Quattrovelo #085

Thema Fußloch-Abdeckung für den Winter:

Ich habe für die kalte Jahreszeit ein separates Bodenpanel, bei dem die Fusslöcher mit einem dehnbaren Trikotstoff verschlossen sind. Das bisherige ist im Januar einem Eisbrocken zum Opfer gefallen, der halt doch ein wenig zu hoch und etwas zu hart war. Statt eine Vollbremsung hinzulegen habe ich ihn zwischen die Räder genommen, und das Panel ist dann bei der Unterboden-Kollision an verschiedenen Stellen gesplittert. Die anschliessende Reparatur mit Sekundenkleber hat leider nicht lange gehalten.

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Deshalb muss jetzt ein neues Bodenpanel her. Hier sind die Fotos von der Herstellung:

Erstmal Panel und Fusslöcher ausschneiden. Das Material ist PVC Hartschaumplatte aus dem Baumarkt, wie beim letzten Panel auch.

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Darauf lege ich das beim QV mitgelieferte Originalpanel, um die Position der Befestigungslöcher zu übertragen. Die Löcher stanze ich dann mit einer Lochzange aus. Bohren ginge auch, dauert aber länger.
Das Bodenpanel befestige ich mit Buchschrauben (vermessingt). Jeweils eine Buchse wird mit Lötzinn in eine Messing-Unterlegscheibe eingelötet, und das ganze wird dann mit dem Bodenpanel verklebt. Damit kann ich später das Panel von aussen festschrauben, und muss nicht jede Mutter von innen gegenhalten. Das ist erstens bequemer, und zweitens ist Gegenhalten bei geschlossenen Fusslöchern fast nicht möglich.

Je nach Lage der Befestigungslöcher schleife ich noch den überstehenden Teil der Messingscheibe ab.

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Nach dem Einkleben sieht das so aus:

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Danach lege ich das Bodenpanel auf den Trikotstoff und schneide ein passendes Stück aus.

Das wird dann um den Rand des Panels herumgezogen, und mit Pattex verklebt. Das bisschen Dehnung bring gerade ausreichend Spannung auf den Stoff, so dass er keine Falten schlägt, aber später noch gut nachgeben kann. Nachdem die Verklebung halbwegs fest ist, habe ich den Rand dann noch mit Epoxidharz eingestrichen, das macht die Sache etwas dauerhafter.

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Jetzt warte ich noch, dass das Epoxy aushärtet, und die Tage werde ich das dann mal wieder montieren. Bis dahin fahre ich mit dem offenen Original-Panel. Es ist derzeit ja warm draussen.

Montiert wird der Stoff übrigens auf der Innenseite liegen, und nur an den Fusslöchern dem Spritzwasser von aussen ausgesetzt sein.
 
ganz ehrlich, ich weiss es nicht. Vermutlich streife ich leicht an, aber es ist nichts zu spüren, und der Stoff zeigt keine Abnutzungserscheinungen. Aber ich habe auch nur Schuhgröße 43.
 
Schnell mal Reflexaufkleber suchen.
Oder so :)
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Der Winter mit reichlich Schnee, Regen, und Salz hat den Radlagern im QV diesmal doch ziemlich zugesetzt. Besonders vorne links läuft deutlich rauh. Neue Lager sind bestellt, ich hoffe ich kann die über Ostern einbauen.

Hat schonmal jemand Keramik-Lager für die Laufräder probiert? Kommen die mit den Bodenunebenheiten klar, oder zerbröseln die bein zehnten Schlagloch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Außer daß dein mitgeführter Geldbeutel signifikant leichter wird, hast du im Alltagsbetrieb keinerlei dauerhafte Vorteile.
 
Keramiklager sind nicht unbedingt wahnsinnig teuer. Aber in der Regel sind es nur Keramikkugeln. Eher wäre es ggf. Mal Wert zu schauen ob es Lager in SS oder SV Qualität zu bekommen (Edelstahl- Komponenten)

Hab mich damit aber bzgl. VM Lager noch nicht beschäftigt.
LG Flow
 
Die hier ausgetauschten Argumente (in unmittelbarer Nachbarschaft sind noch weitere Beiträge, insbesondere die von @Gear7Lover und @Jack-Lee) schienen mir bei der Frage relevant. Und das hier fand ich auch interessant.

Mein Eindruck:
  • Keramiklager sind "cool", weil sie in unbelastetem Zustand beeindruckend gut laufen, aber unter Last relativiert sich der Vorteil gegenüber Stahllagern wieder;
  • Keramiklager können mit weniger Schmiermittel betrieben werden (wodurch sie leichter laufen), aber je nach Einsatzfall/Umweltbedingungen und Abdichtung kann ein solcher Vorteil dann sehr schnell zum Nachteil umschlagen;
  • Keramiklager sind teurer als Stahllager (auch teurer als gute Stahllager), aber gute Stahllager laufen trotzdem besser als schlechte Keramiklager;
  • Keramiklager sind weniger korrosionsanfällig (es gibt aber auch Stahllager aus Edelstahl);
  • Keramiklager sind unschlagbar bei extrem hohen Temperaturen und extrem hohen Geschwindigkeiten;
  • Keramiklager sind ein wenig leichter als Stahllager;
  • Keramiklager reagieren empfindlicher auf Stöße.
Im Alltag ist wohl ein sauberer (und unverspannter) Einbau der Lager (insbesondere in Sturmey-Archer Trommeln), eine gute Schmierung und eine effektive Abdichtung wichtiger als die theoretisch möglichen Rollreibungsverbesserungen durch den Einsatz von Keramiklagern.

Also wäre meine Schlußfolgerung: teure Keramiklager für Bahnradfahrten und gute Edelstahllager für den Ganzjahresbetrieb.
 
Danke an alle für den Input. Für mich hat der von @gibberish verlinkte Beitrag die entscheidende Info gebracht: "CeramicSpeed has the expectation that its bearings will be serviced once or twice a year, over the course of their lifespan."
Wenn ich die Dinger so oft warten muss, dann kann ich auch gute Stahllager einbauen, und bei Bedarf nach dem Winter wechseln. Mit dem QV breche ich ohnehin keine Rekorde, mir ging es um eine Reduzierung des Wartungsaufwandes.
 
Du kannst sie bei eingebautem Rad fetten, sie haben nämlich keine Dichtung. Einfach alle halbes Jahr eine Hand voll Fett drauf werfen.

Den Dreck vermahlt es zwischen den sehr harten Wälzkörpern und der Lauffläche. Geht etwas länger bis Dreck da drin Schaden anrichtet.

Keine Dichtung haben sie weil sie ihre Hauptanwendung als Hochtemperatur- und Hochgeschwindigkeitslager haben wo Dichtungen eh nur verschmoren würden.

Und ja, unsere Trommelbremsen verschmoren Gummidichtungen ebenfalls. Deckscheiben wären schön...
 
Die Lager sind ersetzt:
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zum Einsetzen der neuen Lager habe ich erst noch ein Werkzeug gemacht:
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Damit wird beim Einpressen der Lager nur am äusseren Ring gedrückt, die Erhöhung in der Mitte greift innen in den Innenring des Lagers und zentriert das ganze - übt aber keinen axialen Druck aus.
Die neuen Lager sind hoffentlich besser gedichtet als die alten.
 
Die neuen Lager sind hoffentlich besser gedichtet als die alten.
Hallo Manfred, besser gedichtet vermutlich schon, aber die Reibung der Dichtungen ist recht hoch bei den unteren im Bild.
Zumindest war das bei den SKF-Lagern so die ich neulich gekauft hatte.
Habe am Ende dann doch wieder Lager mit Deckscheiben - wie die oberen auf dem Bild - eingebaut.
Ich bin jetzt nicht der Tuning-Freak, aber mir waren die Reibungsverluste einfach zu hoch.
 
Ich suche seit etwa zwei Monaten nach den Ursachen für ein immer schlimmer werdendes Knarzen beim Treten im QV.

Zuerst hatte ich den Tretlagermast im Verdacht, aber ich konnte trotz sorgfältiger Suche keinen Riss finden. Der Mountain Drive war es auch nicht, die Kurbeln nicht, und die Pedale sind auch ok. Ich habe die Federbeine kontrolliert, den Sitz, die Sitzbefestigung, die Lagerung der Umlenkrollen im Zugtrum. Nichts!

Aber ich glaube, dass ich heute endlich das Problem gefunden habe:

vorne im QV ist der Tretlagermast zu beiden Seiten hin abgestützt, und die Abstützung wiederum ist mit den vorderen Gepäckfächern verschraubt. Natürlich hatte ich auch die Schraube kontrolliert, die war fest. Leider hatte sich aber die Verklebung der Mutter im Gepäckfach gelöst, so dass die ganze Verschraubung Spiel entwickeln konnte.

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Ich habe jetzt erstmal alles wieder eingeklebt und verschraubt. Die Alu-Lasche habe ich ebenfalls angeklebt. Aber ich vermute, dass das trotzdem nicht ewig halten wird. Die Mutter (auf Unterlegscheibe) im Gepäckfach wieder an die richtige Stelle zu kriegen war ein echter Kampf, an die Stelle kommt man mit den Fingern gar nicht hin, und selbst mit einem langen Ringschlüssel nur unter Verrenkungen.

Ich halte inzwischen
das Einkleben von auf U-Scheiben aufgeschweissten Muttern für ausgemachten Murks. Die gehen eigentlich immer irgendwann ab, und dann frisst sich die Schraube langsam durchs Carbon.

Ausserdem ist die Schraube deutlich unterdimensioniert. Ich hätte hier lieber M6 gesehen. Und wenn es zwei Schrauben pro Seite wären, dann könnte ein Gegenstück auf der Innenseite mit zwei Muttern auch deutlich besser befestigt werden, und wäre automatisch gegen Verdrehen gesichert.

Für eine richtige Lösung müsste ich vermutlich das komplette Gepäckfach rausreissen, dann innen ein vernünftiges Gegenlager anbringen, und das Gepäckfach anschliessend wieder einkleben. Das war mir für heute dann doch zu viel Aufwand.
 
Ich war jetzt mal im Keller und habe was gebastelt. So etwa stelle ich mir eine dauerhafte Lösung vor:

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Das Ding von hinten einkleben, mit dem Aluteil verschrauben, und dann an den Ecken noch verschrauben. Das hat dann eine vernünftige Klebefläche, und kann auch Scherkräfte abfangen.
 
Ich bin mir nicht sicher, ob es ideal ist, wenn die Alubleche beidseitig identische Abmessungen haben. Jede minimale Bewegung erzeugt dann am Karbon eine Biegekante zwischen den Blechkanten. Irgendwann führt das zum Riss im Karbon, so wie rund um die Schwingenhalterung am Radkasten vom Quest.
Sind die Gegenstücke deutlich unterschiedlich in den Abmessungen, dann kann das Karbon besser ausweichen.

Diese Ausweichbewegung dürfte auch die Ursache sein, dass sich die Klebestelle der Scheibe nach und nach löst.
 
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