Tragt ihr Ellbogenprotektoren?

Sehe bei der Liege aber nicht die Stoßenergie als Problem sondern eher das Entlangrutschen auf Asphalt mit hoher Geschwindigkeit.
Bei allen meinen bisherigen Unfällen
Ellbogenprotektoren........ Hätten mir mehr genutzt als ein Helm
manchen Schmerz hätten
verhindert, aber schlimmer war das
welches eine schwere Prellung hatte und noch einen Bandscheibenvorfall verursachte.

Die Art der Liege spielt dabei eine erhebliche Rolle.
Beim Flux V220 traf es meistens Hintern und Steißbein.
Bei der Greenmachine eher Ellbogenabschürfungen und seitliche Hüftprellung.
Beides mit Obenlenker.
Beim Untenlenker geraten dann die Hände in den Fokus.

Ellenbogenprotektoren habe ich eine Zeit lang verwendet, waren aber störend.
 
Risiko = Schweregrad x Auftretenswahrscheinlichkeit
(R = S x A)

A ist bei mir sehr klein (< 1/Jahr?).
Die höchsten S-Werte erwarte ich am Kopf.
Die höchsten A-Werte erwarte ich auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen an den Händen.
=> Ich fahre immer mit Helm und Handschuhen, ohne weitere Protektoren.

Bei vorgeschädigten Armen sind aber vermutlich auch dort hohe S-Werte zu befürchten, so dass sich Protektoren dort lohnen könnten - auch bei kleinem A.
Bei hohem A (jemand nannte Bike-Parks) würde ich auch mehr Protektion empfehlen.

Apropos A(Kopf): Ich glaube, ich bin in ca. 50 Jahren Zweiradfahren nur zweimal so gestürzt, dass der Kopf Bodenkontakt hatte: einmal mit 'nem Up über den Lenker geflogen (damals gab's noch keine Fahrradhelme - außer evtl. aus Leder für Rennradprofis?) und einmal mit dem Motorrad (seitlich weggerutscht). Dafür ist mir vor ein paar Jahren mit der Liege mal ein Aufrecht-Rad samt Fahrer auf den Kopf gefallen (Frontalzusammenstoß an unübersichtlicher Stelle, beide Fahrer nicht 100% bei der Sache, "Gegner" hatte nicht mehr ausreichend gebremst). Dank Helm hatte ich nur 'ne kleine Schnittwunde unter dem Auge - vom Rand der Fahrradbrille. Aber das war jetzt hier wohl OT, wie ich gerade merke, sorry.

P.S. Mit Ellbogen- und Schienbeinprotektoren konnte ich nur bei einem meiner MTB-Alpencrosse Erfahrungen sammeln. Fand ich so störend, dass ich sie nach Abfahrten immer wieder abgemacht habe. Keine Ahnung, ob ich beim nächsten Mal wieder welche mitnehmen oder einfach defensiver fahren und früher absteigen und schieben würde. (Beim Geländefahren mit dem Motorrad hatten mich die vollständigen Protektoren allerdings nie gestört.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Risiko = Schweregrad x Auftretenswahrscheinlichkeit
(R = S x A)

A ist bei mir sehr klein (< 1/Jahr?).
Die höchsten S-Werte erwarte ich am Kopf.
Die höchsten A-Werte erwarte ich auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen an den Händen.
=> Ich fahre immer mit Helm und Handschuhen, ohne weitere Protektoren.
Genau, eine halbwegs vernünftige Risikobewertung ist die erforderliche Basis um halbwegs vernünftig abschätzen zu können wo Risiken hingenommen werden können, wo man mit PSA (Persönlicher Schutzausrüstung) das Risiko auf akzeptable Werte senken kann und wo das Risiko schlicht so hoch ist, das auch PSA den Wert nicht auf ein akzeptables Niveau bringen kann.
Leider liegen keine Statistiken vor aus denen sich Rückschlüsse ziehen liesen, welche Auftretenswahrscheinlichkeiten bei Liegerädern so existieren. Also hilft nur abschätzen aus Anedoktischen Erfahrungswerten aber wohl besser als nix.

Ich persönliche trage beispielsweise beim Inlineskaten durchaus freiwillig relativ umfangreiche PSA: Knie, Ellbogen und Handgelenksschützer. Dort sind die Auftrittswahrscheinlichkeiten allerdings bedeutend höher und durch die hinzukommende Fallhöhe mutmaßlich auch schwerwiegender.

Das Liegerad ist imo bedeutend sicherer als Inlineskaten und auch im Direktvergleich mit dem Up hat es die Nase erheblich vorne. Während beim Up ein Sturz auf den Kopf relativ leicht vorkommen kann, halte ich den beim Liegerad (konkret beim Wolf) für fast ausgeschlossen. Natürlich sind auch Kopfverletzungen vorstellbar, z.B. wenn jemand einen Stein von der Brücke schmeißt oder wenn man vom LKW überrollt wird. Nur sind das dann Szenarien, wo ein simpler Fahrradhelm allenfalls dabei hilft den Fahrer nachher leichter identifizieren zu können, und auch das nur wenn ein Namensschild drauf war.

Wenn nur leichte Verletzungen zu erwarten sind, etwa durch Abschürfungen und deren Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch ist, so verzichte ich auf jede PSA.
Das einzige, bedeutende Risiko im Sinne der Gefährdungsbeurteilung Liegerad liegt meiner Meinung nach in einer Augenverletzung; was auch der aufrechteren Kopfhaltung geschuldet ist. Aus diesem Grunde ist die einzige PSA die ich trage (wenn auch nicht konsequent immer) eine Fahrradbrille. Naja, wenn man will kann man auch die Klickis noch dazuzählen.


Sinnvoller und wirksamer als PSA sind aber auch in diesem Bereich Technische oder Organisatorische Maßnahmen. So fahre ich beispielsweise bei drohender Glätte nicht mit dem Wolf sondern dem Scorpion oder meide bestimmte Abschnitte wo die geringere Sitzhöhe zu Problemen führen kann.
 
Risiko = Schweregrad x Auftretenswahrscheinlichkeit
(R = S x A)

A ist bei mir sehr klein (< 1/Jahr?).
Also nicht klein, sondern im Gegenteil riesig große Auftratenswahrscheinlichkeit bei <1 Jahr!? :eek:
Klein wäre für mich >10 Jahre, bei mir sind es aktuell eher >25 Jahre ohne Sturz auf Straßenrädern, egal ob Up oder Down, trotz einigen Jahren aktivem Radsport.
Richtig schwere Stürze hatte ich damals nur beim Pendeln in die Schule z.B. am frisierten Mofa mit +60km/h festhalten, freihändig fahrend versuchen, die Mitfahrer vom Rad zu rempeln, Sprünge im dazwischenliegenden Wald mit ollen Eisenrädern, etc.

Wenn ich mich allerding jedes Jahr einmal langmachen würde kämen die oben gezeigten Vollschutzmaßnahmen eher in Frage. Oder besser noch ein Trike/VM :ROFLMAO:
 
Helm trage ich selten, nach den Berichten hier überlege ich mir aber zumindest einen leichten Ellbogenschutz gegen Schürfwunden anzuschaffen und öfters Handschuhe anzuziehen. Hatte erst (auf dem Lieger) ein Mal einen (Selbst-) Unfall mit "Verletzung", da bin ich mit sehr alten pneus auf einem Schotterweg seitlich weg gerutscht. Das Ergebnis waren leichte Schürfwunden am Ellbogen.
Fahre aber sehr langsam und im Allgemeinen defensiv. Bilde ich mir zudem ein.... Hatte aber öfters auch schon einen Schutzengel...
Regelmässiges Fahren auf Kies- und Schotterwegen fördert das Balancevermögen und so die Wahrscheinlichkeit des seitlichen Wegrutschens (plus entsprechende pneus, die besser haften).
 
Also ich bin in 70 km jetzt zweimal gestürzt, glaub bei mir macht das erstmal sinn mit Schützern zu fahren.

Handschuhe sind eh um jeden Zweifel erhaben. Stören mich absolut nicht und verhindern Schürfwunden zuverlässig. War bei beiden stürzen heilfroh um die Handschuhe
 
Also nicht klein, sondern im Gegenteil riesig große Auftratenswahrscheinlichkeit bei <1 Jahr!? :eek:
Wie Einstein schon sagte: Alles ist relativ. ;)

Die Größenordnung stimmt für mich.
< 1 / 10 Jahre schaffe ich jedenfalls nicht. Dabei zähle ich jeden ungeplanten Kontakt mit dem Boden oder anderen Verkehrsteilnehmern mit. In den letzten zehn Jahren hatte ich z.B.: einmal nach dem Anhalten mit dem Fuß weggerutscht, einmal leichter Kettenradabdruck in einer PKW-Tür (hatte mir die Vorfahrt genommen, einmal o.g. Unfall, ...)
 
Auch bei geringer Geschwindigkeit kann es zu schweren Verletzungen kommen,wenn das Vorderrad wegrutscht.

Ich bin auf einem Landweg nur 18 - 20 kmh gefahren und im Kreuzungsbereich mit dem Vorderrad weggerutscht.
Auf der Straße war ein schmaler Streifen aufgefräst und nur mit Splitt aufgefüllt.Ich bin nicht tief gefallen,25cm, aber der Unterarm
hat die Fahrt abgebremst.War sehr schmerzhaft,ich habe ein paar Steine aus dem Unterarm geholt.
2. Sturz,auf Sand weggerutscht,hier war ich deutlich schneller,ca.35kmh.
Ich konnte mich komplett vom Fahrrad lösen.Fahrrad heile geblieben und nur einen blauen Fleck an der Hüfte.
Protectoren trage ich nicht,obwohl ich nach dem 1. Sturz darüber nachgedacht habe.
Viele Grüße Frank
 
Hm, an Protektoren hab ich bisher (10,5 Jahre mit dem LR) noch gar nicht gedacht... selbst beim Flevo-Lernen hab ich nur kräftige Arbeitshandschuhe (mit Leder) angezogen.
Meistens kann ich rechtzeitig aufstehen oder mich mit den Händen abstützen, wenn das LR mal unter mir wegrutscht.
Tiefschürfende Bekanntschaft mit dem Asphalt hat mein Ellenbogen bisher nur einmal gemacht, und da war ich auf einem geliehenen MTB auf einer mir nicht geläufigen Strecke unterwegs; damals allerdings hätten Ellenbogenschützer echt geholfen.
Das hat damals tatsächlich ziemlich lange gedauert, bis das wieder OK war... incl. Gips und Antibiotikum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach 9 Jahren mit 34 verschiedenen Modellen Liegeradfahren hätte ich mir diese Woche gewünscht, in diesen Moment Ellenbogenschützer getragen zu haben.

Bin mit dem Optima Baron zu eng eine 90-Grad-Kurve gefahren.
Vorderrad weggerutscht.
Rechter Arm aufgescheuert.
Wird ca. 1,5 Wochen dauern, bis es verheilt.

Sowas wird mir nicht mehr passieren.

Aber, für genau diesen Moment 9 Jahre Ellenbogenschoner zu tragen, wäre es nicht wert gewesen.

Ausserdem kommt das Optima Baron jetzt weg (das Flux S800 ist auch schon weg) und fahre nur noch mein niegelnagelneues Ice Trike Sprint X.
Und mein niegelnagelgelneues Brompton (dieses aber langsamer).
 
In 20 Jahren Liegerad hatte 2x einen ernsten Unfall. Jedesmal war die Kurve zu eng für die Geschwindigkeit. Einmal hat der Vorderrad die Haftung verloren, einmal ist das Hinterrad abgeschmiert. Das Ergebnis: In Seitenlage über die Strasse geschliedert. Der Hauptkontaktpunkt war am Oberschenkel / der Hüfte. Das hat mir blaue Flecken eingetragen und die Hose ruiniert. Im Bereich der Hände hat der Untenlenker die Kratzer abbekommen. Ellenbogen, Oberkörper, Kopf hatten keinen Kontakt zu Boden. An Schutzausrüstung trage ich Brille (schon wegen Wind und Insekten) und Helm, weil der Kopf im Zweifel nicht zu ersetzen ist.
 
Zurück
Oben Unten