Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

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radmaxe

Moin,

auf meiner Suche nach dem Velomobil meiner Träume ist mir geraten worden zur Spezi zu fahren. Das sind für mich 400 km Anfahrt.
Frage: Lohnen sich die 400 km WIRKLICH?
Bin an dem Wochenende etwas knapp mit der Zeit, kann also niemanden mirnehmen. Will halt nicht unnötig Sprit verfahren.

Gruß,

Enno
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Hallo Enno,
das ist eine Frage, die Du Dir nur selber beantworten kannst.
Auf der Spezi hast Du die Möglichkeit, dir viele der am Markt verfügbaren VM mal anzusehen, mit den Herstellern/Verkäufern derselben zu reden, von ihren Erfahrungen zu hören, Forumsmitgleider treffen, mit denen auch mal reden (ist letztlich doch schöner als immer nur im Forum zu lesen/schreiben), und evt. ergibt sich auch die Möglichkeit zu der einen oder anderen Probefahrt.

Mir hat der Besuch letztes Jahr sehr geholfen bei der Entscheidungsfindung, und dieses Jahr werde ich wieder hinfahren.

Was kostet Dich der Besuch der Spezi (Bahn? Mitfahrer zumindest in eine Richtung? Mitfahrgelegenheit.de, Mitfahrzentrale.de, ...), was kostet Dich ein VM, und was kostet es Dich, wenn Du Dir das für Dich falsche VM kaufst? Die Fragen würde ich mir an Deiner Stelle beantworten, das hilft vielleicht ein bißchen.
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Hallo,

die Spezi ist sicher gut, wenn Du Dich mal in unterschiedliche Velomobile reinsetzen willst. Auf der Messe dürften alle wichtigen Velomobile vertreten sein. Allerdings nicht das Quest, und ob Sinner das Mango vorzeigen wird, daran glaube ich nicht. In manchen kann man auch eine Runde drehen. Eine Probefahrt kann das aber nicht ersetzen.

Informieren kann man sich meines Erachtens besser über das Internet, besonders natürlich hier im Forum. Denn es sind viele Leute auf der Messe und es gibt wenig Zeit für ausführliche Gespräche.

Aber wie wolfson schon schrieb, es ist auch eine Sache der Einstellung. Mir persönlich bringt es zum Beispiel wenig, den neuen Schmidt-Scheinwerfer mal in die Hand zu nehmen. Ich schaue mir lieber die Fotos und Testergebnisse im Internet an.

Welche Velomobile kommen für Dich überhaupt in Frage?

Gruß
Andreas
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

... und es gibt wenig Zeit für ausführliche Gespräche.
Diese Aussage ist mir zu pauschal. Mikus hatte sich letztes Jahr viel Zeit für mich genommen (bestimmt >30 min).
Und ja, auch das Probesitzen war für mich hilfreich: WAW und Go-One schieden danach für mich gleich aus. Eine Runde drehen konnte ich mit dem Leitra-Trike von CG, Probesitzen z. B. in Mikus' Leitra.
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Ich habe mich erst auf der SPEZI für ein Velomobil entschieden. Bei mir wurde es das Alleweder. Ich durfte damit quer durch die ganze Stadt düsen:
www.kapege.de schrieb:
Im Vorführmodell war ein 500-Watt-Elektromotor eingebaut, den ich auch gleich schamlos nutzte. Mit Motor und Treten in die Pedale zieht der kleine Silberpfeil richtig los. Ein Nachbarkind hat nach einem Blick auf das Bild (oben) das Gefährt auch gleich "Raketenrad" genannt. Der Wind pfeift einem um Nase und Ohren, die Federung schluckt die Straßenbuckel klaglos: es ist herrlich! Die Schaltung besteht aus einer normalen Fahrradschaltung: Einem 8-fach Zahnkranz und einer 3-fach Sachs-Nabenschaltung. Die ersten Male habe ich oft das Runterschalten der Kettenschaltung vergessen, aber dank der Nabenschaltung und des Motors ist das kein Problem. Mit seiner Hilfe kommt man auch aus dem sechsten oder siebten Gang noch vom Fleck. Die kleine Kiste beschleunigt echt übel schnell, in den Kurven legt sie sich nach außen, aber die Arme lehnt der Cabriofahrer ja raus und den Arm in der Innenkurve klemmt man dann am Rahmen fest und rum geht's um die Kurve. Nabenschaltung zurück in den 1. Gang, Vollgas; der Motor jault auf und summt mit wellenförmig ansteigender Drehzahl immer höher, fängt zu winseln an. Gas weg, 2. Gang, Vollgas; der Spaß geht weiter. Das Rad wird immer schneller und schneller. Der Wind dröhnt in den Ohren. Dritter Gang, Kettenschaltung hoch in den achten Gang und Treten, was das Zeug hält, der Blick wandert zum Tacho: 60 km/h sind in der Stadt doch etwas viel. Also das Gas weg und rollen lassen. Jetzt herrscht von gelegentlichen Rumplern abgesehen köstliche Ruhe; nur der Freilauf surrt auf Hochtouren. So schnell war ich in Germersheim noch nie unterwegs! Viel zu schnell ist die Stadtrundfahrt deshalb zuende und ich gebe das Rad an Herrn Lohmeyer zurück. In mir schreit alles: "Haben wollen!" Doch sowas ist eine Entscheidung, über die man mindestens noch eine Nacht schlafen sollte. Also habe ich mir die anderen VMs auch noch angeschaut.
- In der Leitra habe ich z.B. sofort eine elende Platzangst bekommen.
- Das GoOne mit seinem steilen Heck erschien mir zu unaerodynamisch, außerdem hätte es für meine Zwecke zu wenig Stauraum.

Und so weiter. Ich finde, dass man sich die Teile mal wirklich vor Ort anschauen und anfassen muss. Was sind schon 40-50 Liter Sprit? Du lebst nur ein Mal. ;) Und den verbratenen Sprit holst Du mit einem VM ja locker wieder rein: einmal vom Preis und auch vom Gewissen.
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Hallo Kapege,

- In der Leitra habe ich z.B. sofort eine elende Platzangst bekommen.

Auf dem Velomobiltreffen 2006 durfte ich beim Ausflug mit einem Cab-Bike fahren, darin fand ich es anfangs auch etwas beklemmend. Das besserte sich aber mit der Zeit und mit herausgenommenen Fenstern fand ich es gar nicht eng.

Deswegen meinte ich, dass der erste, kurze Eindruck nicht unbedingt richtig sein muss.

Gruß
Andreas
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Deswegen meinte ich, dass der erste, kurze Eindruck nicht unbedingt richtig sein muss.
Eben. Drum soll er ja kommen und mal eine Probefahrt machen. Ich z.B. sitze halt lieber an der frischen Luft beim Radeln. Vielleicht gießt's ja in Strömen auf der Spezi*, dann verkaufen sich die geschlossenen VMs natürlich wie rasend. :D

*Möge dies der Wettergott verhüten!
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Hallo Andreas,

Peter meint vermutlich den doch engeren Kopfraum in der Leitra. Ich hatte da von Anfang an keine Probleme mit, aber gegenüber der Leitra ist das Cab-Bike doch etwas geräumiger.

Aber letztendlich ist das alles Gewohnheitssache. Spätestens, wenn es richtig schüttet, bleibt nur das Grinsen ... :D.
 
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Moin,

auf meiner Suche nach dem Velomobil meiner Träume ist mir geraten worden zur Spezi zu fahren. Das sind für mich 400 km Anfahrt.
Frage: Lohnen sich die 400 km WIRKLICH?
Enno

Hallo,

da gibt es wahrscheinlich keine Diskussion: es lohnt sich mehr als man meint.

400 km ist für eine solche wichtige Entscheidung doch keine lange Anfahrt.

Wie viele Kilometer müsstest Du stattdessen zurücklegen, um mittels einzelner Fahrten ein Teil der Velomobile kennen zu lernen?

Viel Erfolg bei Deiner Entscheidung - bereuen wirst Du die Anreise nicht.

Freundliche Grüße
Arnold
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Peter meint vermutlich den doch engeren Kopfraum in der Leitra.
Ja, den meinte ich. Und das gedämpfte Gehör. Man hört seinen eigenen Atem wie in einer Taucherglocke. Das Gefühl hat mich an ein U-Boot erinnert, nicht an ein Fahrrad.
Aber letztendlich ist das alles Gewohnheitssache. Spätestens, wenn es richtig schüttet, bleibt nur das Grinsen ... :D.
O ja, das Grinsen! :eek:
Ich habe die beiden letzten Jahre viele Fotos vom Parcours gemacht. Allen Radlern gemeinsam war dieses wie angenagelte, breite Grinsen, das einfach nicht aus dem Gesicht verschwinden wollte. :D
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Moin,


Bin an dem Wochenende etwas knapp mit der Zeit, kann also niemanden mirnehmen. Will halt nicht unnötig Sprit verfahren.

Gruß,

Enno

Hallo Enno,

sachlich bzw. fachlich kann ich dir nichts raten. Jedoch: Wenn du im Grunde kaum Zeit hast (und vielleicht noch gedanklich anderweitig beschäftigt?) ist es vielleicht doch nicht der richtige Moment und der richtige Rahmen, sich im Messegewühl zu informieren.

Grüße, Christiane
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Dieses Grinsen kenne ich. Als ich die Leitra das erste mal in Live gesehen habe, war meine erste Reaktion wie bei den Bildern im Internet: naja...

Nach dem Probesitzen und quatschen mit dem Besitzer, war dieses übelst dreckige Grinsen da. Und ging die nächsten Tage auch nicht wirklich weg. :D:D:D

Das A6 sah in echt viel besser aus als auf den Fotos. Aber beim Probesitzen fühlte es sich doch recht komisch an. Also ich fühlte mich nicht wohl. Das war in der Leitra anders. Deckel zu. Grinsen an!
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Ein weiterer Punkt für die Spezi: Du wirst wahrscheinlich auf viele Produkte stoßen, die Dir bisher völlig entgangen sind. Ich hätte vielleicht kein Steintrike, wenn ich zum Entscheidungszeitpunkt schon einmal ein Catrike probegefahren hätte. Das Steini ist richtig gut, aber es ist nicht alleine da.
Ebenso hätte ich jetzt vielleicht eine Leitra und kein FAW, wenn ich nicht bloß nach dem Aussehen auf dem Papier geurteilt, sondern sie mir live direkt angesehen und probegefahren hätte...

Ein wesentlicher Teil spielt sich für mich auch auf dem Platz vor den Hallen ab, weil da viele HPV´s stehen, die Besitzer oft nicht weit weg sind und gerne über ihre Schätzchen Rede und Antwort stehen. Oder wenn nicht, gibt es bestimmt Leute in der Nähe, die das Baumuster auch fahren und gerne mit Dir diskutieren. Das kann wesentlich zur Entscheidungsfindung beitragen.

Ein letzter Punkt ist die Atmosphäre: Ich genieße sie jedes Jahr, man trifft einfach viele geniale Zeitgenossen.

Grüße, Martin (220 km Anfahrtstrecke)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Die Spezi ist international ziemlich das speziellste, was es gibt.
Sind wir froh, dass sie nicht in NY, sondern "nur" in Germersheim
ist.
Wir haben 45 Kilometer, und wollen mit 3 Maschinen anreisen.
(Leitra, Leitra Sport und Veleric auf Tiefladeanhänger).
Leider ist das Wetter eine echte Zumutung, also werden nur
die nötigsten Dinge fertig, immerhin ist der Hänger mit der neuen
Kupplung für die Leitra schon mal probegefahren.
An der Sport fehlen noch eine Menge Schrauben.
Das Wetter hat seit November nicht zum Urlaub-nehmen gereizt,
und die Wochenenden und abends war es meist recht frisch und
nass (ist auf die Dauer nicht mein Klima). Ins Wohnzimmer
kann ich nur das Fahrwerk bringen, nicht aber ne ganze Maschine.
(passt nur ohne Überrollbügel hochkant durch die Haustüre)
Ausserdem gibt das auf die Dauer Zoff mit der Chefin.
Herzliche Grüsse, Olaf
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Die Spezi ist international ziemlich das speziellste, was es gibt.

Ich habe die Spezi gegenüber Kollegen, als sie mich fragten, wo ich am WE hinwollte, auch als Europatreffen der Liegeradfahrer bezeichnet, was für mich persönlich einfach wahr ist.
Anderswo habe ich sie als "Fortbildung" bezeichnet, was als Begriff schon etwas weiter gedehnt ist, aber trotzdem irgendwie stimmt... :D
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Ja, den meinte ich. Und das gedämpfte Gehör. Man hört seinen eigenen Atem wie in einer Taucherglocke. Das Gefühl hat mich an ein U-Boot erinnert, nicht an ein Fahrrad.
Ohne dass ich den Thread in Richtung Leitra-Diskussion abschweifen lassen möchte: Es ist anscheinend kein Problem, in der Leitra die Seitenscheiben zu einem großen Teil zu entfernen, bis man genügend wahrnimmt und das später auch wieder rückgängig zu machen. Ebenso kann man die Leitra auch ganz ohne Dach fahren, eventuell wäre sogar die - vielleicht etwas seltsam anmutende - Combo Leitraverkleidung bis Fensterunterkante plus Versatiledach möglich. Nir so eine Idee.
Aber selbst das ist in der direkten Anschauung in Germersheim besser zu erwägen als im papierenen Theoretisieren.

O.K., es gibt auch noch das VM-Treffen im Herbst, auf das ich mich auch schon freue, aber ich habe während meines Sommerurlaubes ab Juni die meiste Zeit zum Schrauben und da kann ich mir auf der Spezi relativ zeitnah Anregungen holen.

Grüße, Martin
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Hallo Radmaxe,

das wichtigste ist ja schon alles gesagt. Was ich noch anmerken möchte ist das die Spezi zwar die "Daytona Bikeweek" für Spezialräder ist. Die Umsetzung ist aber nicht auf dem Niveau wie die Bekannten Publikumsmessen IAA, IFMA oder CMT usw....
Ausgestellt wird in der Stadthalle und in einer Aula. Auf dem Freigelände und vor den Hallen. Jedes Jahr würde ich keine 400 km fahren. Aber in der Phase der Entscheidungsfindung ist das die einzige Möglichkeit mal ein VM von nahem zu sehen.

Probefahrten sind begehrt und das Go One durfte ich zB. letztes Jahr leider nicht probefahren. Aber probesitzen durfte ich.
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

400km bloß, um komische Fahrräder anzukucken? Lohnt sich nicht!

:D

Rechne mal zusammen, was Du an Benzeng verfeuern müßtest, um die komplette Modelldichte der Spezi separat anzuschauen. Wenn Du Dich für mehr interessierst als Velomobile, wirst Du völligst auf Deine Kosten kommen.
Diesseits des Atlantik wirst Du wohl nur auf der Cyclevision eine ähnlich umfangreich informative Veranstaltung finden

Wenn Du nur Velomobile kucken willst, stehen für 8 Euro Tageskarte zuviele doofe Liegeräder im Weg rum.

:D
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Moin,

wenn Du Sonntag fahren würdest würde ich Dich gerne begleiten.
Nnatürllich gegen Kostenbeteiligung!!

Gruß,

Claas :eek:))
 
AW: Lohnen sich 400 km Fahrt zur Spezi wirklich?

Wenn du an einem Ort lebst, an dem du sowieso die Gelegenheit hast, mit vielen Fachexperten über Velomobile zu sprechen, dann brauchst du die Spezi nicht. :D
Wenn aber nicht, ist sie sehr bereichernd, wobei das naürlich auch an deiner Fähigkeit liegt, mit den entsprechenden Personen ins Gespräch zu kommen...

Ich wäre zur Spezi gekommen aus der Schweiz, wenn ich nicht unseren Flug falsch gebucht hätte, wir kommen leider erst Samstagabend spät wieder nach Hause, dann lohnt sich eine Anreise nicht mehr. Bis dahin sitzen wir in einem verregneten Gallicien und sind erklältet...:mad:
 
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