Liegerad-Beiwagen für normales Up?

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Zunächst: Mir ist klar dass ein Beiwagen am Fahrrad nicht einfach ist und das Fahren mit dem Gespann wahrscheinlich alles andere als optimal ausfallen wird. Anhänger können alles viel besser als Beiwägen. Allerdings ist ein angetriebener Anhänger, der schneller fährt als das Zugfahrzeug auch wieder nichts... Es gibt Gründe für die Idee. Ich fange mal ganz von vorne an. Wer die Begründung nicht braucht, kann weiter unten mit dem technischen weiter lesen :)

Meine Eltern sind schon immer etwas unterschiedlich gewesen, was die Fitness angeht. Mein Vater ist auch mit seinen 60 wie ein kleines Kind, springt gerne herum und hat einen unbandigen Bewegungsdrang. Meine Mutter ist auch gerne draußen, aber sich zu quälen um vorwärts zu kommen liegt ihr fern (um's mal ganz diplomatisch auszudrücken). Gerade in den letzten Jahren hat sie durch ein Hüftleiden auch noch zusätzlich an "Spritzigkeit" verloren und so sind gemeinsame Radtouren für beide eine Qual, weil mein Vater sich vorkommt wie ein Gepard in einem 2x2 Meter Käfig und meine Mutter schon ohne dass man was sagt immer gleich in die "ich bin doch gar nicht so langsam" Diskussion verfällt. Dabei ist Radfahren so mit das einzige was noch gut geht.

Aus ähnlichen Ungleichgewichtsgründen hab ich mir mit meiner Freundin damals das Holztandem gebaut, von dem sie auch sofort begeistert war. Meine Eltern sind da etwas vorsichtiger, insbesondere meine Mutter möchte sich nicht auf so ein Teil setzen. Da ist sie ja schutzlos dem "Durchdrehdrang" ausgeliefert, zumal man auf einem klassischen Tandem hinten als kleinerer ja gar nichts sieht, das ist dann für sie eh der Horror, das weiß ich schon, weil sie auch nicht so gut im dunkeln sieht und als Beifahrer im Auto dann immer furchtbar gestresst ist, so ins nichts gerast zu werden.
Andersrum (mit ihr vorne) dürfte aber auch nicht gut gehen, das haben wir gestern auf einem geliehenen Tandem schon bemerkt, wenn der schwächere kleinere vorne sitzt, wird das 'ne verdammt wackelige Geschichte, vor allem wenn man eh nicht einer ist, der gerne auf wackeligen Dingen herumbalanciert.

Das DuoTrike wäre noch eine schicke Option, ist aber nicht ganz billig und hat die Anmutung eines Doppel-Krankenrollstuhls, da bekomm ich meine Eltern im Leben nicht drauf. Genauso das Pinot (meiner Meinung nach ein geniales Gefährt, an dem ich mich für den Bau unseres Tandems orientiert habe). Schon die Tatsache dass das auch für den Einsatz mit Behinderten gebaut wurde, hat gerreicht eine komplette Abwehrhaltung zu erzielen.

Jetzt die neue Idee: Ein Liegerad-Beiwagen. Von der Optik ähnlich einem normalen Motorrad-Beiwagen, aber recht spartanisch ausgeführt, mit Liegesitz und eigenem Antriebsstrang auf das Beiwagenrad. Da kann sich mein Vater rein legen, der war eh total begeistert davon, mit meinem Liegerad herumzufetzen und hat auch kein Problem damit auf dem Boden zu fahren. Meine Mutter ist dabei symbolisch natürlich der Chef, weil sie den Lenker und die hohe Position und damit die Kontrolle hat. Das ganze wäre natürlich der letzte Schrei und jeder würde so ein Gefährt sofort "cool" finden und nicht als merkwürdiges kauziges Behindertenrad abtun.

Das Technische:
Die Idee ist nicht neu, schon als Kind hab ich oft überlegt, ob man nicht ein Rad mit Beiwagen bauen könnte, damals noch eher aus dem Gedanken der "Coolness" heraus. Problem ist zum einen der benötigte Abstand, den der Radfahrer für die Kurbel und den Fuß braucht und zum anderen die Befestigung am Fahrrad, so dass der Beiwagen nicht um seine Radachse bewegt werden kann. Das muss natürlich richtig stabil sein, sonst wird das ganze schnell labberig und der Beiwagen kippt dann vor und zurück...

Meine Ideen sind bis jetzt das Seitenrad auch als 28' auszuführen, so wie das Normale Hinterrad. Dadurch bekomme ich den Schwerpunkt des Beiwagenfahrers möglichst tief, evtl. sogar unter die Drehachse, das reduziert die Kippbelachstung um die Achse natürlich enorm. Die Beiwagenseite ohne Rad wird einen Ausleger bekommen, den man mit dem Schnellspanner mit an die Hinterachse des Fahrrads klemmt, ähnlich wie das bei Anhängern getan wird. Zusätzlich, um einen Hebel gegen das Verdrehen zu haben, wird eine Stange oben am Gepäckträger oder der Sattelstütze des Fahrrads festgeklemmt. Die Verkleidung des Liegewagens würde ich nur andeuten, so dass es eben die optische Anmutung eines ordentlichen Beiwagens hat, ohne viel Gewicht zu erzeugen. Aerodynamisch ist eine sinnvolle Verkleidung eh kaum möglich mit dem weit ausladenden Tretlager und dem breiten Hinterbau bei der Achse.

Meine Fragen nun:
- Gibt es bekannte Projekte die sowas gemacht haben, wo ich schon Erfahrung abgraben kann und die wichtigsten Fehler schon im Voraus vermeide? Ich hab eine kleine Linkliste gefunden, aber nur zu passiven Lastenbeiwägen, was aber trotzdem ein paar nette Konzepte zur stabilen Verbindung mit dem normalen Rad birgt.
- Wie befestigt man am einfachsten laienhaft ein 28' Laufrad an einer Achse und einen 8fach Zahnkranz auf die selbe? Habe bis jetzt ausschließlich mit Einspur-Rädern gearbeitet, angetriebene Achsen und ähnliches sind mir absolut unvertraut. Die Technik müsste aber ja z.B. 1:1 vom Kettwiesel oder anderen ähnlichen Rädern übernehmbar sein. Kann man so ne komplette Achse irgendwo erwerben, oder wie baut man sowas aus normalen Fahrradkomponenten?
- Meint ihr man kann das Ding dann einigermaßen fahren? Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen dass es viel schlimmer sein könnte als diese Nebeneinander-Tandem Projekte, die einfach zwei normale Fahrräder nebeneinander verbinden und von einem super Fahrspass berichten.
- Was fällt Euch sonst spontan an Problemen und Ideen ein?
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

- Meint ihr man kann das Ding dann einigermaßen fahren? Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen dass es viel schlimmer sein könnte als diese Nebeneinander-Tandem Projekte, die einfach zwei normale Fahrräder nebeneinander verbinden und von einem super Fahrspass berichten.
Aber vermutlich auch nicht viel besser. Der Fahrspaß aus den aneinander geschraubten "Nebeneinander-Tandem" resultiert vmtl. eher aus dem "Gaudi" und nicht aus den tollen Fahreigenschaften.

- Was fällt Euch sonst spontan an Problemen und Ideen ein?
Was ist mit einem Stufentandem ala Pino? Da kann sich dein Pa vorne abstrampeln und deine Ma hat hinten Überblick und Kontrolle, wenn sie sich denn zutraut, ein Tandem zu führen.

Ansonsten gäbe es noch diese äußerst elegante Variante, wo sich dein Pa mal so richtig ins Zeug legen kann ... ;) (oder ist das zu relaxt für deine Ma?)

Grüße,
André
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Was ist mit einem Stufentandem ala Pino? Da kann sich dein Pa vorne abstrampeln und deine Ma hat hinten Überblick und Kontrolle, wenn sie sich denn zutraut, ein Tandem zu führen.
Tja, ich denke da liegt genau das Problem, es ist nicht einfach für kleinere, die Lenkung und Balance für weit mehr als das doppelte ihres Körpergewichts zu führen. Also auf unserem Tandem klappt das perfekt, aber eben nur wenn ich fahre. Andersrum kann von einem Fahren gar keine Rede sein, abgesehen davon dass bis jetzt eh kein anderer mein Tandem auch nur halbwegs fahren konnte, nicht zuletzt weil die Ausmaße perfekt auf unsere Stummelbeinchen abgestimmt sind und sonst keiner die Knie unterbringt.

Gerade wegen der Balance und dem Kippligen wollte ich gerne was mit drei Rädern, darauf würde die Madam sich bestimmt sicherer fühlen. Insbesondere wenn man am Berg langsam fahren muss, ist das schon erheblich angenehmer. Die beiden wohnen im Allgäu und es ist ganz selten dass es NICHT bergauf oder bergab geht, es sei denn man fährt zum tausendsten mal den langweiligen Illerradweg lang. :)

Warum genau meinst Du dass es sich so viel schlimmer fährt wie ein anderes Dreirad? Mit meinem schwereren Vater so tief zwischen den beiden Hinterrädern sollte das eigentlich schon sehr stabil auf der Straße liegen. Man muss ja nicht unbedingt die Serpentinen runter Geschwindigkeitsrekorde fahren. Es geht eher darum wie es sich bei Geschwindigkeiten zwischen 10 km/h und 25 km/h manövrieren lässt. Was den unausgeglichenen Antrieb angeht, schlimmer als das DuoTrike oder gar das Kettwiesel kann's ja gar nicht kommen und die werden als nicht gerade billige "Super-Räder" verkauft und begeistert gefahren. Wenn dann halt der Mantel nur noch halb so lang hält wie normal, kann man das auch verkraften.
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Warum genau meinst Du dass es sich so viel schlimmer fährt wie ein anderes Dreirad?

Wenn ich dich richtig verstanden habe, schwebt dir ja vor, an einem normalen Sattelrad ein LR-Beiwagen zu montieren.
Dadurch hast du im Gegensatz zu einem Trike einen Einspurer mit einer zusätzlichen Spur, bei dem nur dein Vater eine zum Trike vergleichbar Schwerpunktlage hat und deine Mutte quasi "außen dran hängt".

Ohne Neigetechnik für den Beiwagen bekommst du dann auch das gewöhnliche Fahrverhalten eines solchen Gespannes (siehe Krad mit Beiwagen), hebst also in Rechtskurven schnell mal "das Bein" bzw. mußt deinen Schwerpunkt selbst aktiv verlagern.

Grüße,
André
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Es ist schon recht ungwöhnlich sich auf einem Upright nicht in die Kurve legen zu können.
Ich denke, da wirst du akzeptanzproblem bei deiner Mutter bekommem.
Sogar im sehr niedrig liegen VM ist die fehlende Neigetechnik kein so tolles Gefühl. Und ich würde ohne problem alle im ersten Post als "nicht akzeptabel" bezeichneten Lösungen fahren.
Ich fürchte, die Uprihgt-2Spurer-Lösung ist für deine Mutter ebenfalls vom Fahrgefühlt her unakzeptabel, wenn ich so den rest lese.
Fahrbar ist das natürlich definitiv (genau so wie Motorrad mit Beiwagen), aber man muss schon sehr offen für diese Idee sein.
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Zunächst: Mir ist klar dass ein Beiwagen am Fahrrad nicht einfach ist und das Fahren mit dem Gespann wahrscheinlich alles andere als optimal ausfallen wird. Anhänger können alles viel besser als Beiwägen. Allerdings ist ein angetriebener Anhänger, der schneller fährt als das Zugfahrzeug auch wieder nichts...

- Was fällt Euch sonst spontan an Problemen und Ideen ein?

Hallo!

Wenn ich mich nicht teusche, hat Werner Stiffel dazu was erforscht und ich meine Super Hanno (Hirsch) auch gebaut. Es gab in Deutschland einen professionellen Hersteller (für Motorräder) der die Produktion für Fahrräder eingestellt hat. Ich hatte einen Beiwagen auch auf meiner Bastelliste- habe ihn aber nie gebaut. Ich hab mir dazu von einem Mottorradmechaniker ein Technikbuch zu Motorradbeiwagen Technik teilweise kopiert.

Ich hoffe es wird was!

Gruß Hubert
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Hallo!
Es gäbe noch die Möglichkeit ein Hase Kettwiesel an ein x-beliebiges Rad zu hängen. (Wäre sozusagen ein Beiwagen, der auch mal allein genutzt werden kann.)
Dann kann Vatern ordentlich in die Pedle tretten und Mama nicht mal umkippen.
Oder wie wäre die Opption Pedelec für Deine Mutter. Alles bleibt für sie wie gewohnt, nur hat sie 250 Watt zusätzlich ... das dürfte doch reichen, oder:)

Tschüss
Jörg Basler
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Hat jemand schon sowas probiert und wo ist das Problem an der folgenden Idee. Konzept ist hier eine normale Liege als Beiwagen an das Upright zu koppeln. Dadurch ist die Liege in sich stabil, weil ja selbst der Fahrer über dem Aufstandspunkt der Räder sitzt und leitet keine Neigekräfte in das Upright ein.:

Man sieht hier oben die Seitenansicht. Als würde man von hinten nach vorne zwischen den beiden Rädern durchschauen. Links das Rahmenrohr der Liege geschnitten, rechts die beiden Rahmenrohre des Uprights geschnitten.

Dazwischen ein Stabkonstruktion, die gegenseitige Schub- und Bremskräfte überträgt, aber Neigung zulässt. An den Rahmenrohren könnten Gleitbuchsen mit Anschlägen angebracht werden, für großflächige drehgelenke. Evtl. mit auf die Rahmenrohre aufgelötete Verstärkungsbleche drunter.

Auch alle anderen Gelenke sind als solche Drehgelenke gedacht, damit die Räder sich in Relation zueinander noch kippen können. Dass die Konstruktion nicht in der Mitte absackt und die Räder aufeinanderzukippen lässt, wird verhindert mit der roten Zugfeder. Die kann sehr schwach gewählt werden, entsprechend des Gewichts der Stäbe und dürfte bei der Neigung kaum mehr spürbar sein.

Darunter ist die Draufsicht, und ich hab zumindest auf Upright-Seite jeweils zwei obere und untere Streben mir gedacht, und diese Zugfeder dazwischen befestigt. Könnte man auf der Liegeseite auch noch machen.

Solche Gelenke könnte bei entsprechend lang gebauten Uprights hinterm Steuerrohr und vor der Achse am Hinterbau realsisieren.

Dann bräuchte man nur noch ne Idee was man mit der Lenkung anstellt.
 

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AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Hallo,

- Was fällt Euch sonst spontan an Problemen und Ideen ein?

ZOX Duo

Greenspeed Tandem mit Doppelfreilauf

Steintrike Magnum mit Doppelfreilauf

Gerad bei den Trikes kann ja auch deine Mutter als Pilotin vorne fahren und dein Papa kann hinten ordentlich heizen.

viele Grüße

Christoph
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Weiterführung meines Vorschlags. Ich denke aufgrund der Kräfte sollte man auch die Liegeseite mit zwei Stäben je Kontaktpunkt realisieren.

Also draufsicht:
(Leerzeichensymbole bitte wegdenken)

\_ _ _ _ _ _ _ /
_ _ \ _ _ _ /
_ _ _ _| {Drehgelenk}
_ _ / _ _ _ \
/ _ _ _ __ _ _ \

Eins der beiden Kontaktgelenke sollten wohl als Kugelgelenk ausgeführt sein, ich glaube sonst ist die Konstruktion überbestimmt.

EDIT: Achso, der Fehler an der Buchsenidee ist natürlich dass die Rahmenrohre nicht waagerecht sind. Könnte man aber vllt. lösen, druckstabilen Kunststoff entsprechend draufgießen und dann plan schleifen, so dass es mit der Achse ne präzise ausgerichtete Gleitlagerfläche wird (zu kompliziert mit Hausmitteln vermutlich?), mit ner großen Fläche, und dann darüber nen dünnes Bronze-Blech z.B. als Lagerschale.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Ich habe mir das noch nicht so genau durchgelesen, WO der Antrieb sitzen soll. Zum Beiwagen fällt mir aber einiges ein, da ich bereits (Motorrad-) Beiwagenerfahrung habe.

Wenn das "Zugfahrzeug" antreibt UND manchmal oder gleichzeitig der "Beiwagen" ebenfalls antreibt, dann kann das erhebliche Schlingerbewegungen zur Folge haben. Jede angetriebene Seite wird je nach Krafteinleitung die Fuhre zur anderen Seite hin schieben wollen....
Wenn Zugfahrzeug und BW gleichzeitig angetrieben werden (Captain und Stoker treten auf ihr eigenes Rad), so sollten die Räder gekoppelt werden, um ein Schieflaufen bei unterschiedlicher Antriebsleistung zu verhindern.

Weiter:
Wird nur eine Seite angetrieben, so will das Gespann ebenfalls nicht geradeaus laufen. Man kann Zugrad und BW zueinander "stürzen" und/oder das BW-Rad etwas nach innen zeigen lassen. Also so einstellen, dass sich bei einer angenehmen, typischen Geschwindigkeit und Antriebskraft ein sauberer Geradeauslauf einstellt. Denn das angetriebene Zugfahrzeug will "um den Beiwagen herum" laufen. Bein Bremsen dann andersrum.

Problem Eins:
Bei schnellem Rollen Bergab oder heftigem Krafteinsatz bergauf ändern sich die natürliche Geradeausfahrt, es muß gegengelenkt werden.

Problem Zwei:
Durch das Gegenlenken bzw. durch die Maßnahmen, überhaupt bei einer best. Geschwindigkeit einen von-selbst-geradeauslauf zu erreichen, bekommt man einen Nebeneffekt:
Die Fuhre bremst richtig stark! Die Reifen radieren bei Geradeausfahrt. Der Rollwiderstand wird nach meiner Einschätzung sehr deutlich spürbar sein.
Der Reifenverschleiss wird hoch sein.

Ein asymetrisches Fahrzeug kann viel Spaß machen, aber auch dann, wenn man ohne Motorhilfe fahren möchte? Glaub ich weniger.

Wir haben ein Pino. Mit "normalen" Tandem unglücklich, zu störrisch usw. Das Pino ist viel einfacher zu dirigieren, beide Personen haben prima Sicht nach vorne. Behindertenfahrzeug dem Eindruck nach? "Schauen" zu viele Leute hin?
Wie ist das erst mit einem Beiwagengespann!

Ich würde das Pino nicht so schnell aus der Wahl fallen lassen, kenne aber selbst auch Leute, die sich "nie im Leben" da drauf setzen würden. (In den Beiwagen allerdings auch nicht).

Grüße

Peter N.
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Danke schon mal für die ganzen Anregungen und Ideen und technischen Erläuterungen.

Die Idee mit dem zweiseitig getrennten Antrieb habe ich einfach mal so vom DuoTrike übernommen. Ich halte es für eine technisch sehr schwache Lösung, dachte mir aber wenn das einer erfolgreich verkauft, muss es schon irgendwie zufriedenstellend funktionieren. Ist ja die gleiche Problematik wie beim Kettwiesel, wo gar nur ein Rad überhaupt angetrieben wird. Kann jemand Erfahrungen berichten WIE schlimm der Reifenabrieb im Vergleich zum Upright ist und wie schwergängig das ganze aufgrund des ständigen Gegenlenkens läuft?

Gegen das Pino spricht überhaupt nicht wirklich was. Ich finde das Rad eine super Lösung, sonst hätte ich meinen Eigenbau ja nicht so stark daran orientiert. Alleine schon das Stufenkonzept für's Tandem ist super. Meine Mutter hätte wahrscheinlich auch kein Problem sich da drauf zu setzen, sie ist jedenfalls heute auch mit mir auf unserem doch etwas außergewöhnlichen Tandem durch die Gegend geflitzt. Aber so ein Pino ist halt doch 'ne größere Anschaffung und dann haben sie noch ein Rad rumstehen. Ist mir bissl teuer so als Mitbringsel und selbst sehen sie ja nicht ein, dass es eine gute Idee wäre sowas zu haben. Meine Mutter bemerkt dann nur dass sie ja total glücklich ist mit ihrem Rad und gar kein anderes will. Und der Vater pflichtet ihr dann bei, um keine Krise herbeizureden. :rolleyes:
Deshalb auch die Idee mit dem Beiwagen. Muttern bleibt genau auf ihrem gewohnten Rad, so wie immer. Dass sie sich nicht in die Kurven legen kann, macht ihr sicher nichts, das hasst sie nämlich eh und deshalb fährt sie auch am liebsten gemütlich und bremst vor jeder Kurve auf Schritttempo runter. Wenn das Rad von alleine etwas stabiler steht und sie sich nicht so doll lehnen muss, denke ich wird sich das eher verbessern als verschlechtern.

Ich dachte halt dass ich mit erheblich weniger Material und Kostenaufwand einen einigermaßen für Ausflüge funktionierenden Beiwagen bauen kann, als ein Tandem-Dreirad oder ähliches. Und es ist auch vom logistischen, z.B. beim Transport mit dem Auto oder bei der Unterstellung wesentlich umgänglicher. Ein Mehrspurfahrzeug fände ich schon schön, da ihr eben das Tandemfahren schon ganz schön kippelig war und da ist sie halt stärker dem anderen Fahrer ausgeliefert.

Angehängt noch ein Bild von unserem Doppel-Tandem-Ausflug heute, bei dem wir uns alle vier aber einig waren dass ein normales Upright-Tandem ein beschissenes Konzept ist, und dass mein selbstgebautes viel besser funktioniert. Auch meine Mutter hat sich bei mir hinten drauf viel sicherer gefühlt :D
Wir hatten von einem Radladen ein eigentlich ganz schickes Schauff Tandem geliehen, aber das konnte einfach nicht mithalten.
 

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Die Idee mit dem zweiseitig getrennten Antrieb habe ich einfach mal so vom DuoTrike übernommen. Ich halte es für eine technisch sehr schwache Lösung, dachte mir aber wenn das einer erfolgreich verkauft, muss es schon irgendwie zufriedenstellend funktionieren. Ist ja die gleiche Problematik wie beim Kettwiesel, wo gar nur ein Rad überhaupt angetrieben wird. Kann jemand Erfahrungen berichten WIE schlimm der Reifenabrieb im Vergleich zum Upright ist und wie schwergängig das ganze aufgrund des ständigen Gegenlenkens läuft?

hallo mangiari

hm,ich fahr ja duotrike und dies sehr oft alleine.
Dass nur ein rad angetrieben ist,
macht sich meinem empfinden nach überhaupt nicht bemerkbar
und einen grösseren reifenverschleiss kann ich auch nicht erkennen.
Was meinst Du mit ständigem gegenlenken?

Habe vor einem jahr 1000 euro bezahlt,allerdings auf sitze,
beleuchtung und lackierung verzichtet.
Also so teuer kann ich das duotrike nicht finden.

Über die optik kann man sicher streiten,
hat halt was "archaisches" :)

Am berg ist's recht anstrengend und schnellere abfahrten gewöhnungsbedürftig
Aber das nebeneinanderfahrgefühl ist unschlagbar.
Viel erfolg mit Deinem projekt

gruss henner
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Hallo!
Das Ding finde ich vom Konzept noch reizvoller als das Pino. Scooter + Liege sozusagen, ist mir halt noch näher als up + Liege:D.
Aber wozu dient der Nackenbrecher am Gestühl des vorderen Fahrers:eek:
Tschüss
Jörg Basler



P.S.: die Anhängevorichtung um ein Kettwiesel an ein x beliebiges anderes Rad zu hängen ist übrigens kein Bastelwerk, sondern Hasezubehör (incl. Auflaufbremse)
 
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Oder wie wäre die Opption Pedelec für Deine Mutter. Alles bleibt für sie wie gewohnt, nur hat sie 250 Watt zusätzlich ... das dürfte doch reichen, oder:)

Dazu gibt es im Pedelec-Forum einige Berichte, wo genau das Problem der unterschiedlichen Leistung damit mehr als zufriedenstellend gelöst wurde.
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Also das mit dem Elektroantrieb will ich nicht, sie will ja eh nicht so schnell fahren und wir haben ja ohne Ende überschüssige Energie vom Vater zur Verfügung. Das mit dem Kettwiesel gefällt mir schon besser. Geht das wirklich gut mit dem Anhängen an ein Upright? Ich kannte nur die Option das Kettwiesel an ein anderes Kettwiesel hinten dran zu hängen, was ich mir wesentlich entspannter vorsteller, da der vordere dann ja auch auf drei Rädern sitzt und bei einem seitlichen schieben von hinten nicht gleich umfällt.

Ich stell mir das ziemlich doof zu fahren vor, wenn der Hauptantrieb vom Anhänger kommt und die ganze Zeit das Heck zur Seite schiebt, insbesondere in Kurven. Wie funktioniert das bei so Trieb-Hängern? Ist das nicht ein beschissenes fahren wenn der Antrieb von hinten kommt? Aus meiner Kindheit kenne ich noch den Effekt dass die H0 Lock die ich hinten drei Wägen habe schieben lassen, nach kürzester Zeit zum entgleisen geführt hat. Und nun ist ja das vordere nur ein Einspurgefährt, das auch noch balanciert werden will.

Ansonsten gefällt mir die Idee natürlich, weil sie auch klein und transportierbar ist und aerodynamisch und vom Fahrverhalten wohl wesentlich optimaler ausfällt. Auch um mal irgendwo durch so lästige Fahrad-Weg-Behinderungs-Barrieren durch zu kommen.

Hat wer Erfahrungen mit Kettwiesel an Upright angehängt, insbesondere wenn der hintere der stärkere Treter ist?
 
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Hallo André,
Ohne Neigetechnik für den Beiwagen bekommst du dann auch das gewöhnliche Fahrverhalten eines solchen Gespannes (siehe Krad mit Beiwagen), hebst also in Rechtskurven schnell mal "das Bein" bzw. mußt deinen Schwerpunkt selbst aktiv verlagern.
Stimmt!

Gruß
Felix
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Hallo!
Das Ding finde ich vom Konzept noch reizvoller als das Pino. Scooter + Liege sozusagen, ist mir halt noch näher als up + Liege:D.
Aber wozu dient der Nackenbrecher am Gestühl des vorderen Fahrers:eek:
Äh, das ist meine Nackenstütze. Die hat einfach die Form, mit der ich am komfortabelsten den Kopf nach hinten legen konnte. Ich denke nicht dass sie bei einem vermeintlichen Auffahrunfall (Auto von hinten) schlimmer ist als gar nichts im Nacken. Ich kenne das auch gar nicht ander, Liegeradsitze aus Holz haben doch oben eigentlich immer diese abgerundete Schwanzform.
 
AW: Liegerad-Beiwagen für normales UP?

Ernsthafte Erfahrungen wird es kaum geben, das Teil ist noch sehr neu

Aha, hab ich mir schon gedacht dass das nicht ganz trivial ist, mit dem Anschieben von hinten. Hase hat dafür eine Auflaufbremse installiert. Das ist natürlich kontraproduktiv, wenn die Bremse immer anschlägt, sobald der Vater bissl in die Pedale tritt. Das würde ich jetzt mal als Ausschlusskriterium betrachten, zumal ein Kettwiesel plus diese Anhängevorrichtung mein Budget für diese Spielerei um ein vielfaches übersteigt.
 
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