Nerv-Faden - alles rein was auf den Geist geht!

Haha wenige Gramm Uran in einer Tonne Gestein nennt du relativ wenig?
Ich habe einen beruflichen Dachschaden. Ich bin vor ein paar Tagen Zug gefahren und hab aus dem Fenster aufs Gleisfeld gestarrt. Gedanklich muss ich zwanghaft hochrechnen, welche Berge eisenerzhaltiges Gestein das waren und wie groß die Löcher heute sind... Die meisten Menschen rechnen anders, die rechnen Metalle netto, in Reinform. Als ob es vom Himmel fällt (gibts auch, aber meteoritisches Eisen wurde zwar voreisenzeitlich verwendet, dürfte heute industriell nicht relevant sein....)

Die als Wismutregion bezeichneten Gebiete in Sachsen und Thüringen sind durch eine mehr als 40-jährige intensive Gewinnung und Verarbeitung von Uranerzen stark beeinflusst. Als der Uranerzbergbau Ende 1990 abrupt eingestellt wurde, hinterließ er tiefgreifende Schädigungen der Umwelt. Mensch und Natur waren gleichermaßen betroffen.

Zurückgeblieben waren 1500 km offene Grubenbaue, 311 Mio. m³ Haldenmaterial und 160 Mio. m³ radioaktive Schlämme in dicht besiedelten Gebieten.
Für 230.000 t Uran à 50 US-Dollar! Demgegenüber stehen Sanierungskosten von 7 Milliarden Euro.

Dazu kann man mit der kriegerischen Zerstörung eines AKW mehr Schaden anrichten als mit der Zerstörung eines PV-Feldes oder einer Windmühle.
 
Haha wenige Gramm Uran in einer Tonne Gestein nennt du relativ wenig?
Uran ist so selten übrigens nicht. Zinn ist etwa genauso häufig. Relativ selten ist Indium (braucht man z.B. für weiße LEDs und Touchscreens), nur rund 1/10 so häufig wie Uran. Davon abgesehen: Ein ordentlicher Kernreaktor verbraucht wohl so ca. 30t Uran pro Jahr[1] (vielleicht kann man da mit Wiederaufbereitung, MOX-Brennstoff oder Einsatz von Natururan oder weniger stark angereichertem Uran noch etwas mehr rausholen, aber wir nehmen das jetzt einfach mal so hin). 30 Tonnen sind nicht viel und das Zeug hält sich auch ewig, solange es noch nicht im Reaktor ist. Wenn man also an das Material kommt, könnte man sich einfach logistisch unproblematisch ein Lager für mehrere Jahre anlegen. Ein Kohlekraftwerk [2] benötigt, wenn wir mal zweimal den Block F des Kraftwerks Scholven nehmen, 500 Tonnen Kohle. Pro Stunde. Pro Jahr sind das 4380000 t, also 4.38 Millionen Tonnen. Das kann man sich kaum vorstellen. Nun wird das Kohlekraftwerk natürlich nicht rund um die Uhr mit Vollast laufen und daher deutlich weniger als 4.38 Millionen Tonnen Kohle jährlich benötigen. Ich hoffe, daß wir uns nicht darüber unterhalten müssen, daß es wenig realistisch ist, sich einen mehrjährigen Vorrat Kohle für Kohlekraftwerke anzulegen, aber vielleicht nicht ganz ausgeschlossen, daß dies für Kernkraftwerke möglich sein könnte. Sobald man das Zeug mal hat, ist man zunächst von den Entwicklungen in den Zulieferländern unabhängig. Das ist, wenn man die Welt gerne als schlechten Ort sehen will, an dem jeder nur für sich kämpft und daher unbedingte Autarkie sehr hoch bewertet wird, durchaus ausgesprochen attraktiv.
 
@tomate

es sind zwei Sichtweisen auf die Frage ob das "viel" ist: Rohmaterial am Herkunftsort, da spielt nicht die Häufigkeit sondern die Konzentration und die Gewinnungsschwierigkeiten eine Rolle. Oder fertig aufbereitetes Material, am Verwendungsort. Wir haben beide recht.
 
Sobald man das Zeug mal hat, ist man zunächst von den Entwicklungen in den Zulieferländern unabhängig. Das ist, wenn man die Welt gerne als schlechten Ort sehen will, an dem jeder nur für sich kämpft
Hast du yellow cake gesehen?
Finde Leute, die Windkraftwerke ablehnen weil "tödlich für Vögel!", "Landschaftsverschandelung!" und "Nicht nachhaltig!" schon an sich etwas komisch... Aber hier im Osten geht das oft mit Miesegraus Meinung zu Atomkraft einher. Dabei ist die Wismut 20km weg von hier, mein Opa ist an der Strahlenbelastung mit knapp 60 Jahren gestorben (und war dabei einer der letzten seiner Kumpels aus der Sprenggruppe) und der Schaden an Trinkwasser und Co. wird uns noch ein paar Jahrtausende Probleme machen. Woher kommt die Ansicht, dass Atomkraft ja so umweltfreundlich ist? CO2 Neutral? Die Kraftewerke werden aus Luft und Liebe gebaut, Uran gibts an jeder Ecke und abgerissen und Atommüll gelagert wird auch für lau?
Das gelesen? Ich kann nicht verstehen warum man mit dem Zeug noch liebäugeln kann.
Kürzer treten, überflüssiges Zeug weglassen das sind die Optionen. Strom rationiert wäre doch möglich, geht woanders doch auch.
Ich könnte damit leben.
 
Für 230.000 t Uran à 50 US-Dollar! Demgegenüber stehen Sanierungskosten von 7 Milliarden Euro.
Die 50 US-Dollar gelten aber pro kg statt pro t Uran, oder meinst Du Tonne Uranerz? Irgendwo passen da die Größenordnungen nicht.
Dazu kann man mit der kriegerischen Zerstörung eines AKW mehr Schaden anrichten als mit der Zerstörung eines PV-Feldes oder einer Windmühle.
Wie man gerade in der Ukraine sieht, genau.

Gruß,

Tim
 
ja klar, kg-Preis. Sorry. Das Uran ist in der Sowietunion verschwunden, die Schäden sind geblieben. Und genau das machen wir heute noch so, wenn wir Rohstoffe unbesehen irgendwo einkaufen oder raubbauen.

Lützerath ist sichtbar. Hoyerswerda ist sichtbar. Ich ganz persönlich habe keinen Tagebau vor der Nase, aber ich hasse die überladenen rasenden Schlepper die hier Tag und Nacht fahren, um den unendlichen Mais in die Biogasanlage zu fahren - und die Wiese ist eher steriler Rasen, viermal jährlich abgehobelt. Jetzt sollen zig Windkraftanlagen rund um mein Haus dazu kommen. Es ist schon recht einfach, diese kleinen Ärgernisse woanders - am besten in armen weit entfernten Ländern ohne Basisdemokratie - stattfinden zu lassen und nur den sauberen Strom in die Region zu lassen :)
 
ich hasse die überladenen rasenden Schlepper die hier Tag und Nacht fahren, um den unendlichen Mais in die Biogasanlage zu fahren - und die Wiese ist eher steriler Rasen, viermal jährlich abgehobelt. Jetzt sollen zig Windkraftanlagen rund um mein Haus dazu kommen.
die extensive Landwirtschaft mit EU Subventionen auf industrielle Produktion mit Wachtumszwang für die Landwirte und Export von Lebensmitteln/Fleisch (z.B. Hühnchenschenkel nach Afrika) mit allen negativen Folgen wäre dann das nächste Nerv Thema.

Hab ein paar Jahre in einer Werkgemeinschaft geschafft, wo im Sommer im späten Nachmittag der Schlagschatten von einem alten kleinen Windrad "zuschlug" der Spuk ist immer recht schnell vorbei gewesen und hat mich nicht gestört. Gut, ne moderen Anlage mit 100m Nabenhöhe hat viel längere Rotoren, aber läuft im Vergleich langsamer. Bei viel Wind und schnellem Lauf ist es eher oft bewölkt... Lustigerweise steigt die Aktzeptanz deutlich, wenn Anwohner investieren und davon profitieren können.

Hier stehen auch recht viele Windkraftanlagen rum. Ich finde die eher anmutig wenn die sich drehen...

Grüße
Jan
 
Lustigerweise steigt die Aktzeptanz deutlich, wenn Anwohner investieren und davon profitieren können.
Gibt einige Bauern, die die eigene WEA in Hörreichweite neben dem Hof stehen haben. Die beruhigt es eher, wenn sie hören, dass es sich dreht.

Mehrere Jahre lang lief eine 1,5-MW-Anlage etwa 2 Rotordurchmesser entfernt von meinem Schreibtisch, die Stand genau am Gebäude. Jetzt steht nur noch eine 300-kW-Anlage 100 m von meinem Schreibtisch entfernt.

Was nervt mich?
Der Lärm vom Fichtenmopped und der Kreissäge von der Holzhandlung auf der anderen Straßenseite!
 
Kreissäge, da sagst Du was. Ich hab zwei Nachbarn, die beide Kreissägen mit einem unsäglichen Pfeifen und Heulen haben. Das Kreischen wenn die Säge durchs Holz geht, ist da echt Peanuts.

Beim Umzug und Ausmisten meines Kleiderschrankes ist mir aufgefallen, wie viele Wollpullover ich habe. Alle längst eingemottet. Tatsächlich brauche ich die nicht mehr. Klimawandel oder Klimakterium :unsure:
 
Jeder Mensch kann pro Jahr 3 Tonnen CO² verbrauchen.
Falls mit ZehOhQuadrat Kohlenstoffdioxid gemeint ist: Der Verbrauch davon wäre eine wunderbare Strategie gegen den Klimawandel.
Ich halte es für absurden Quatsch, überhaupt Kernwaffen zu unterhalten, aber darum geht's ja hier nicht.
Doch, das kann man nicht oft genug wiederholen: Jedes Kernkraftwerk ist eine Kernwaffe, man muss es nur mit Raketen beschießen.
würden auch nicht existieren, wenn die Militärs nicht irgendwann mit dem Internet begonnen hätten.
Klimawandel oder Klimakterium
Ist letzteres nicht ersteres in ganz persönlich?
 
Doch, das kann man nicht oft genug wiederholen: Jedes Kernkraftwerk ist eine Kernwaffe, man muss es nur mit Raketen beschießen.
Daß ich das noch erleben darf, Dich darauf hinzuweisen, daß Du hier einem Irrtum unterliegst ;): Kernkraftwerke sind selbst mit Raketenbeschuß keine Kernwaffen, da nach Definition die Wirkung von Kernwaffen durch die Kernreaktion erzeugt wird. Diese hat man selbst bei einer Kernschmelze nicht, da es nicht zu einer nuklearen Explosion kommt.
Ob man nun allerdings vom Fallout der nuklearen Explosion einer Kernwaffe stirbt oder von dem einer Kernschmelze eines zerstörten Kernkraftwerks, ist realistisch gesehen aber egal.
 
Lustigerweise steigt die Aktzeptanz deutlich, wenn Anwohner investieren und davon profitieren können.

Hier stehen auch recht viele Windkraftanlagen rum. Ich finde die eher anmutig wenn die sich drehen...

Grüße
Jan
Die Akzeptanz steigt auch, wo es schon Windkraftanlagen gibt. In Österreich schreien sie am lautesten, wo es noch gar keine gibt. Ist ja auch Teufelszeug, sowas. Im Burgenland, wo sehr viele Windräder stehen, leben sie recht gut mit ihnen.

Natürlich sind Windräder kein unwesentlicher Eingriff. Bei einer Bergtour habe ich eine Serie Windräder mit Zufahrtsstraßen getroffen, wo ich noch vor ein paar Jahren durch weitgehend unbeeinträchtigte Natur gegangen bin. Aber ich akzeptiere das. Der Strom kommt nicht aus der Steckdose, und ich brauche auch welchen. Also werden wir ihn herstellen müssen, und das am besten mit erneuerbaren Energien.

lg!
georg
 
Gut 600.000.000€ werden für 2,2 km A66 verbuddelt.Schlappe 272.272€ pro Meter.Dafür wird gerade der Fechenheimer Wald geräumt. Zwischendurch werden größere Parkplätze gefordert, irgendwie komme ich mir aus der Zeit gefallen vor.
 
Was mich heute genervt hat?
Auf dem Weg zur Arbeit nach ca. 30km gemerkt, dass ich hinten Luft verliere und die Dichtmilch das anscheinend nicht abdichten kann. Also Schlauch rein. Dabei gemerkt, dass vorne rechts auch Dichtmilch austritt, also etwas nachgepumpt.
Nach ein paar hundert Metern war klar, vorne hält der Reifen den Druck nicht, also Schlauch #2 verwendet.
Nach weiteren ca. 1,5km macht es hinten „Pitsch“, Reifen wieder platt.
Also Schlauch #3 eingebaut, vorher nochmal von innen den Mantel abgetastet um sicherzugehen, das da nichts mehr steckt. Nix gefunden.
Mittlerweile alles Hände, Hose usw. gut mit Dichtmilch eingesaut.
Weitergefahren. Nach 500m… „Pitsch“…
Tja. Kein Schlauch mehr da, also habe ich 90 Minuten auf den Pannendienst warten müssen. Bei -3 Grad etwas unangenehm.
Da der Mantel hinten bereits 1x, vorne rechts 4x und vorne links 2x geflickt ist, hat sich mein Tubeless-Experiment damit vorläufig erledigt.
Ja, fährt sich deutlich schneller.
Aber ich hatte noch nie so viele Pannen in so kurzer Zeit.
Das bringt so nichts.
Zum Glück habe ich noch einen kompletten Satz Laufräder, da kommen jetzt versuchsweise Conti Speed Contact mit Schlauch drauf.
Die Schwalbe Pro One TLE sind jedenfalls nicht zu gebrauchen, offensichtlich reicht schon ein Mini-Steinchen um den zu perforieren. Etwas besserer Pannenschutz sollte doch schon sein, Tubeless hin-oder-her.
Oder gibt es halbwegs schnelle Tubeless-Mäntel die nicht sofort ein Loch bekommen?!
Heute hat der Weg zur Arbeit 4h gedauert, normal ist es max. ~1h.
 
Mehrere Jahre lang lief eine 1,5-MW-Anlage etwa 2 Rotordurchmesser entfernt [...] Was nervt mich?
Der Lärm vom Fichtenmopped und der Kreissäge

Das ist der Punkt, die Maskierung durch das allgemeine Geräusch-Umfeld.

Wenn man nicht auf einem absolut freien Feld steht, sondern z.B. aus der Dachgaube seines eigenen Hauses "zuhört", klappern die eigenen Schieferplatten und Ziegel, pfeift die eigene Regenrinne oder Antenne und rauschen die eigenen Bäume im Garten. Wegen des Maskierungseffekts wird das Windkraftanlagengeräusch dann rasch unhörbar. Und jeder, der Rolläden hat, handelt sich bei Wind übrigens auch riesige "Infraschall"-Pegel ein durch die großen wummernden Flächen.

Klar, ohne Wind ist das eigene Haus mucksmäuschenstill, da hört man einen Floh in 1500m Entfernung husten. Die WKA dreht sich dann allerdings auch nicht. :ROFLMAO:
 
alles was ausserhalb der hoheitgewässer ist, wird keinem land angerechnet, ganz egal was für ein schiff das ist.
genauso mit dem flugverkehr der internationale wird keinem land angerechnet.
jeweils auf den CO2 ausstoss gerechnet.
ist in dem link von mir, einige seiten zurück, bei faktenchek nach zu lesen.
das wird in den statistiken als gemeinsamen verbrauch gerechnet für die ganze welt, obwohl nur 3% der bevölkerung überhaupt fliegen können
und die flugemissionen in real auf weniger als 1 % der bevölkerung zurück zu führen ist. (fracht ausgenommen).
 
Cool, bei gewerblich betriebenen Privatjets gibts 10000t/a CO2 frei. Mein aktueller gesamter CO2 Fußabdruck pro Jahr : 4,5t.
WTF...
 
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