Velomobil quo vadis?

Das Problem wird nicht die Energie selbst sein, sondern das was die EnergieRIESEN an Subventionen verbrauchen, wird den Kolapps des Finanzsystems beschleunigen. Das werden die Energie- und Auto-Dinosaurierkonzerne am wenigsten überleben.

Übrig bleibt mit Sicherheit, was heute schon effizienter ist, denke ich. Auf den Autofreien Straßen, ist dann viel Platz für VM's aller Art.

Denn, wie lange wird ein moderner VW noch fahren, wenn der VW-Konzern zusammen gebrochen ist.

Ein VM kann man zur Not auch mit Holzrädern fahren, wenn es keine neuen Reifen oder Schleuche mehr gibt, wegen Rohstoffproblemen.
Harze und Gewebe wird es auch noch geben, wenn das Blech mit der Stahlindustrie zur Neige geht.
 
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Ohne den MTB-Boom der 90er hätte es vielleicht gar keinen Trekking-Cityrad-Fitnessrad-Boom und dann den E-Bike-Boom gegeben

Diese Folgekette ist zwar interessant aber nach meiner Meinung etwas weit hergeholt.
Das was du beschreibst ist doch wohl eher die ganz normale Entwicklung in der Fahrradbranche.

Beispiel:
Wenn die V-Brake (bzw. Cantilever Bremse) nicht wegen der MTBs "erfunden" worden wäre, hätte sich wahrscheinlich die MAGURA Hydraulik Felgenbremse
oder sogar die verbesserte Trommel/ Rollenbremse (stärker)durchgesetzt. Irgendeine Alternative zu den Grottenbremsen von früher mußte doch entwickelt werden.

Leichtere Scheibenbremsen gab es schon 1980 an Malaguti-Mofas, Federgabeln schon (fast immer) an Mofas.
Waren die Mofas nun die Vorbereiter der MTBs ?

Und der Boom der Pedelecs (E-Bikes) ist wohl eher auf die Erfindung der Lithium-Ionen-Akkus zurückzuführen, als auf die MTBs.
Dabei wird logischerweise die vorh. Technik benutzt.

Daß die heutigen (schnellen) VMs nun die Entwicklung für einen VM-Boom vorbereiten mag ja sein,
es müssen aber auch irgendwann (wie in @ulibarbara Post 570 sehr gut beschrieben) die "Haben-Woller" bedient werden,
bzw. muß es diese überhaupt geben.
 
@seemann11
Ich war 1992 beim MTB eher noch ein Spätentwickler, gleichwohl hab ich aber die Skepsis gegenüber Federgabeln und Scheibenbremsen noch gut mitbekommen. Aber auch selbstgebaute V-Brake Vorläufer. Bin den Cristalp Marathon noch mit Cantis und starrer Alugabel gefahren. Danach wusste ich, nie wieder !

Sicherlich hätte es auch ohne MTB's eine leichte Entwicklung beim Alltagsrad gegeben aber nicht in der Breite. Und um einen Boom auf Trekkingräder aus zu lösen braucht man mehr als den Umstieg von Cantis zu V-Brakes, wenn es den überhaupt gegeben hätte. Durch den MTB-Boom hat sich die Zahl der Technikentwickler verzigfacht. Vorher gab es die nur vereinzelt. Also vielleicht einer pro Firma wenn überhaupt. Außer bei Shimano, Sachs und Campa.

TriathlonRäder haben mal einen ähnlichen technischen Schub gebracht bis sie vom Weltverband ausgebremst wurden.

@ulibarbara
hat das sehr gut beschrieben, wie man einen VM-Boom antriggert.

Es braucht die extrem VM's und auch die VM-Speedstars, (wenn auch nicht unbedingt einen Lance Arm.)
damit der Flair der publikumswirksamen Extreme auf die normalen VM's übergeht und umschwärmt.
 
Wenn wir mal den Verkaufsstart des Quest als die Geburtsstunde des modernen Velomobils annehmen, dann ist der Markt in 17 Jahren kaum gewachsen. Ob das noch jemals was wird? Wer weiß.
Dass die Welt wie wir sie kennen bald untergeht, gehörte schon immer zum Glaubensbekenntnis vieler ökologisch orientierter Menschen. Manche scheinen den Zusammenbruch geradezu herbeizusehnen. Ich glaube aber, das dauert noch ein bisschen... und wenn der Kollaps kommt (in welcher Form auch immer), dann hat sich das mit dem Luxusprodukt Velomobil möglicherweise auch schnell erledigt.
Also fahrt und genießt es, so lange es geht. ;)
 
Bernd sprach aber konkret von Kohlenwasserstoffen (Öl) und Stoffen zur Herstellung von Akkus ("Batterien"), beide Stoffgruppen kann man aus Strom weder leicht noch effizient herstellen oder umwandeln.

Natürlich haben wir einen Stromüberschuss, den hatten wir auch schon vor mengenhafter Wind- und Solarstromerzeugung.
Das steht aber nicht im Widerspruch dazu, dass Kohlenwasserstoffe im Verhältnis zur steigenden Nachfrage knapper werden und ihre Verbrennungsprodukte sich immer mehr in der Atmosphäre finden.
 
...Ich glaube aber, das dauert noch ein bisschen...
Das liegt, mit Verlaub gesagt, nur an Deinem Unwissen.
Wir erleben gerade global und auch hier in Deutschland eines der bisher größten Artensterben.
Das ist ein Kollaps der Ökosysteme.
Wo das hinführen wird, kann noch niemand genau sagen. In China gibt es z.B. schon Gegenden, wo die Obstbäume von Menschen manuell bestäubt werden, weil es keine Insekten als Bestäuber mehr gibt.
 
Mumpf... Velomobilfahren ist nach wie vor eine hochpreisige Nerd- Sportart, außerhalb unserer kleinen Selbstbestätigungs- Echokammer, in der wir die Vorreiter der Weltrettung sind. Eine Karacho- Nerdsportart. Nebeneffekt davon ist, daß die Preise für die "alten, schweren, lahmen, ineffizienten" Gebrauchtgeräte langsam runtergehen und die Zeiten, wo man nach ein paar Jahren fast ohne Wertverlust seine alte Schaukel gegen eine neue tauschen konnte, der Vergangenheit angehören.

Was den Habenwollen- Ansprechen- Werbeffekt von öffentlichem Sport angeht: ich habs schon geschrieben, da brauchts ein entsprechendes Reglement. Was dem bunten Clubsporttreiben ein jähes Ende bereiten könnte. Und an der Konstrukteursfront sicher unerwünscht ist.

Man denke sich nur: Ein Reglementskorsett, im Namen eines sportlichen und weniger technischen Wettbewerbes, was zum Bleistift ein einheitliches Fahrzeuggewicht vorschreiben könnte, einheitliche Sitzhöhen, Bauhöhen, Fahrzeuglängen, was auch immer. Das wäre die Basis, um mit den Radsportverbänden und ihrer Maschinerie und Infrastruktur ins Bett zu kommen und nicht mehr nur das Freak- Anhängsel-Rahmenprogramm zu stellen. Aber ich sehe aktuell keine Öffentlichkeit, die danach schreit, und ich sehe keine Teilnehmer- oder Herstellerszene, die das mittragen würde.

Und überhaupt: Was läuft den aktuell an Liegerad/ Velomobilrennen in Deutschland? Und wo? Privatevents auf Radrennbahnen, wo man unter sich bleibt, Rekordfahrten, die bestenfalls im Vermischten der Lokalpresse und in ein paar Fahrrad- und Technikfreak- Medien stattfinden... und sonst?

Immerhin- dank der Geschwindigkeitsthemen dreht sich der Aufmerksamkeitsfocus langsam etwas vom alten Müslijochen- Autohasserhippie- Sonderlingsimage weg. Aber es wird trotzdem noch einiges an Wasser den Rhein runterfließen, bis das Liegerad ein auf breiter Front anerkannt "normales" Fahrrad sein wird wie all die Mountainbikes, BMXe, Bonazaräder etc., bis das Trike imagemäßig aus der Reha- Ecke raus ist, und bis das Velomobil eine "normale"Autoalternative sein wird.
 
Die Entwicklung geht in kleinen Schritten. Hier ein Elastomerfederbein, dort ein Schlumpftretlagerschlitten, die Räderwerker haben eine einseitige Carbonschwinge und einen (auch nachträglich stufenlos einstellbaren) Carbontretlagermast gezeigt der eine sehr torsionsteife Befestigung hat, das Mulsanne hat jetzt Scheinwerfer hinter elegantem "Glas" und integrierte Rückleuchten und eine planmässige Belüftung (die es beim Milan nur als Zubehör gibt), die Visiere werden zunehmend doppelwandig, die Laminate werden crashsicherer, für das DF gibt es geschlossene Radkästen als Zubehör, Wartungsklappe und Rücklichteinsatz schon von Anfang an, Bald zu jedem VM gibt es eine Haube, Ventisitmatten sind jetzt wieder ohne Überzug, dafür an den Ecken umgeschlagen, schnelle Reifen sind jetzt 28 statt 23mm breit, Umlenkrollen gibt es in zahnlos, Bremstrommeln mit Kühltürmen...

Wenn man die Details betrachtet sieht man dass viel Bewegung in der Entwicklung ist.
Der Markt an zu grossen und schweren, aber dafür motorisierten "Alltags-VM" explodiert auch gerade.
Aber eine Schätzung abgeben wohin das im Grossen und Ganzen geht? Wahrscheinlich in viele verschiedene Richtungen zugleich. Die Vielfalt wird grösser, weil die Nutzerbedürfnisse vielfältig sind.
 
was zum Bleistift ein einheitliches Fahrzeuggewicht vorschreiben könnte, einheitliche Sitzhöhen, Bauhöhen, Fahrzeuglängen, was auch immer.

Das muß nicht immer sein.
Im Segelsport gibt es dazu eine Vergleichszahl (z.B. den "Yardstick") die es erlaubt auch Regatten mit unterschiedlich schnellen Booten zu Segeln.
Jedes Boot bekommt einen Faktor, um die unterschiedliche Geschwindigkeit der Boote auszugleichen, der dann mit der gesegelten Zeit multipliziert wird.

Dies wäre bei kleineren VM-Rennen (mit wenig Teilnehmern) eine praktikable Lösung, wenn es das nicht schon so gibt im VM-Rennsport ?

Ansonsten gibt es doch halbwegs taugliche VM-Renn-Klassen (z.B. DF, Milan, Quest etc.) vermutlich nur zuwenige Rennfahrer.
Für wirklich beachtete Rennen sind einfach noch viel zu wenige Fahrer mit Fahrzeugen vorhanden.

Zudem benötigt man auch Sponsoren um ein Rennen Publikumswirksam zu veranstalten.
@Jupp hätte vielleicht vor dem Quattrovelo-Sixpack-Test mal bei FRÜH - Kölsch anfragen sollen :ROFLMAO:
 
Zur Anerkennung von VM als Fahrräder hatte ich eben ein Erlebnis, das, finde ich, sehr schön den Fortschritt illustriert: Ich war bei der Solawi die Ernte holen. Also sicherlich rede ich hier nicht ganz vom Durchschnittsbürger, sondern eher von Lohas und Hippies. Ich stelle mein VM auf dem Hof ab und um mich herum stehen: Ein Lastenrad mit vorne überdachter Kindersitz auf der Ladefläche, ein Peddersen und zwei gute, alte Stahlrahmen Rennräder. Und ansonsten nur ein einziges uncooles Fahrrad, glaube ein Trekkingrad oder so. Ich finde, das fühlt sich wie 2030 an. Ich warte inzwischen gar nicht mehr auf fliegende Autos. Sowas rückständiges...
 
Wir erleben gerade global und auch hier in Deutschland eines der bisher größten Artensterben.

Bist Du da sicher?? Ich denke das Gefühl kommt daher, dass frühere Faunenschnitte von uns heute in ihrer zeitlichen Dauer und Dynamik nicht eingeschätzt werden können. Tertiär-Kreide-Grenze ist recht gut untersucht und wohl multifaktoriell. Aber richtig heftige Einschnitte gab es erdgeschichtlich sowohl global als auch regional schon sehr oft, nur etwas schlecht dokumentiert...... Um unsere Erde mache ich mir keine Sorgen. Ob es Obstbäume gibt oder nicht, kratzt in erster Linie den Menschen, der sich seiner Lebensgrundlage selbst beraubt. Es gibt evolutionär sehr anpassungsfähige Stämme von Lebewesen. Ob die allerdings VM fahren? vielleicht als Biofilm auf Carbon?

Status-Symbol:
Ich mach dann mal den Selbstversuch. Ist ein VM ein geeignetes standesgemäßes Dienstfahrzeug fürs mittlere Management eines KMU? Ich werde berichten :)
Scheitern könnte nicht nur am VM sondern auch an meiner Person liegen, ich bin nicht dafür bekannt, allzu viel von Statussymbolen zu halten, der Versuch ist somit nicht sonderlich authentisch. Eigentlich will ich morgens nur 10 min länger schlafen, also muss ich 10 min schneller fahren und am besten beim fahren liegenbleiben :)
 
Ich für mich kann sagen das es der technische Extremismus (Leicht+schnell) ist, der mich fasziniert und zu einem Kauf in der Oberklasse anregt. Das ist beim RR so und das wird es auch im VM-Bereich sein. Wenn ich bedenke welchen Einfluß der MTB-Extremismus auf die gesamte Fahrradbranche hat und hatte, sollte man den VM-Extremismus nicht kritisch, sondern als Zugpferd betrachten, denke ich.

Sind hier im Forum oder auf der Messe die leichten/schnellen Velomobile tatsächlich kritisch betrachtet worden? Das macht doch eher keinen Sinn ... ?!

Gruß,

Christian
 
@Christian
Entspannen!
Es ging nicht darum, das die leichten schnellen kritisiert werden sondern dass es auch andere Anforderungen geben kann, die ihre eigene Berechtigung haben.
Hol mit dem df in der Stadt Deine Kinder im Kindergarten ab, dann weißt Du, was gemeint war.
Die leichten schnellen Velomobile sind sicher eine Zukunft, aber müssen eben nicht die einzige sein.
 
Ich bin tiefenentspannt, was das angeht. Meine (halb-)rhetorische Frage war eigentlich eher zur Vermeidung/Thematisierung von Missverständnissen gedacht.

Gruß,

Christian
 
Ich habe mich in den letzten Tagen immer wieder mit KollegInnen über Velomobile unterhalten und konnte in deren Reaktionen 3 Hauptrichtungen des Interesses erkennen. Interessanterweise gehören überwiegend der 1. Gruppe die jüngsten (FSJ etc.) an, dann kommt die Gruppe zwischen Ende 20 und Anfang / Mitte 40 und in der 3. Gruppe finden sich viele "Alt-Grüne":

- Die einen suchen eine Möglichkeit, weiterhin möglichst bequem und anstrengungslos, dabei aber etwas umweltfreundlicher als mit dem fossilgetriebenen PKW und ohne Einschränkungen durch Umweltzonen zur Arbeit zu kommen: Die würden ein VM mit möglichst umfassender Elektrounterstützung bevorzugen. Das eigene Mitpedalieren wäre sekundär und würde vor allem der Entspannung und der "Heizung" des VM dienen.
- Die anderen, die auch sonst schon bewegungsfreudig sind und hochwertige Fahrräder zu Hause haben, sehen ein VM als allwettertaugliche Erweiterung des klassischen sportlichen Uprights und eine Möglichkeit, mit der eigenen Körperkraft noch schneller unterwegs zu sein. Also Fahrspaß durch Geschwindigkeit, die auf eigener Leistung basiert. Sie sprechen primär auf "Geschosse" in der Art von DF, Milan, WAW oder Leiba Record an, gerne auch in CfK oder Kevlar / Aramid. Elektrounterstützung wäre verpönt.
- Die 3. Gruppe macht sich Gedanken über unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, den in der Elektrik verbauten Edelmetallen etc. und würden alltagstaugliche VM für den Einkauf etc. bevorzugen, dabei simplen Materialien und einfacher Technik. Sie sprechen primär auf mein FAW an.

Ich siedele meine Position in der 3. Gruppe mit Tendenz zur 2. Gruppe an.
 
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Elektrounterstützung wäre verpönt.
- Die 3. Gruppe macht sich Gedanken über unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, den in der Elektrik verbauten Edelmetallen etc. und würden alltagstaugliche VM für den Einkauf etc. bevorzugen, dabei simplen Materialien und einfacher Technik. Sie sprechen primär auf mein FAW an.

Ich siedele meine Position in der 3. Gruppe mit Tendenz zur 2. Gruppe an.
Nicht alle sind so fit wie @Nobbi !
Selbst bei 45km/h Schnitt hätte man mit dem kleinsten und leichtesten Pedelec-System eine Reichweite von 100km.
Warum sollte man die Effizienz eines VM nicht auf diese Weise nutzen?
 
Ich habe einfach nur ein Stimmungsbild gebracht, das sich aus Gesprächen ergibt.
Einkauf impliziert auch den innerstädtischen Verkehr bis max. 10 km ins Umland. Dabei zählen geringe Rüstzeiten und simple Technik in Verbindung mit dem Ausgleich des Bewegungsdefizits mehr als auf verschiedenen Wegen erreichbare Geschwindigkeiten.
Wobei 45 km/h Schnitt im Sinne von Durchschnittstempo schon richtig gut ist: Auf längeren Überlandstrecken, überwiegend Bundes- und Kreisstraßen komme ich selbst im PKW i.d.R. nur auf einen Schnitt von 80 km/h.
 
Ich habe einfach nur ein Stimmungsbild gebracht, das sich aus Gesprächen ergibt.
Einkauf impliziert auch den innerstädtischen Verkehr bis max. 10 km ins Umland. Dabei zählen geringe Rüstzeiten und simple Technik in Verbindung mit dem Ausgleich des Bewegungsdefizits mehr als auf verschiedenen Wegen erreichbare Geschwindigkeiten.
Wobei 45 km/h Schnitt im Sinne von Durchschnittstempo schon richtig gut ist: Auf längeren Überlandstrecken, überwiegend Bundes- und Kreisstraßen komme ich selbst im PKW i.d.R. nur auf einen Schnitt von 80 km/h.

Das entspricht auch zu 100% meinen Vorstellungen. Ein großer Teil hier im Forum scheint mir mehr in Richtung sportlicher Ambitionen unterwegs zu sein.
 
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