ...

Was soll ich mit 40-50 auf dem Trottoir bei den Blinden?
Das ist für Familien mit Kindern die noch nicht gerade fahren können oder Leute die kaum schneller als Fussgänger fahren recht, aber doch nicht für Leute die vorwärts kommen wollen oder aus sonstigen Gründen zügig unterwegs sind. Dafür sind die Wege nicht geeignet. Sie könnten es zwar sein, wenn die Planer ihr Hirn zuhilfe nehmen würden. Tun sie aber nicht. Und dann kommen so perfide Fallen dabei raus.
 
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