Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Bei Hans-Peter war es keine Sekunde vom platzen zum überschlagen. Ich glaube nicht das man eine Chanche hat wenn das passiert zumal man ja immer am treten ist und schon dadurch Querkräfte entstehen.
Ein Schlangenbiss oder schleichender Plattfuß ist ein anderes Thema aber auch da bin ich froh 2 Bremsen zu haben und keine kombinierte Bremse wie am Tillerlenker.

Auf jeden Fall sollte jeder sein Velo im Schulter und Nackenbereich auspolstern den im Fall der Fälle ist dort alles Blau. Und sicher kann das auch mit jedem UP oder einer Liege passieren das ein Reifen platzt und man absteigt. Aber eins soll auch mal gesagt werden. Hans-Peter hat sich zwar überschlagen und ist im Velo über die Straße gerutscht, es ist schon ne Weile her.
Am Wochenede war er bei einer Tour dabei und sein Velo hat zwar ein paar Schrammen abbekommen aber es ist nicht kaputt und hat Ihn doch gut geschützt. Bei gleicher Geschwindigkeit mit nem Rad hätte er wahrscheinlich schlechter ausgesehen.

Heiko
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Hallo!
Wichtig ist es aber einige Regeln einzuhalten:

... bis jetzt dachte ich Daniel ( Düsentrieb) wäre einer der technisch besten Fahrer im VM und bei Ihm konnte ich mich schon live von seinen Fahrkünsten überzeugen.
Wenn du diese, deine, Regeln tatsächlich umsetzen kannst bist Du mein neuer Held.
Ich hatte jetzt dreimal die Situation, das mir das HR ernsthaft Probleme macht.
1. Mal in Kurve auf Bauernschaftsweg ( Tempo 30-35). HR kam auf die schmierige Mittelspur und ich stand beinah quer. Konnte ich abfangen.
2. Mal blieb das HR an einer Eisschole hängen die ich auf dem Hinweg noch als Gefahrenquell erkannt hatte:mad: und deren Position mir auf dem Rückweg zu spät einfiel. Langgezogen Kurve bergab Tempo >40. Hängengebleiben fühlte sich an wie Einfädeln in eine Schiene. Null Chance. Überschlag, auf Kopf ( an dieser Stelle weiter zum Helmthread. Das möchte ich ohne Helm auf keinen Fall probieren) in Graben gerutscht und kopfüber im Garben liegengeblieben. Glücklicherweise kaum Wasser drin.
3. Mal gerade alle Reifen gewechselt incl. Schlauch und Felgenband. Sorgfältigste Montage (habe selten so viel Zeit für sowas). Platzer auf gerade ebener Strecke (Tempo ca. 38). Hätte der Autofahrer hinter mir nicht aufgepasst würde ich hier wohl nicht schreiben. Ich konnte die Kiste zwar einfangen, brauchte dafür aber min. 1-2 m links und rechts. Felgenband war Mist.
Ich hatte übrigens jedesmal andere Reifen drauf 1. Stelvio; 2. Vredestein 3. Kojak

Keine Lenkbewegung und langsames Ausrollen wären in keinem der Fälle eine Lösung gewesen.
Wenn du da nicht intuitiv das Richtige machst, fliegst du. Auf Eis zu fahren ist ganz was Anderes, als die hier beschriebenen Notsituation (Bin schon stundenlang auf zugefrorenem Aasee rumgebrettert). Die richtige Reaktion kriegt man nur drauf, wenn man schon öfter mal in Grenzsituationen war und die gemeistert hat. Leider kenne ich keine andere Lösung. Vielleicht bietet Daniel ja mal Fahrsicherheitstraining mit Leih EVO`s an:p. Die EVO`s haben meines Erachtens auch ein gutmütigeres Fahrwerk als die Questableger. EVO`s neigen eher zum Untersteuern, Quesst eher zum Übersteuern. Letzteres ist in den hier beschriebenen Gefahrensituationen wohl eher kontraproduktiv.

Tschüss
Jörg Basler

P.S.: Ich will niemandem zu nahe treten, aber vielleicht sollten nur Fahrer konkrete Ratschläge geben, die selber schon einmal solch eine Situation überstanden haben. Vorschläge immer gern, aber Konkretes bitte nur, wenn selber schon probiert und für Gut befunden.
Ich hatte hier im Forum dieses Thema selber schon mehrfach angestoßen und fühlte mich nicht sonderlich ernst genommen. Unterschwellige Vorwürfe (mangelndes Fahrkönnen, mangelnde Montagefertigkeit) kamen hier auch von einigen hoch gehandelten Chefkonstrukteuren. Dagegen bin ich gefeit, weil ich weiß was ich getan habe. Trotzdem habe ich "meine" Threads nicht weitergeführt, weil es mir mehr um die Sache ging als darum, unberechtigte Vorwürfe abzuwehren Ich finde es ist ein echtes Killerthema für VM´s. Lösungen sind dringend erforderlich. Mir ist sehr an einer seriösen Abarbeitung des Themas gelegen, denn leider hatten nicht alle soviel Glück wie ich. Ich will nicht lesen, dass hier mal jemand deshalb einen Abgrund runtergestürzt ist oder in den Gegenverkehr gerast ist, oder sich einfach nur allein mit 90 bergab umgebracht hat.
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Hallo!
Auf jeden Fall sollte jeder sein Velo im Schulter und Nackenbereich auspolstern den im Fall der Fälle ist dort alles Blau.
Das habe ich mir auch schon überlegt, aber aus Faulheit/ Trägheit noch nicht ungesetzt.

Bei gleicher Geschwindigkeit mit nem Rad hätte er wahrscheinlich schlechter ausgesehen.

Bei meinen Unfällen s.o. wäre auf dem UP oder der Liege nix passiert, außer dass ich vielleicht kurz mal geflucht hätte.
Tschüss
Jörg Basler
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Keine Lenkbewegung und langsames Ausrollen wären in keinem der Fälle eine Lösung gewesen.

Ich meinte nicht "keine Lenkbewegungen" sondern versuchen nicht die Fahrtrichtung zu ändern (Kurve fahren). Wenn man sich natürlich gerade in einer Kurve befindet ist dass schlecht möglich. Gegenlenken wenn dass Heck ausbricht ich kann helfen, ist aber nur sehr begrenzt möglich, zumindest bei geschlossenen Radkästen.

P.S.: Ich will niemandem zu nahe treten, aber vielleicht sollten nur Fahrer konkrete Ratschläge geben, die selber schon einmal solch eine Situation überstanden haben. Vorschläge immer gern, aber Konkretes bitte nur, wenn selber schon probiert und für Gut befunden.
Ich hatte hier im Forum dieses Thema selber schon mehrfach angestoßen und fühlte mich nicht sonderlich ernst genommen. Unterschwellige Vorwürfe (mangelndes Fahrkönnen, mangelnde Montagefertigkeit) kamen hier auch von einigen hoch gehandelten Chefkonstrukteuren. Dagegen bin ich gefeit, weil ich weiß was ich getan habe. Trotzdem habe ich "meine" Threads nicht weitergeführt, weil es mir mehr um die Sache ging als darum, unberechtigte Vorwürfe abzuwehren Ich finde es ist ein echtes Killerthema für VM´s. Lösungen sind dringend erforderlich. Mir ist sehr an einer seriösen Abarbeitung des Themas gelegen, denn leider hatten nicht alle soviel Glück wie ich. Ich will nicht lesen, dass hier mal jemand deshalb einen Abgrund runtergestürzt ist oder in den Gegenverkehr gerast ist, oder sich einfach nur allein mit 90 bergab umgebracht hat

Ich habe solche Situationen incl. umkippendes Fahrzeug erlebt und überstanden.
Mein Beitrag sollte nicht das fahrerische Können von irgendjemandem in Frage stellen. Auch will ich nicht in Frage stellen dass ein Hinterrad das aus der Spur gerät ein ernsthaftes Problem darstellt.

Es gibt unterschiedliche Ursachen für das "aus der Spur" kommen des Hinterrades: fehlender Gripp oder zu hohe Querkräfte. Meine Aussage ist nur: "wenn du keinen Gripp mehr hast, tue alles um die Querkräfte auf das Hinterrad zu minimieren".

Es steht außer Zweifel, dass es Situationen gibt in denen man diese Querkräfte nicht vermeiden kann, z.B. weil man/frau in gerade ein Kurve fährt, oder weil dass Hinterrad eine glatte Längsrille gerät oder das Fahrzeug auf einer zur Seite geneigten Straße eine Hangabtriebskraft quer zum Hinterrad erfährt oder oder oder.
Ich bin Deiner Meinung, dass es wichtig ist den Gripp mit allen möglichen und sinnvollen Mitteln aufrecht zu erhalten.

Gruss
Nils
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Ich frage mich gerade, wie das beim Velayo ist. Wenn das Hinterrad platzt, dann kann man damit auch nicht mehr lenken. Bleibt nur, die Bremsen vorne links und rechts so zu dosieren, dass das Fahrzeug unter Kontrolle bleibt.
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

In den vergangenen Jahren habe ich mehrfach an Fahrsicherheitstrainings teilgenommen. Sowohl Auto als auch Motorrad.
Mit dem Auto ist ein solches Training eine feine Sache ( zumal ich ein Dienstauto zur Verfügung hatte:cool: ), die Auslaufzonen sind riesig, Unfälle so gut wie ausgeschlossen.
Eine der Übungen war, ein ausbrechendes Fahrzeug ( der Trainer hat in einer Kurve kurz und heftig die Handbremse gezogen, Folge: Heck schmiert weg ) abzufangen . Das funktioniert nur bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit, jedes Km/h darüber führt unweigerlich zum Dreher. Auf dem Übungsplatz harmlos, doch in der Realität ist das äußerst gefährlich. Bei einem Velomobil ohne zweites Hinterrad ist ein Unfall vorprogrammiert.
Mikus hat darüber berichtet ( Sutrai hat es bereits erwähnt ) . Leider schreibt Mikus hier nur noch sehr selten. Soweit ich mich erinnere, hat er damals auch den dicken Hinterreifen, der sich nach dem Platzer über den Felgenrand verschob, als ursächlich für seinen Abflug gesehen. Wenn das Hinterrad blockiert, ist eine Eskimorolle oder eine mehrfache Pirouette um die Längsachse vorprogrammiert - genügend Geschwindigkeit vorausgesetzt.
Schmale Reifen, die auf der Felge bleibe, minimieren das Risiko. Andererseits bieten schmale Hinterreifen weniger Grip ( bei normaler Fahrt ) .

Irgendein user hat unter seinen Beiträgen stehen: wie man es macht, macht man es verkehrt! :(

Reinhard
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Hallo Nils,
Ich meinte nicht "keine Lenkbewegungen" sondern versuchen nicht die Fahrtrichtung zu ändern (Kurve fahren). Wenn man sich natürlich gerade in einer Kurve befindet ist dass schlecht möglich. Gegenlenken wenn dass Heck ausbricht ich kann helfen, ist aber nur sehr begrenzt möglich, zumindest bei geschlossenen Radkästen.
Nein, Du hast das offensichtlich, auf einem Tadpole, noch nie erlebt ....
Der Abflug geschieht innerhalb 1/2 Radumdrehungen ... ohne Luft rutscht mindestens einer der Draehte ins Tiefbett, meist sogar nur am halben Umfang ... die Folge ist das eine Stueck der Reifenpelle ca 30° schraeg nach aussen lenkt, und das innerhalb von einer halben Radumdrehung.

Das passiert bei 10m/s ~30Km/h also in 5/100Sekunden .... !

Du bist da selbst ohne jede Schrecksekunde, und der Konzentration eines Kampfpiloten im Momment der ersten Radberuehrung(die haben da mitunter ein aehnliches Problem), wie diese absolut Chancenlos, es ist wie beim oben beschriebnen "einspuren" an einer 45°-Schraege. Zum Einfangen muesstest Du synchron gegenlenken, und kaemest weil dein Fahrzeug nun ploetzlich Quer beschleunigt wuerde(vorn und hinten gleichsinnig eingeschlagen) vom Regen in die Traufe, Du wirst je nachdem nach rechts oder links hinausgetragen und ob der ploetzlichen Lenkbewegung umgeworfen. Entweder freut sich der Gegenverkehr, oder der Graben, aber das ist wahre Lotterie.
Weil es aber unmoeglich ist so zu reagieren, schlaegt das Fahrzeug quer, und ueberschlaegt sich, oder rutscht mit viel Glueck auf der Seite weiter.

Ich habe solche Situationen incl. umkippendes Fahrzeug erlebt und überstanden.
Es ist ein gewaltiger Unterschied ob man ein driftendes, oder ueberbremstes Hinterrad hat, oder einen geplazten Reifen, dessen Reste unvorhersehbar Zickzacklenken ...


Es gibt unterschiedliche Ursachen für das "aus der Spur" kommen des Hinterrades: fehlender Gripp oder zu hohe Querkräfte. Meine Aussage ist nur: "wenn du keinen Gripp mehr hast, tue alles um die Querkräfte auf das Hinterrad zu minimieren".
Das ist hier aber nicht gemeint, Du hast ploetzlich einen Reifen der ohne das Du es beeinflussen kannst, anlenkt und durch die so auftretenden Querkraefte, in einen selbstverstaerkenden Querzustand geraet, wenn Du beim anlenken noch nicht umgerissen wirst, nach 3Radumdrehungen stehst Du mit 30Km/h quer zur Fahrbahn und dann ist kein halten egal ob Du Raeder hast oder keine ....
Wenn Du Glueck hast, und einen sehr weichen leichten und schmalen Reifen, auf einer breiten Felge, und sich die Pelle komplett zwischen die Felgenhoerner knuellen kann, kannst Du Dich vielleicht halten und gaaanz vorsichtig austrudeln ....

Passen die Rester Deiner Pelle nicht zwischen die Hoerner, oder ist der Laufstreifen zu steif, dann entscheidet allein Minerva, ob Du Dir die Petersilie von oben, oder von unten betrachen darfst.

Ich habe mit einem Ballonreifen hinten am Trike, meinen "Ausflug ins Gruene" gemacht, und in der Konsequenz, kommt mir auch ans Trike kein Drahtreifen mehr drann.

Ich bin Deiner Meinung, dass es wichtig ist den Gripp mit allen möglichen und sinnvollen Mitteln aufrecht zu erhalten.
Richtig und deshalb fahre ich Schlauchreifen. Die sind aufgeklebt, und ohne Luft liegt der Laufstreifen zu 100% im Felgenbett, Die Pelle ist dann zwar wie ein nur 2mm dicker Vollgummireifen .... aber besser als nix und wenn man nicht panisch ueberbremst macht man auch keinen Salto.
Einen ploetzlichen Druckverlust mit SR hatte ich aber noch nicht am Trike-Hinterrad nur einen Durchstich, das ist mir nur einmal vorn passiert aber damit konnte ich noch den Berg bis nach unten fahren und 200m weiter in eine Busstasche rollen.

mfG
Matthias
 
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AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

... bis jetzt dachte ich Daniel ( Düsentrieb) wäre einer der technisch besten Fahrer im VM und bei Ihm konnte ich mich schon live von seinen Fahrkünsten überzeugen.
Wenn du diese, deine, Regeln tatsächlich umsetzen kannst bist Du mein neuer Held.

Daniel ist ein guter Fahrer, der tatsächlich intuitiv das richtige tut.
Mir gelingt das auch meistens. ;)

Keine Lenkbewegung und langsames Ausrollen wären in keinem der Fälle eine Lösung gewesen.
Wenn du da nicht intuitiv das Richtige machst, fliegst du.

Genau, ausrollen ohne lenken klappt in Mitteleuropa eigentlich nie...
Und "das Richtige" tun sieht bei jedem Velomobiltyp anders aus.

Die EVO`s haben meines Erachtens auch ein gutmütigeres Fahrwerk als die Questableger. EVO`s neigen eher zum Untersteuern, Quesst eher zum Übersteuern. Letzteres ist in den hier beschriebenen Gefahrensituationen wohl eher kontraproduktiv.

Ja, besonders R und nochmehr K liegen tiefer, haben eine fast perfekte Hinterradbedämpfung und einzeln angesteuerte Bremsen, die aber auch Übung verlangen.

Bei einem Velomobil wie Quest oder besonders das Mango ist das anders gelöst und in Grenzsituationen viel schwieriger zu beherrschen. Das hat nix mit dem Fahrer zu tun.
Die Mangofahrer hatten einige üble Erfahrungen mit den "Rumblestrips" ( Rüttelrillen am Fahrbahnrand ) bei der ROAM gesammelt.
Mit dem R konnte ich da in jeder Lebenslage drüberfahren. Dafür sind mir aber fast die Plomben rausgefallen :D, weil wenig Federung, viel Dämpfung ( mehr Grip als Komfort )

R, K und SL sind halt Rennvelomobile und besser aufs fahren an der Haftungsgrenze optimiert. Ganz vermeiden lassen sich solche Situationen aber auch damit nicht.
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Das Velayo hat doch so eine seltsame Geometrie in der Lenkung hinten.
Ist das nicht so etwas wie ein Nachlauf?
Würde das sich eventuell prinzipiell anders verhalten?

Vielleicht kann sich Marcus dazu mal äußern.

Rainer
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Hallo zusammen,

am Sonntag zur Ausfahrt hat Hans-Peter das Thema ja schon aufgeworfen. Ich stimme hier Jörgs und Matthias' Ausführungen zum Ablauf eines solchen Schadens zu.

Die Felge tanzt auf dem leeren Schlauch und den nicht mehr unter Druck stehenden Mantel, der sich zufällig unter den Felgenhörnern bewegt und bekommt dadurch andauernd Seitenkraftimpulse. Und der Effekt verstärkt sich dann, so daß ein einmal in eine Richtung angestoßenes Hinterrad auch gern in diese Richtung weiterwandert (weil der Mantel dann in die andere Richtung von der Felge wegwandert und so den Impuls immer weiter verstärkt). Ich bin mir auch ziemlich sicher, daß der Effekt mit einem breiten Reifen auf einer schmalen Felge wesentlich stärker ist als mit einem schmalen Reifen auf einer breiten Felge.

Ich bin das alte woelow mal ein paar Kilometer nur auf der Hinterradfelge gefahren, weil ich keinen Ersatzschlauch mithatte und unter Termindruck stand. Das GEHT, d.h. diesen Zustand kann man kontrollieren, aber es fährt sich wie auf Eiern (und die Felge ist danach hinüber). Mit Mantel auf der Felge geht das meiner Ansicht nach nicht, zumal bei höheren Geschwindigkeiten.

Kann ja jeder selber mal mit nem alten Mantel, aufgezogen mit leerem alten Schlauch hinten auf seinem Tadpole überprüfen. Und ich würde das gern mal mit einem Schlauchreifen machen, um zu sehen, ob da dieser Effekt tatsächlich nicht auftritt.

Ich hab da schon auch ein bißchen Angst davor.

Grüße, Martin

PS: Platte Vorderräder sind unkritischer. Ich bin das GoOne2 einst, weil ich keine Lust hatte umzukehren, mit leerem rechten Vorderrad die restlichen 3km in die Firma gefahren und vom Spurhalten her war es handlebar. Aber auch hier war der Reifen recht schmal für die montierte Felge.
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Als erst in der vorigen Woche von einem schlagartigen Hinterradplatzer betroffener Mango-Pilot muss ich leider - wie auch schon Andere vor mir - feststellen, dass es (jedenfalls beim Mango) alleine dem Zufall überlassen bleibt, ob es zum Crash kommt oder nicht.

Ich war mit leiglich 20 Sachen auf einem Münchner Radweg unterwegs, als es laut Peng gemacht hat und ich mich ehe ich nur Piep sagen konnte im breiten Grasstreifen wiederfand.Dort bin ich dann irgendwie ausgetrudelt, ohne einen der netten, mittelgroßen Bäume zu treffen.

Was war passiert? Offenbar hatte eine in der Dämmerung und im Laub versteckte Scherbe meinen erst 500 km alten Conti GP 4000 zerschnipselt (2 cm langer Schnitt), den ich auch noch mit 6,5 Bar befüllt hatte, weil's dann so fetzig rollt.

Das habe ich erstmal zum Anlass genommen, auf Schwalbe Marathon Racer mit nur noch 4,5 bar zu wechseln, die schwereren Schläuche dazu, es wird ja eh Winter.

Einen vergleichbaren Platzer am Vorderad bei Tempo 45 habe ich dagegen kaum bemerkt.

Übrigens: dass der 28-20 GP 4000, ein nicht faltbarer Drahtreifen, beim schlagartigen Platzen von der Felge springt kann ich nicht bestätigen. Mit dem platten Teil konnte ich dann noch problemlos ca. 1 km bis zu einer Reparaturmöglichkeit weiterfahren. Natürlich laaaangsam.

Meine Lehren für die Zukunft:

1.) Keine Rennreifen mit empfindlichen Flanken mehr auf dem Hinterrad (ausser im Rennen)
2.) Keine "Superlight"-Schläuche am Hinterrad
3.) Vorne geht im Straßenverkehr für mich eigentlich alles, hinten ab sofort nur noch ein robusterer Reifen mit stabilem Schlauch
4.) Radwege im Herbst sind zum Kotzen, in München, der Welthauptstadt der Scherben, sowieso

Gruß, Herbert
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Die EVO`s haben meines Erachtens auch ein gutmütigeres Fahrwerk als die Questableger. EVO`s neigen eher zum Untersteuern, Quesst eher zum Übersteuern. Letzteres ist in den hier beschriebenen Gefahrensituationen wohl eher kontraproduktiv.

Hat das Evo vielleicht den besseren Dämpfer? Bei mir ist der hintere Dämpfer deutlich verbesserungwürdig. Auf "Lehmplacken" in Kurven ist mir schon ein paar Mal das Heck weggegangen (nichts Schlimmes, aber immer deutlich unterhalb meiner Reaktionszeit, daher denke ich, bei einem Schlauchplatzer ist eine Eskimorolle fällig).

Der 47mm Hinterreifen bringt leichte Verbesserungen bei der Fahrstabilität bei Unebenheiten in Kurven (gegenüber dem 35mm Reifen der gleichen Marke) ist aber bei plötzlichem Druckverlust vermutlich kritischer.

Ein "Wunschhinterrad", das ich gern mal fahren würde, bestünde aus zwei 13C Felgen (als "Zwillingsfelge" jeweils mit 23mm Bereifung) in Kombination mit einem guten Dämpfer. Ob mich zwei 18-Loch-Felgen (asymetrisch) in eine Nabe eingespeicht aushalten? Wie wäre wohl der Rollwiderstand?

Gruß
Christoph
 
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Sollen wirs einfach mal machen?
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Bist Du sicher das Du mit 28/ 20 nur einen Grand Prix meinst einen 4000er ist sicherlich immer Faltbar.

Ich gehe schwer davon aus das bei einem Platzer hinten eine echte Vollbremsung vorne alles ins Lot bringt.
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Hallo Daniel!
Ich gehe schwer davon aus das bei einem Platzer hinten eine echte Vollbremsung vorne alles ins Lot bringt.

Dir traue ich das vielleicht auch noch zu, aber sonst niemandem;). Was die Geschichte so unangnehm macht, ist, dass ja auch sofort ein Vorderrad in der Luft ist. Man hat also noch einen funktioniernden Bodenkontakt mit dem man bremsen und lenken muss. Viel Spielraum fürs Ausprobiern oder gar noch einen Steuerfehler bleibt da nicht.
Tschüss
Jörg
 
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Hallo Christoph,
Ein "Wunschhinterrad", das ich gern mal fahren würde, bestünde aus zwei 13C Felgen (als "Zwillingsfelge" jeweils mit 23mm Bereifung) in Kombination mit einem guten Dämpfer. Ob mich zwei 18-Loch-Felgen (asymetrisch) in eine Nabe eingespeicht aushalten? Wie wäre wohl der Rollwiderstand?
Aushalten sollte es Dich sicherlich, 15Kg auf 18-Lochfelge,auf das "Speichenbild" waehre ich aber schon gespannt

mfG
Matthias
 
AW: Schlauchplatzer am Hinterrad gefährlich?

Naja, jedes 2. Loch frei, immer abwechselnd eine Felge, dann die andere.

epitaph-bike.jpeg

Sieht von der Seite normal aus.
 
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