Unfallbericht Quest No. 598

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Nach nicht mals einem Monat habe ich schon von einem Unfall zu berichten. Das wichtigste zuerst: Das Quest fährt noch, ich bin nur leicht verletzt worden.

Ich will versuchen, aus dem Gedächtnis und mit Bildern die Schäden möglichst präzise zu beschreiben, um ein Gefühl für die Schutzwirkung zu vermitteln.

Ich fuhr mit knapp 40 km/h auf der Landstraße, links gab es einen Abzweiger und in dem Abzweiger begann der straßenbegleitende gut asphaltierte Radweg. (Stelle kannte ich bisher nicht). Da ich einen LKW im Nacken hatte, wollte ich weg... Kurve nicht gekriegt und frontal in den knapp 1m tiefen Straßengraben gefahren... Aufprall bei bestimmt noch 30 km/h.


Schäden: Die Nase war eh schon an ein paar Stellen gebrochen, nach dem Unfall waren die Risse weit länger. Links hatte sich die Außenhaut vom Radkasten gelöst. Im linken Fußraum ist ein großes Stück herausgebrochen. Lampe herausgebrochen.
Das T-Stück vorn am Alubaum hatte sich verzogen, daher war das ganze Gesicht "schief". Im vordersten "Knick" vom Alubaum ist ein Riss.
Frontal.jpeggekippt.jpegT-Stueck.jpegRadkasten.jpegRadkasten_2.jpegAlubaum.jpeg


Die außenaufnahmen sind vor Ort entstanden. Nach kurzer Inspektion und einigen Rollen Klebeband zur temporären Sicherung habe ich festgestellt, dass das VM noch immer fuhr. Ich vermute eine leichte Verstellung der Spur, da es subjektiv langsamer fuhr als vorher. Aber ansonsten war alles stabil. Nach öffnen des Deckels habe ich mit dem geknickten T-Stück die Ursache fürs verschobene Gesicht festgestellt. Nachdem die Schraube (ziemlich unter Spannung) gelöst war, sah es schon fast wieder wie ein Quest aus. Als Ad-Hoc-Reparaturen kamen nach zurück-biegen des Alustücks 2K-Kleber, biegsame Kunststoffgitter aus dem Baumarkt und Zeitungspapier zum Einsatz, sodass ich für die Weiterfahrt morgen ein vollständig fahrtaugliches und stabiles Fahrzeug haben werde. Das neu laminieren der Nase wird wohl etwas früher als ursprünglich geplant durchgeführt werden müssen...

Zu guter letzt: Der gleiche Unfall, der mir jetzt ein paar Schürfwunden an Schultern und Händen und etwas Anspannung in den Nackenmuskeln beschert hat, hätte mit einem Tourenrad garantiert mit einem Abstieg über den Lenker und einer schweren Gehirnverletzung geendet. Ob es besser gewesen wäre, bei einem seitlichen Ausweichversuch auf der Seite zu landen und dann in den Graben zu stürzen, darf bezweifelt werden, da der klar frontale Aufprall viel Energie aufgenommen hat, ohne dass das Fahrzeug kippte oder ich rausgeworfen wurde.
Flicken.jpeg
 
Sehe ich das richtig, dass der Mast aus Sicherheitsgründen ersetzt werden sollte?
 
Schade das es so gelaufen ist. Aus denn Bilder ist es schwer zu urteilen, viel vertrauen wurde ich mit solche Risse nicht mehr in denn Konstruction haben. Damit weiter zu fahren kann zu weiteren schaden leiden. Die befestigung vorne und das T teil tragt wesentlich an die Starke der Konstruction bei.
 
Schade das es so gelaufen ist. Aus denn Bilder ist es schwer zu urteilen, viel vertrauen wurde ich mit solche Risse nicht mehr in denn Konstruction haben. Damit weiter zu fahren kann zu weiteren schaden leiden. Die befestigung vorne und das T teil tragt wesentlich an die Starke der Konstruction bei.
Der "Deckel" ist komplett unbeschädigt, Das T-Stück hab ich wieder gerade gebogen und werde es wieder befestigen. Die Nase wäre im Herbst eh fällig gewesen wegen vorheriger Schrammen, wahrscheinlich werde ich in dem Zuge dann auch den Baum ersetzen müssen. Aber ich werde das mit engmaschiger Beobachtung erst mal noch sporadisch fahren, denk ich.
 
ob der Riss sich verändert hat.
Ich hatte mal einen Haarriss in einem Lenkervorbau übersehen. Das muss ein paar Jahre gehalten haben, und dann hatte ich plötzlich einen freischwebenden Rennlenker in der Hand. Ohne jede Vorwarnung, und ohne jede sichtbare Veränderung an der betroffenen Stelle. Bergauf auf der Pecher Landstraße im Feierabendverkehr... (glücklicherweise bin ich nicht gestürzt)
 
Zuletzt bearbeitet:
An deiner Stelle wurde ich mal bei Velomobiel.nl anrufen, oder denn die Bilder mal Mailen und fragen was die davon halten. Das Aluteil ist mindestens geschwacht, und schon ein gerissen.
Das Glasfaser mit Zeitungpapier repariert, tja das hat ungefahr die gleiche materialeigenschaften. :X3:

Wirklich, zu deine eigene sicherheit, hol dir irgendwo eine sachkundige beratung.
 
Hallo Jakob, als erstes: Gut, dass Dir nichts gross passiert ist!
Der gleiche Unfall
Wäre Dir mit einem Tourenrad wahrscheinlich nicht so passiert. Vor allem wärst Du mit einem Up-Right wahrscheinlich nicht so schnell gewesen.
Aber egal, das Quest kann man wieder instandsetzen.
LG Oliver
 
Bei dem Riss im Alumast würde ich bestenfalls mit Schrittgeschw. nach Hause rollen, aber ab dort Fahrverbot.
Da der Mast ja nicht einlaminiert, sondern geschraubt ist, sollte das doch recht leicht (und wohl einigermassen billig) zu ersetzen sein.
 
Hallo Jakob,
Das ist natürlich schade mit Deinem Unfall, zum Glück ist Dir nichts Ernstes passiert und das Quest war nicht neu.
Der Riss im Mast sollte sehr bald geschweißt werden, das braucht ja nur so lange zu halten, bis ein neuer verfügbar ist.
An dem abgelösten linken Radkästen hängt ein Teil der linken Radaufhängung, der linke Längslenker. Der ist wichtig und muss steif sein, daher sollte der Radkasten wieder mit Epoxidharz befestigt werden.
Der Rest, soweit auf den Fotos erkennbar, geht hauptsächlich auf Optik und Aerodynamik.
 
Hallo Jakob,
Das ist natürlich schade mit Deinem Unfall, zum Glück ist Dir nichts Ernstes passiert und das Quest war nicht neu.
Der Riss im Mast sollte sehr bald geschweißt werden, das braucht ja nur so lange zu halten, bis ein neuer verfügbar ist.
An dem abgelösten linken Radkästen hängt ein Teil der linken Radaufhängung, der linke Längslenker. Der ist wichtig und muss steif sein, daher sollte der Radkasten wieder mit Epoxidharz befestigt werden.
Der Rest, soweit auf den Fotos erkennbar, geht hauptsächlich auf Optik und Aerodynamik.
Die Radaufhängung fühlt sich stabil an. Mast hab ich im Blick, bin halt noch ne Ecke von zuhause entfernt und muss die nächsten Tage noch mobil sein. Wenn ich jemanden finde, der mir in den nächsten Tagen in Berlin Alu schweißen kann, dann wär das ja lösbar.
Der Rest ist im Herbst dran, wollte jetzt erst mal alles am schlackern hindern, damit mir nichts mehr abfällt.
 
@jakob_T, wenn Du mal ausführich im Forum suchst, könntest Du ein paar wenige ältere Threads für den Umgang mit Mast-Brüchen bzw. -Aussteifungen finden.
Meiner Erinnerung nach gibt es da schon in paar unterschiedliche Ansätze mit Manschetten aus GFK, angeschraubten Versteifungsplatten oder dergleichen. Weil die gebrochene Stelle ja eh eine Schwachstelle ist, der eigentlich Aussteifungen fehlen (und uneigentlich genau deshalb einen schwereren Schaden verhindert haben könnten...), könnte das ohenhin Sinn haben. Ebenso solltest Du das geradegebogene Stück zumindest verstärken - weil das auf mittlere Sicht eine potentielle Bruchstelle sein kann. Die Schweißnaht zum Mast übrigens auch - auch wenn man da auf den ersten Blick erstmal nicht sieht.

Den Riss schweißen lassen und dabei die Stelle versteifen könnte nach allem, was ich hier bisher gelesen habe, vielleicht eine Option sein -- aber das müssen Fachleute beurteilen.

Nur einfach mal eben richten und weiterfahren finde ich abenteuerlich. Suche am besten mal nach anderen DIY-Reparaturen nach VM-Unfällen - da findest Du ebenfalls einiges.
 
 
Die Radaufhängung fühlt sich stabil an. Mast hab ich im Blick, bin halt noch ne Ecke von zuhause entfernt und muss die nächsten Tage noch mobil sein. Wenn ich jemanden finde, der mir in den nächsten Tagen in Berlin Alu schweißen kann, dann wär das ja lösbar.
Der Rest ist im Herbst dran, wollte jetzt erst mal alles am schlackern hindern, damit mir nichts mehr abfällt.
Sorry Jakob, aber das gehört sofort repariert, wenn dann nur langsam fahren so unter 20km/h.

Material verhält sich so, dass es plötzlich und ohne Ankündigung bricht, gerade Alu ist da höchst unerfreulich.
AluTeile die nur einmal(!) hin und einmal(!) zurückgebogen wurden sind schon extrem geschwächt.
Und am Radkasten ist die Radaufhängung, das kann dir bei zb einer Fahrt durch ein kleines Schlagloch wegreißen.

Bring das Teil zu velomobiel.nl und lass es reparieren! Oder zu jemandem der sich damit auskennt. Ich weiß nicht, ob Velomo Reparaturen macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu guter letzt: Der gleiche Unfall, der mir jetzt ein paar Schürfwunden an Schultern und Händen und etwas Anspannung in den Nackenmuskeln beschert hat, hätte mit einem Tourenrad garantiert mit einem Abstieg über den Lenker und einer schweren Gehirnverletzung geendet. Ob es besser gewesen wäre, bei einem seitlichen Ausweichversuch auf der Seite zu landen und dann in den Graben zu stürzen, darf bezweifelt werden, da der klar frontale Aufprall viel Energie aufgenommen hat, ohne dass das Fahrzeug kippte oder ich rausgeworfen wurde.
Auch hier: "Der gleiche Unfall hätte/wäre/könnte...".
Zum einen fällt es mir sehr schwer mir vorzustellen, dass es in dieser Situation mit einem Normalrad überhaupt zum Unfall gekommen wäre.
Zum anderen klingt für mich die Annahme, beim geraden Einfahren in den Graben über den Lenker zu gehen, sehr "passiv", so als würdest Du einfach "da oben drauf" sitzen ohne weitere Einflussnahme über den Unfallverlauf.
Natürlich könnte theoretisch ein ähnlicher Unfall mit dem Up passieren, und nur in dem Fall bin ich bei dir, dass in genau dem Fall das VM die höhere Sicherheit bietet.
Ich denke aber auch, dass hier die Sichten sehr stark geprägt sind von Gewöhnung, Kopfbildern und auch langer Erfahrung.
Die extrem große Anzahl der hier vermeldeten Unfälle ist mir aber aus der Up-Welt bei weitem nicht bekannt....
 
Die extrem große Anzahl der hier vermeldeten Unfälle ist mir aber aus der Up-Welt bei weitem nicht bekannt....
Naja die melden ja nichts wenn die Tapete mal ab ist, sondern nur wenn mal der Knochen durch ist.
In den 15 Jahren an denen ich an Brevets teilgenommen habe, gabs schon mehre Schwere (also mit RTW) Unfälle bei den Ups,
aber ich kann mich keinen schweren Unfall aus der Liegefraktion erinnern. Ist jetzt natürlich keine verlässliche statistische Angabe...
 
Die extrem große Anzahl der hier vermeldeten Unfälle ist mir aber aus der Up-Welt bei weitem nicht bekannt....
Vermutlich, weil Normalität.

Naja die melden ja nichts wenn die Tapete mal ab ist, sondern nur wenn mal der Knochen durch ist.
Ich bin mal (allerdings mit der Liege) bei einer RTF zu schnell/unaufmerksam um eine Kurve gefahren. Auf einem Stücken Dreck ist mir dann das Rad unter dem Hintern weggerutscht, gab nette Schürfwunden - keine Schäden am Rad. Also aufsteigen und weiterfahren und bei der nächsten Station kurz mal etwas gesäubert, nochmal geprüft und weiter gefahren. Ganz normal halt.
 
Einspurer haben ein völlig anderes Fahrverhalten und können Fahrmanöver besser weg stecken, die ein Vm sicher zerstören. Mich erinnert der Unfall sehr an das Missgeschick von @HenriP mit dem neuen Milan.
Bei strava berichten manche öfter von Stürzen. Mir ist so etwas total peinlich, vor allem wenn das eigene Unvermögen Schuld war.
 
Danke für die vielen guten Ratschläge. Da ich leider keinen Goldesel im Haushalt habe und das Fahrzeug auch noch nach Hause kommen muss, muss ich da leider ein paar Kompromisse eingehen bei den Reparaturen und dem Heimtransport. Das Alu, das angeknackst ist, kritisch ist, ist mir bewusst. Und daher wird es jetzt nur noch auf die Heimreise gehen und danach nach insgesamt seit Kauf nicht mals 1000 gefahrenen km erst mal in die Garage zur Reparatur, die ich vermutlich in Eigenleistung machen muss.


Zum Thema "gleicher Unfall mit andrem Gefährt": ich bezog mich bei den Vermutungen nur auf den Mechanismus "frontalcrash bei ca. 30 km/h". Der ist tatsächlich bei Ups im Stadtverkehr keine so seltene Angelegenheit. Gerade dooring und dann übern Lenker absteigen zum beispiel. Aber hier ist nicht der Raum, da noch lange Pseudostatistik zu betreiben, mir ging es vor allem um die Frage, wie gut die Karosserie schützt (oder eben nicht).
 
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