Training für Brevets

AW: Training für Brevets

Das Du über das Toxy zu deinem jetzigen Renner gekommen bist ist ein durchaus nachzuvollziehende Entwicklung, vielleicht nicht für Dich als "schon" erfahrene Brevetfahrerin auf dem RR, aber für mich, der mit Liegern die Langstrecke entdeckt hat, schon.
Wie gesagt, für mich war es eine Entscheidung aufgrund theoretischer Überlegungen bei extrem eingeschränkter Auswahl, ein bisschen so wie ein Blind Date direkt ins Standesamt zu bestellen. Ich würde wirklich gern mal was anderes fahren.

Ohje! Man kann die Laus förmlich sehen, die dir über die Leber gelaufen ist.
Tut mir leid, liegt vielleicht einfach daran, dass ich mich nicht quälen kann. Kommt nicht wieder vor.

Wenn jemand lange Stillstandszeiten hat (wie ich), aber die Geschwindigkeit auf der Strecke ist kein Thema, dann liegt das Problem wohl woanders.
Klar, irgendwas ist ja immer, da muss jeder rausfinden, wie er das optimal für sich löst. Da sind die Brevets eben Training für die nächsten Brevets, geht gar nicht anders. Mir hilft ein Rad, was auch mit relativ wenig Leistung eine hinreichende Geschwindigkeit erreicht, insofern, als dass ich eben langsamer müde werde und mir nichts weh tut, wenn ich das nötige Tempo in meinem Bereich fahren kann. Solange ich wach und guter Dinge bin, bin ich auch effizient bei allem anderen, was man so auf der Strecke leisten muss. Schon einmal nicht verfahren oder eine Pause weniger oder den Ablauf besser organisiert spart Zeit ohne Ende.
 
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Hallo Zusammen,

nach dem Effendi von Häns habe ich nun noch den Performer LowRacer von pebels angeschaut und probegefahren. Beide gefallen mir gut, aber da momentan kein Effendi zum Verkauf steht,ist die Entscheidung recht leicht: Es soll ein LowRacer werden. Ich finde die Sitzhöhe sehr angenehm, und durch das große Hinterrad muss man sich auch keine Sorgen um den Umwerfer machen.
Der LowRacer ist super schnell und hat einen tollen Antritt - das passt genau zu dem, was ich wollte. Im Vergleich zum Effendi kommt er mir ein bisschen härter vor, aber auch etwas schneller, weil leichter. Und ich habe den Eindruck, damit ein richtig schönes, modernes Rennliegerad zu kaufen. Nur auf einem kurzen Kopfsteinpflaster-Abschnitt habe ich mich ein bisschen unsicher gefühlt - aber ich kannte das Rad ja auch nicht und solche Strecken möchte ich auch meiden.

Das Rad soll den UDK-Lenker bekommen, den Performer seit neuestem anbietet (ggf. etwas gekürzt) und einen Carbon-Sitz.

Nun stellt sich mir die Frage der Ausstattung:

Bestellen möchte ich ihn in diesem Shop hier und mit der Ausstattung 20/700C Caliper X9.

Die Bremse habe ich ja an pebels Rad gesehen und finde sie ausreichend. Alternativ bliebe ja ohnehin nur eine Scheibenbremsversion, wobei die BB5 ja auch nicht so berühmt sein soll und ich eigentlich keine Scheibenbremsen will. Das habe ich noch nie gebraucht und Felgenbremsen machen weniger Ärger bei der Wartung.

Nur bezüglich der Schaltung bin ich mir noch absolut unsicher. Standardmäßig hat das Rad eine 3 x 10 mit 52/39/30 vorne und SRAM:pG-970 11-34T hinten. pebels empfiehlt mir eine 2-Fach-Kompaktkurbel 34/50 + Shimano 105 Rennrad Ritzelpaket 10-fach CS-5700 11-28Zähne. Was sagt Ihr?

An meinem Reiserad habe ich eine 3x9er XT-Schaltung (keine Ahnung, wie viel Zähne), die ich von der Abstufung her sehr gut finde, abgesehen davon, dass ich vorne das kleine Ritzel auch mit Gepäck nur ganz selten brauche. Und in den Wiegetritt gehe ich mit Gepäck auch nicht. Nun fürchte ich, dass ich an dem LowRacer ein Ritzel rumschleppen würde, das ich nicht nutzen kann, weil ich in den ganz kleinen Gängen eher umfalle, als gut den Berg hoch zukommen...

An meinem Grasshopper habe ich 2x9 Gänge (Deore). Hier reicht mir der kleinste Gang, um Berge hoch zu kommen, aber nicht umzufallen. Langsamer fahren ginge auch nur noch sehr wenig. Dafür reichen mir die normalen Fahrgänge nicht aus: Oft fehlt mir noch ein Gang zwischen den vorhandenen, wenn ich auf der Landstraße mit angenehmer Kurbelfrequenz und angenehmem Kraftaufwand fahren will. Dann trete ich oft entweder zu schnell oder zu stark, weil es keinen Gang gibt, der genau passt.

Habt Ihr hier einen Tipp für mich? 2x10 oder 3x10 und wie viele Zähne? Eine andere als eine 170er Kurbel ist übrigens nicht möglich - das liefert Performer nicht.

Das Rad hat serienmäßig Gripshifter, die ich mir aber am UDK-Lenker nicht recht vorstellen kann. Mit Lenkerendschalthebeln habe ich bisher immer gute Erfahrung gemacht. Deshalb möchte ich den Shop bitten, mir ein Angebot mit hochwertigen Lenkerendschalthebeln zu machen. Tipps dazu sind ebenfalls willkommen!

Sodenn - ich danke Euch schonmal für alle Tipps!

Beste Grüße,

Philip
 
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Nun stellt sich mir die Frage der Ausstattung: (...)
Nur bezüglich der Schaltung bin ich mir noch absolut unsicher. Standardmäßig hat das Rad eine 3 x 10 mit 52/39/30 vorne und SRAM:pG-970 11-34T hinten. pebels empfiehlt mir eine 2-Fach-Kompaktkurbel 34/50 + Shimano 105 Rennrad Ritzelpaket 10-fach CS-5700 11-28Zähne. Was sagt Ihr?
Ich empfehle auch 50/34 und dazu die serienmäßige Kassette 11-34. Zusätzliche würde ich eine eng abgestufte 105er-Kassette 11-25 empfehlen. Die 11-34Z würde ich nur für Bergtouren bzw. lange Brevets mit Hügeln montieren und sonst mit der eng abgestuften Kassette fahren. Das Ummontieren ist ja in 2-3 Minuten erledigt.

Das Rad hat serienmäßig Gripshifter, die ich mir aber am UDK-Lenker nicht recht vorstellen kann. Mit Lenkerendschalthebeln habe ich bisher immer gute Erfahrung gemacht. Deshalb möchte ich den Shop bitten, mir ein Angebot mit hochwertigen Lenkerendschalthebeln zu machen. Tipps dazu sind ebenfalls willkommen!
Gripshifter = Drehgriffschalter? Am Effendi habe ich Gripshift-Drehschaltgriffe am UDK-Lenker. Das funktioniert gut. Lenkerendschalthebel (am RazzFazz) find ich weder besser noch schlechter.

David
 
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Hallo,

ich war dieses Jahr auf dem Rennrad mit 26, 39, 52 / 12-25 10-fach unterwegs. Die fein abgestuften Gänge hinten und die großen Stufen vorne sind eine tolle Kombination. Nachteil: 3-fach. Bisschen schwerer, deutlich uneleganter und man schaltet sich nen Wolf (zwei Umwerferpositionen fürs mittlere Blatt etc.). Ich bau aber erst so langsam die Kraft und Puste auf, um längere Steigungen mit ner Übersetzung wesentlich über 1:1 zu treten ... insofern hab ich das bitter benötigt.

Wenn ich jetzt ein neues Rad aufbauen würde, hätte es auch ne Kompaktkurbel. Das liegt aber nur am Trainingsstand, ich würde wieder auf 3-fach anfangen.

Grüße
Heiko
 
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Wenn ich jetzt ein neues Rad aufbauen würde, hätte es auch ne Kompaktkurbel. Das liegt aber nur am Trainingsstand, ich würde wieder auf 3-fach anfangen.

Gänge kann man nie genug haben. Essen im Gepäck auch nicht. Das hat nichts mit dem Trainingsstand zu tun; wer ein Brevet als Rennen betrachtet, kommt sehr wahrscheinlich nicht an.


noses.
 
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Ich empfehle auch 50/34 und dazu die serienmäßige Kassette 11-34. Zusätzliche würde ich eine eng abgestufte 105er-Kassette 11-25 empfehlen. Die 11-34Z würde ich nur für Bergtouren bzw. lange Brevets mit Hügeln montieren und sonst mit der eng abgestuften Kassette fahren. Das Ummontieren ist ja in 2-3 Minuten erledigt.

Hier die Abstufungen der Beiden Kassetten:
11-12-13-14-15-17-19-21-23-25Z
11-12-13-14-15-17-19-21-24-28Z

Möge jeder selber Überlegen was für ihn die Richtige ist!
Bei 12-25 und 12-27 auf 9f sind übrigens auch nur die letzten beiden Ritzel unterschiedlich.

Ich persönlich tendiere dann zur größeren Bandbreite.

Für mich wäre auch von Interesse wie sich das 34er Blatt auf dem Lieger fährt.
Beim RR hat man ja einen guten Zugweg.
Bei meinem Jester fühlt sich das 30er schon ziemlich teigig weich an und das 39er ist noch voll ok.
Wenn sich ein 34er weich anfühlt möchte ich damit eigentlich keine längeren Passagen mit fahren.
Aber das hängt wohl sehr stark von der Rahmenkonstruktion ab.

Tschö
René
 
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Hi Philip,

würde ich vor der Entscheidung stehen ein LR auszustatten, würde ich die 3-fach Kurbel und 11/34 Kassette nehmen. Gegenüber der 2-Fachkurbel ist der größte Gang länger übersetzt und es stehen nach unten Rettungsringe zur Verfügung. Das mehr an Gewicht macht so viel auch nicht aus. In der Praxis wird man mit dieser Übersetzung fast nur die beiden großen Blätter benutzen, es ist aber schön zu wissen den ein oder anderen Rettungsanker zu haben. Nach einer längeren Trainingspause sind kleine Gänge auch gut zu gebrauchen. Übrigens läßt sich die Kassette sehr einfach gegen eine andere austauschen, wurde ja bereits geschrieben. Ich helfe Dir gerne dabei.
Ich fahre an beiden LR Dreh- bzw. Lenkerendschalter. Beide haben Vor- und Nachteile:
Gripshift lassen sich mit schwitzigen Händen schlecht handhaben (besonders die drei Gänge vorn), Schaltgeräusch ist laut. Lenkerendschalter geraten eher mit den Oberschenkel beim engen einschlagen des UDK in konflikt.
Mit Scheibenbremsen am LR habe ich keine Erfahrungen, ich denke dass Du mit Felgenbremsen hier in unserer Region gut zurechtkommen wirst ohne einen Schlauchplatzer durch Überhitzung zu reskieren, zumal Du auch zu den leichten Radlern gehören dürftest.
Kann man die Reifen auch selbst wählen? Ich habe sehr gute Erfahrung mit dem Kojak von Schwalbe gemacht.
Schade das die Kurbel nur in 170 mm zu haben ist. Eine 155 mm-Kurbel würde besser zu Dir passen. Vielleicht läßt Du die Kurbel ja kürzen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Verkauf des Grasshoppers.

Bis bald,


Häns
 
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Gripshift lassen sich mit schwitzigen Händen schlecht handhaben (besonders die drei Gänge vorn), Schaltgeräusch ist laut.
Guter Einwand. Wenn ich Handschuhe getragen habe, ging es zwar, aber wenn die Handschuhe durch Regen oder Schweiß nach ein paar Kilometern ausgeleiert waren, schnitten sie in die Haut zwischen den Fingern ein. Ich habe die Drehgriffe dann irgendwann gegen Trigger getauscht.
 
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Mit Scheibenbremsen am LR habe ich keine Erfahrungen, ich denke dass Du mit Felgenbremsen hier in unserer Region gut zurechtkommen wirst
Hm. Mir fehlen die Scheibenbremsen doch sehr, sie verkürzen den Bremsweg ziemlich. Gerade in der Ebene; bergauf kann ich gut ohne sie leben.


noses.
 
AW: Training für Brevets

Hallo Zusammen,vielen Dank für die tollen Antworten. Ich bin gerade unterwegs und kann deshalb nur gelegentlich kurz antworten.Die Empfehlung von Häns, doch drei Blätter vorne zu wählen klingt für den Anfang gut - ich hoffe, die "Rettungsringe" sind dann auch fahrbar, ohne umzukippen. Und den langen Gang kann ich bergab hoffentlich auch nutzen.Als Schalthebel tendiere ich zu Lenkerendschalthebeln, weil ich denke, dass die für die Schaltung am schonendsten sind, mechanisch unkompliziert und trotzdem leicht. Am liebsten wäre mir der für den vorderen Umwerfer ohne Indexierung. Gibts das noch?Was den Mantel für vorne angeht, Häns, würde ich gerne einen Kojak nehmen. Wenn das nicht geht, ists aber auch nicht schlimm: so ein Mantel hält ja nicht ewig und ist dann schnell gegen einen anderen ersetzt.Vielen Dank für Eure Tipps und Grüße,Philip
 
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Hallo Zusammen,

da ist mein LowRacer:

IMG_5889_klein.JPGIMG_5891_klein.JPG

Mein erster Eindruck:

Ein schickes Rad, super verarbeitet. Und in einer Farbe, die ich sonst noch an keinem Rad gesehen habe. Mint-Grün. Sehr schick, wie ich finde. Einen billigen Eindruck macht daran nichts, aber natürlich sind z.B. die Laufräder No-Name Produkte. Einen UDK-Lenker wollte ich ja unbedingt und war positiv überrascht, dass der Standard-UDK-Lenker mit 52 cm Breite an der Unterkante (außen gemessen, inkl. Griffen) und 46 cm an dem Knick (kurz oberhalb der Brems-/Schalthebel) doch recht schmal ist. Schmaler dürfte er für mich nicht sein, dabei bin ich schon recht schmächtig. Allerdings ist er viel zu lang, das war schon mein erster Eindruck beim Aufbauen und Probesitzen. Den Sitz habe ich hinten von Anfang an ca. 12 mm unterfüttert. Damit er noch gepasst hat, musste ich vorne ein Stück aussägen, damit er nicht gegen den Rahmen stößt.

Der Vorfertigungsgrad des Rades hat mich übrigens sehr überrascht - nicht mal die Schläuche und Mäntel muss man selbst auf die Laufräder montieren! Beim nächsten Mal würde ich das Rad selbst aufbauen und empfehle das auch jedem anderen, der sich ein Rad von Performer bestellt.

Dank pebels - dem König der Kettenschaltung - lassen sich alle 30 Gänge schalten, obwohl ich Trigger statt Lenkerendschalthebel gewählt habe. Ob das gut war oder nicht wird sich zeigen.

Am Sonntag habe ich eine erste Tour gemacht. Gleich ist mir aufgefallen, dass ich noch nach einer besseren Lösung für die Unterbringung von Handy, Werkzeug und Co sorgen muss: Die Tasche auf dem Bild schlägt ans Hinterrad. Ansonsten fährt das Rad erst Mal sehr gut: Anfangs war ich bergab noch vorsichtig und hatte Bedenken bei Schlaglöchern etc., das hat sich aber gelegt: Das Rad fährt gut geradeaus, die Bremsen taugen und Schlaglöcher steckt das Rad gut weg - eine Federung habe ich wirklich garnicht vermisst. Kein Springen oder Aushebeln oder ähnliches. Das Rad ist ohne mein Zutun über 60 km/h schnell gerollt.
Die so häufig gewünschte ruckartige Beschleunigung wie beim Rennrad hat der LowRacer allerdings nicht. Beim Tritt in die Pedale gibt es erst Mal keinen "Ruck" nach vorne. Trotzdem beschleunigt das Rad gut und fährt einfach auch sehr schnell: In der Ebene bin ich so gut wie immer über 30 km/h gefahren. Mit einer Leichtigkeit, die ich noch bei keinem anderen Rad so gespürt habe (ich kenne aber auch sonst nur das Effendi und den Grasshopper). Da standen plötzlich 37 km/h und mehr auf dem Tacho. Groß gemerkt habe ich das nicht - wohl aber mitbekommen, dass sich einige Passanten gewundert haben, dass da einer so schnell vorbeischießt.

Unterwegs habe ich dann auch gemerkt, dass ich den Lenker wirklich kürzen muss. Ich habe ihn mehr oberhalb als unterhalb der Bremsgriffe gehalten, diese Position fand ich am angenehmsten. Sind die Lenkerenden gekürzt, komme ich damit in Kurven auch nicht mehr gegen den Körper, hoffe ich. Natürlich werde ich zunächst mal die Hebel nach oben montieren und dann ausgiebig probefahren, bevor ich zur Säge greife. Aber weiter oben gegriffen waren meine Schultern nicht so verkrampft und das Rad fuhr sich weniger nervös. Am Lenkerende gegriffen war es zum Teil noch etwas wackelig.

Außerdem hätte ich die Kopfstütze gerne steiler gestellt - also unabhängig vom Sitz. Hat jemand eine Ahnung, ob sich die einfach biegen lässt?

Einmal wurde ich unterwegs übersehen. Damit hatte ich in der Situation schon gerechnet und war entsprechend bremsbereit. Die Dame, die mir die Vorfahrt genommen hat, hat sich sichtlich über mein lautes "Hey" erschreckt. Ansonsten fehlen dem Rad natürlich noch Spiegel und Klingel. Die sind schon bestellt. Akkulicht ebenfalls.

Nach dem schnellen Auftakt der Tour kam auf dem Rückweg den Berg wieder hoch dann die Ernüchterung: Hier habe ich tatsächlich den 1. Gang gebraucht! Mit 9 km/h bin ich wieder auf den Berg geschneckt...ich schätze, da fehlen mir vor Allem die Muskeln für. Ob das Rad eine Bergziege ist oder nicht kann ich noch nicht beurteilen - ich jedenfalls bin keine...
Am Schluss standen 47,66 km in knapp 2 Stunden auf der Uhr (Schnitt laut Tacho 23,9 km/h).

So - eigentlich wollte ich erst einen Bericht schreiben, wenn ich mal 500 oder 1.000 km auf dem Rad verbrachte habe. Nun habe ich doch schon ein paar Zeilen geschrieben und werde die dann im Laufe der Zeit ergänzen.

Immer gute Fahrt und viele Grüße,

Philip
 
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Moin Philip,

man merkt Dir in dem Text die Begeisterung für Dein neues Rad richtig an:).

Weiterhin gute Fahrt + Viele Grüsse,

Morten
 
AW: Training für Brevets

Wow, das hätte ich nicht schöner schreiben können. Danke für den Bericht und das Lob.
Es freut mich, daß ich Dir die Schaltung einstellen konnte und daß sie funktioniert :)
Ich bin aber wirklich froh SRAM TT500 Lenkerendschalter bei mir montiert zu haben und keine Shifter oder GripShift.

Übersetzungsmäßig fahre ich ja noch 39/52 (aus altem Rennrad-Bestand, empfehlen würde ich 2fach Kompaktkurbel) und 12-27 (10-fach) eigentlich reicht es mir, da mein Rad nur als reines leichtes Trainingsrad genutzt wird und nicht als Reiserad. Feine Abstufung ist mir für meinen Zweck wichtiger, als extrem große Bandbreite. hier in der Wetterau/Taunus fahre ich alle Gänge und eigentlich fehlt nie einer...fahre auch selten unter 13km/h berghoch. Bergab würde noch mehr gehen, aber schnell Fahren kann jeder ;)...mir reicht es wenn ich bis über 60km/h mittreten kann, dann genieße ich lieber allles ohne Treten was daüber kommt...
So ein 10fach-Wechselzahnkranz kostet ja auch nicht die Welt und ist schnell getauscht, falls die Berge mal steiler und länger werden als in meiner Gegend.

Ich habe es Tagträumer schon per Mail geschrieben, die KopfStütze würde ich nicht biegen, da das Aluminiumblech dann sicher nicht mehr lange hält und bricht.
Ich habe das Blech der Kopfstütze mal gedreht, dann geht der Winkel nach vorn. Aber in Ortschaften oder bei schlechten Straßen war es dann schwer, den Kopf von der Kopfstütze weg zu bekommen...man kann es aber mal probieren.
Dann habe ich es wieder in die Originalposition, tiefste Stellung ummontiert. Ich finde die Stellung inzwischen optimal, es ist wohl etwas Gewöhnungssache. Es hat so den Vorteil, daß der Kopf nicht immer auf der Stütze hängen muß.
 
AW: Training für Brevets

Und in einer Farbe, die ich sonst noch an keinem Rad gesehen habe. Mint-Grün.

Hm, entweder das Foto ist extrem ungenau in der Farbwiedergabe, oder unsere Definition von Mint green/Minzgrün (RAL 6029) deckt sich nicht. Das habe ich nämlich beim Neulackieren meines S60 gewählt (ohne vorher zu wissen, daß das mal die BGS-Farbe war. Auf einmal gibts weniger Stress mit der Polizei...) Sonst gibt RAL noch Minttürkis (6033) her, passt auch nicht. Aber die Farbnamen der RAL-Reihe sind oft nicht wirklich passend finde ich.

Weißt Du die RAL-Nummer Deiner Lackierung?

Gruß,

Tim
 
AW: Training für Brevets

Hallo Tim,

ich habe von dieser Seite hier die Farbe YS-7786 gewählt. Ehrlich gesagt hatte ich dabei eher an ein Silberblau gedacht, als an grün, hinterher aber festegestellt, dass die Farbe meines Rahmens nicht weit von der Farbe auf der Seite abweicht. Es ist ein ganz zartes grün mit einem seidenen Glanz. Keine gewöhnliche Farbe, aber mir gefällt sie...

Zumindet auf meinem Monitor kommt die Farbe korrekt rüber, aber das ist ja immer so eine Sache...

Gruß
Philip

Edit: Habe gerade mal nach den Farben gesucht, die Du genannte hast - die sind es sicher nicht. Am ehesten passt von den RAL-Farben RAL 6019, Weißgrün.
 
Die erste Prüfung

Hallo Rad-Freunde!

Schon eine Woche ist's her, dass ich die letzte Tour mit meinem Lowracer gefahren bin - und auch wenn's kein Brevet war, war es doch die erste echte "Prüfung".

Ich wollte wissen, was geht, und habe mir am Rechner eine Strecke gebastelt, die einige lange Hügel mitnimmt:

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=wnkzconsssymrzzv

Ehrlich gesagt hatte ich davor relativ viel Respekt, weil ich am Berg bisher immer langsam war und weil die Strecke nach Rheinböllen hoch sich ganzschön zieht...

Hier meine Erkenntnisse in Kurzform:

  • LowRacer machen einfach nur Spaß
  • LowRacer (ohne Schutzbleche etc.) sind nicht nur für schönes Wetter und trockene Straßen geeignet
  • LowRacer machen einfach nur Spaß
  • LowRacer gehören auf die Landstraße oder auf wirklich gute Radwege
  • LowRacer machen einfach nur Spaß
  • LowRacer sind durchaus bergtauglich
  • LowRacer machen einfach nur Spaß
  • LowRacer brauchen Eingewöhnungszeit
  • LowRacer machen einfach nur Spaß
  • LowRacer sind bequem, komfortabel und schnell
Und hier der ganze Bericht:

Wenn der Nebel sich verzogen hat, dann mach ich heute eine Tour, denke ich. Und ringe doch mit mir selbst: Brevets werden bei jedem Wetter gefahren, heißt's im Forum. Aber dort heißt es auch: Renn-Tieflieger sind nur was für schönes Wetter. In der Tat habe ich Respekt davor, mich mit dem neuen Rad hinzulegen. Die Reifen haben kaum Profil und das Ding wird ganzschön schnell.
Egal: Heute will ich's wissen: Mein Halsweh ist schon fast wieder weg, am Wochenende habe ich keine Zeit und große Sprüche habe ich auch schon geklopft, dass ich die geplante Route fahren will. Über 70 km immerhin. Also: Der Schweinehund bleibt zu Hause, der Philip macht sich auf die Piste!

Müsliriegel in die Tasche, Flaschen gefüllt, Tacho zurückgestellt und ab gehts! Die Straße ist noch etwas feucht, das Gefühl im Magen flau. Bin ich nervös? Die Vögel zwitschern rundum und in der Luft liegt Frühling - es muss ein toller Tag werden. Klick, klick, bin ich in den Pedalen und rolle richtung Hauptstraße. Das flaue Gefühl ist vergessen: Ich bin unterwegs. Juhu!

Mein Radl fährt wie immer. Von der Nässe keine Spur. Ich fahre den Berg nach Schweppenhausen leicht angebremst. Nur kein Risiko, die Kurve am Ende der Geraden ist tückisch. Ich kenne sie ebenso wie den Rest der Strecke bis Bingen auswendig. Kein Autofahrer hupt oder drängelt heute - im Gegenteil, ich wundere mich, wie lange die Autos in meinem Rückspiegel fahren, ehe sie sich zu überholen trauen. Neugierige Blicke. Erst in Bingen betrete ich Neuland: Den Rheinradweg nach Bacharach kenne ich nicht. Wenn ich am Rhein fahre, dann auf der Straße, wenn die abgesperrt ist. Aber Tal-to-Tal ist erst im Sommer.

Leider ist der Radweg weit weniger gut, als hinter Bingen und in Richtung Ingelheim. Der LowRacer ist super komfortabel und Schlaglöcher stören mich nicht. Aber die ständigen Querrinnen aus Kopfsteinpflaster, in denen Wasser abläuft, müssen langsam durchfahren werden. Daran würde auch eine Federung nichts ändern. Ständig muss ich also bremsen. Auf die B9 will ich trotzdem nicht wechseln, ich bin ja heute bei einer Genußtour und nicht im Rennen. Und ich merke: Meine Elan-Racer-Tasche schützt mich vor Spritzwasser im Genick und auch das Vorderrad wirft Wasser allenfalls gegen den breiten Rahmen. Es gibt keinen Grund, mit dem Rad nur bei schönem Wetter zu fahren.

In Bacharach bin ich schnell. Ein bisschen Gehüpfe über das Kopfsteinpflaster und schon stehe ich auf der Straße nach Steeg. Rheinböllen 11 km steht auf dem Ortsschild und ich stelle fest: Wenn der Tacho 40 Tageskilometer anzeigt, bin ich oben! Schnell ein Müsliriegel eingeworfen und die Jacke ausgezogen und schon geht's bergan. Hinter dem Ort sehe ich die nächste Serpentine weit über mir. Da soll ich hoch? Ich wollte es ja so, denke ich, und trete beharrlich in die Pedale. Und leichter als erwartet stehe ich schon in der nächste Spitzkehre. Mit konstanten 11-12 km/h pedalliere ich gen Rheinböllen. Schneller fahren könnte ich nicht, aber diese Geschwindigkeit erfordert keine große Leistung oder Anstrengung, sondern tatsächlich nur beharrliches Weitertreten.

Ich kann den Berg genießen. Bei jedem zweiten Blick auf den Tacho ist's schon wieder ein Kilometer mehr auf dem Tageskilometerzählen. Noch fünf Kilometer und ich bin oben, denke ich zwischendurch - das ist doch zu schaffen. Und bin kurz drauf ganz verwundert, als ich schon bei Kilometer 36 "oben" bin. Von hier an geht's bergab nach Rheinböllen. Das hatte ich so nicht in Erinnerung, war aber auch ewig nicht mehr hier. Das Ortsschild erreiche ich dann trotzdem genau in dem Moment, in dem mein Tacho die vollen 40 Kilometer anzeigt.

Der Hunsrück ist erstmal wieder erklommen, denke ich, und genieße das herrliche auf und ab in Richtung Schanzerkopf. Mein Rad ist mittlerweile so souverän unter mir, dass ich mich herrlich wohl fühle. Nichts verspannt, nichts schläft ein. Sogar die langen Griffe schätze ich und greife immer mal wieder von oben nach unten um. Ich werde den Lenker doch nicht so stark kürzen, wie ich anfangs mal dachte.

Auf einer schnellen Abfahrt - ich rolle mit rund 65 kmh, macht der Lenker dann plötzlich einen Schlenker. Es passiert nichts und ich danke für die Mahnung. Bloß nicht übermütig werden. Aber schon bald kommt auch der Anstieg zum Schanzerkopf - würde ich jetzt umfallen, gäb's wohl nichtmal Schürfwunden, denke ich und muss lachen.

Der Schanzerkopf ist über 600 Meter hoch. 2. Gang, 13 kmh, keine Pause beim Pedalieren. Längst habe ich Licht eingeschaltet, weil ich im Nebel fahre. Der verschluckt die Autos, die mich überholen, so schnell, dass ich nicht erkennen kann, ob sie weiter bergan fahren oder ich den höchsten Punkt bald erreicht habe. Den Gegenverkehr dagegen spuckt er mir genau vor die Pedale. Aber was solls? Ich pedaliere weiter, Kurve rechts, kurve Links, geradeaus - und: oben! Es wird flach, und mit der nächsten Kurve stürze ich mich ins Tal!

Genial, denke ich. Nun habe ich den schwersten Teil der Tagestour schon hintermir, so ganz ohne große Mühe. Ein tolles Hochgefühl. Ich schreie laut raus: Juchhu! Genial!

Ich habe mich super an mein Rad gewöhnt, möchte kein anderes mehr fahren und noch viel mehr und viel längere Touren übernehmen. Und vor nassen Straßen oder Bergen habe ich keinen Respekt mehr. Ich rase bergab, über Schlaglöcher hinweg, immer mutiger. Während ich anfangs noch bremse, lass ich's jetzt einfach laufen. Kann das denn so genial sein, spukt es mir im Kopf herum? Ich will Euch alle an dieser Erfahrung teilhaben lassen und schreibe im Kopf schon einen Bericht der Tour. Und sehe mich plötzlich vor mir, wie ich im Krankenhausbett liege, den Laptop auf meinen gebrochenen Beinen und Euch von meiner Tour schreibe. Denn auf jede Hybris folgt der Fall. Doch statt des Rettungswagens kommt - ich bin ganz froh - die nächste Abzweigung und ein weiterer Anstieg. Den hatte ich an der Stelle garnicht so steil vermutet, aber was will er mir jetzt noch anhaben? Ich erreiche das Walderlebniszentrum Soonwald und kenne mich hier wieder aus. Ein Klacks, bis ich wieder zu Hause bin. Und so packe ich locker auch noch diese letzten Hügel und rolle gemütlich wieder ins schöne Eckenroth!

73,46 km zeigt mein Tacho an. Gefahren in 3:29. Ein Schnitt von 21 km/h - das hatte ich bei den vielen Hügeln garnicht erwartet.

Eine geniale Tour also! Ich bin super glücklich, komme zu Hause an, ohne mich ausgepowert zu fühlen. Im Gegenteil - ich könnte Bäume ausreisen. Und denke schon an die nächste Tour. Doppelt so viele Kilometer an einem Tag sind locker drin...da kann man Ziele erreichen!

Nun bin ich insgesamt erst knapp über 220 km mit dem Performer gefahren - aber ich fühle mich schon so gut auf dem Rad. Dass das Rad am Berg nicht schnell ist, liegt wohl eher an mir. Dass man Berge damit fahren kann, habe ich bewiesen.

Ich freue mich auf die nächste Tour!

Sodenn - dies Euch Interessierten als Erfahrungsbericht und um Lust auf die nächste Tour zu machen. Wer meine Runde nachfahren will oder in der Gegend entlang kommt, der melde sich: Bei mir gibt's den besten Espresso in der Gegend. Und vielleicht komme ich ja auch ein Stück weit mit...

Die Runde, wie ich sie gefahren bin, würde ich auch wieder fahren - dann aber ohne des Radwegs am Rhein. Der war mir doch zu schlecht. Ein LowRacer gehört auf die Landstraße oder einen wirklich guten Radweg.

Der oben angegeben Track ist übrigens am Rechner geplant und ich war ohne GPS unterwegs. Ich kann also nicht sagen, ob ich genau so gefahren bin, erkenne aber auch keine größeren Abweichungen. Nur in Rheinböllen habe ich einen kleinen unbeabsichtigten Umweg gemacht.

Liebe Grüße und allzeits gute Fahrt,

Philip
 
AW: Die erste Prüfung

Hallo zusammen,

habe gerade den Bericht von Philip über seine Lowracertour gelesen.
Von dessen Motivation bin ich irgendwie noch weit weg. Am 31. 3. will ich den 200-er in Wolfenbüttel mitfahren. Christian Ascheberg wird da wie in den Vorjahren den Startschuss geben.
Habe mich da immer ganz schön mühen müssen. Müßte auch vorher noch was tun. Will mal sehen, ob ich übernächste Woche zum Seminar nach Hitzacker (60 km) mit der Liege statt mit dem Auto fahre.
Wer fährt denn in Wolfenbüttel noch so alles mit?
Vielleicht kriege ich ja über Euere Antworten mal endlich den notwendigen Kick....

Matthias:)
 
AW: Die erste Prüfung

Habe mich da immer ganz schön mühen müssen.
Wenn Du Dich auf einem Zweihunderter in drei Wochen nicht mühen willst, dann solltest Du jetzt hundert Kilometer als lockere Nachmittagstour fahren können. Aus dem Stand schaffen das wohl nur einige sehr begnadete Fahrer und gerade Ausdauer will mit Ausdauer trainiert werden.
 
AW: Die erste Prüfung

Hallo Matthias,

bin mit dem Mango dabei, werde auch mit dem Mango anreisen (macht hin+zurück zusammen 60km extra).

Bin letzten Sonntag mal die erste Hälfte bis Ummendorf abgefahren (140km): das VM verleitet zum Schnellfahren, muß mich auf längeren Strecken bewust noch mehr zurücknehmen. Um besser trainiert als letztes Jahr in die Brevet-Saison zu starten, bin ich seit Oktober 30% meiner Fahrten zur Arbeit nach WOB mit dem Mango gefahren. Dabei brauche ich nicht so darauf zu achten, mich zu schonen. Sind ja nur 41km pro Strecke und hin geht es 100m "bergab".

Gruß Hartmut
 
AW: Die erste Prüfung

Hallo Hartmut,
hallo Jedrik,
hallo Ihr anderen,

also gut: ich habe beschlossen, dass meine Motivation noch steigt. Mal sehen, was bis dahin trainingsmäßig noch so abgeht.
Habe aber noch ein anderes Problem. Ich möchte gern die von Christian Ascheberg unter ara-niedersachsen.de zur Verfügung gestellte Karte als Track auf meine Ihphone 4S laden. Fehlanzeige. Die Datei wird nicht erkannt.
Vermutlich wird da von mir so einiges nicht erkannt.
Hat jemand einen Tip, in welcher Reihenfolge und welchem Format die Route auf das Iphone 4S zu laden ist???
Vielleicht bleibe ich dann ja nicht ewig blöd.....

Gruß - und schon mal danke

Matthias
 
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