Ovale Kettenblätter

Wenn man als C Fahrer dabei sein will sind Dauerleistung 3,5-4,5 W pro Kilo gefragt, also etwa 280-360W, A/B Amateure 4,5-6W kg oder 360-480W, als Profi mitspielen kann man mit 6-7W kg oder 480-560W. Watttraining hat das Pulstraining vor geraumer Zeit abgelöst, da letzteres unzuverlässige Werte generiert.
Die Leut im Peleton die mit wenig rpm unterwegs waren, waren meistens die Sprintertypen mit Extremmuskulatur, die entsprechende Gangeln kurbelten, mit meinen damaligen 67 kg bei 180 Länge wär ich da schlecht beraten gewesen es ihnen gleich zu tun. Meine besten Dauerleistungen waren und sind bei 90-92 rpm mit 172,5 er Kurbeln, wenn ich heut auch 79 wiege, was im Verhältnis zum Alter weniger ausmacht..
 
@lui : Bei dem Effizienzbeispiel gings nicht um unendlich Watt, sondern einfach um ein Beispiel, wie man eine Situation relativ einfach nachstellen kann, mit der man die Gesamteffizienz relativ einschätzen kann. Also ob z.B. eine andere Sitzposition das ganze besser oder schlechter macht.

Das die Trittfrequenz nach oben geht, wenn die Leistung höher wird, ist ebenso normal. Das liegt daran, dass unsere Muskeln weder nur aus Typ1 Fasern, noch nur aus Typ2 Fasern bestehen. Die Typ2 Fasern haben mehr Ausgangsleistung, aber einen schlechteren Wirkungsgrad als die Typ1 Fasern. Bei niedriger Leistung tendiert man daher automatisch zu niedrigen TF, eben weil der Körper Energie sparen will. Je mehr Bumms aber benötigt wird, desto mehr Typ2 Fasern brauchts, die schneller zuckend sind und damit bei höherer Trittfrequenz am besten laufen.
Und Watttraining hat Pulstraining nicht "abgelöst", sondern ergänzt. Genauso wie es aktuell mit den Sauerstoffsättigungsmessern, die die Laktatmessungen ergänzen/erweitern.

Gruß,
Patrick

PS. 560W FTP bei 6,4W/kg (das höchste noch natürlich mögliche) bedingt fast 90kg Fahrer. Wie groß soll der sein, 2,1m? Aktuell sind FTP Werte bei 75kg Fahrern (die auch schon über 1,8m sind) eher Richtung 450W...
 
Ich fahr statisch meine rpm, soweit möglich und passe über die Schaltung an. Die FTP Werte sind ja nur Richtwerte, aber wenn ich mir die Entwicklung so ansehe über die Jahrzehnte ist da anscheinend noch Luft nach oben, speziell bei den Frauen ist da die Entwicklung enorm.
 
Wenn ich mir die Auswertung vom MBB heute anschaue, wobei das gefühlt noch nicht mal rund läuft, dann frage ich mich, ob ich da überhaupt noch etwas bzgl. rundem Tritt rausholen kann. Im Vergleich zum RR sind alle Werte schon so hoch, dass ich mir von ovalen Kettenblätter nicht mehr viel erwarten würde.
Siehe Aufzeichnung -
Entweder Vector 3 misst völligen Quatsch oder das ist im Vergleich zum RR einfach sehr viel gleichmäßiger. Die effektiv geleisteten Watt unterscheiden sich dagegen nicht besonders.
 
Ein MBB erzieht auch zu rundem Tritt, um den Vorderbau ruhig zu halten. Als ich vom Rennrad auf den ersten Eigenbau gewechselt habe, habe ich erst gemerkt, wieviel Unrundheit sich auf einem Aufrechtrad "verstecken" läßt, das MBB bringt es an den Tag.
Jetzt mit reichlich MBB-Kilometern frage ich mich, ob ein ovales Blatt in Sachen Geradeausfahren noch speziell für das MBB etwas verbessern kann.
 
Da hilft wohl nur probieren. Durch den speziellen Aufbau ist das eh etwas dynamischer als sonstige LRer. Gerade in den Kurven macht das durchziehen echt Spaß. Ob da oval wirklich mehr Ruhe rein bringt???
 
@HenriP : Am Totpunkt kitzelt man garnix raus... Einfach so treten wie es sich gut anfühlt, hat nach mehreren Studien zufolge die beste Effizienz. Bewusst "rund treten" verschlechtert diesen, am schlimmsten war "aktives ziehen", deutlich schlechter als "stumpf stampfen".

@Niko : Fahre ovale Blätter Testweise im A/B/A Vergleich am Rennrad. An der Leistung tuts nix, meine Trittfrequenz sank leicht, aber es fühlt sich eigentlich ganz gut an. Problem sind höhere Trittfrequenzen...
Hallo zusammen. Ich habe kürzlich meinen Osymetric Kettenblätter auf meinem Pelso Brevet Highracer getestet (ca. 90 Grad rotiert zur Montageposition an einem Rennrad). Ich besitze pedalbasierte Leistungsmesser von Favero mit denen man laut Hersteller auch Ovale Kettenblätter fahren kann. Ich bin die Dinger eine Zeit lang auf meinem Rennrad gefahren (ohne Powermeter) und war immer der Überzeugung, die bringen schon etwas. Die jetzigen Messungen haben mich aber überrascht. Die Powerphase, wie auch die Maximum Powerphase sind beim runden Kettenblatt (linkes Bild) weitaus länger als mit den Osymetric (rechtes Bild).
 

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Hallo zusammen. Ich habe kürzlich meinen Osymetric Kettenblätter auf meinem Pelso Brevet Highracer getestet (ca. 90 Grad rotiert zur Montageposition an einem Rennrad). Ich besitze pedalbasierte Leistungsmesser von Favero mit denen man laut Hersteller auch Ovale Kettenblätter fahren kann. Ich bin die Dinger eine Zeit lang auf meinem Rennrad gefahren (ohne Powermeter) und war immer der Überzeugung, die bringen schon etwas. Die jetzigen Messungen haben mich aber überrascht. Die Powerphase, wie auch die Maximum Powerphase sind beim runden Kettenblatt (linkes Bild) weitaus länger als mit den Osymetric (rechtes Bild).
Eine weitere Erkenntnis ist, dass Osymetric Kettenblätter am Liegerad mit idler Rolle nicht funktionieren. Die Kettenblätter sind für eine parallele Kettenführung konzipiert. Also, bei einem 50er Kettenblatt sind immer 180Grad oder 26 Zähne von der Kette umschlossen. Die idler Rolle führt dazu, dass die Kette das Kettenblatt mit ca 200 Grad umschließt. Bei minimaler Hebelstellung sind hier 31 und bei maximaler 34 Zähne umschlossen. Dies bedeutet, dass das Schaltwerk ca. 6cm pro Kurbelumdrehung kompensieren muss. Bei einem Eagle 1x12 System mit clutch macht das für die maximale powerphase nochmals 20 Watt Widerstand on top aus. Man könnte behaupten die Energie bleibt elastisch im System gespeichert, aber ich glaube, das meiste geht als Reibungsverlust der clutch verloren.

Möcht jemand meine Osymetric Kettenblätter 50/34 110Bcd 5 Arm kaufen???
 
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Die Powerphase, wie auch die Maximum Powerphase sind beim runden Kettenblatt (linkes Bild) weitaus länger als mit den Osymetric (rechtes Bild).
Kann man daraus schliessen, dass für dich ovale KBs ineffizienter sind? Sind die Aufnahmen bei jeweils gleicher Leistung erfolgt? Wie sind denn die Powerphasen definiert, feste Grenzwerte? Leistung ist ja das Produkt aus Kraft und Weg. Daher müsste hier zum Vergleich die Kraft winkelaufgelöst dargestellt sein. Und letztendlich müssten ja auch biologische Parameter herangezogen werden (z. B. HF, Atemgasanalyse, Laktat), um hier klare Aussagen zu treffen. Nicht, dass ich ein Freund ovaler KBs bin (rund ist mir angenehmer) und der Nachweis eines grundsätzlichen Effizienzgewinns durch ovale KBs, sowie anderer immer wieder als neu verkaufter alter Kram, noch auf sich warten lässt...
Aber, wenn es sich gut anfühlt, warum nicht? Gut, dass mit der Umlenkrolle mag ein Grund dagegen sein.
 
Ich bin die Osymetric lange auf dem Rennrad gefahren. Effektiv? Kein Plan! Laktat habe ich immer… Aber auf dem Highracer mit idler Rolle und kreuzender Kette, dazu das Eagle Schaltwerk ist definitiv Schwachsinn. Gemessen habe ich im ERG Mode auf einem Tacx Neo mit Assioma Favero Pedalen im Vergleich. Die Powerohasen sind auf dem Liegerad aber auch schon einiges länger als auf einem Rennnrad mit runden Kettenblättern…
 
Hallo zusammen. Ich habe kürzlich meinen Osymetric Kettenblätter auf meinem Pelso Brevet Highracer getestet (ca. 90 Grad rotiert zur Montageposition an einem Rennrad). Ich besitze pedalbasierte Leistungsmesser von Favero mit denen man laut Hersteller auch Ovale Kettenblätter fahren kann. Ich bin die Dinger eine Zeit lang auf meinem Rennrad gefahren (ohne Powermeter) und war immer der Überzeugung, die bringen schon etwas. Die jetzigen Messungen haben mich aber überrascht. Die Powerphase, wie auch die Maximum Powerphase sind beim runden Kettenblatt (linkes Bild) weitaus länger als mit den Osymetric (rechtes Bild).
Das Problem bei ovalen Kettenblättern ist, das die Ovalität richtig eingestellt sein muss. Rotor schreibt in einem Whitepaper, das beim Rennrad die Toleranz für die Einstellung +/-2 Grad beträgt. Mit den Osymetrics auf dem Liegerad klappt das mit normalen Kurbeln nicht. Das hab ich in der Saison 2023 festgestellt. Das Rad (Cruzbike V20) war nur eierig zu fahren, wie man auf den Videos der WM sieht. Mit den Rotor Aldhu Kurbeln kann man das Kettenblatt in 1°Schritten verdrehen. Das ist IMHO auch erforderlich, um die Ovalität am Liegerad gut einzustellen.
Bei der Einstellung muss man neben den Phasen, an denen man das maximale Moment aufbringt auch die Phasen mit der maximalen Winkelgeschwindigkeit berücksichtigen. Das hatte ich in der Vergangenheit unberücksichtigt gelassen, und das führt zu einer falschen Einstellung der Ovalität.
 
Gut, was Rotor dazu sagt, kann man nochmal vorsichtig betrachten, weil die ja nun auch Anbieter eines System sind, das man eben so fein einstellen kann. Ich hatte mit 5-Schrauben-Befestigung das Gefühl, dass mir die Einstellung in effektiv 36°-Schritten (weil das Kettenblatt zwei spitzen hat, 2*5Positionen) reicht. Aber kann sein, dass ich nur Glück hatte oder sehr unempfindlich bin.
 
Die 36° mögen in Ordnung sein, wenn zufällig eine der Positionen passt. Bei mir hatte es nicht gereicht. Beim experimentieren mit unterschiedlichen Positionen spüre ich Unterschiede bei um ein Grad verdreher Position.
 
Um die Vorteile von ovalen Kettenblättern messtechnisch zu erfassen, muss man Puls, Pedalleistung UND die Leistung am Hinterrad messen, denke ich.

Nur die Leistung am Pedal sagt doch gar nichts aus. Ovale Kettenblätter machen einen Radsportler nicht leistungsfähiger, nur, seine Leistungfähigkeit wird effektiver für den Vortrieb genutzt. Nur mit Faveros kann man diese Unterschiede in der Effektivität, doch gar nicht erfassen.

Die 1. Frage ist doch:
Wie schnell bin ich bei 200W (a. Pedal) mit rundem Kettenblatt und wie schnell bin ich bei 200W (a. Pedal) mit dem ovalen Kettenblatt ?

Die 2. Frage könnte sein:
Gibt es Unterschiede bei den Erholungs- u. Ausdauerwerten ?
(Triathleten berichten, das sich mit ovalen Kettenblättern, die Beine auf der Laufstrecke dann besser anfühlen)
 
Zuletzt bearbeitet:
(weil das Kettenblatt zwei spitzen hat, 2*5Positionen) reicht. Aber kann sein, dass ich nur Glück hatte oder sehr unempfindlich bin.
Mir geht es genauso. Mittlerweise auf DM-Rotor- Kurbel und Kettenblaetter umgestiegen. Halte mich an die Vorgabe des Herstellers 2+5 und basta. Vielleicht aendern sich das mit meinem Kurbel-Leistungsmesser und ich werde feinfuehliger. Bei Oval fuehle ich mich wohler und uebe gleichgemässiger Kraft auf den Pedalen bei jeder Umdrehung. Das ist fuer mich das Wichtigsten.
 
Um 3.30 kann man hier sehen,
wie ungleich bei Belastung die Kraft in die Pedalen kommt, bzw. das Trike sich (relativ) leicht vor und zurück bewegt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Effekt ökonomisch ist. Wäre interessant, wie das bei einem ovalen Kettenrad ausschaut.
Nach allen Erfahrungen sind sichtbare Effekte schon sehr kräftige Effekte. Meist muss man ja im Labor hier und da 1% zusammenkratzen bzw. meist ist es noch weniger.
Sollte eigentlich auch gut mit einem G-Sensor abbildbar sein.
 
Ja, wenn bergauf der leichteste Gang nicht mehr ausreicht, ist es der "Totpunkt" mit ausgestrecktem Bein, wo man stecken bkeibt. Man versucht dann, in der anderen Kurbelstellung genug Schwung aufzubauen, um über den Totpunkt hinweg zu rollen. Dieses "Schleudern" wird in dem Video sehr gut sichtbar. Beschleunigen, Geschwindigkeit verlieren, wieder beschleunigen,… (Gegner von ovalen Kettenblättern behaupten, dass die veranderte Beingeschwindigkeit beim Kurbeln schlecht für den Körper sei. Bei der Gezeigten Technik hat man kurz nach dem Totpunkt eine sehr geringe Geschwindigkeit und muss ebirm viel Kraft aufbringen, um bis kurz vor dem nächsten Totpunkt möglichst viel Geschwindigkeit wieder aufgebaut zu haben. Kommt mir nicht besser vor.)
Nun kann man versuchen, einen "runten Tritt" zu trainieren und im Totpunkt stärker zu sein oder die Kreft zu erhöhen, mit der man sich über den Totpunkt hinweg schleudert. (Und auch wenn man den rtbden Tritt nicht so trainiert hat, ist man in der Situation in Versuchung, im Totpunkt und beim Ziehen die nicht trainierten Muskeln und Sehnen voll zu belasten und wohlmöglich zu überlasten.) Man könnte auch noch kleinere Kettenblätter nehmen, aber dann fehlt es irgendwann an schnelleren Gängen. Auch muss man mit runten Blättern in manchen Situationen bei der Bodenhaftung aufpassen und kann dann un der kräftigen Kurbelstellung nicht mehr mit voller Kraft reintreten.
Macht man jetzt nicht das ganze Blatt kleiner, sondern ovalisiert es, dann macht man es nicht nur im Totpunkt einfacher, sondern auch in der anderen Stellung, da man nicht mehr diesen Schwung aufbauen und sich schleudern muss.

Also wenn sonst es strittig ist, ob ein ovales Kettenblatt einen nennenswerten Effekt bei der Leistungserzeugung und Ermüdung hat; wenn bergauf die Drehzahl einbricht, sehe ich zweifelsfrei einen Vorteil und wenn dabei die Bodenhaftung an die Grenze geht, erst recht.
 
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