Kniebeschwerden und eine mögliche Ursache, an die wenig gedacht wird

So ein ausgleichender gedanklicher Ansatz ist natürlich charmant und ich wiederspreche da ungerne. Aber das ist der Punkt: mit Absatzschuhen, und das sind fast alle gängigen Schuhe, auch wenn der Absatz nicht so sichtbar ist, wird einem der Fersengang aufgezwungen. Und zwar so sehr, dass das als natürliche Gangart missverstanden wird, da man in Folge auch barfuss so geht. Mit gängigen Schuhen kann man genau das, was Du beschreibst, nicht machen. Mit Barfussschuhen ginge das. Aber wenn man sich die natürliche Gangart nicht antrainiert, also nicht neu gehen lernt, macht man es nicht sondern stampft weiter. Hat man sich aber eine andere Gangart angewöhnt, wird man nicht mehr mit der Ferse auftreten bzw merkt man dann auch eher, dass das nicht so gut ist. Allerdings wird man jetzt viel aktiver den gesamten Fuß einsetzten und dies sicher auch, wie von Dir nahegelegt, individuell unterschiedlich. Jetzt erst verteilt sich das Gewicht. Beim Fersengang hingegen trifft nahezu das gesamte Gewicht auf eine kleine Fläche - und zwar schlagartig und ungedämpft. Das hat kein positives Potential. Die Erschütterung geht durch den gesamten Körper, Knie, Hüfte, Rücken ..
 
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Interessant finde ich auch, was passiert, wenn da plötzlich ein spitzer Stein spürbar wird. Das hab ich sehr selten, obwohl ich bevorzugt abseits asphaltierter Wege gehe. Der Fuß rollt sich da einfach drum herum, umschmeichelt das Steinchen. Diese feinfühlige Reaktionsfähigkeit, so meine Behauptung, hilft auch, die individuelle Anatomie bestmöglich zur Geltung zu bringen oder Fehlstellungen oder ungewöhnliche anatomische Merkmale auszugleichen. Normale Schuhe scheitern nicht nur durch den aufgezwungenen Fersengang, sondern weil sie insgesamt nicht flexibel sind. Daher kann Barfusslaufen auch im Fersengang positive Wirkung zeitigen. Es ist jetzt "nur noch" der Fersengang, der negativ ist, während der Rest des Bewegungsablaufes bereits flexibler abläuft.
[DOUBLEPOST=1482340724][/DOUBLEPOST]Noch ein aufschlussreicher Punkt: Hornhaut.

Ich bin mal einen ganzen Sommer, damals noch im Fersengang, barfuss gelaufen. Zum Einkaufen lediglich habe ich Schuhe angezogen, weil ich sonst aus den Geschäften rausgeflogen bin. Man wird sich vorstellen können, dass ich entsprechend Hornhaut entwickelt habe, was zwar hilfreich aber unmodisch war. Maßgeblich an der Ferse. Richtig dick, hätte nie gedacht, dass das so ausufern kann. Ein richtig fettes Polster.

Mit normalen Schuhen hatte ich auch Hornhautentwicklung, variierend von Schuh zu Schuh. Aber natürlich bedeutend weniger. Irgendwo scheuert halt bei den meisten Schuhen was, richtig passen tun die nie oder zumindest selten, handgemachte Maßfertigung vielleicht eher. Ferse immer mit dabei.

Mit Barfussschuhen und richtiger Gangart: 0, rosig weiche Haut.

Listen to nature!
 
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@1Hz

Zu dem Fersenlaufen habe ich etwas lustiges(?) beobachtet. Viele Physios laufen während der Arbeit in Socken herum. Aber ausgerechnet die zierlichsten Frauen darunter erwecken vom Ganggeräusch, den Anschein, sie müssten beim gehen Trittmarken in den Beton des Fußbodens schlagen. Etwas befremdlich für Leute die es eigentlich besser wissen müssten...
 
So ein ausgleichender gedanklicher Ansatz ist natürlich charmant und ich wiederspreche da ungerne. Aber das ist der Punkt: mit Absatzschuhen, und das sind fast alle gängigen Schuhe, auch wenn der Absatz nicht so sichtbar ist, wird einem der Fersengang aufgezwungen. Und zwar so sehr, dass das als natürliche Gangart missverstanden wird, da man in Folge auch barfuss so geht. Mit gängigen Schuhen kann man genau das, was Du beschreibst, nicht machen. Mit Barfussschuhen ginge das. Aber wenn man sich die natürliche Gangart nicht antrainiert, also nicht neu gehen lernt, macht man es nicht sondern stampft weiter. Hat man sich aber eine andere Gangart angewöhnt, wird man nicht mehr mit der Ferse auftreten bzw merkt man dann auch eher, dass das nicht so gut ist. Allerdings wird man jetzt viel aktiver den gesamten Fuß einsetzten und dies sicher auch, wie von Dir nahegelegt, individuell unterschiedlich. Jetzt erst verteilt sich das Gewicht. Beim Fersengang hingegen trifft nahezu das gesamte Gewicht auf eine kleine Fläche - und zwar schlagartig und ungedämpft. Das hat kein positives Potential. Die Erschütterung geht durch den gesamten Körper, Knie, Hüfte, Rücken ..



Moin 1Hz,

es kann auch gar nicht gehen, weil ein normaler Schuh praktisch außen angeflanscht ist und sitzt mehr oder weniger gut, aber eine feste Verbindung hat er nicht. Es wäre an dieser Stelle mal wirklich interessant zu wissen, wieviel Prozent der Innenseite eines Schuhs XY während des Laufens mit der Haut bzw der Kontur des Fußes in direktem Kontakt stehen. Das dürfte ne ganze Ecke weniger sein als bei einem Barfuß- oder Zehenschuh.
Weist, vor drei Tagen hat mir der Begriff Barfußschuh kalte Schauer über den Rücken gejagt. Mittlerweile muss ich sagen, mach ich mir Gedanken, solche Teile mal auszutesten. Das muss sich aber noch ein bisschen gedulden bis ins neue Jahr.


MfG
 
Mein Barfussschuh sitzt eher wie ein Strumpf. Das ist vor allem im Büro unheimlich angenehm. Ich kann mir vorstellen, dass das für manchen ein Anfang sein kann. Im Büro zum Beispiel hat man immer wieder kurze Wege zu gehen. Eine Trainingsmöglichkeit. Ggf. in einer Werkstatt, sofern nicht dickerer Schutz nötig ist. Andere vergleichbare Situationen. Der bequemste Hausschuh, den man sich wünschen kann.

Ich will Folgendes nicht empfehlen. Ich tue es mir an, weil gerade das Budget für die Winterversion nicht da ist. Also reize ich meinen Barfußschuh aus und lerne dabei.

Zum Lieferumfang gehört eine ganz dünne Filzsole für innen. Die Schuhsole selber ist 2,5mm, die Filzsole scheint mir dünner. Die hab ich natürlich jetzt drin. Im Weiteren ein Paar dicker Winterstrümpfe.

Mein Weg zur Arbeit beträgt zu Fuß ca. 20 min. Daher, und weil ich sehr gerne gehe, ist mein Alltag derzeit größtenteils Barfuss. Einkäufe und so was ist auch Barfußläufig. Manchmal aber auch weitere Strecken bis 2h. Normaler Alltag.

Meistens spüre ich gar keine Kälte. Aber oft sehr wohl. Manchmal drastisch. Ich dachte mehrmals schon, ich hätte die Grenze erreicht. Aber meine Füße wurden noch nicht kalt. Und manchmal früher, manchmal später fühle ich keine Kälte mehr im Boden. Manchmal ist der Weg nicht lang genug, die Kälte am Boden ist den ganzen Weg präsent. Aber keine kalten Füße. Manchmal wird der Boden aber auch ganz schnell warm. Extremste Situation: beim Losgehen direkt schon brutalste bisherige Kälte, die sich bisher erst 2 mal wiederholt hat. Beim Losgehen dachte ich schon, das war's. Die Angelegenheit wurde zu über 2h Laufweg. Nach einer Stunde immer noch brutale Kälte am Boden zu spüren, aber keine kalten Füße. Auch die Zehen nicht. Und ich weiß nicht mehr wann, aber gegen Ende hatte ich mir auch diesen Boden warmgelaufen.

Seit dem bin ich ganz entspannt, wenn der Boden sich brutal kalt anfühlt. Ich freue mich definitiv für nächsten Winter auf die Winterversion. Diese Erfahrung aber wollte ich auch machen und bin froh drum. Sehr lehrreich.
 
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Zum Lernprozess gehörte lange Zeit viel Muskelkater im Fuß. Das ist anstrengend. Beim Aufstehen hat der Fuß dann auch nicht das Gefühl vermittelt, gehen zu wollen oder können. Steif. Lockert sich nach ein paar Schritten, aber gehen bleibt erst mal anstrengend, langsam, kurze Reichweite.

Da wird richtig viel aufgebaut. Der Fuß wird aktiviert. Das ist er mittlerweile bei mir und da der Fuß so viel mehr aktiv ist, schützt ihn das auch vor der Kälte. Soll der Boden mich doch herausfordern ...

Man lernt neu gehen.

Ein Büroalltag oder ähnliches kann ein weniger anstrengender guter Anfang sein. Man muss ja nicht mit 100 % einsteigen. Zuhause braucht es noch nicht mal einen Schuh. Je nach Büroumgebung könnten sogar dort auch Socken reichen. Können ja kuschelig warm sein, wie man's mag.
 
Moin 1Hz,

Warum du keine extrem kalten Füße bekommst trotz dünner Sohlen - die Ursache hast du richtig interpretiert. So ein muskelkater ist ja auch ein Hinweis auf eine Überbeanspruchung, die der Körper letztlich durch Muskelaufbau beantwortet plus in Folge besserer Durchblutung, denn die gestärkte Muskelgruppe will ja versorgt sein.
Ich seh das ja bei meinen Beinmuskeln. Ich hatte ja weiter vorne ein paar Beispiele genannt, wie sich durch die Kraeftigung dank Trike fahren viele Beschwerden in Luft aufgelöst haben. Und gestern, als ich einkaufen war und wie jede Woche einen schweren Einkaufswagen durch die Gänge bugsiert hatte, stellte ich, inspiriert durch dieses Thema hier fest, das auch das nächste Problem weg ist: wenn ich den schweren Wagen scharf um die Ecke bewegen, hatte ich bis vor kurzem den einen deutlich spürbaren Druck im Knie- und Hueftbereich. Es fehlte dort irgendwie eine stabile Drehachse um den Wagen locker ums Eck zu drücken. Es kam mir vor, als sei der Wagen weit schwerer beladen, als es tatsächlich der Fall war. Jetzt stützen die Muskeln die Gelenke wieder richtig ab und das wacklige Gefühl ist auch in diesem Falle verschwunden.

Es ist auch schön zu sehen, dass mir ein, zwei Fahrten die Woche mit gerade mal je fünf, sechs Kilometer Länge ausreichen, um die Muskeln im Istzustand zu halten. Alles ab 10 km aufwärts oder mit dem Trike gebolzt baut auf! Und so zeigte sich auch ein Nachteil letztlich als Vorteil: ein paar Kilo zu viel auf den Rippen lassen sich gezielt in Muskeln umbauen. Aus dem Nichts heraus ist ein Aufbau jedoch wesentlich schwerer bis unmöglich. Das bekam ich in meiner Jugend zu spüren: damals konnte ich essen soviel ich wollte, regelrecht fressen konnte ich, ich bin nur gewachsen, aber nicht wesentlich schwerer geworden. Mit allen Negativfolgen wie niedrigem Blutdruck und Kreislaufproblemen. Schlechter Futterverwerter nennt sich das glaub ich. Heute setzt das Futter an, aber der Kreislauf läuft rund und der "Ansatz" lässt sich nutzbringend " umbauen". Damals sagte der Doc zu mir, ich sol Bodybuilding machen - ich hätte ganze Lastwagenladungen fressen können, ohne Muskeln aufzubauen. Heut geht das fast von allein. Musste aber erst 30 werden, ehe das klappte. Es sieht momentan halt nur ein bisschen komisch aus: knackiges Fahrgestell und darüber sitzt ein kleiner Bauch. *duckunwech*

MfG
 
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Was mich in hiesigem Zusammenhang noch interessieren würde, wäre das Thema barfuss radfahren. OK, jetzt im Winter erst mal nicht, aber in der wärmeren Jahreszeit und spätestens mit Barfussschuhen sollte da doch was gehen.

Auf dem Up ist das ja kein Ding. Man nehme eben jene unsportlichen Pedale, die man sonst nicht nimmt, und gut ist. Rutschfest ist prima, große Fläche auch - und wenn es so was auch in leicht gäbe, wäre das toll, geht aber auch so mit Billigmaterial.

Fürs Liegerad wäre dann wohl was zum Anschnallen der richtige Ansatz. Kennt jemand was, das geeignet sein könnte?
 
Was mich in hiesigem Zusammenhang noch interessieren würde, wäre das Thema barfuss radfahren.
Hier im Forum gibt es relativ viele Themen, die sich um eingeschlafene oder kribbelnde Füße beim Liegerad fahren drehen. Abhilfe für dieses Problem ist bei den meisten, harte Sohlen zu benutzen, um den Druck auf die Füße gleichmäßig zu verteilen.

Gruß
Geli
 
Das kann schon sein, dass sich das als wenig geeignet erweist, zum Beispiel wegen einschlafender Füße. Hab da wenig Probleme, mal sehen. Ich möchte es im Sommer halt gerne ausprobieren.

Die Yeti Schluppen binden den Fuß nicht an. Hm, stützen ihn aber unten. Muss ich mir noch genauer anschauen.

Weiter Vorschläge wären willkommen.
[DOUBLEPOST=1482406448][/DOUBLEPOST]
Mich hat @1Hz so angefixt, dass ich mir promt welche bestellt habe. Das muss ich nur noch Trikreich in der Haushaltskasse ....... unterbringen.:whistle:
Richtige Schuhe sind nur ein Teil, wesentlich aufwändiger ist, Gehen neu zu lernen. Allerdings wollte ich trotz all der Anstrengung keinen einzigen Schritt missen. Bin eigentlich eher ein Warmduscher - aber das hat mal richtig Spass gemacht. Passt auch gut in mein Thema Alltagssport.
 
Ist interessant wie viele bei solchen Fußproblemen, das Barfuß gehen vorziehen.
Auch ich selbst, ein Training zur Korrektur, der Gelenke.

Eine Befreiung für die Füße.
 
Oh, das ist schon langa mein Motto: "Freiheit für die Füße!" :D
Gilt auch im Strassenverkehr.
 
Falls es jemanden interssiert: so sieht mein seit ca. 9 Monaten quasi ausschließlich und bei jedem Wetter und Boden genutzter ungeputzter Barfussschuh aus:

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Mal mit nem feuchten Tuch oder Schwamm drüber und sieht aus wie neu. Sehr schmutzresistent/pflegeleicht die Teile. Und auch sonst keine Abnutzungserscheinungen. Und ich bin ja jemand, der viel und gerne geht.
 
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Falls es jemanden interssiert: so sieht mein seit ca. 9 Monaten quasi ausschließlich und bei jedem Wetter und Boden genutzter ungeputzter Barfussschuh aus:

Anhang anzeigen 115301

Mal mit nem feuchten Tuch oder Schwamm drüber und sieht aus wie neu. Sehr schmutzresistent/pflegeleicht die Teile. Und auch sonst keine Abnutzungserscheinungen. Und ich bin ja jemand, der viel und gerne geht.
ich werfe mal meine mit ein gerade im Winter sind die klasse, deine sehen mehr nach richtigem Schuh aus die werde ich mir auch mal gönnen
bei den Leguanos schauen mich die Leute immer so komisch an wenn ich mit unterwegs bin :D.
 
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Was mich in hiesigem Zusammenhang noch interessieren würde, wäre das Thema barfuss radfahren....

....Fürs Liegerad wäre dann wohl was zum Anschnallen der richtige Ansatz. Kennt jemand was, das geeignet sein könnte?

Schau mal bei "HASE" rein: die haben Hunderte von Versionen für Schlaganfallpatienten (nicht sauer sein, ich will weißgott einen Barfußfahrer nicht mit einem Schlaganfallpatienten in einen Topf werfen - aber es ist doch schön, wenn der eine dem anderen helfen kann).
 
@1Hz

Zu dem Fersenlaufen habe ich etwas lustiges(?) beobachtet. Viele Physios laufen während der Arbeit in Socken herum. Aber ausgerechnet die zierlichsten Frauen darunter erwecken vom Ganggeräusch, den Anschein, sie müssten beim gehen Trittmarken in den Beton des Fußbodens schlagen. Etwas befremdlich für Leute die es eigentlich besser wissen müssten...
Da kann ich ein Lied von singen.. Meine Freundin (1,6m 50kg) und ihre Mum (1,62m um die 55kg) sind da Paradebeispiele :p Ihre Mum hört man, wenn wir zu Besuch sind, eine Etage TIEFER (also wir im Obergeschoss, sie ein Geschoss weiter unten..) o_O Komischerweise geht das nicht aufs Knie, sondern auf den Rücken.
 
... nicht aufs Knie, sondern auf den Rücken.

Das geht mal einfach auf alles. Wo und wann dann was zerbröselt, ist dann individuell. Manchmal bleibt was verschont, weil was anderes einen schon so stark einschränkt, dass man kaum noch geht. Die Chance, auf Dauer ungeschoren davonzukommen, dürfte angesichts der zahlreichen belasteten Punkte gering sein.
 
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