Velomobilfahren, Gefahren erkennen, vermeiden, sicher handeln

V

Velotroll

Hallo Leuts!

Ich weiß, es ein heikles Thema. Aber jeder Verkehrspilot wird darin geschult. Verhalten in besonderen Fällen oder Gefahreneinweisung. Nur weil ein Flugzeug abschmieren kann, ist die Entwicklung in der Luftfahrt ja nicht stehen geblieben. Im Gegenteil, weil man die Grenzen erflogen hat, lernte man sie zu erkennen und darauf richtig zu reagieren. Man kann ein Flugzeug langsam fliegen, dann sind aber abrupte Steuerbewegungen zu unterlassen. Und beim VM-Fahren gibt auch heikle Situationen, die durch fehlerhafte Bedienung, Unaufmerksamkeit, nicht vorausschauende Fahrweise, unangepasste Geschwindigkeit etc. entstehen können. Ich möchte hiermit ein Thema eröffnen, dass eine Art Sammlung von Gefahren und besonderen Fällen ist. Aber nicht nur sammeln, sondern wie man sie frühzeitig erkennt. Ob das der tote Winkel, die Garagenausfahrt, eine öffnende Autotür etc. ist. Das meiste kann man schon vorher erkennen und entsprechend handeln - den Abstand erhöhen und den Blickkontakt suchen. Nur als einleitendes Beispiel. Mein Quest 15 wurde schon vor 15 Jahren im Kreisverkehr auf die Seite gelegt. Warum passiert das aber auch heute noch?
Denn VM-fahren ist per se nicht gefährlicher. Es ist nur anders. Wie das Fliegen eben.

Gruß

Der Velotroll
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fahrradfahren ist gefährlicher als Laufen, da man dem Körper zusätzlich kinetische Energie hinzufügt. Fliegen ist noch gefährlicher, da auch noch potentielle Energie dazu kommt. Beides kann den menschlichen Körper ungesund verformen.

Aber ich stimme dir insofern zu, dass ein darüber Reden das Risiko minimieren kann.
 
Da hab ich gleich mal ne Frage Andy erfahrenen Piloten, findet ihr eine Panzerlenkung sicherer als ein Tiller im VM ?

So im Bezug auf Reaktionsgeschwindigkeit und Crashsicherheit.
 
unangepasste Geschwindigkeit
gepaart mit Selbstüberschätzung dürfte wohl einer der Hauptgründe für Velomobilunfälle ohne Autobeteiligung sein. Leider stelle ich das auch bei mir immer wieder fest. Aber in diesen Situationen wird die Gefahr ausgeblendet. Wenn man, wie ich am letzten Sonntag, mit 65 Km/h in einem alten Alleweder den Berg runterjagt ist man von der Geschwindigkeit berauscht. Aber wehe, ich muß bei diesem Tempo einem plötzlichen Hindernis ausweichen. Das würde garantiert in die Hose bzw. in die Büsche oder den Graben gehen. Für solche Geschwindigkeiten ist das Ding einfach nicht gemacht.
Wir tun wohl alle gut daran, nicht ständig am Limit zu fahren.
Glücklicherweise gibt es ja inzwischen Velomobile mit deutlich höherem Sicherheitsstandard. Das QV ist in dieser Beziehung der Vorreiter, das Vierrad von IntercityBikes wird das nächste sein. Die anderen Hersteller werden nachziehen müssen, ob sie wollen oder nicht. Was allerdings bisher bei keinem der mir bekannten Modelle serienmäßig eingebaut wird ist ein Überrollbügel, der diesen Namen auch verdient. Dieser würde bei einem Überschlag schwere Kopfverletzungen größtenteils verhindern. Der Alienhaube vom QV traue ich diese Aufgabe nicht zu. Aber sie ist vermutlich immer noch besser als ganz ohne was über der Rübe.
Die nächste Entwicklungsstufe sollte eine Kopfhaube sein, die auch seitliche Kräfte beim Überschlag abfangen kann.
Dann nehme ich gerne ein Mehrgewicht in Kauf, wenn ich dafür auch ein Mehr an Sicherheit erwerbe.

Gruß Uwe
 
findet ihr eine Panzerlenkung sicherer als ein Tiller im VM ?
Ich liebe meine Panzerlenkung und ich selber komme mit Tiller nicht gut klar, aber anderen geht es genau umgekehrt.
@Christoph Moder hat bei seinem Unfall Verletzungen vom Panzerlenkungshebel und den daran montierten Sachen abbekommen. Nicht schlimm, aber störend.
Generell: Scharfe Sachen im Kontaktbereich des Körpers vermeiden.

Das würde garantiert in die Hose bzw. in die Büsche oder den Graben gehen. Für solche Geschwindigkeiten ist das Ding einfach nicht gemacht.
Hatte ich in Frankreich, Vorfahrtname durch ein aus dem Wohngebiet fahrendes Auto. Ergebnis war ein leichter Bremsplatten links, aber ohne Defekt. Gute Bremsen, gute Reaktion und ein Autofahrer, der mir 80 cm Straße ganz links gelassen hat (stand quer vor mir auf der Straße) haben gereicht, damit nichts passiert ist. Es wäre aber besser gewesen, die Geschwindigkeit schon vorher zu reduzieren - er stand da ja schon länger und wartete, daß er abbiegen konnte.

Gruß,

Tim
 
Die Milane sind so konzipiert dass eben nicht der Kopf der höchste Punkt vom Fahrzeug ist. Die Hutze ist stabil gebaut damit sie den Überrollbügel spielen kann wenn es drauf ankommt. Im übrigen sind sie so schlank gebaut dass sie nicht rollen sonder nach dem Umfallen auf der Seite schlittern.

Grenzsituationen beherrschen kann man nur wenn man sie bereits erlebt hat. Theoriekurs bringt da gar nix. Also ausprobieren wenn man Platz hat. Was passiert wenn das VM ein Bein hebt? Wieviel braucht es dazu? Was passiert wenn es vorne rutscht? Was wenn es hinten ausbricht? (geht eigentlich nur bei Schnee und Ölspur) Also immer mal wieder ans Limit gehen und schauen was passiert. Dadurch reduziert man Überaschungen. Bremsen üben kann/muss man an Kreisverkehren reichlich.
 
Vielleicht noch wenige Selbstverständlichkeiten.
Wenn das Gefährt sich mit mehr als 1 km/h bewegt, Kontakt der Füße zur Fahrbahn vermeiden. Die Achillessehnen danken es.
Bei Rückwärtsfahrt mit dem Flintstonedrive entsprechend Vorsicht walten lassen.
Wenn das Fahrzeug ein Beinchen hebt, nur ein klein wenig "aufmachen", um nicht durch starkes Gegenlenken sich auf der anderen Seite abzulegen. Es gibt ein Video mit einem Mango, das zeigt, was bei schreckhaftem Gegenlenken passiert.
Mit einem erfahrenen Velomobilisten wie Daniel würde ich allerdings gerne mal das kontrollierte Fahren auf zwei Rädern üben.
Bei Annäherung an einen persönlichen Geschwindigkeitsrekord sich rechtzeitig fragen, welche Tücken gerade diese Gelegenheit hat.
Sich möglichst aus toten Winkeln von KFZ heraushalten. Das gilt auch hinter einem PKW mit winziger Heckscheibe. (Ach was waren doch die Brezelfenster des VW Käfer dagegen noch tief heruntergezogen!)
Wenn es einen auf einen Trampelpfad im Wald quer zum Hang verschlägt, auch mal aussteigen und die Fuhre schieben. Denn Eskimorollen ohne Schäden sind im Kajak einfacher zu absolvieren. Mit der Leitra ist mir so etwas mal völlig ohne Sach- und Personenschaden gelungen. Ich bin trotzdem nicht auf einen zweiten Versuch scharf.
 
Jenseits 60 km/h, vielleicht schon jenseits 50 km/h kriegt man kein Velomobil vor einem plötzlich auftauchenden Hindernis zum stehen, da hilft auch die QV Hinterachsbremse nicht. Dann heißt es Crash oder Abflug. Oft kann man die Straße gut übersehen und das Risiko wird geringer sein, weg ist es nicht. Das sollte uns allen klar sein.

Die Traktion schneller Reifen beim Bremsen, auf losem Untergrund und Nässe bzw. Matsch ist begrenzt. Da kann man auch ungebremst aus der Kurve fliegen, gebremst erst recht wie @Cars10 jetzt erlebt hat.

Die VM mit 3 Rädern sind besser geworden, Schwerpunkt niedriger, straffer und steifer, aber dennoch sind die Folgen plötzlichen Führungsverlusts des Hinterrades gravierend. Schnelle slides sind überschlaggefährdet es sei denn man fährt auf zugefrorenem See.

Gute Kopfhutze und Schultern unterm Rand erhöhen die passive Sicherheit. Die nur geklettete Haube des QV bietet aus meiner Sicht weniger Schutz. Es fehlen die Fälle (glücklicherweise), ich vermute sie wird beim Überschlag weggerissen und beim Rutschen auf der Seite wahrscheinlich auch.

Tillergefahr bei Aufprall halte ich für überschätzt. Relevant nur bei echtem Frontalcrash, und dort falten sich erstmal die Beine schmerzhaft auf den Pedalen und die Hände und Arme amTiller bevor der Torso soweit runterrutscht. Panzerlenkung bietet größere Risiken, vermute ich.

Helm kann schützen, kann bei auf der Seite rutschendem VM aber auch Gefahrenquelle sein, vergrößernden Kopf und die Möglichkeit, irgendwo hängen zu bleiben. Geschlossener Helmkörper wäre da wohl besser. Helm würde zugleich die Genickbruchgefahr des hinteren Süllrands reduzieren. Für Kiefer und Gebiss müsste es allerdings wohl Integralhelm sein, zB aus dem Downhillsport.
 
Jenseits 60 km/h, vielleicht schon jenseits 50 km/h kriegt man kein Velomobil vor einem plötzlich auftauchenden Hindernis zum stehen
aber man könnte versuchen, auszuweichen, sollte der dafür nötige Platz vorhanden sein. Das ist mit einem Vierrad sicherlich einfacher und sicherer als mit einem Dreirad.
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Die Milane sind so konzipiert dass eben nicht der Kopf der höchste Punkt vom Fahrzeug ist
Das trifft dann aber auch nur auf Fahrerdurchschnittsgrößen zu. Ein Freund von mir fährt ein Quest und ist 2.02 m groß. Das Quest ist extra für ihn von Velomobiel.nl so umgebaut worden, damit er seine Körperlänge darin überhaupt verstauen kann. Sein Kopf überagt die Heckhutze des Quest um gute 10 cm. Ich bezweifele, dass das im Milan deutlich anders wäre. Vermutlich würde er dort gar nicht reinpassen.
 
@Velotroll : Gute Idee, diesen Thread anzulegen!
@Christoph Moder hat bei seinem Unfall Verletzungen vom Panzerlenkungshebel und den daran montierten Sachen abbekommen. Nicht schlimm, aber störend.
Genau. Es waren nur Schrammen; woher sie kamen, kann ich schlecht rekonstruieren; vielleicht hätte man sie vermeiden können, wenn Kanten und Schrauben an den Bremshebeln geglättet oder verkleidet gewesen wären. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es bei einem Tiller sehr viel besser gelaufen wäre, das hängt vom Einzelfall ab.

Meine Erfahrungen lauten entsprechend:
  • Das Vorhandensein einer Karosserie hat mich vor schlimmeren Verletzungen bewahrt:
    • Erstens bin ich nicht mit der Haut über den Asphalt gerutscht, sondern habe mich nur im Inneren des VM verletzt.
    • Zweitens ist das VM über eine Kante gerutscht, und dank seiner glatten Form darübergerutscht und nicht hängen geblieben.
  • Die Hutze ist höher als der Kopf, und hat mich vor Kopfverletzungen bewahrt. Die Hutze ist so massiv, dass man mit der Faust mit aller Kraft darauf einprügeln kann, ohne dass etwas passiert. Und trotzdem ist sie gebrochen. Ich habe aber nicht einmal eine winzige Schramme abbekommen.
  • Die relativ kleine Cockpit-Öffnung beim Ks hat wohl auch verhindert, dass ich rausfalle. Ich denke, es ist gut, dass man mit den Schultern fixiert ist.
  • Die Hutze beim Ks hat kein Kopfpolster. Das will ich nachrüsten. Ich bin beim Unfall vermutlich dort angestoßen; habe zwar nichts gemerkt und hatte keine Schmerzen am Hinterkopf, aber nach ein paar Tagen habe ich am Hinterkopf eine empfindlichere Stelle bemerkt (ist bald wieder verschwunden).
  • Bei einem Liegeradunfall (Frontalaufprall) ist der Tretlagerausleger gebrochen, und hat wohl sehr viel Energie aufgenommen; ich hatte zwar noch einige Tage steife Knie, aber mir ist erstaunlich wenig passiert.
  • Ich bin zwar schon ein paar Mal mit dem VM auf zwei Rädern gefahren, aber das war immer beherrschbar. Vielleicht, weil das Ks eine relativ große Spurbreite hat (also Räder ganz außen) und eine relativ harte Federung (bzw. wenig Federweg). Ich denke, bei einem komfortableren VM (ist das Ks sicher nicht) muss man in Kurven vorsichtiger sein.
Was könnte noch verbessert werden bzw. ist ungelöst?
  • Bei meinem Unfall ist die Haube sofort abgeflogen. Sie hält zwar keine großen Kräfte aus, aber eine Haube mit Polyamid (die nicht reißt) und einer stabileren Verankerung kann vor Schürfwunden am Kopf besser schützen.
  • Rund um den Körper sollten im Inneraum am besten keine scharfen Kanten sein.
  • Ein wegrutschendes Hinterrad (auf Nässe oder Eis) war bisher nie ein echtes Problem, weil das langsam passiert ist, ich konnte immer gegensteuern.
  • Bei den Vorderrädern ist es mir dagegen mehrfach passiert, dass diese plötzlich keinen Grip mehr hatten, das VM ist trotz Lenkeinschlag geradeaus gerutscht. Das kam jeweils völlig ohne Vorwarnung.
  • Und dann gibt es ja auch noch diese verdammten Situationen, wo die Straße nur punktuell glatt ist. Denn da gibt es dann überhaupt keine Vorwarnung, bzw. man rutscht und anschließend kommt vielleicht noch ein Überschlag.
Wenn man, wie ich am letzten Sonntag, mit 65 Km/h in einem alten Alleweder den Berg runterjagt ist man von der Geschwindigkeit berauscht. Aber wehe, ich muß bei diesem Tempo einem plötzlichen Hindernis ausweichen. Das würde garantiert in die Hose bzw. in die Büsche oder den Graben gehen. Für solche Geschwindigkeiten ist das Ding einfach nicht gemacht. Wir tun wohl alle gut daran, nicht ständig am Limit zu fahren.
Das ist aber zu sehr verallgemeinert. 65 km/h auf gerader Strecke ist alles andere als grenzwertig; und ich erwarte von jedem Fahrrad, selbst der billigsten Stadtschlampe, dass dieses Tempo grundsätzlich gefahrlos möglich ist. Ob man unbedingt 100 km/h fahren muss, ist schon eine andere Frage.

Nur zum Vergleich: Die Autobahn gilt als sehr sicher. Trotzdem, wenn selbst die langsamsten Fahrzeuge mit ihrem Tempo auf stehende Hindernisse träfen, wäre das für die Insassen mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich. Es ist nur deshalb sicher, weil die Fahrspuren breit sind, die Kurven weit, alles sehr vorhersehbar, und alles mit Leitplanken gesichert ist.

=> Entscheidend ist: Wie erkenne ich, was das Limit ist? Auf einer normalen Straße ist 70 km/h mit dem VM harmlos und sicher. Auf Radwegen, selbst übersichtlich, großzügig breit und mit glattem Teer, kann 30 km/h schon zu viel sein (z.B. enge Kurve und Schmierfilm). Das Problem ist doch, dass beim VM das Limit oft plötzlich kommt, man hat wenig Vorwarnung. Um nicht am Limit zu fahren, muss man wissen, wo das Limit ist.

Was bräuchten wir also? Ich denke, idealerweise sowohl Reifen als auch eine Lenkung/Fahrwerksgeometrie, die gutmütiger reagieren. Reifen, die langsam zu rutschen beginnen. Eine Lenkung, bei der man das Fahrzeug nicht durch eine einzige Bewegung zum Kippen bringen kann. Wo man also langsamer in den Grenzbereich kommt – nicht unbedingt später. Wie das geht? Keine Ahnung.
 
Da ich tempomäßig nicht mehr mit den jüngeren mithalten kann, befahre ich öfters Radwege. Da gibt es eine unübersichtliche Stelle, die mir oft Sorgen macht. Da kamen mir schon zwei Omas entgegen, die nebeneinander fuhren! Von der letzten Begegnung ein Kurzvideo, in dem ich zuerst die Airzound und dann meine elektrische Klingel ertönen ließ. Das scheint der entgegenkommende Rennradler alles gehört zu haben, denn er war an der kritischen Stelle schon nahe dem Stillstand.
 
Ich empfehle ganz generell, sich des Fahrzeugs und den Gegebenheiten besser anpassen... und die Komfortzone zu erweitern.
  1. Die meisten nutzen VM im Alltag aber seltener im Urlaub. Man ist während der besten Zeit des Jahres im doppelten Sinne außerhalb seines Erfahrungshorizonts.
    1. Im Urlaub ist mehr Gepäck aka Masse mit dabei. Alles Zusammen hatte ich wohl 15-20 kg extra dabei. Das VM wird sich also träger verhalten und (wahrscheinlich) einen anderen/höheren Kippunkt haben. Ein Wochenende vorher: Probe packen und eine längere Hausrunde 20-30 km drehen und ein Trainingscamp daraus machen. Kurven bei verschiedenen Geschwindigkeiten, S-Kurven und Elchtests nicht vergessen, Aus allen Geschwindigkeiten auch kontrolliert bremsen.
    2. Man kennt die Wege nicht und ist durch Navi, Karte und Realität abgelenkt. Schlagloch oder Baumwurzel übersehen, während man nach Essen sucht oder der Kamera. Also mehr auf die Straße achten, eventuell Wegansagen per Kopfhörer, öfter Pausen machen um Ermüdungsfehlern zu vermeiden ...
  2. Andere Dinge lassen sich leicht erkennen.
    1. Hunde /Spaziergänger / Pferde usw. Geschwindigkeit raus nehmen, verhalten sich oft irrational. (Oder stark beschleunigen um möglichst schnell aus der Gefahrenzone raus zu sein)
    2. Das Wetter sollte man Ernst nehmen. Hat es Nachts geregnet werden die Wege noch nicht überall trocken sein, auch mittags noch nicht. Also lieber langsamer fahren, besonders in Waldgebieten.
Mal als Anfang für einen VM-Einsteiger-Verhaltens-Buch/Regelliste
Carsten
 
Meine Beobachtung aus einigen Unfällen bzw. deren Schilderung:
Wichtig ist, dass die Kopfhutze wirklich deutlich höher ist, als der Kopf und dass man nur mit Schwierigkeiten (Körperdrehung, Arme zusammen oder ähnliches) unter dem Süllrand herauskommt. Beim Quest und beim Velayo ist dies bei schmaler Körperkontur nicht gegeben. Da könnte man wieder auf die Diskussion mit dem Sicherheitsgurt zurückkommen.
Wer beim Milan zu weit vorne sitzt, dürfte auch leichter beim Umkippen herausfallen.
 
Panzerlenkung bietet größere Risiken
Durch die getrennt angesteuerten Bremsen und leicht unterschiedliche Bremswirkung rechts/links habe ich etwas Bedenken im Falle einer plötzlichen Gefahrenbremsung die Lenkung zu verreissen ohne schnell genug reagieren zu können... bisher ist der Fall glücklicherweise noch nicht eingetreten. Daher an die Leute mit mehr Erfahrung: ist das eine berechtigte Befürchtung? Sind meine Bremsen evtl nur falsch eingestellt?
 
Bevor ich später am Tag vielleicht tiefer in diese Diskussion einsteige erstmal nur:
Trommelbremsen auf langen Gefällestrecken nie zu heiß werden lassen, wegen des Fadings. Eine Schussfahrt mit dem VM ist ein Supergefühl, kann aber bös enden. In der Fliegerei gibt es für jedes Flugzeug eine VNE (Velocity to never exceed, nie zu überschreitende Geschwindigkeit) und eine maximale Geschwindigkeit für vollen Ausschlag der Steuerflächen. Das gilt meines Erfahrens auch für VM.
 
Da gibt es eine unübersichtliche Stelle, die mir oft Sorgen macht. Da kamen mir schon zwei Omas entgegen, die nebeneinander fuhren!
Ja, so etwas ist echt gefährlich. Wir brauchen:
  • Übersichtliche Radwege ohne Gefahrenstellen.
  • Radfahrer, die sich an die Verkehrsregeln halten (also eben nicht z.B. zu zweit nebeneinander entgegen der Benutzungsrichtung), d.h. auch mehr Polizeikontrollen. Letzteres aber erst, wenn die Wege in einem Zustand sind, dass das stupide Befolgen der Verkehrsregeln an jeder Stelle überhaupt möglich ist.
Ich hatte gerade im Sommer schon einige gefährliche Situationen, weil dann die Schönwetter-Radler aus ihren Löchern kommen, und gedankenlos und rücksichtslos dahinrollen. Z.B. auf einem ausreichend breiten Radweg kamen mir schon mehrfach Radfahrer auf meiner Seite entgegen, und haben erst nach meiner Vollbremsung einen Schrei ausgestoßen, weil sie nicht mehr als fünf Meter nach vorne geschaut haben und mich vorher etliche Sekunden nicht wahrgenommen hatten.
Die meisten nutzen VM im Alltag aber seltener im Urlaub. Man ist während der besten Zeit des Jahres im doppelten Sinne außerhalb seines Erfahrungshorizonts.
Geht mir eigentlich anders. Erstens macht das Zusatzgepäck gewichtsmäßig nicht viel aus (und gibt sogar zusätzliche Last aufs Hinterrad), und zweitens fahre ich im Urlaub längere Strecken und habe mehr Zeit. Im Alltag will ich schnell ankommen, und weiß ganz genau, wo ich wie schnell fahren kann – und überschätze mich möglicherweise bei glatten Straßen.
Durch die getrennt angesteuerten Bremsen und leicht unterschiedliche Bremswirkung rechts/links habe ich etwas Bedenken im Falle einer plötzlichen Gefahrenbremsung die Lenkung zu verreissen ohne schnell genug reagieren zu können... bisher ist der Fall glücklicherweise noch nicht eingetreten. Daher an die Leute mit mehr Erfahrung: ist das eine berechtigte Befürchtung?
IMHO ja. Es hängt nicht nur von ungleich eingestellten Bremsen ab, sondern auch die Bremszüge können einen ungleichen Widerstand haben, so dass man den Druckpunkt nicht gleichzeitig erwischt. Und dazu kommt noch das Problem mit dem positiven Lenkrollradius, so dass die Bremsung nicht nur einseitig am VM zieht, sondern zudem noch die Lenkbewegung verstärkt.

Ich hatte genau dieses Problem. Das mag auch mit meinem Bremsverhalten zu tun haben; wenn man langsam dosiert am Bremsgriff zieht, lässt es sich nicht verhindern, dass die eine Bremse früher greift als die andere. Andere Leute haben mir geraten, immer gleich voll an den Bremsen zu ziehen, so dass möglichst schnell auf beiden Seiten die Beläge anliegen, aber das habe ich nie richtig hinbekommen.

Genau aus diesem Grund habe ich mir eine hydraulisch gekoppelte Bremsen installiert, und nicht bereut. Das löst zwar nicht das Problem mit ungleichen Belägen und positivem Lenkrollradius, aber der Unterschied ist wenigstens konstant, und ich kann jederzeit voll am Bremsgriff ziehen und muss nur mit einem geringen Unterschied rechnen. Mit zwei Einzelbremsen hatte ich erstens einen viel ungenaueren Druckpunkt (die Bremszüge waren wohl sehr schwergängig verlegt), und zweitens habe ich wohl unbewusst beim Bremsen überkorrigiert, so dass mich die Bremsen abwechselnd auf beide Seiten gezogen haben, vollkommen unberechenbar.
Trommelbremsen auf langen Gefällestrecken nie zu heiß werden lassen, wegen des Fadings. Eine Schussfahrt mit dem VM ist ein Supergefühl, kann aber bös enden. In der Fliegerei gibt es für jedes Flugzeug eine VNE (Velocity to never exceed, nie zu überschreitende Geschwindigkeit) und eine maximale Geschwindigkeit für vollen Ausschlag der Steuerflächen. Das gilt meines Erfahrens auch für VM.
Das ist aber der falsche Ansatz. Eine hohe Geschwindigkeit ist kein Problem. Jede kalte VM-Bremse schafft eine Bremsung von 100 km/h zum Stillstand. Das Problem sind lange Bremsungen. Man bräuchte eher eine Temperature To Never Exceed.
 
Durch die getrennt angesteuerten Bremsen und leicht unterschiedliche Bremswirkung rechts/links habe ich etwas Bedenken im Falle einer plötzlichen Gefahrenbremsung die Lenkung zu verreissen ohne schnell genug reagieren zu können...
Das sind auch meine Bedenken bei der Panzerlenkung. Wie oft hat man nur eine Hand am Steuer, weil man nebenher einen Schluck aus der Flasche nimmt, wahlweise Karte oder Navi studiert oder sonst was sucht? Beim Tiller mit gekoppelten Bremsen kann ich trotzdem jederzeit mit auch mit einer Hand eine Vollbremsung einleiten.
Das QV habe ich mir vor allem wegen der zusätzlichen Sicherheit des vierten Rades bestellt. Unabdingbar ist für mich auch eine stabile Haube als Überroll- und Auffahrschutz. Muss ich mir mal in Dronten noch genauer anschauen. Wenn das ab Werk nicht machbar sein sollte, muss ich mir diesbezüglich selbst eine Lösung überlegen.
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Wir brauchen:
  • Übersichtliche Radwege ohne Gefahrenstellen.
  • Radfahrer, die sich an die Verkehrsregeln halten (also eben nicht z.B. zu zweit nebeneinander entgegen der Benutzungsrichtung), d.h. auch mehr Polizeikontrollen. Letzteres aber erst, wenn die Wege in einem Zustand sind, dass das stupide Befolgen der Verkehrsregeln an jeder Stelle überhaupt möglich ist.
Gott bewahre! Nein, bitte nicht. Wir brauchen eine Abschaffung der Radwegepflicht, damit jeder Radfahrer ohne schlechtes Gewissen die bereits vorhandene übersichtliche und weniger gefährliche Verkehrsinfrastruktur benutzen kann. Und auf den (ehemaligen) Radwegen wäre die einzige Verkehrsregel, die meiner Meinung nach gelten sollte die gegenseitige Rücksichtnahme. Und wo dies nicht mit 50 oder 25km/h möglich ist, muss eben langsamer gefahren werden.
Warum sollen die Omis nicht nebeneinander auf dem Radweg rumdümpeln dürfen? Sie müssen halt nur vor einer Kurve wie der von @tüfti gezeigten realisieren, dass da jemand entgegenkommen könnte. Deshalb würde ich aber keine Polizeikontrolle an der Kurve postieren, um die Kampfradelomis zu verknacken.
Eine hohe Geschwindigkeit ist kein Problem. Jede kalte VM-Bremse schafft eine Bremsung von 100 km/h zum Stillstand. Das Problem sind lange Bremsungen. Man bräuchte eher eine Temperature To Never Exceed.
Hier bin ich ganz deiner Meinung.
 
Denn VM-fahren ist per se nicht gefährlicher. Es ist nur anders. Wie das Fliegen eben.
Eben, beim Fliegen zumindest beim Segelfliegen habe ich mit meinen Fluglehrern gelernt mit Gefahrensituationen umzugehen oder ein Flugzeug wieder einzufangen wenn es abschmiert/trudelt das muss ich mir alles beim VM Fliegen selber bei bringen.
Ich nutze im Winter gern verschneite Flächen auf denen ich das VM zum ausbrechen bringe um zu sehen was da geht und wie ich es wieder einfangen kann
gern mache ich das auch mit meinen Autos. Mir hat es oft geholfen.

Nun hatte ich vor ein paar Wochen das zweifelhaft Vergnügen hinter einem VM herzufahren was in einer Kurve erst einen spinout hatte und in dem Moment wo es quer stand bekam es Haftung und es ging sofort in einen highsider über und überschlug sich 2x und kam im Graben zum liegen.
Im Forum kann man lesen das es ja kein Problem ist jemanden aus einem VM zu bergen, vergesst das, es ist alles nur nicht einfach!

Was wünsche ich mir von den Herstellern?

Der Süllrand gehört dicker und das nicht durch ein simpeles Kantenband das taugt nix!
Die Fahrerin der Fahrer sollte nicht aus dem VM geschleudert werden können und im Sitz gehalten werden und das nicht mit Gurt den kann kaum jemand
in solch einer Situation finden und öffnen, ich habe aus Schaum einen Niederhalter gebaut der ein Durchschlüpfen deutlich erschwert und die Schulter polstert.

Hauben sollten so am VM halten das diese erst sehr spät oder gar nicht abfliegen!

Splitterschutz ist ja hier und da Serie darf aber gern nachgerüstet werden!

Fahrtraining mit dem VM wäre mal nett wenn ein guter Instruktor dabei ist
mir hat ein Formeltraining vor etlichen Jahren viel gebracht und viel Spaß gemacht.
 
Da ich tempomäßig nicht mehr mit den jüngeren mithalten kann, befahre ich öfters Radwege. Da gibt es eine unübersichtliche Stelle, die mir oft Sorgen macht. Da kamen mir schon zwei Omas entgegen, die nebeneinander fuhren!
Hier ein Video-Nachtrag, wo ich allerdings in entgegengesetzter Richtung fuhr:


Meinen Ton mußte ich an der Vorbeifahrt herusschneiden, weil er zu unhöflich war.
5 Sekunden später, so hätte es vermutlich gekrach, weil die nicht mehr so schnell reagieren und unsicher wirken.
Man sieht, dass der Zufall eine sehr entscheidende Rolle spielen kann. Positiv, aber auch negativ.
 
Velotroll ich gatuliere Dir zu diesem Thread. Diese Diskussion brauchts. Ich denke, dass auch jedes Modell seine eigenen Tücken hat. Bei meinem EVO-R macht mir primär die Seitenwindempfindlichkeit am meisten Angst. Ueber 50 kmh wirds echt ungemütlich bis gefährlich. Ich hab ja mein EVO-R einmal bei 70 hingelegt wegen einer Windböe. Nun heisst es strikt "nie über 50".

Ich bin immer noch am überlegen, wie man diese Seitenwindempfindlichkeit reduzieren könnte. Vielleicht montier ich mal ausklappbare Bremsklappen, die im eingezogenen Zustand eine Radabdeckung bilden und im ausgeklappten Zustand die laminare Strömung unterbrechen.
 
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