Newbie mit Knieproblemen und Fragen

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Ein Servus in die Runde von einem Greenhorn was LR anbelangt. Darum bitte etwas nachsichtig sein ;)

Komme vom Rennrad und MTB (6-12K/Jahr), darf bald auf Ü-60 Partys , und habe -bedingt durch diverse orthopädische Probleme u.a. am Nacken – das Liegerad fahren für mich entdeckt.

Lese hier auch schon ein Weilchen mit und habe mir zum Einstieg im August 21 ein günstiges gebrauchtes Recumbent Nighthawk gekauft.

Bei der allerersten Ausfahrt ist mir gleich die Kette gerissen, komplett alle Verschleißteile ausgetauscht und statt der Sram eine Shimano DA Schaltung eingebaut. So weit so gut.

Es macht mir schon Spaß, das liegend fahren, allerdings nur in der Ebene...:rolleyes: Bergauf wirds bei dem Rad wirklich deprimierend. Buckel, welche ich mit dem RR einfach mit dem großen Blatt rüberbügle, quäle ich mich jetzt mit 24/36 rauf, schon Hammer. Aber das wird auch bei euch zu Anfangs nicht viel anders gewesen sein, oder?

Da ich keine Erfahrung habe, kann ich das Recumbent nicht einschätzen. Es scheint mir extrem weich und schwer (richtige Gummikuh), hat Unterlenker welcher mir anfangs nicht wirklich behagte. Wird wohl irgendwann als Regenrad dienen.


Mein Problem:

Seit ich das Recumbent fahre, 1/2 Jahr, ca. 1500 Km , habe ich ein ungutes Zwicken im li. Knie, was ich mit RR-MTB nie hatte.
Nun habe ich hier gelesen, hohe TF ist Pflicht. Mache ich auch, am Berg ziehe ich zusätzlich viel mehr mit den Beinflexoren als früher um das Knie zu entlasten.
Kurbellänge: Hatte 175 am Ausgangsrad, habe sofort auf 170 gewechselt (86er Schrittlänge, 75 Kg).

Meine zentrale Frage: Ich liebäugle mit einem Wolf&Wolf, bedingt durch unser schweres heimatliches Gelände (viele Anstiege im zweistelligen Prozentbereich), mein Alter und dem Knieproblem evtl. sogar mit E-Antrieb. Allerdings bekomme ich etwas Panik, wenn ich wieder einen meiner Albträumen habe, bei dem ich nach einem halben Jahr wegen Knieprobleme das 8K-Rad in die Ecke stellen muss. Zudem fällt die Spezie schon wieder aus, wo ich mir das Rad mal näher anschauen wollte.

Könnte eine 155mm Kurbellänge mein Knie wesentlich entlasten, oder bringt das nur marginal was? Gibt es da noch andere Tipps?

Ich weiß, ihr habt keine Glaskugel und mein Knie kennt ihr auch nicht, aber ihr könnt zumindest einschätzen, in welche Richtung es bei mir gehen könnte.(y)
 
Willkommen @easy! Wie immer gilt natürlich: erstmal langsam machen ;). Probier mal aus, den Tretlager-Abstand zu variieren. Wenn derzu kurz ist (manchmal reicht da ein halber Zentimeter), dann kommt halt zu viel Druck aufs Knie, va unter der Last am Berg. Kürzere Kurbeln können auch hilfreich sein, klappt aber wohl nicht bei jedem.

Viel Erfolg bei der Problembehebung!
 
Willkommen @easy! Wie immer gilt natürlich: erstmal langsam machen ;). Probier mal aus, den Tretlager-Abstand zu variieren. Wenn derzu kurz ist (manchmal reicht da ein halber Zentimeter), dann kommt halt zu viel Druck aufs Knie, va unter der Last am Berg. Kürzere Kurbeln können auch hilfreich sein, klappt aber wohl nicht bei jedem.

Viel Erfolg bei der Problembehebung!
Danke dir!
Das hab ich vergessen, den Tretlagerabstand hab ich auch schon 3x länger gemacht. Anfangs wie bei RR eingestellt, dann 2x ca. halben cm weiter raus.
Beim RR ist´s so, dass ein zu großer Abstand außer unrundem Tritt auch Knieprobleme nach sich ziehen kann. Das ist beim LR nicht, oder?
 
Zu großer Abstand führt wohl eher zu Problemen mit der Achillessehne - hab ich aber zum Glück noch nicht er-fahren.
 
Nun habe ich hier gelesen, hohe TF ist Pflicht. Mache ich auch
Was ist denn ”hoch” in Zahlen? Ich bin auch noch recht neu in der Waagerechten (nur gut ein Monat länger als Du, aber etwa 5000km insgesamt) und meine Trittfrequenz ist um mindestens 10 U/min gestiegen (indoor auf dem Trainer doppelt so viel).

Für Geschwindigkeit am Berg hilft nur Leistung, und die kommt beim Liegerad offenbar über die Trittfrequenz.
 
Seit ich das Recumbent fahre, 1/2 Jahr, ca. 1500 Km , habe ich ein ungutes Zwicken im li. Knie, was ich mit RR-MTB nie hatte.
Wo zwickts denn? Vorne: Tretlager (noch) weiter vor. Bei mir sind es 4cm mehr als beim Rennrad. Hinten: Tretlager näher ran.
 
Zu großer Abstand führt wohl eher zu Problemen mit der Achillessehne - hab ich aber zum Glück noch nicht er-fahren.
Ah, klingt logisch!
Was ist denn ”hoch” in Zahlen? Ich bin auch noch recht neu in der Waagerechten (nur gut ein Monat länger als Du, aber etwa 5000km insgesamt) und meine Trittfrequenz ist um mindestens 10 U/min gestiegen (indoor auf dem Trainer doppelt so viel).

Für Geschwindigkeit am Berg hilft nur Leistung, und die kommt beim Liegerad offenbar über die Trittfrequenz.
Du trittst nur noch liegend? Würden meine Knie -noch - nicht mitmachen. Cadenz strebe ich mind. 80 an , am Berg versuche ich noch höher, bin ich aber nicht gewöhnt... da bin ich noch in der Lernphase..
Wo zwickts denn? Vorne: Tretlager (noch) weiter vor. Bei mir sind es 4cm mehr als beim Rennrad. Hinten: Tretlager näher ran.
Es zwickt das li. Knie vorne rechts neben der Kniescheibe. Vor allem nach bergigen Strecken. 4cm mehr:oops:, das ist eine Ansage, danke!
Hilft mir schon mal weiter. Werde ich ausprobieren.
 
Vermutlich musst Du dem Knie mehr Bewegungsraum geben = den Cleatwinkel korrigieren.
Was für Cleats fährst Du?
Auch bei 6° Keo/SPDSL oder lummeligen SPD kann das dauernde Drehen in den Anschlag auf Dauer ganz schön Aua verursachen.
 
Fahre nun schon seit 15 Jahren an allen Rädern SPD, vorher alles mögliche, aber meine Knie mögen die SPD´s doch am liebsten. Eben weil auch noch Sup-und Pronation im gewissen Umfang möglich ist.
Mit Drehen in den Anschlag meinst du das Ausklicken?
 
Ich kann das nur aus eigener Erfahrung beschreiben:
Der Bewegungsablauf und der Drehwinkelraum ist beim Liegendfahren nicht identisch zum UP; z.B. wegen der nicht mitdrehenden Hüfte.
Wenn Du nun deine UP-Schuhe im Lieger fährst, kann es sein, daß der benötigte Drehbereich eine andere Lage hat, also irgendwo im Kurbelkreis auf den Ausklickanschlag kommt.
 
Ich kann das nur aus eigener Erfahrung beschreiben:
Der Bewegungsablauf und der Drehwinkelraum ist beim Liegendfahren nicht identisch zum UP; z.B. wegen der nicht mitdrehenden Hüfte.
Wenn Du nun deine UP-Schuhe im Lieger fährst, kann es sein, daß der benötigte Drehbereich eine andere Lage hat, also irgendwo im Kurbelkreis auf den Ausklickanschlag kommt.
Verstehe, werde mir das mal genauer anschauen! Hatte ich so nicht auf dem Schirm, aber das klingt interessant.
 
Neben Achillessehnenproblemen kann ein zu langer Tretlagerabstand, wie auch beim Up, vor allem zu Reizungen im Kniegelenk führen. Auch hier gilt, dass der Bewegungsablauf nicht gestört sein sollte. Beim Up gilt oft beim Einstellen mit zu hohem Sattel beginnen und dann nach und nach runter stellen, bis die Dehnung der Beinbeuger soweit verringert ist, dass Streckung und Beugung voll unter Kontrolle sind. Beim LR ist das ähnlich, nur passiert das meist bereits bei etwas gestreckterem Bein. Kürzere Kurbel ist eine sinnvolle Maßnahme bei Kniebeschwerden, auch zur Vorbeugung, da die Differenz der Kurbellänge ja 2 x zählt. D. h. bei gleicher Sitzlänge ist der Fuß bei einer 170 mm Kurbel in der Beugung 30 mm näher am Gesäß als bei einer 155 mm Kurbel. Letztendlich hilft aber viel ausprobieren. Und eine stabile Beinachse, bzw. gezieltes Training dafür, ist immer Gold wert.
 
Empfehle ich höher. Minutenintervalle mit 120er TF wirken da rel. schnell. Mit kurzen Kurbeln sind 140 problemlos - geht dann nach meiner Erfahrung aber auch mit 172,5.
Ich werde daran arbeiten (müssen)!
Neben Achillessehnenproblemen kann ein zu langer Tretlagerabstand, wie auch beim Up, vor allem zu Reizungen im Kniegelenk führen. Auch hier gilt, dass der Bewegungsablauf nicht gestört sein sollte. Beim Up gilt oft beim Einstellen mit zu hohem Sattel beginnen und dann nach und nach runter stellen, bis die Dehnung der Beinbeuger soweit verringert ist, dass Streckung und Beugung voll unter Kontrolle sind. Beim LR ist das ähnlich, nur passiert das meist bereits bei etwas gestreckterem Bein. Kürzere Kurbel ist eine sinnvolle Maßnahme bei Kniebeschwerden, auch zur Vorbeugung, da die Differenz der Kurbellänge ja 2 x zählt. D. h. bei gleicher Sitzlänge ist der Fuß bei einer 170 mm Kurbel in der Beugung 30 mm näher am Gesäß als bei einer 155 mm Kurbel. Letztendlich hilft aber viel ausprobieren. Und eine stabile Beinachse, bzw. gezieltes Training dafür, ist immer Gold wert.
Danke dir! Sehr schlüssig deine Zeilen.
Überhaupt, wirklich gute Tipps die ihr alle für mich habt!
 
Könnte eine 155mm Kurbellänge mein Knie wesentlich entlasten, oder bringt das nur marginal was?
Habe auch 86 cm IBL und letztes Jahr von 172,5 mm auf 165 mm gewechselt. Der Unterschied war positiv frappierend. Der Bewegungsablauf fühlte sich sofort flüssiger an. Habe seitdem keine Kniebeschwerden mehr, was ich besonders am Saisonanfang merke, wo ich generell empfindlicher gegen Überlastungen bin.
 
Habe knapp 89 cm IBL und beim Up war mir immer 175 mm Kurbellänge am angenehmsten. Beim LR fing ich mit 170 mm an, hatte dann eine Zeit die Kurbeln von @TitanWolf mit in 10 mm-Schritten Längeneinstellung von 145-175 mm. Zunächst war mir 165 mm am angenehmsten, doch nach und nach hat sich für mich am besten passend 155 mm durchgesetzt. In Kombi mit immer flacher werdendem Sitzwinkel und zunehmendem Körperöffnungswinkel. Jetzt möchte ich nix längeres mehr fahren. Fühlt sich einfach gut an.
 
Ein Servus in die Runde von einem Greenhorn was LR anbelangt. Darum bitte etwas nachsichtig sein ;)

Komme vom Rennrad und MTB (6-12K/Jahr), darf bald auf Ü-60 Partys , und habe -bedingt durch diverse orthopädische Probleme u.a. am Nacken – das Liegerad fahren für mich entdeckt.

Lese hier auch schon ein Weilchen mit und habe mir zum Einstieg im August 21 ein günstiges gebrauchtes Recumbent Nighthawk gekauft.
Sowas hier? http://www.recumbent.de/pages/nighthawk.php
Sieht auf den ersten Blick altmodisch und nicht besonders schnell aus (direkte Untenlenkung, kaum Tretlagerüberhöhung)
Es macht mir schon Spaß, das liegend fahren, allerdings nur in der Ebene...:rolleyes: Bergauf wirds bei dem Rad wirklich deprimierend. Buckel, welche ich mit dem RR einfach mit dem großen Blatt rüberbügle, quäle ich mich jetzt mit 24/36 rauf, schon Hammer. Aber das wird auch bei euch zu Anfangs nicht viel anders gewesen sein, oder?
Die geringe Tretlagerüberhöhung ist für's Bergauffahren eigentlich günstig. Google zeigt mir Bilder mit verschieden steilem Sitz, anscheinend kann man den deutlich verstellen. Flach ist für den Luftwiderstand gut, aber bergauf kann das ungünstig sein, ggf. versuche mal eine etwas steilere Einstellung.
Wegen des weichen Antriebs versuche mal, möglichst große Blatt- und Ritzeldurchmesser zu fahren. Schräglauf ist beim Liegerad ja unkritisch, deshalb kann man da auch problemlos über Kreuz schalten.
Könnte eine 155mm Kurbellänge mein Knie wesentlich entlasten, oder bringt das nur marginal was? Gibt es da noch andere Tipps?
Zentral ist eine ausreichend hohe Trittfrequenz, Du musst im Prinzip Wiegetritt durch Drehzahl ersetzen. Bei deutlich zweistelligen Steigungsprozenten stellt sich wahrscheinlich auch die Frage, wie man die nötigen kurzen Übersetzungen hinbekommt, um hohe Trittfrequenzen fahren zu können. Mit was für Geschwindigkeiten warst Du da denn früher mit MTB und Rennrad unterwegs?
Als ich von 175ern auf 155er Kurbeln gewechselt habe (Innenbeinlänge knapp 90cm), ist die Trittfrequenz höher geworden, aber es gibt auch Leute im Forum, die von kurzen Kurbeln nicht so viel halten. Das finanzielle Risiko bei dem Versuch wäre insofern überschaubar, als dass Du 155er Kurbeln im Forum recht gut wieder verkaufen kannst. Die Frage ist eher, wo Du sowas herbekommst, außer Rotor, TA Carmina und den bei Icletta erhältlichen 3fach-Kurbeln fällt mir nichts ein.
 
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Die Frage ist eher, wo Du sowas herbekommst
Vorhandene Kurbel zu @Jack-Lee schicken, der macht fachmännisch und präzise an der gewünschten Stelle ein zusätzliches Loch mit Gewinde rein. Bin "zufriedener Kunde" bei zwei Kurbelpaaren (1× gekürzt auf 155mm, 1× auf 152mm).
Bedingung ist, daß die Kurbel nicht auf der Innenseite hohl ist.

Habe seitdem deutlich seltener Schmerzen im Knie, weil man durch den kürzeren Hebel einfach nicht so viel Drehmoment auf die Welle bringt (Drehmoment = Kraft × Weg) und das durch höhere Drehzahl kompensieren muß, um die gleiche Leistung = (Kraft × Weg) / Zeit zu erreichen. Wenn ich da jetzt die Formeln korrekt wiedergegeben habe. Der Effekt ist bei mir jedenfalls so, wie ich beschrieben habe.
 
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Beim Knie lernt man wohl nie aus.

Vor gut einem Jahr hab ich mir jetzt den Milan geholt, mit 140er-Kurbeln.
Davor hatte ich nur zwei Trekkingräder mit 170er-Kurbeln ohne Klickpedale.

Beim Umstieg auf den Milan hab ich schnell gemerkt, dass meine Knie mehr Belastung verzeihen. Das muss wohl einerseits an den Klickpedalen als auch an den kürzeren Kurbeln liegen. (Ich hatte irgendwo aufgeschnappt, dass bei Knieproblemen kürzere Kurbeln anzuraten wären.) Also war mein Umstieg aufs Liegen ohne Blick auf die Details genau entgegen deiner Erfahrung.

PS:
Bei der allerersten Ausfahrt ist mir gleich die Kette gerissen
und das schreibst du ausgerechnet in den Fred, den du wegen Knieproblemen aufmachst? ;)
 
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