Im Vorführmodell war ein 500-Watt-Elektromotor eingebaut, den ich auch gleich schamlos nutzte. Mit Motor und Treten in die Pedale zieht der kleine Silberpfeil richtig los. Ein Nachbarkind hat nach einem Blick auf das Bild (oben) das Gefährt auch gleich "Raketenrad" genannt. Der Wind pfeift einem um Nase und Ohren, die Federung schluckt die Straßenbuckel klaglos: es ist herrlich! Die Schaltung besteht aus einer normalen Fahrradschaltung: Einem 8-fach Zahnkranz und einer 3-fach Sachs-Nabenschaltung. Die ersten Male habe ich oft das Runterschalten der Kettenschaltung vergessen, aber dank der Nabenschaltung und des Motors ist das kein Problem. Mit seiner Hilfe kommt man auch aus dem sechsten oder siebten Gang noch vom Fleck. Die kleine Kiste beschleunigt echt übel schnell, in den Kurven legt sie sich nach außen, aber die Arme lehnt der Cabriofahrer ja raus und den Arm in der Innenkurve klemmt man dann am Rahmen fest und rum geht's um die Kurve. Nabenschaltung zurück in den 1. Gang, Vollgas; der Motor jault auf und summt mit wellenförmig ansteigender Drehzahl immer höher, fängt zu winseln an. Gas weg, 2. Gang, Vollgas; der Spaß geht weiter. Das Rad wird immer schneller und schneller. Der Wind dröhnt in den Ohren. Dritter Gang, Kettenschaltung hoch in den achten Gang und Treten, was das Zeug hält, der Blick wandert zum Tacho: 60 km/h sind in der Stadt doch etwas viel. Also das Gas weg und rollen lassen. Jetzt herrscht von gelegentlichen Rumplern abgesehen köstliche Ruhe; nur der Freilauf surrt auf Hochtouren. So schnell war ich in Germersheim noch nie unterwegs! Viel zu schnell ist die Stadtrundfahrt deshalb zuende und ich gebe das Rad an Herrn Lohmeyer zurück. In mir schreit alles: "Haben wollen!" Doch sowas ist eine Entscheidung, über die man mindestens noch eine Nacht schlafen sollte. Also habe ich mir die anderen VMs auch noch angeschaut.