Und jetzt zum Licht:
Ich fahre ab Oktober morgens 7 km auf einem Radweg durch einen unbeleuchteten Wald. Bei Tageslicht erlaubt die Strecke 30km/h und ein paar Zerquetschte. Um das auch im Dunkel zu können brauche ich ein Licht das die Fahrbahn vor mir auf einer ausreichenden Strecke beleuchtet, sonst stellen sich Beklemmungsgefühle ein. Denn ausserhalb des Lichtkegels ist Tinte. Mein Unterbewusstsein interpretiert das wohl irgendwie als eine schwarze Wand gegen die ich gleich prallen werde -> permanenter Alarmzustand. Unangenehm und Unsicher. Ausserdem ist es wichtig das sich das Licht nicht bei Unebenheiten verstellt, ich brauche genau den korrekten Kegel, sonst nützt mir der hellste Flakscheinwerfer nichts (Ich habe hier schlechte Erfahrungen mit den Lenkermontagen von Akkulampen gemacht)
Bisher verwendete ich den für mein Rad standardmässigen B&M Fly mit 40 Lux. Dieser lieferte eine ausrecihende Beleuchtung. Ich musste mich etwas konzentrieren um genau den beleuchteten Bereich sicher im Blick zu behalten. Machbar, aber ich wollte mehr Sicherheitsreserve. Ich bin daher auf den B&M Fly mit 80 Lux umgestiegen. Es gibt auch Dynamolampen mit 100 Lux zu einem zweistelligen Preis, aber ich habe mich für nochmal dasselbe Modell entschieden, da ich hier bzgl. Montage und Dimensionen alles vom bestehenden Scheinwerfer übernehmen konnte und ich auch mit dem Lichtfeld und den Funktionen des Fly zufrieden bin, während ich bei den besseren Scheinwerfern einiges über irgendwelche wilden Zusatzfunktionen gelesen hatte (nur noch Automodus (der Automodus beim Fly gefällt mir nicht so), Tagfahrlicht, Sensorschalter die nur unter Strom funktionieren etc.). Ausserdem hatte ich auf der Strecke schonmal eine 80 Lux Akkulampe probiert, deren Licht ich als in Ordnung empfunden habe.
Ich habe das Ding also am Wochenende drangebaut. Montage war unkompliziert. Einziger Wermutstropfen war, dass die Verbindung zum Dynamo im Gegensatz zum Rücklicht nicht über Steckverbindungen gelöst ist, sondern über Kabel die direkt aus dem Gehäuse kommen. Ich musste daher schneiden und zwirbeln. Es lagen netterweise Schrumpfschläuche bei, so dass ich und der Fön meiner Frau die Kabelenden recht sauber zusammengekriegt haben.
Im Lifeeinsatz bin ich mit dem Licht sehr zufrieden, es leuchtet die Fahrbahn wesentlich weiter aus (geschätzt doppelt) und in der aktuellen Einstellung geht der Rand des Lichtfeldes nicht so krass in absolute Dunkelheit über wie bei meinem alten Scheinwerfer. Die Kante ist jedoch gut erkennbar, so dass ich gut blendfrei einstellen kann. Wobei das Einstellen ein weiterer Wermutstropfen ist. Zwar kann die Lampe über eine Rasterung theoretisch reproduzierbar eingestellt werden ("Okay, jetzt noch einen Klick höher, nee zuviel, wieder auf alte Position" - geht mit einer analogen Klemmverstellung nicht), ABER es stehen nur drei Rasterpositionen zur Verfügung die darüber hinaus sehr grob sind (Lichtkegel springt direkt von zu kurz auf zu weit). So dass man die Einstellung des Lichtkegels dann doch wieder machen muss, in dem man den ganzen Scheinwerfer an der Schraubklemmung verdreht. Kurz die Rasterung ist ein YPS-Feature. Klingt cool, hat aber keinen Nutzen. Einen letzten Abzug gibt es für die Optik. Es muss ja kein cooles Aluteil sein wie beim Cyo oder so, aber der Fly mit dem wie nachträglich drangebappten Reflektor sieht rein optisch nach Baumarktrad aus. Das hat diese gute Lampe eigentlich nicht verdient.
Fazit: Geht wie immer noch besser, kann aber das, wofür ich ihn gekauft habe.