Ist das Velomobil etwas für mich?

Im Eingangspost ist vom Erkunden die Rede. Da denke ich nicht als erstes an Velomobile. Liegeräder sind meiner Meinung nach fast immer vorzuziehen und bei längeren Fahrten erst recht, aber im Velomobil ist man doch recht eingeschlossen. Da ist man mit der Umgebung weniger verbunden und Aussteigen ist bis auf wenige Ausnahmen eher ein Aufwand, also fährt man eher mal weiter, als sich eine Schöne Stelle anzuschauen. Außerdem ist man bei der Streckenwahl etwas eingeschränkt, weil man drei Spuren und großen Wendekreis hat und kleine Vorderräder (manchmal auch Hinterräder) mit begrentzter Reifendicke und Federung, außerdem schwerer zu tragen. Wenn doch mal mal Feldwege, Umlaufsperren oder Stufen im Weg sind, nervt das. Außerdem ist man im Falle einer fiesen Panne weniger gestrandet und kann ganz andere Ausflüge planen, wenn man mit dem Fahrrad auch Bahn und vielleicht sogar Bus fahren kann. (Gibt sogar Faltliegeräder, die gratis mitzunehmen sind.)
Auf den Vorteil des Wetterschutzes wolltest du ja Wert legen, aber mit einem Liegerad mit Frontverkleidung/"Nose"/Windschutzscheibe (nimmt wieder von der Kompaktheit weg), Vielleicht noch ein Poncho/Plane von dort nach hinten, sowie Helm mit Visier und guter Kleidung ist aber auch schon viel erreicht.
Das Velomobil ist aerodynamischer, das macht ab gewissen Geschwindigkeiten viel aus, aber es ist auch schwerer und hat als Dreirad mehr Rollwiderstand als ein Zweirad (vor allem bei nicht perfekt eingestellter Spur) und der Kettenantrieb bei gleicher Sauberkeit oft etwas weniger effizient. Mit gemütlichem Velomobil gegen Touren-Liege-Zweirad hat man erst einen Vorteil, wenn man auch ordentlich kurbelt, dann ist man aber schneller erschöpft. Bei langen Touren mit wenig Leistung ist nicht unbedingt viel gewonnen, gerade wenn man öfter mal anhält und neu anfahren muss. Sportliches Velomobil ist dann wieder besonder schlecht zum Erkunden geeignet.
Wartungsarbeiten am Velomobil sind machbar, aber durchaus lästig und man braucht einen ordentlichen, Arbeitsplatz mit speziellen Anpassungen dafür (z.B. Böcke wo man das Teil drauf hiefen muss), sowie ordentlichen Unterbringungsort (auch wo es bei Sturm nicht weggeweht wird!).
Beim Abstellen in der Öffentlichkeit muss man sich etwas Sorgen machen oder sollte Vorkehrungen treffen, für gewöhnlich dass man eine Plane/Folie/Stoffhaube drüber stülpt.
Nass werde ich auf jedem ziemlich Liegerad zumindest am Rücken (mit Netzsitz gibge es vielleicht), ich schwitze aber auch unter jedem Rucksack oder wenn die Jacke etwas zu dick ist und ich sie nur vorne öffnen kann oder ganz ausziehen müsste. Wenn es dann eher kalt und regnerisch ist, muss man sich beim Ein-und Aussteigen oft erst noch aus- und anziehen, weil man drinnen schwitzt und draußen friert.

Also das Velomobil sehe ich als Methode um von einem Punkt zum anderen zu kommen, möglichst abgeschottet von der Außenwelt und je nach Modell möglichst schnell. Für Ausflüge um des Ausfluges willen, wenn der Weg das Ziel ist, bin ich persönlich eher Freund des offenen Liegerades. (bei mir eher Zweirad) Wenn das Wetter so schlecht ist, dass man mit einem komplett geschlossenen Fahrzeug fahren will, dann macht man auch keine Erkundung, bei der man dann immer mal wieder aussteigen (sich anziehen) und sich umgucken würde, sondern man fährt auf der Landstraße immer geradeaus. Das ist dann Training, dass man auch zu Hause auf dem Heimtrainer mit Fernseher an machen könnte.

Deswegen habe ich ein Velomobil (Alpha7, leucht und sportlich), das ich recht selten benutze, und bald drei Liegezweiräder (ein vollgefedertes Faltliegerad für hier im Ort oder im Zug mitnehmen oder Ausflüge mit Freundin und gegebenenfalls Anhänger mit ihrem Kind, ein Rennliegerad, ein Rennlieger für längere spritzige Touren und gerade im Werden ein Liege-Fatbike für alle Untergründe auch Eis und Schnee).

Ob man mehrspuriges Fahren überhaupt mag, ist auch noch zu schauen. Mit dem Mehrspurer ist neben dem Mitnehmen von Hindernissen, insbesondere Schlaglöchern und Grasnaben auf zweispurigen Feldwegen, zwar keine Balance auf der Geraden erforderlich, was entspannt, aber in der Kurve muss gegebenenfalls auf die Kippgrenze geachtet werden. Bei Glätte fällt man nicht so leicht um, wenn das Hinterrad wegrutscht, kann man aber auch in Querfahrt kommen und dann seitlich überschlagen. Ich mag das Gefühl, sich mit dem Zweirad in die Kurve zu legen, manchmal fahre ich zum Spaß Schlangenlinien. Nicht umsonst fahren viele Leute zum Spaß eher Motorrad als Auto.

Die Strecke, für die ein Motorakku taugt, ist ja sehr abhängig von der Nutzung. In flachem Land mit einem Fahrzeug, das mit Leichtigkeit über die 25km/h Abschaltgeschwindigkeit kommt, kriegt man den Akku nur langsam leer. Und dann kann man nich selbst bestimmen, wann er wie viel arbeiten soll. Man kann ihn ja auch nur bergauf unterstützen lassen und auf der Geraden 20 einfach mal 20 sein lassen. Man kann auch seine Tour erstmal ohne Mitor fahren und ihn nur benutzen, wenn man merkt, dass man sich überschätzt hat und es ohne nicht mehr gut nach Hause schafft. :) (Das ist natürlich nicht für jedes Persönlichkeitsprofil realistisch.)
 
@HenriP
Die Gründe die du genannt hast sind mit die Gründe warum ich ein Flevo Basic als Zweitrad habe .. hat nur 95 Euro gekostet ..

Schwitzen ist in der Tat besonders fürn untrainierten ein großes Problem, ist man fitter kann man locker kurbeln ist schnell und schwitzt erheblich weniger .

Am besten man hat beides .
 
Aber besser vor Gewitter mit Graupel und Eissturm etwas geschützt und dafür etwas schwitzen, als auf einem Liegerrad im Eisregen zu erfrieren und vom Hagel erschlagen werden.
 
Schwitzen ist in der Tat besonders fürn untrainierten ein großes Problem, ist man fitter kann man locker kurbeln ist schnell und schwitzt erheblich weniger .
Da muß man einfach durch. Ich schwitze auf allen Liegerädern am Rücken, völlig egal, was man da nimmt. Man gewöhnt sich irgendwann mal daran, nervig ist es natürlich trotzdem immer noch.
Am besten man hat beides .
Selbstverständlich.
Aber besser vor Gewitter mit Graupel und Eissturm etwas geschützt und dafür etwas schwitzen, als auf einem Liegerrad im Eisregen zu erfrieren und vom Hagel erschlagen werden.
Bei Eisregen und Hagel würde ich auch mit einem Velomobil nicht rausfahren. Die Wintereignung der üblichen Velomobile muß ich als sehr fragwürdig bewerten. Ich halte Velomobilfahren im Winter sogar für keine besonders gute Idee. Es gibt kaum velomobiltaugliche Hinterreifen, die nicht schon bei geringsten Mengen Schnee und Eis durchrutschen, da darf man dann aussteigen und schieben. Im Flachland vielleicht nicht so relevant, aber ich bin in hügeliger Gegend schon mehrmals an Anstiegen steckengeblieben. Rad dreht durch, keine Chance. Mit dem riesigen Wendekreis des Velomobils kann man auch schlecht schräg fahren, um die Steigung zu reduzieren, im Winter muß man also immer entsprechende Kleidung mitführen, um auch mal längere Streckenabschnitte schieben zu können. Und danach hat man den ganzen Dreck im Velomobil und in den Radkästen und darf da erstmal putzen. Es ist nicht so, daß es nicht möglich ist, ich mach's ja auch, aber man sollte den Wetterschutz nicht überbewerten. Die Fahrzeuge sind nicht darauf optimiert, im Winter gefahren zu werden, dann muß man das eben alles irgendwie ertragen. Natürlich gibt's ab und an auch Leute, die das trotzdem machen und sich eben entsprechend eingerichtet haben, keine Frage.
Daher ist es eben wie so oft eine Abwägung. Wenn's nur darum geht, gemütlich in der Gegend herumzufahren, würde ich eher Abstand von Velomobilen nehmen. Meines Erachtens nach braucht man schon eine emotionale Verbindung zum Velomobil, um sich das anzutun, denn aus praktischen Gesichtspunkten ist es ziemlich schrecklich. Es macht natürlich riesigen Spaß, aber ob so viel Spaß macht, daß sich das dann auch lohnt, ist eben sehr individuell.
 
Was die Jungs vergessen haben zu erwähnen:

kauf dir noch vernüftige Sportwäsche dazu. Damit meine ich keine Sportkleidung für Radfahrer, sondern zum Laufen.
Du sitzt mit der Wäsche nicht im Wind, und ein nerviges Hosen-Sitzpolster wirst du im VM auch nicht brauchen.
Das kannst du aber auch dann noch machen, wenn du das passende VM bereits hast.

Ansonsten steht schon fast alles geschrieben, was wichtig ist.

Grob gesagt ist es anfangs eine einmalige Anschaffung, die gestemmt werden muss.
Danach sind die Kosten überschaubar - so lange du nicht irgendwo vor fährst oder wie ich einen Hasen mitnimmst, und die Zelle nachlaminiert werden muss.

Die Verschleißteile sind größtenteils preislich jederzeit zu stemmen, obwohl man beim Fahrrad tendenziell häufiger schrauben & schmieren muss als beim Auto.
Deswegen würde ich an deiner Stelle auch sicherstellen, dass du genügend Platz zum bequemen Schrauben hast (wie oben schon erwähnt). Weil, wenn du genau so Bock bekommst wie Andere hier auch, den Großteil deiner Langstrecken anstelle mit dem Auto oder den Öffis mit dem VM zu erledigen, dann wirst du auch regelmäßig an die Technik ran gehen (müssen).

Noch eine Kleinigkeit:
Du kannst dir sicher schon denken, dass du kein Kabelschloss nehmen solltest.
Die Räder sind häufig die einzig sinnvolle Möglichkeit, das Vehikel irgendwo auch anschließen zu können. Fahr direkt zum Motorrad-Zubehörladen, und sieh nach, was die haben. Ich nehme immer gerne zur Arbeit ein langes Bügelschloss mit, das geht am besten durch die Räder durch, ist sehr sicher und nicht so irre schwer wie ein Kettenschloss. Der Nachteil ist natürlich, dass man mit einem Bügelschloss nicht überall drum kommt, die meisten Laternenpfähle sind leider breiter. Aber man kann so ein Bügelschloss ja auch noch mit anderen Schlössern kombinieren - quasi "verlängern".
 
Also das Velomobil sehe ich als Methode um von einem Punkt zum anderen zu kommen
Achso, habe natürlich nich das "Ballern" vergessen, also auf moglichst gerader, ebener Straße mit moglichst hoher Leustung so schnell fahren wie möglich. Da ist man mit einem sehr kleinen Luftwiderstand natürlich am schnellsten. Aber das war hier ja nur sehr begrentz der Anwendungsfall. Um eben möglichst schnell und kraftaparend100km raus zu fahren, dort einen Spaziergang zu machen und dann wieder nach hause zu flitzen ist das sportliche Velomobil dann eben wieder geeignet. Da man das mit dem Spaziergang nur bei angenehmem Wetter macht, ist der Wetterschutz wieder nicht so wichtig. Für die Fahrt vom Dorf in die nächste Stadt zum Arzt oder andere Besorgungen, mit etwas Strecke und keinem ÖPNV kann es dann wieder sehr wertvoll sein, da ist der Aktionsradius dann auch kleiner und ein gemütliches Velomobil mit Unterstützungsmotor und sicherer Bereifung die sinnvolle Wahl für alle Wetter und Tagesformen. - Dass meine Geschwindigkeit bei schlechtem Wetter ider schlechter Form einbricht (was ja auch gerne beides zusammen auftritt) und damit Reisezeiten unpassend lang werden, ist mein Grund, um auf Motorunterstützung zu schielen, da ich beim Wetter ansonsten nicht zimperlich bin, auch gerne ein offenes Zweirad mit Unterstützung bis 45km/h. Damit führe ich dann immer so schnell, wie mit dem Velomobil nur bei guten Bedingungen. Und für das Erkunden größerer Umkreise wäre dann eben sparsamer Motoreinsatz gefragt. Gäbe dann auch die Variante 45er Velomobil als Alleweder6 oder Leiba Hybrid (meine ich?), die sind gemütlich, haben schnellen Ein- und Ausstieg, sind immer schnell, können die meisten Wege gut fahren, dank dicker Reifen und Federung (jedenfalls Alleweder), dürfen dann allerdings wieder nicht überall lang.dürfen
 
Herzlichen Dank für die freundliche Begrüßung
Wer so freundlich wie Du in den Wald hinein ruft, verdient das.
Seit mindestens 2016 beschäftigt mich dieses Thema
6+xJahre und wenn Du ein VM Dein eigen nennst fragst Du Dich weshalb nicht schon früher. Ich und vielleicht andere beneiden z.B. @Ilias der es mit 15 Jahren geschafft hat ein VM zu haben.
ist
.......
Die bis zu 200 Kilometer Tagestouren
Oder mehr sind mit einem VM möglich.

€ sind schon Mal angespart
Und damit kannst Du Deinen VM Traum finanzieren.

Mit einem VM bist Du mobil, unabhängig, frei und vieles mehr.


neue Orte kennen zu lernen. Vielleicht auch neue Menschen
Da musst Du Abstriche machen, die wenigsten Menschen die Du kennenlernen wirst, werden neue Menschen jedoch viele freundliche sein.

Ich wünsche Dir, dass Du ein Velomobil findest, dann viel Spaß haben wirst und, glaube mir, unerwartete Begegnungen haben wirst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe Erfahrungen genug als Radfahrer, der wirklich fast bei jedem Wetter mit dem Zweirad gefahren ist. Ob in der Sommerhitze, oder bei tiefen Minusgraden. Bei schönen Wetter fahre ich Fahrrad und auch dann, wenn es Hunde und Katzen regnet, oder schneit. Einmal regnete es so stark, dass ich mehrfach stehen bleiben musste, weil mir die Augen brannten. Der Grund: der Regen hatte die Tränenflüssigkeit komplett aus den Augen gewaschen. Dazu mehrfach schon schwere Stürze erlebt. So etwas prägt natürlich und macht vielleicht auch meinen Wunsch verständlich. Mit einem Dreirad stürzt man nicht so leicht. Selbst wenn ein Velomobil umkippen sollte, wird der Sturz nicht von meinem Körper, sondern von einer Karosserie abgefangen. Ich glaube schon, das man die Landschaft durch eine Plexiglas Scheibe bewundern kann. An Tagen, wo kein Regen zu erwarten ist, würde ich schon gerne offen fahren.

Ich habe da vielleicht etwas entdeckt. Vielleicht kann mir jemand da etwas zu schreiben. Denn information zu dem Bild finde ich nicht und die Hersteller Homepage bietet keine Informationen. Firma Leitra. Liegerad und Velomobil in einem?

Thema Geschwindigkeit: Ich bin Rentner. Ich habe Zeit. Wenn ich einen Tagesausflug machen möchte, dann sicherlich ohne Stress und Hektik. Ganz gemütlich. Ich möchte natürlich schon von der Stelle kommen. Geschwindigkeit ist nicht das A&O. Lieber hätte ich gerne mehr Platz, zum Beispiel für Einkäufe.
 

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Das solltest du mal physikalisch begründen ;)

Ganz eindeutig haben die zusätzlichen Lager ja schon Leerlauf-Reibungsverluste. Das wird aber bicht der Schwerpunkt sein. Die Reifen befüllt man dann mit einem niedrigeren Druck, dass sie gleich tief "einfedern", also bleibt die Walkarbeit pro Reifen gleich, das sollte das meiste ausmachen. Dazu kommt noch, dass die Spur niemals perfekt ist und auch die Ackermann-Spurabpassung in der Kurve bestimmt nie perfekt funktioniert, also immer irgendwie seitlichen Schlupf, auch schnell mal Untersteuern in schnellen Kurven, was mal kurz viel Energie weg"radiert". Außerdem gibt es eine zusätzliche, seitliche, Vibrationsrichtung beim Mehrspurer, wo Energie verpuffen kann - beziehungsweise sogar seitliches Schwingen als Reaktion auf die Tretbewegung wird dann in der Federung (Federbeine ubd Reifen) schließlich weggedämpft und geht damit verloren. (Nicht wirklich "Rollwiderstand", aber joa.)
Dass Mehrspurer schwerer sind und dadurch mehr Energie verbrauchen, habe ich dabei noch separat zu betrachten offen gelassen.
 
Thema Geschwindigkeit
Ist so ne Sache, wenn Du erlebst wie schnell Du mit einem VM im Vergleich zu einem UP RR bist, kann sich die Sichtweise verändern.

Wenn ich ohne Stress mit Spaß an der eigen geleisteten Geschwindigkeit von A nach B fahre Bin ich häufig überrascht, was ich leisten kann mit einem, nahezu, optimalen Fahrzeug.

mehr Platz, zum Beispiel für Einkäufe
hast Du in jedem VM
 
Geschwindigkeit ist nicht das A&O. Lieber hätte ich gerne mehr Platz, zum Beispiel für Einkäufe.
Von der Geschwindigkeit her ist die Leitra eher ein "Trike mit Deckel" als ein VM.
Den Platz unterschätzt man anfangs. In ein VM geht mehr Gepäck rein, als man denkt (und mit sich rumfahren möchte*).
Einkäufe sind kein Problem, man hat halt nicht den großen Korb, sondern mehrere kleine Taschen und muss packen lernen.

*schau Dir mal an, was @Kraeuterbutter an Gepäck (ins winzig kleinen Evo K bekommen hat. War reichlich viel für die Tour;).
Df, Quest, Mango, Strada und Co. fassen deutlich mehr Gepäck
 
kauf dir noch vernüftige Sportwäsche dazu. Damit meine ich keine Sportkleidung für Radfahrer, sondern zum ...
...schwimmen! Was Hose (enganliegend und 100% nässeresistent bis oberhalb vom Knie) und Oberkörperbekleidung (nackt) angeht, sehe ich oft aus wie ein Leistungsschwimmer. Aber nur kleidungstechnisch - der Körper macht da nicht mit ;)
 
Ich habe Erfahrungen genug als Radfahrer, der wirklich fast bei jedem Wetter mit dem Zweirad gefahren ist. Ob in der Sommerhitze, oder bei tiefen Minusgraden. Bei schönen Wetter fahre ich Fahrrad und auch dann, wenn es Hunde und Katzen regnet, oder schneit. Einmal regnete es so stark, dass ich mehrfach stehen bleiben musste, weil mir die Augen brannten. Der Grund: der Regen hatte die Tränenflüssigkeit komplett aus den Augen gewaschen. Dazu mehrfach schon schwere Stürze erlebt. So etwas prägt natürlich und macht vielleicht auch meinen Wunsch verständlich.
Achso, das las sich ein wenig anders. Ich empfehle Dir allerdings dringend mal eine Probefahrt mit einem Velomobil. Es könnte sein, daß es Dir zu unsicher erscheint und wenn Du Dich nicht wohlfühlst, dann bringt das nichts. Die Sicht ist, insbesondere im Vergleich zum normalen Aufrechtrad, deutlich eingeschränkt. Das hat konstruktionsbedingte Gründe und ist auch in der Realität nicht allzu tragisch, da man entweder schneller fährt oder bei unübersichtlichen Situationen einfach direkt anhalten kann, aber ein wesentlicher Punkt ist eben die gefühlte Sicherheit. Und wenn die nicht stimmt, würde ich mir das nicht antun. Dank der hohen Geschwindigkeiten stellt sich dann auch die Frage, wie zufrieden Du mit der Bremsleistung sein wirst, das würde ich zunächst ausprobieren.
Mit einem Dreirad stürzt man nicht so leicht. Selbst wenn ein Velomobil umkippen sollte, wird der Sturz nicht von meinem Körper, sondern von einer Karosserie abgefangen.
Übertreiben darf man's deswegen aber auch nicht. Mit Dreirädern stürzt man auch, nur eben unter anderen Umständen. Dreiräder stürzen in Kurven, Kurvenfahrten wollen also gelernt sein.
Ich glaube schon, das man die Landschaft durch eine Plexiglas Scheibe bewundern kann. An Tagen, wo kein Regen zu erwarten ist, würde ich schon gerne offen fahren.
Bei Deinem Budget ist gegebenenfalls keine Haube drin, Du wirst dann also immer offen (bzw. mit Schaumdeckel) fahren. Der Schaumdeckel schließt schon ganz ordentlich ab.
Ich würde mich von der Idee verabschieden, die Landschaft durch eine Scheibe zu bewundern. Selbstverständlich ist das hin und wieder drin, aber bei schneller Fahrt gehören die Augen auf die Straße und den Verkehr und nicht irgendwo in die Landschaft. Mit einem Velomobil fährst Du entweder langsam den Berg hoch, da gibt's aber unter Umständen dann nicht allzu viel zu besichtigen ;), schnell den Berg runter (da ist volle Konzentration gefragt) oder mit mittlerer Geschwindigkeit auf einigermaßen ebener Strecke. Natürlich kann man auch langsam auf ebener Strecke fahren, nur fragt man sich da dann, wozu man den ganzen Aufwand treibt. Irgendwie mußt Du Dich aber entscheiden: Du willst 200km-Tagestouren machen, das sind für mich maximal 13 Stunden (von 7-20 Uhr), inklusive Pausen. Machst Du magere 2 Stunden Pause, wird über die ganze Zeit ein Schnitt von 18 km/h benötigt, inklusive Stadtdurchquerungen, Ampelstops, Bergauffahrten, etc.; das ist schon möglich, aber "sehr gemütlich" sieht anders aus.
Ich habe da vielleicht etwas entdeckt. Vielleicht kann mir jemand da etwas zu schreiben. Denn information zu dem Bild finde ich nicht und die Hersteller Homepage bietet keine Informationen. Firma Leitra. Liegerad und Velomobil in einem?
Naja, Velomobile sind auch nur Liegedreiräder ;)
Die Leitra ist ein altes Design und für niedrigere Geschwindigkeiten optimiert, bietet dafür aber bessere Übersicht und durch Flexibilität und Designentscheidungen meines Erachtens nach bessere "Alltagstauglichkeit" (wenn man seinen Alltag anpaßt, ist jedes Velomobil alltagstauglich) als die eher sportlichen Velomobile. 200-km-Tagestouren halte ich damit für sinnlos.
Thema Geschwindigkeit: Ich bin Rentner. Ich habe Zeit. Wenn ich einen Tagesausflug machen möchte, dann sicherlich ohne Stress und Hektik. Ganz gemütlich. Ich möchte natürlich schon von der Stelle kommen. Geschwindigkeit ist nicht das A&O. Lieber hätte ich gerne mehr Platz, zum Beispiel für Einkäufe.
Du widersprichst Dir. Einerseits das 200-km-pro-Tag-Ziel, andererseits Gemütlichkeit, Platz für Einkäufe, etc.
Wenngleich da immer viel erzählt wird: Platz für Einkäufe gibt's im Velomobil nicht. Im Velomobil gibt's technisch bedingten Raum, der weder vom Antriebs noch vom Fahrer eingenommen wird und daher für allerlei Zeug zur Verfügung steht. Bei entsprechender Form kriegt man sehr viel unter, bei entsprechend schlechter Form der Einkäufe sehr wenig (na, wieviele ungeöffnete Packungen Toilettenpapier passen denn in ein Quest? ;)). Wenn man weiß, worauf man achtet, funktioniert es sehr gut, aber man sollte sich wenige Illusionen machen, daß man beliebige Einkäufe in ein Velomobil kriegt. Auf meinem Trike habe ich einen Gepäckträger und Packtaschen, damit kann ich meines Erachtens nach flexibler einkaufen, wenngleich teilweise nicht ganz so viel. Velomobile lassen sich extrem gut mit kleinen Sachen wie Nußtüten vollstopfen, sperrige Sachen sind aber absolut nicht zu transportieren. Lediglich die Leitra und das Quattrevelo haben explizit Stauraum für Gepäck. Im Orca ist extrem viel leerer geräumiger Raum übrig.

Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn Du mal eine Liste mit Deinem Bedarf bzw. Deinen Wünschen erstellst, die an ein solches Fahrzeug gestellt werden. Fahrräder sind insgesamt sehr kompromißbehaftete und auf wenige Anwendungen optimierte Fahrzeuge, deshalb hat man ja auch oft mehrere davon. Autos sind viel universeller einsetzbar, was aber insbesondere daran liegt, daß man extrem viel Leistung durch den Motor hat und daher nicht so stark optimieren muß. Velomobile haben das nicht und sind daher besonders stark optimiert, die modernen Varianten übrigens nahezu ausschließlich auf Geschwindigkeit (das heißt natürlich auch, daß man zum Fahren einer gegebenen Geschwindigkeit weniger Anstrengung braucht) und weniger auf Wetterschutz, Alltagstauglichkeit, Gepäckkapazität. Vielleicht hast Du da einfach andere Vorstellungen?
 
Nach allem was ich bisher gelesen habe vom @Brantgaard schreit es regelrecht nach einem Quest…

Wenns wirklich nur um Mobilität geht egal wie und welches Fahrzeug könnte auch ein 49 Euro Ticket und ein Faltliegerad wie das Azub Origami oder der HP Velotechnik Grasshopper eine Alternative sein .. will man wirklich sich unbesorgt etwas angucken wäre das vielleicht sogar besser ..
Warum ?

So ein Rad hättest immer dabei … musst es nicht unbeaufsichtigt stehen lassen und kannst es mit der speziellen Tasche übersall mit reinnehmen und Bus und Bahn kein Problem weil kostenlose Mitnahme usw..
Wenn ich es richtig rausgelesen habe wird offen fahren bevorzugt bei gutem Wetter ..

Die Mobilität könnte so ausschauen :
Rad in den Zug , am Zielort aussteigen.. die Umgebung flexibel per Rad erkunden ..

Das Problem ist :
Mit dem VM wenn du schlecht trainiert bist wirst du sehr bald alle Orte in der Umgebung gesehen haben und quasi auswendig kennen .. mit dem Zug und Faltliegerad kommst du halt noch viel weiter rum ..
Du könntest z.B. mit dem Zug 120 Km weit fahren und per Rad zurück ..

So ein Azub Origami ist auch recht flott zu bewegen wenn man den Berichten und Videos glauben schenken kann .

Auch wenns total Off Topic ist wäre es ein Gedankengang wie es auch laufen kann ..

Letztendlich führen viele Wege nach Rom .

Wenns wirklich ein VM sein sollte so effizient wie irgebdwie möglich bei dem Budget .. nur mal eine kleine vermutlich unvollständige Liste der schnelleren Modelle :

Milan SL /MK
Bülk
Snoek
Alpha 7/9
DF
Evo K
Quest
WAW ?
Bei dem Budget wirds wohl auf Quest rauslaufen vielleicht mit Glück WAW älteren Modells vielleicht auch ein altes abgerocktes EVO oder ganz alter Milan ..

Sicher hab ich noch ein paar vergessen.

Etwas langsamer hat Mango , Strada u.ä.

Langsam sind solche wie die :
Alleweder Modelle
Cab Bike
Leitra
Velayo
Go One 3
Und einige andere ..

Was ich einem schwachen Fahrer raten kann :
1. Möglichst geringem Rollwiederstand, schnelle Reifen und Latexschläuche .. damit sollte auch mit 80 Watt ein Quest um die 30 Kmh fahren im flachen …bei 160 Watt reden wir schon von 40 Kmh .. du siehst also eindrucksvoll wie viel schneller ein VM ist als ein Up und wir reden hier von einem eher behäbigen Quest.. mit Haube und Tuning braucht ein Quest für 40 Kmh im flachen deutlich weniger als 160 Watt .

Das sind jetzt erstmal nur nüchterne langweilig Zahlen .. in der Praxis ist der Unterschied noch viel gewaltiger wie ich am eigenen Leib spüren muss :
Kürze Rampen die ich im August mit um die 36 Kmh durchgedrückt habe schleiche ich nun mit gerade mal 10 bis 15 Kmh hoch wo die Form am Boden ist … sa ist nichts mehr mit Schwung usw ..

Deswegen kann ich jedem schwachen Fahrer nur dringlich raten die Erwartungen runter zu schrauben was Geschwindigkeiten betrifft.

Was auch nicht unerwähnt bleiben sollte :
Der Winter ansich macht richtig langsam .. höherer Rollwiederstand, höherer Luftwiderstand, Körper arbeitet nicht so effizient.

Oder um es plakativ zu sagen :
Trittst du 80 Watt im Quest fährt ein trainierter Rennradfahrer Kreise um dir .. Trittst du über 150 Watt gemütlich lässt du sie alle mühelos stehen .

Mit der SL K Klasse und um 300 Watt an der aneroben Schwelle werden teilweise Lkws und langsam fahrende Autos verheizt. Das sind dann die spektakulären Videos die man auf Youtube sieht .

Bedenke auch :
Als schwacher Fahrer ist jede noch so kleine Steigung und Stop&Go im VM fast schon Höchststrafe.

Versuche am besten das leichteste VM zu bekommen das aerodynamischte welches du für das Budget bekommen kannst ( da wird man sich leider nicht viel aussuchen können sondern muss das nehmen was man kriegen kann ) .

Trotzdem würde ich IMMER ( fett unterstreich) Probefahrten machen .. du musst dich wohlfühlen die Ergonomie muss zu dir passen . Du musst,, gut liegen ” und dich generell wohl fühlen .

Ich habs so gemacht :
Angefangen mit Aw4 … schnell gemerkt das ist zu lahm .. und dann das Quest das ein Glücksgriff war .. das Quest würde ich jeder Zeit wieder kaufen.

Du wirst letztendlich mit dem VM ganz anders fahren …Beispiel rote Ampel du bremst nicht sondern rollst langsam drauf zu in der Hoffnung bei Grün noch Restschwung zu haben , das so habe ich bei mir gemerkt ist erheblich effizienter und spart Körner .. auch Orte wirst du lieber umfahren wollen .

Meiner Meinung nach solltest du mindestens ein Drittel des Budget für ewentuelle Reparaturen auf der Seite haben z.B. wenn der Rahmen bricht , oder du mal eine neue Lichtanlage brauchst oder sei es irgendwas anderes teures … hier gilt : Je besser du schrauben kannst desto günstiger wirds .
Beim Fachmann bist du wenns um Komplettinspektionen geht , hier was schrauben da was schrauben schnell einen mittleren 3 stelligen Betrag los und muss mehr gemacht werden entsprechend höher…
Bedenke auch du könntest einen Unfall haben .. schon wirds teuer .

Du schriebst irgendwo das du sogar fürs VM gefastet hast , ich z.B. hab mich Jahre lang billig ungesund ernährt für den Traum .. nur leider und da spreche ich aus Erfahrung beißt sich das .. oder brutal ausgedrückt: ,, Ohne Mampf kein Kampf“ ich habe mir damit meinen Körper vermutlich nachhaltig ruiniert.

Ich wünsche dir das du dein Traum VM findest und dein Wunsch schnell in Erfüllung geht .
Ein VM sofern es als solches das richtige ist kann ein Leben enorm bereichern und direkt und indirekt die Lebensqualität steigern .

Ich würde nicht jeden Euro zusammen kratzen sondern falls die 3500 Euro das gesamte Ersparte sind lieber das Budget fürs Fahrzeug auf vielleicht 2500 bis 3000 begrenzen damit noch was für Ersatzteile , Reparatur und ewentuellem Tuning und Instandsetzung usw übrig bleibt damit Monate lange Ausfälle möglichst ausbleiben.
 
Die
ist m. W. das älteste aktuelle Velomobil, seit 1982 auf dem Markt. Ihr Erbauer, Carl Georg Rasmussen, hat m. W. seit diesem Jahr auch kein Auto mehr und fährt immer noch mit der Leitra mal eben von Dänemark nach Süddeutschland.
200-km-Tagestouren halte ich damit für sinnlos.
CGR nicht (und er ist mittlerweile >>80).
(Edith erinnert mich daran, daß CGR auch gut deutsch spricht und schreibt).

Auch hier im Forum findest Du einige Informationen über die Leitra (z. B. in Beitrag #14).

Laß Dich nicht von uns beeinflussen, schau Dir die Kisten live an, setz Dich rein, fahre vielleicht mal ein, zwei VM und dann kauf Dir ein Gebrauchtes zum Ausprobieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ll Ihr seid alle sehr freundlich und hilfsbereit. Das finde ich spitze. Jeder von euch hat eine andere Vorstellung, was das Beste ist. Das ist natürlich völlig okay und muss auch so sein. Für mich bedeutet das am Ende, das ich genau so schlau wie am Anfang bin.

@wolfson Ich habe vermutlich einen Fehler gemacht als von bis zu 200 Kilometer Tagestouren schrieb. Das ist zwar ein Ziel. Aber eines was in ferner Zukunft liegt. Ich werde Jahre brauchen, um hoffentlich eines Tages Mal so Fit zu sein, um so etwas anzugehen. Ich werde zu Beginn sehr viel kleinere Brötchen backen. Zu aller erst erst einmal damit fahren, um ein Gefühl dafür zu entwickeln. Das werden wenige Kilometer zu Beginn sein. Ich werde dabei keine Geschwindigkeitsrekorde brechen. Sondern eher mit leichtem Tempo Vorwärtskommen. Trotzdem sehe ich einen Vorteil. Beispiel: bin mit dem Fahrrad unterwegs und plötzlich tuen mit Rücken und Nacken entsetzlich Weh. Ich halte an, steige ab und finde natürlich keinen Sitzplatz um mich auszuruhen. Würde ich in einem Velomobil sitzen, könnte ich einfach Mal rechts ranfahren. Stehen bleiben. Etwas in Ruhe trinken und ausruhen. Ich sitze ja schon Recht bequem mit Velomobil. Oder?

Das Leitra sieht schon ziemlich cool aus und praktisch. Das Chassis soll man ziemlich leicht abbauen können. Dann komme ich gut an das Antriebssystem, für Wartung und Pflege. Bei schönem Wetter könnte ich wie mit einem Liegerad offen fahren und bei schlechtem Wetter in einem geschlossenen System.
 
hey @Brantgaard ich hab hier gestern einen sehr günstigen einstieg in die liegeräder und gegen Rückenschmerzen gesehen: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?threads/altes-kettwiesel-wieder.68703/

Eventuell wäre das was als Einstieg? soweit ich gesehen habe, günstig und Fahrbereit. Dürfte die Fitness voran bringen und du kannst in aller ruhe nach der optimalen Lösung für deine Anforderungen suchen.

Ich persönlich empfehle immer das DF. habe letztes Jahr Ostern ohne Fitness angefangen und kurz vor Weihnachten eine 320km TagesTour gemacht. (bin aber auch erst 36...) Ich liebe das Gefühl damit zu fahren, muss aber auch gestehen, dass ich auf touren nicht viel aus dem Fenster gucke. also Landschaft bewundern ist glaube ich mit einem Trike besser, weil langsamer.
 
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