AW: Kettenschmierung?
Hallo Namenloser ...
So eine Reaktion habe ich erwartet - wie immer, wenn ich davon erzähle.
Du bist doch nicht der einzige, der den Chemikalien/Devotionalienhaendlern auf den Leim gegangen ist ...
Solcher Beschiss ist doch deren einzige Einnahmequelle, und ist eines Ihrer Wundermittelchen entlarvt ....
zaubern sie mit den gleichen Versprechungen, simsalabim, das naechste Zaubermittel aus dem Hut ...
Die Kettenhersteller, wenige weltweit agierende Konzerne, wuerden jeden Mittelchenhersteller vom Markt fegen der durch Lebensverlaengerung der gemeinen Fahrradkette, jede verkaufte Kette bringt mindestens 300% Gewinn, ihren Umsatz minderte ...
Nein Du wirst nicht ausgelacht, oder niedergemacht ... aber Du kannst ja gern vergleichend testen ...
Setze eine Kette mit Kettenschloessern aus 2(mit Gravur gezeichneten)Stuecken zusammen, die eine Haelfte pflegst Du wie Du es beschrieben, die andere Haelfte, wird nur aeusserlich entfettet, und dann ignoriert ... regelmaessig beide Teile aussen ueber 10Laschen messen, und bei 1% Dehnung ist der Versuch beendet, und Du kannst vergleichen ... und hier berichten.
Mit Bremsenreiniger gereinigt (ich glaube es ist das gleiche Mittel wie im Kettenreiniger, jedenfalls riecht und entfettet es so), dann mit PDL 2 x leicht eingesprüht. Wie schon geschrieben, auf diese Weise haben meine Ketten am längsten gehalten.
Bremsenreiniger ist ein Kreuzgefaehrliches Zeug, macht krank, ist explossiv und verdreckt die Umwelt ...
Seine Aufgabe ist es Fette derart zu zerstoeren das sie mit den Loesemitteln verdunsten koennen ...
Das Trockenschmiermittel was Du aufgebracht hast kann weder tief im inneren der Kette einen sich selbstreparierenden Schmierfilm aufbauen ... noch langsam von innen nach aussen wandernd, Schmutz und Metallabrieb nach aussen befoerdern oder gar das eindringen vom Wasser Staub und Salzen verhindern.
Da die Kette zuvor entfettet und gereinigt wurde, konnte sich auf diese Weise auch nicht so schnell Dreck festsetzten, auch nicht bei Regenfahrten.
und nur das Reinigen ... bringts ... oelen ist kontraproduktiv, und bewirkt genau das Gegenteil, es verkuerzt die Lebensdauer der Kette.
Aber das macht man besser nicht mit fettzerstoerender Chemie, sondern ich reinige eine neue Kette mit Tolettenpapier Putzwatte und einem Rudel Q-Tip's ... ganz traditonell mechanisch ... anhaftendes klebendes Oel Fett muss auesserlich restlos entfernt werden. Den lezten Rest nimmt dann ein altes Mikrofasertuch, das wird danach in heisser schwacher Natrolauge ausgewaschen und das Fett ist weg ... Aber so bleibt das Schmiefett im inneren der Kette ungeschaedigt ...
Meines Wissens nach bestehen Fahrradketten nur aus Metallteilen (nicht wie Motorradketten mit O-Ringen aus Gummi / Kunststoff) und werden somit vom Bremsenreiniger nicht beschädigt, oder?
Die Gleitlager die innen in jedem Kettengelenk drinn sind, sind vom Hersteller fuer ihre gesammte(geplahnte) Lebensdauer mit einem Fettvorrat gefuellt, da diese schmalen Lager unter sehr hohem Druck stehen, und beim schalten obendrein noch durch verkanten ueberlastet werden, ist weder Oel, noch ein Trockenschmiermittel geeignet. Nur extremviskose(Wachsartige) Oele und sehr tragfaehige Schmierfette sind dafuer geeignet ... diese wandern ganz langsam aus dem Vorrat mit Abrieb, und Schmutz nach aussen und erneuern immer wieder den Schmierfilm.
Ist dieser Fettvorrat aufgebraucht, beginnt die Kette auszuleiern die Lager werden unrund... und die Kette laengt sich, ist das ueber 1% stimmt die Teilung auf den Kettenraedern nicht mehr und die Kette muss gewechselt werden.
Die Kettenhersteller entscheiden ueber die Lebensdauer der Kette, nicht nur durch die Metallurgie, sondern haupsaechlich durch die Qualitaet, und Menge des mitgegebenen Fettes ... Leider ist es sehr aufwaendig, dieses leider sehr minderwertige Fett durch ein besseres zu ersetzen, oder nach einer gewissen Zeit die Kette neu zu befuellen ... alle die (besonders die von den Kettenherstellern beworbenen) Mittelchen dienen nur dem Zweck
schneller und mehr Ketten zu verkaufen.
Da ich recht viel fahre, uebr 30Mm im Jahr, und das schon seit ueber 39Jahren, und schon alles moegliche probiert habe ...
Eine wie oben Ingmarisierte(t) Kette auf dem UP oder dem Python (118Glieder) ist gut fuer 7Mm ... Auf dem Trike (352Glieder) muss die Kette nach 20Mm erneuert werden ... beginnen die Ketten zu zwitschern(der innere Fettvorrat ist alle) kann man ein Schmierfett in Benzin geloest vorsichtig in den Spalt zwischen den Laschen(nicht auf die Laschen oder gar die Rollen kleckern, und nur von einer Seite bitte) eintropfen ... so gelangt das Fett ganz nach innen ... wenn das Benzin verdunstet ist bleibt das Fett zurrueck und man kann so das Ende noch etwas hinauszoegern, Je hochwertiger(tragfaehiger) das Fett und je besser es fuer extrem langsamlaufende Gleitlager geeignet ist(Kupferhaltige Fette) desto besser.
Alles andere ist erwiesener Unfug, es ist halt wie bei den Gluehbirnen, der einzige Fortschrit, in ueber 100 Jahren bestand in der organisierten verkuerzung der Lebensdauer durch die immer gieriger werdenden Hersteller ... .
Ausserdem kostet eine hochwertige Kette weniger als 10Euro ... was soll die ganze "Zauberei" ... wie hoch ist Dein Stundensatz? was kosten die Mittelchen? Eine Ingmarisierte(gepflegt-vernachlaessigte)Kette kostet Dich ca. 0,001 Euro/km also 0,1cent pro Kilometer !
Selbst wenn die Mittelchen, wieder erwarten nicht schaden wird es also teurer ... Eine 1x woechentlich geoelte Kette ist oft nach der halben Strecke hinueber ... meist aber schon bei 2Mm ...
mfG
Matthias