Mit Liegerad und VM in HH unterwegs, Erfahrungen gefragt

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Moin Allerseits,

ich wohne aus beruflichen Gründen seit 2 Jahren in Hamburg-Barmbeck (Süd) und frage mich (oder eher Euch), ob das funktionieren kann mit dem VM durch Hamburg. Bisher bin ich zu dem Schluss gekommen, dass mir das zu eng und gefährlich ist. Und das viele Kopfsteinpflaster ist schön, aber hinderlich. Mein altes 26" GFK Quest ist lang und hat einen großen Wendekreis. Wenig Parkmöglichkeiten. Und und und.
Hier scheint es unter Euch aber doch einige Liegeradler und VM-Fahrer zu geben, die das irgendwie im Griff haben.
Zumindest derandere, Marc und Radwunschmeister wohnen in meinem Dunstkreis, AndreaO sogar unter derselben PLZ. Es gibt bestimmt noch die oder den Anderen, der hier mitliest und was beitragen kann.
Ich bin mal gespannt, was Ihr für Strategien entwickelt habt, um den Großstadtdschungel zu überleben und allen genannten Widrigkeiten zum Trotz mehrspurig in HH unterwegs zu sein.
Ich bin nicht mehr so ganz knackig (63) und weniger weniger risikofreudig als früher. Vermisse aber meine Quest jedes Wochenende und derzeit an den langen Sommerabenden auch nach dem Job.
 
Ja, die @ Erwähnung hat mich aufmerksam gemacht. Danke @Guzzi Ich fahre von Farmsen-Berne aus mit dem Velomobil durch Hamburg. Meistens auf der Strecke zum Arbeitgeber nach Rissen, also ca 33km einfache Wegstrecke. Kennt man seine Strecke und hat man sich dran gewöhnt nur in Ausnahmefällen auf den Radwegen zu fahren, dann kann man auch Hamburg so kreuzen. Ich komme dabei auf keine Zeiten die auf der Strecke ÖPNV und Klapprad schlagen. Auch wünsche ich mir kein schwereres VM, denn die Ampelpausen sind häufig.
Ich fahre eigentlich nur Strecken bei denen klar ist wo ich das VM sicher abstellen kann, oder lasse es nich aus den Augen. Nach diversen Reifenpannen ist natürlich auch immer alles dafür dabei. Die Routenoptimierung hat recht lang angedauert, auf bekannten Routen ist man schneller. Da es aber doch anstrengend ist, fahre ich meist nicht häufiger als 3 mal in 5 Werktagen mit dem VM zur Arbeit.
Gerne fahre ich nach der Arbeit die "Genießerstrecke" an der Elbe bis Teufelsbrück zurück...
 
Ich komme dabei auf keine Zeiten die auf der Strecke ÖPNV und Klapprad schlagen.
Danke @derandere für die ausführliche Auskunft. Das hört sich nach einiger Kompromissbereitschaft an. 33 km einfach ist ja auch ein Wort! Auf das schnelle Vorankommen kommt es mir nicht so an, ich fahre 2 Stationen in der U3 zu meiner Arbeitsstelle. Radwege, die auch noch oft von Fußgängern gekreuzt werden, kann ich mir hier auch nicht vorstellen. Und die vielen Ampelstopps mit dem 36 kg - Gefährt sind sicher auch kein Spaß...
Immer der gleich Weg ist wahrscheinlich ein guter (Über-) Lebensmodus. Das kann ich Dir gut nachvollziehen. Da kennt man die kritischen Ecken und wird nicht von ihnen überrascht.
Zumindest für den Stadtbereich fühle ich mich von Deinen Erfahrungen in meiner etwas pessimistischen Haltung eher bestätigt.
@Olaf ist auch ein sehr guter Ansprechpartner für Erfahrungen mit VM/LR in und um HH!
Danke @HoSe, mal schauen, ob er sich über's Wochenende hier meldet. Sonst schreibe ich ihn mal an.
 
Solche Bilder müssen wirklich nicht sein, wenn man am Freitagnachmittag noch im Büro sitzt und schwitzt. Das grenzt an seelische Grausamkeit. Neid pur.
Also, dann warte ich gerne auf Deine Heimkehr. Viel Spaß, Mast- und Schotbruch!
 
Ja, Neid pur. Ich bin da ehrlich, ich wünsche in solchen Fällen Durchfall noch einen schönen Urlaub. Navigare vivere est.
 
N'Abend @Strampelhose,

ich muss gestehen, das ich mein VM nicht zum Pendeln, sondern nur für sportliche Ausfahrten angeschafft hatte. Da ich dieses eine Zeit lang in "Stadtrandlage" unterstellen konnte, bin ich damit meist relativ zügig aus dem Dunstkreis der City entwischt. Fahrten durch die Stadt waren nervlich belastend, und das häufige "Stop & go" (ich vermeide damit Radwege wo es nur geht) ist eher anstrengend gewesen. Das VM im öffentlichen Raum abzustellen geht, fordert aber die Neugierde der Leute geradezu heraus. Ich habe mir sagen lassen, das es mit einer Abdeckplane etwas besser läuft, da das Fzg. damit weniger schnell als "Skurillität" erkennbar ist. Trotzdem ist ein gutes Schloß durch eines der VR und um einen festen Gegenstand Pflicht.
Ein weiterer VM-Pendler aus HH wäre z.B. @tjs, welcher per Alleweder von West nach Ost die Stadt durchquert.
Dann fällt mir auch noch @Flying_dutchman ein, der regelmäßig aus Buchholz i.d.N. mit verschiedenen VMs nach Hamburg hinein pendelt.
Vielleicht äußern sich ja die beiden hier auch noch zu Ihren Erfahrungen dabei.
Ich selbst pendele mittlerweile mit dem Sesselrad zw. Wohnung und Arbeit. Dabei schätze ich den guten Überblick darauf und dessen Ladekapazitäten beim Einkaufen. Als nachteilig empfinde ich dessen hohes Gewicht (Treppen!!) und dessen wenig aerodynamische Sitzposition. Für lange Strecken >50 Km bevorzuge ich mehr mein W&W.
 
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Moin,
Ich fahre seit 15 Jahre mit dem A4 durch Hamburg
ich benutze das A4 wie jedes andere Fahrrad, wenn es passt fahre ich Straße sonst Radweg. Das A4 hat ausreichend Bodenfreiheit das Radwege kein großes Problem darstellen. Der Vorteil des A4 im Vergleich zum Up ist der Wetter und Unfallschutz, der große Laderaum und die bequemere Sitzposition. Nachteil :das Gewicht, mangelnde Übersicht , im Sommer der fehlende Fahrtwind.
Abstellen , mein A4 hat mehr Beulen wie glatte Flächen, ich stelle es dort ab wo ich hin muss, Kino, Kneipe, Firma, ... .
Als Liegerad benutze ich in der Stadt am liebsten mein Anthrotech , ausreicht übersicht, kleiner Wendekreis, bequemes auf und absteigen, großer Gepäckträger mit Korb, allerdings sehr langsam.
Toxy zr und high trike sl sind nicht für die Stadt geeignet, keine Übersicht, riesiger Wendekreis, empfindliche Reifen.
Alunauten Grüße aus Hamburg
 
N'Abend @Radwunschmeister,
schön dass Du Dich auch gleich meldest.
das ist natürlich cool - mit den Öffies aus dem Dunstkreis der Stadt raus und dann relaxed durch SH cruisen.
Ok, auch Du hast so Deine Kompromisse und Adaptionen gemacht.
Das Parken und Abstellen unterwegs würde ich wahrscheinlich weitgehend vermeiden und meist in Sichtweite bleiben, da für mich nicht der Alltag sondern die Ausfahrten im Vordergrund stehen würde. Diese Art der Nutzung zum Vergnügen vermeidet schon viele der genannten Schwierigkeiten. Und die zeitweise von Dir genutzte Unterstellmöglichkeit am Stadtrand wäre daher wohl auch für mich eine Lösung. Zumindest besser und sicherer als der Stress vom Wohnort durch die Stadt herauszufahren.
, mein A4 hat mehr Beulen wie glatte Flächen, ich stelle es dort ab wo ich hin muss, Kino, Kneipe, Firma, ...

Moin @tjs,
klasse, dass auch Du gleich Input lieferst, danke Du Alunaut! Dein A4 hat also ein bisschen eine Stadtschlampen-Funktion durch seinen optischen Zustand: Nicht so schlimm, wenn es unterwegs eine leichte Feindberührung gibt und es weckt nicht so große Begehrlichkeiten bei Vandalen oder Dieben... Ich fange jetzt trotzdem nicht an, auf meine Quest einzuschlagen :sneaky:
Ergänzt durch das beweglichere Anthrotech für kürzere Innenstadtfahrten bei gutem Wetter, wenn ich Dich richtig verstehe.
Hast recht: Hauptsache es macht Spaß!
 
Moin,
Ich wohne in Hamburg-St. Georg an der Langen Reihe und fahre Milan SL.
Also ist geht kaum zentraler und der Hbf ist nur 3 Minuten entfernt und ich fahre da auch vorbei.
Meine Garage liegt nur wenige Minuten von meiner Wohnung entfernt in der Greifswalder Straße.
Ich nutze mein VM für Spaßfahrten, Rennen und als Nutzfahrzeug um zu meiner Mum nach Börnsen zu fahren.


So fahre ich ca 3x die Woche:



Bei Rushour meide ich die Amsinckstraße und fahre lieber am Oberhafen vorbei:


Ich fahre am liebsten Abends/Nachts, da sind die Straßen frei und man kann gut durch ziehen.

Probleme und dumme Kommentare gibt es wenige und die positiven Reaktionen sind weit höher.
Einmal ist mir ein Auto hinten rein gekracht -> Fahrerflucht.
Aber der Schaden war im Nachhinein zum Glück nur minimal.

50 km/h und mehr im Schnitt gehen trotz Stadtverkehr manchmal klar.

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Beste Grüße

Ruben
 
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geht kaum zentraler
Das ist wohl wahr... Es geht also!
Ich fahre am liebsten Abends/Nachts, da sind die Straßen frei und man kann gut durch ziehen.
Ich hätte gedacht, das braucht gerade mehr Mut nachts, weil dann auch die Autofahrer eher auf die Tube drücken und nicht alle davon nüchtern oder konzentiriert (müde) sind. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich etwas nachtblind bin.
50 km/h und mehr im Schnitt gehen trotz Stadtverkehr manchmal klar.
Ok, wenn man die Brems- und Beschleunigungsphasen bedenkt, bist Du eindeutig sehr sportlich und gut aufgehoben im Milan SL. Du bist dann wohl sehr dynamisch und flexibel unterwegs und wirst selten als Hindernis im Straßenverkehr wahrgenommen.

Durchscnittliche Leistung über eine Stunde knapp 300 Watt sind illusorisch für mich, Respekt! Vegan = Power!

Coole Socke,... Danke für Deinen Beitrag, der - abgesehen von den genannten Unterschieden was mich betrifft - etwas Mut macht. Happy Week-End!
 
Hallo @Strampelhose,
ich fahre mit einem Alleweder 6 oder einer Leitra M von Buchholz i.d.N. zum Fischmarkt, ab und zu auch mal über die Elbbrücken nach Barmbeck.
Da nutze ich den alten Elbtunnel und die guten Radwege von Harburg nach Willhelmsburg.
Von den Elbbrücken bis Barmbeck gibt es auch einigermaßen erträgliche Radwege, nur die Elbbrücken sind etwas eng bei Gegenverkehr.
Da ich nicht so schnell (20-35Km/h) unterwegs bin nutze ich den Fahradweg so oft wie möglich.
Das ist, durch die Bodenfreiheit, Dämpfung und geringem Wendekreis, bei beiden Fahrzeugen möglich.
Ansonsten ist angepasstes fahren ratsam, da z.B.: ein Velomobil auch mal hinter Sichtbarrieren verschwindet.
Hier gibt es (meiner Meinung nach) gute Tips:
Erinnert ein bisschen an "der siebte Sinn", falls bekannt.
 
Vielen Dank @Flying_dutchman,

mein Quest sollte in Sachen Bodenfreiheit auch keine allzu großen Probleme bereiten. Schneller als 35 fahre ich auch nur abwärts oder außerhalb der Stadt. Vielleicht ist eine bewusst defensive, umsichtige Fahrweise (angepasst an den Aufrecht-Radverkehr) auf Rad- und Schleichwegen tatsächlich eine gute Überlebensstrategie. Wirklich Spaß haben im Velomobil im Großstadtverkehr kann man wohl eher selten, es sei denn, man heißt Ruben alias VeganoFusilero. Die Kunst ist halt das heile rein- und rauskommen...

Ich danke Dir für den Beitrag, die Safety Recommendations kenne ich und finde sie ebenfalls recht gut.
 
In Sachen Bodenfreiheit, meidet die VR am Eilbektal… da bin ich mit‘m XS an den Aufpflasterungen hängengeblieben.
 
Hallo @Strampelhose, vor ein paar Jahren habe ich fast die gleiche Frage hier gestellt. Inzwischen fahre ich seit einem Jahr mit einem WAW ein bis dreimal / Woche von Sasel den Ring 3 Richtung Pinneberg. Mit 20 km Stadt und 20 km Landstraße komme ich auf gute 30 km/h im Berufsverkehr. Ich werde von Autofahrern mehr respektiert als jemals vorher mit einem Rennrad oder S-Pedelec und fühle mich sicher. Radwege nutze lch nur im stärksten Stau. Bei meinem Arbeitgeber gibt es einen überdachten und sicheren Stellplatz.
Ersatzschläuche und Werkzeug sind leider Pflichtgepäck.
Tatsächlich parke ich auch auf Fahrten außer dem Arbeitsweg das VM einfach irgendwo. Ein Fahrradständer oder Schild reicht zum Anschließen. Ein Schloss ist immer dabei und bisher gab es zwar Interesse, aber weiter nichts Schlimmes.
Ich habe gemerkt, dass fast alle Bedenken übertrieben waren und ärgere mich nur, dass ich nicht schon früher VM gefahren bin.
 
Hallo @Spot,
danke für den ausführlichen Bericht, den ich wieder zu den ermunternden zähle. Der Ring 3 ist eine vielbefahrene, übersichtliche Vorfahrtsstraße, ohne viel klein-klein. Teilweise mit gut ausgebautem Radweg, wenn ich mich richtig erinnere.
Wirst sicherlich im Berufsverkehr als hinderlich wahrgenommen, scheinst aber dennoch nicht angehupt, bedrängt oder geschnitten zu werden. Vielleicht gibt es sie ja doch noch, die hanseatische Zurückhaltung. Dazu gehört auch das ungeschützte Anbinden ohne Folgen.
Danke und weiterhin viel Spaß mit deinem WAW. Werde deinen Faden mal suchen, ist mir nicht aufgefallen, als ich im Vorfeld nach ähnlichen Fragestellungen suchte.
Lieben Gruß Andreas
 
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