Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Hallo

Ich muss in diesem Punkt Enno schon recht geben. Die Verarbeitungsqualität, das "Finish" lassen zu Wünschen übrig, vor allem bei den entsprechenden Preisen. Natürlich ist das Konstruktionsprinzip der Leitra genial (sonst hätten wir uns keine angeschafft). Aber das Konzept Leitra wird langfristig nur überleben, wenn die Verarbeitungsqualität an übliche Standards angepasst wird.
 
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AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Hallo Eusebius,

Die Verarbeitungsqualität, das "Finish" lassen zu Wünschen übrig, vor allem bei den entsprechenden Preisen. Natürlich ist das Konstruktionsprinzip der Leitra genial (sonst hätten wir uns keine angeschafft). Aber das Konzept Leitra wird langfristig nur überleben, wenn die Verarbeitungsqualität an übliche Standards angepasst wird.

Da CG wohl mal wieder Besseres zu tun hat, als hier im Forum zu antworten, werde ich mal was dazu sagen.

Die Leitra ist eine Einzelanfertigung, die in Handarbeit von (mehr oder weniger) einer Person auf den Kunden individuell angepasst wird. Und individueller als bei der Leitra geht's beim besten Willen nicht.
JEDE Halterung und Aufnahme, jedes Karrosserieteil, jedes Stück Verkleidung wird - jedesmal ein wenig anders - in aufwändiger Handarbeit hergestellt, sogar die Planenteile für die Seiten näht CG selbst.

CG hat sich 25 Jahre beharrlich geweigert, mehr als nur die absolut notwendigen Teile (Rahmen, Federn, Sitz) zu standardisieren, weil er davon überzeugt ist, dass zuviel Standardisierung die Anpassung an den Kunden behindert.
Unzweifelhaft würde mehr Standardardisierung natürlich ein besseres Finish ermöglichen, zumal dann Outsourcing einfacher und zweckmässiger würde.
Will er aber nicht, weil er nicht das beste Finish sondern den perfekten Zuschnitt auf den Kunden anbieten will.

Er meint, dass es besser sei, vom Kunden zu verlangen, sich an die Optik zu gewöhnen, als ihm zuzumuten, sich mit nur halbwegs passenden Lösungen rumzuschlagen.
Es ist aber auch noch nie sein Ehrgeiz gewesen, das VM mit dem besten Finish zu bauen. Er begnügt sich damit, das VM mit dem höchsten Grad an Funktionalität und Alltagstauglichkeit unter -quasi- allen Umständen anzubieten, was ihm mMn auch niemand absprechen kann.

Dem zweifelnden VM-Interessenten würde ich kurz mitgeben wollen, dass man sich an schwächelnden Primärreiz sehr wohl gewöhnen (bzw. mit Eigeneinsatz diesen beträchtlich erhöhen) kann (hier spreche ich aus Erfahrung), fehlende Funktionalität bzw. Anpassbarkeit aber nur schwerlich durch "blendendes" Aussehen wettgemacht werden dürfte.

Vielleicht sollte man sich einfach 2 VMs kaufen: Eins für-übers-Sofa-Hängen und eins zum Fahren. :D

Viele Grüsse

Thorsten
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Lieber Thorsten, das ist mir sehr wohl bekannt.

Ein gutes Finish und maximale Individualierung gehen wohl aber sehr wohl gut zusammen. Ob ich Alu mit der Handzange bearbeite oder nicht, ober ich die gleichen Schrauben und Muttern für den gleich Zweck benutze, ob ich Distanzscheibchen ungefähr zurechtsäge und sie dann nur richtig funktionieren, wenn die dickere Stelle genau am richtigen Ort ist, das alles hat wenig mit Individualisierung zu tun.

Aber ich möchte hier CG auch gar nicht angreifen. Er leistet Grossartiges und ich bewundere seine Haltung sehr, auch wenn ich sie persönlich nicht immer, aber sehr oft teile. Aber das Finish, das doch die meisten eher enttäuscht, könnte besser sein, das ist ein Fakt. Wenn man eine Leitra kauft, muss man das wissen, sonst wird man, mindestens am Anfang etwas enttäuscht. CG ist das Aussehen nicht wichtig. Das ist seine Eigenart. Ich bewundere sogar diese Konsequenz in der Haltung, aber Fakt bleibt, ein besseres Finish wäre mit etwas mehr Aufwand möglich und dem Projekt Leitra sicherlich dienlich.
 
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@ bernd S. Ich konnte doch leider nicht zur Spezi!!! *schnief* Ich hatte beide Tage wichtigere Termine in Gelsenkirchen.

Wegen meinem Arbeitsweg mach ich nen neuen Thread auf. Das wäre hier Off-Topic! :)

@rademaxe Dann werden wir wohl bald mal nach Straelen fahren. Goone testen...
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Meine ca. 600 km ( hin und rück ca. 1200 km :eek: ) haben sich für mich gelohnt. Interessante Gespräche, die verschiedenen Räder "anfassen" und probefahren, von Sperzialräder begeisterte Kinder erleben -Hoffnung für die Zukunft-, nicht zu vergessen das tolle Wetter und die von Heiterkeit geprägte (Markt-)Stimmung :)

Gruß Yuzuru
 
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Nur zur Klarstellung: Die Leitra fuhr sich im Vergleich deutlich am Besten!! Vielleicht bin ich durch die "perfekten" Serienprodukte vom Fließband verblendet, die mich tagtäglich umgeben - mich irritiert einfach die Machart der Leitra bei dem hohen Preis.
Und vielleicht setzte ich mich ja nach der Go-One Probefahrt direkt ins Auto nach Dänemark.
 
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Vielleicht sollte man sich einfach 2 VMs kaufen: Eins für-übers-Sofa-Hängen und eins zum Fahren.
Eine super Idee! Das erste gibt es dann auch in der Dummy-Version: Super Finish, aber Null Technik - dafür reicht auch ein 4er Schräubchen, daß es an der Wand hält :D
... ein besseres Finish wäre mit etwas mehr Aufwand möglich und dem Projekt Leitra sicherlich dienlich.
Hallo Eusebius,
da hast Du teilweise recht. Speziell das mit den Schrauben, und evt. auch das mit den Beilagscheiben wäre m. E. auch ohne Zusatzaufwand umzusetzen.

Aber alles (andere), was mehr Aufwand benötigt, bedeutet auch einen höheren Preis, und da optimiere ich lieber selbst so nach und nach die Verbindungen, als daß ich gleich einen höheren Einstandspreis zahle. Ich vermute, daß jeder Betriebswirt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde, wenn er CGs Kalkulationen zu sehen bekommt.
Als ich meine Radverkleidungen erhielt, war ich auch erst einmal leicht schockiert über das Finish. Inzwischen sind schon die ersten Kratzer vom engen Gartentor (früher) bzw. von Garagentor/Autostoßfänger dran, und es juckt mich gar nicht mehr.
Von daher teile ich CGs Philosophie eigentlich doch, obwohl ich mich sonst durchaus als Ästhet empfinde und durch die Arbeit in der KFZ-Industrie auch die dortigen Ansprüche an die Anmutung kenne (kannst Du Dir vorstellen, was für Anforderungen an die Optik des Endrohrs einer Abgasanlage für BMW gestellt werden?)
Das Finish könnte nur dann kostenneutral optimiert werden, wenn die Stückzahlen so groß sind, daß sich auch für die "individuellen" Teile eine Kleinserie lohnt - und dafür bedarf es zuerst einmal Investitionen.
Sollte ich also mal einen 6er mit Zusatzzahl im Lotto haben, werde ich bestimmt mit CG über eine Teilhaberschaft reden und ordentlich Kapital reinpumpen - dann bin ich für Deine Anregungen offen. Versprochen! Bis dahin ist mir die Leitra so, wie sie ist, lieber.
Finish follows function ;)
 
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Für mich hat sich die Tour wieder einmal und auf jeden Fall gelohnt:
Mein Hauptinteresse liegt eben bei den Velomobilen als Ersatz für den PKW und da gab es mit Leiba X-Stream, Thunderstorm, Aerorider, Kunststoff-Alleweder und der Vollverkleidung für das Trice richtig viel zu bewundern und studieren.- Nicht zu vergessen, dass ich zum ersten Mal ein Versatile in Natura sah! Außerdem das prähistorische Veleric, das Jurk buchstäblich "angeschleppt" hatte, nämlich an seine Leitra gekoppelt.

Zusätzlich oder sogar hauptsächlich habe ich mich sehr über viele richtig gute Gespräche u.a. mit den Forumsmitgliedern nicht nur über HPV´s, eine tolle Stimmung und viele neue technische Lösungen an HPV´s, wie in Natura zu sehen, gefreut.

Außerdem hat mich nach 2 Probefahrten von Leitras im Stadtverkehr (und auch auf dem dichtbevölkerten Vorplatz, wo man sehr auf die Umgebung achten musste!) inzwischen auch der Leitra-Virus heftig gefangen: Meine Zweifel an der Rundumsicht sind ausgeräumt und die geniale Belüftung hat mich überzeugt: Wenn ich an die Innentemperaturen in meinem FAW unter solchen Bedingungen denke... Oioioi! Es wird also in absehbarer Zeit (nach der Wiederinstandsetzung) wohl ein FAW zum Verkauf geben.

Zur Leitra und der Kritik an der Verarbeitung kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen, sehe sie aber trotzdem primär als hochfunktional an, deren Hauptziel eine hohe Innen- (das Wohlergehen des Fahrers) wie auch Außenqualität (Schonung der Umwelt, ihrer Daseinsqualität und Ressourcen) ist. Wie man die Leitra mit etwas Ideenreichtum ästhetisch ansprechender machen kann, zeigt z.B. die Galerie auf der Leitra-Homepage, da gibt es einige sehr schöne Beispiele.

Mit der Ästhetik halte ich es wie mit den Autos:
Berlingo in der Garage, Modelle von Citroen DS, Jaguar D und E als Modelle in der Vitrine. Für VM´s gilt das als: Alleweder (oder hoffentlich bald Leitra) in 1:1 und als Zeichnung, Vector, Gold Rush und Versatile als Zeichnung an der Wand und vielleicht mal aus Balsaholz modellieren. ;)

Grüße, Martin
 
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