Der eine hat sich das neue DF angeblich zum Startort liefern lassen, der andere hat es wenigstens noch auf eigener Achse von Dronten überführt. Ist es jetzt mutig, naiv oder einfach nur dumm, mit ungetestetem Material auf einem Brevet zu starten?
Nun ja, ich fand es mutig, aber sehr verständlich. Wer importiert schon die Kiste, fährt sei ein und schafft sie dann wieder zurück nach Europa?
Ausserdem wäre ich ebenso wie Bill Russel davon ausgegangen, dass mir der Händler ein gut montiertes und endkontrolliertes Rad übergibt. Wenn ich dann eines bekommen, dass bekannte Kinderkrankheiten und Montageschlampigkeiten auslebt, wäre ich deutlich angepisster als er. Mit Hilfe seiner Frau als Kontakt zum bentriderlonline-forum, den engagierten Leuten dort (wie gesagt, es ist schon bekannt, was aktuell ausgelieferte DFs für Zicken machen) und weil er einfach ein sehr starker Fahrer ist, hat er es trotzdem geschafft. Ich bin sehr beeindruckt, auch von seinen menschlichen Qualitäten.
Ich habe sämtliche Reifen und Schläuche (die montierten und die Reserve) vorher jeweils 400km eingefahren. Es sollen schon Leute Schrott aus den Packungen von Neumaterial gezogen haben... Und die Frage, ob "Rekordreifen" für einen Brevet auf franz. Straßen die richtige Wahl sind, hat sich damit wohl erübrigt...
Selbst mit Stelvio / Kojak hatte ich an jedem Rad je eine Panne. Vorn links wurde in Tinteniac vom amtierenden Kontrollmechaniker behoben, der mir das alles aus der Hand nahm, nachdem er begriffen hatte, wie das geht (warum auch immer). Selbst nachts irgendwie gegen 1:00 Uhr fand das noch Neugierige, Filmer und Fotografen. Vorne rechts hatte ich gerade Reifen und Schlauch gewechselt, als ein offizielles Fahrzeug kam und helfen wollte. Die Jungs waren glücklich, wenigstens ihre Standpumpe zum Einsatz bringen zu können.
Die Panne hinten war blöd. Ein Schleicher, so dass ich den Schlauch nicht tauschen wollte, weil ich nicht wusste, was noch im Mantel steckt und dann vielleicht nur einen weiteren Schlauch der Lochung preisgegeben hätte. (So hatte ich seinerzeit bei BoB nachts etwas Unterhaltung). Vielleicht hätte ich auch einen 26er Reifen dabei haben sollen. So hat es sicher Zeit und Kraft gekostet. Man weiß ja nie, ob man jetzt schleicht, weil man müde, der Strassenbelag wieder unter aller Kanone, das eirige Tempo dem Steigungsgrad geschuldet oder einfach mal nur wieder zu wenig Luft drin ist. Wer springt schon dauert aus der Kiste, um den Reifendruck zu kontrollieren?
- An dieser Stelle ein Lob für die Remerxs Fast Disc Felge, die ich meinem Hinterrad mal gegönnt habe, auch wenn sie nicht das Leichteste ist, was der Markt hergibt, und die den Reifen selbst bei geringem Druck sauber gehalten und geführt hat, auch in schnellen Abfahrten auf schlechtem Asphalt. Das Quest XS ist immer gelaufen, wie an der Schnur gezogen. -