Hallo zusammen,
heute stellte ich eine Lampe für ein weiteres Forenmitglied fertig.
Diese sollte keine Schalter/Taster am Gehäuse besitzen, sehr effizient und leuchtstark arbeiten (jedoch auf Basis der Original-LED) und die Möglichkeit bieten, über einen Taster/Schalter im Cockpit die Helligkeit um ca. 50% dimmen ("Abblendfunktion") zu können.
Nach mehreren Trockentests sowie Strommessungen entschied ich mich für eine meiner zuverlässigsten (kein µC notwendig) und effizientesten Lösungen, welche auf Basis eines DC-Signalpegels arbeitet (es gibt hierbei keine Reedrelais, welche bei parallelen Messwiderständen notwendig wären, um die Leitungslänge als Einwirkfaktor auszuschließen und der Eingangsspannungsbereich ist lediglich am oberen Ende um 2V differenziert).
Zuerst wurden die Platinen passend verlötet und die (immer kühl bleibende, da sie lediglich ein Steuersignal erzeugen muss, ca. 5-10 mA) 2. Platine doppeldeckermäßig aufgeklebt:
Ich verwendete nur wenig 2K-Wärmeleitkleber in diesem Aufbau, jedoch werde ich einige Stellen vor Kontakt (leitende Verbindung) sowie Vibrations- und Schlagbelastung schützen und die Lötpunkte etwas entlasten, daher die "Kleckse".
Da ich beide Platinen 100% sicher verbinden wollte, erfolgte die Sicherung an zwei Positionen.
Zu sehen ist auch der erste Versuch einer Montagealuminiumplatte. Allerdings hätte dieser Versuch es verunmöglicht, die Platte nach dem Verkleben später zu demontieren (vom Deckel), weshalb ich sie überarbeitete:
Der drunterliegende rückwirkende Linsenklemmring wurde fixiert und die Linse von innen (kratzbeständig) schwarz beschichtet, so dass die LED von aussen auf der Rückseite eine glänzende, edel wirkende schwarze Oberfläche darstellt. Durch die Fixierung ist ein Losvibrieren des Klemmringes auch nicht mehr möglich (dies ist bei einigen der Lampen ab Werk durchaus möglich, wenn ich den Ring mit leichtem Fingerdruck aufdrehen kann
):
Anschließend wurde der Platinenaufbau isoliert und dennoch mit äusserst geringem Spaltmaß auf der Aluminiumplatte wärmeleitend verklebt - und zwar derart, dass die Platinenkombo nachträglich demontierbar bleibt (inklusive der Aluminiumplatte, versteht sich):
.. und von oben gesehen:
Anschließend wurde meine Aluminiumplatte mit Wärmeleit
paste verschraubt und beide Schrauben lösbar mittels niedrigfestem Loctite gegen Losvibrieren gesichert. Dann wurde das Innenleben nochmals gereinigt (Glasreiniger), die Kabeldurchführungen fixiert und geschützt sowie die Lufttemperatur im Inneren auf ~80°C erhöht (um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren - danke an den Glasreiniger..).
Hiernach wurde alles verschraubt sowie die Lampe von aussen gereinigt:
Sowie die Ex-Schauglaslinse, welche nun unsinnig wäre und daher eingefärbt wurde:
Was hat das Ganze gebracht?
Vorher: 4,28W bei dieser Lampe an 6V (PSU) und bei ca. 700mA LED-Strom.
Nachher: 4,06W (0,214A) bei 19V und 1000 mA LED-Strom. Dazu die gewünschte Möglichkeit, mittels Taster/Schalter, welche die dritte Litze auf Masse der Zuleitung legt, die LED-Leistung effizient auf ca. 360 mA zu setzen. Ursprünglich waren 50% Leistung gewünscht, doch wäre der visuelle Unterschied zu gering, um die Funktion sinnvoll zu stützen.
Ich habe die Helligkeit auf geschätzt 35-40% der 1000mA Leuchtstärke gesetzt, dies ist ein deutlich sichtbarer Unterschied, dennoch weiterhin recht hell und mit gleicher Ausleuchtungscharakteristik versehen. Da sowohl KSQ als auch LED bei geringerer Stromaufnahme etwas effizienter arbeiten, bedingt diese Stufe (trotz dann aktiver 2. Steuerspannungsplatine) lediglich 1,14W(!) insgesamt und ist vollständig unabhängig von einer Variation der Litzenlängen (zumindest in einem Rahmen, welcher den Spannungsdrop dort und an der KSQ gering genug hält, um die LED-Vorwärtspannung zu erreichen).
Somit ist eine zuverlässige und hocheffiziente zweite Leuchtstufe gegeben, welche ähnlich dem "Abblenden" bei KFZ ein temporäres oder permanentes (Taster oder Schalter) Reduzieren der Lichtausbeute ermöglicht, dies mittels nur einem Knopf/Schalter zuverlässig (Entgegenkommende werden somit auch im ungünstigsten Abstrahlwinkel mit einem Knopfdruck nicht mehr geblendet).
Nebenbei reduziert es den Verbrauch auf ein sehr geringes Maß, wobei der leuchtstärkere "Standard"-Modus mit 4,06W bei 1A LED-Strom (deutlich heller als unmodifizierte E3s) bereits sehr effizient ist (ca. 25% Verluste bei einer recht hohen Eingangsspannung und dem KSQ-Maximum an Strom).
Und wir sprechen hierbei von einer Eingangsspannung von 19V bei lediglich einer internen LED - wenn die Eingangsspannung 6V beträgt, steigt die Effizienz nochmal ein Stückchen.
Das LED-Gehäuse wird übrigens bei den Platinen nicht fühlbar wärmer als die Hauttemperatur - und die LED-Abwärme wird gut verteilt, weshalb auch 1000 mA in meinen Augen kein Problem darstellen.
Viele Grüße
Wolf