Idiotenfrage: Einspurer und Klickpedale

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Der Idiot bin natürlich ich, trotzdem frage ich:
Ich fahre meine alten einspurigen Langlieger mit tiefem Tretlager mit Käfigpedalen und Pedalkäfigen samt nur mäßig fest eingestellten Riemen, aber nicht mit Klickies, weil ich Angst habe, in unvorhergesehenen Situationen nicht schnell genug herauszukommen. Meine Trikes und Velomobile mit Tretlager mindestens auf Höhe der Sitzfläche fahre ich selbstverständlich mit Klickpedalen, weil ich damit kaum umfallen kann, oder wenn doch, dann werde ich durch die Vorderräder bzw. die Karrosserie davor geschützt, auf die Seite meines Körpers zu fallen. Obendrein muss ich im rückläufigen, also drucklosen Teil des Pedalkreises nicht unnötig gegenhalten, um nicht abzurutschen und kann, wenn der entscheidende Extraschub gefordert ist, im rückläufigen Teil des Pedalkreises zusätzlich ziehen.
Bei Langliegern mit tiefem Tretlager ist der Winkel der Fußsohle obendrein im rückläufigen Teil des Pedalkreises näher an der Horizontalen als bei einem höheren Tretlager, was die Gefahr abzurutschen weiter vermindert.
Bei Tiefliegern kann man sich beim Anhalten mit der Hand abstützen, bei höheren nicht. Das verwehrt mir natürlich den Zugang zu den wenigen noch käuflichen moderneren Einspurern etwas höherer Bauart.
Zugleich ist sofort erkenntlich, dass es genügend Menschen gibt, die mit größtem Genuss und auch auf langen Strecken Kurzlieger etc. fahren.
Es gibt hier und anderswo im Netz viele fundierte Beiträge dazu, aber die Angst, auch bei locker eingestellten Pedalmechanismen darin hängenzubleiben, bleibt.- Erst recht, weil Knie und in geringerem Maße auch Sprunggelenk meiner linken Körperseite durch einen Autounfall etwas geschwächt sind. Das wird wohl so bleiben.
Auch Fanggurte oder Platten mit hochgebördeltem Rand an der hinteren Seite der Pedale sind mir wegen der Gefahr, mich zu verheddern, irgendwie suspekt.

Wie geht Ihr damit um? Bin für alle Erfahrungswerte dankbar!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie geht Ihr damit um? Bin für alle Erfahrungswerte dankbar!
Ich fahre auf dem Up seit 1990 Klickpedale und kann mich heute noch dran erinnern, als wäre es gestern gewesen:
Neue Pedale, eingeklickt, alles klar. Anfahren, ausklicken und absteigen, super. 2-3 mal gemacht.
Dann: An der Ampel gestanden und stumpf umgefallen :X3:

Seitdem: Nie wieder (geplant) ohne Systempedale gefahren.
Nur damals einmalig mit dem billigen Unifahrrad, kurze Rampe hoch und - am Pedal gezogen, bzw. selbiges versucht. Zack - Fuß hoch und VOR dem Pedal auf dem Boden aufgekommen, Pedal in die Hacke geknallt, super! :X3:

Ich gehöre zu denen, die auch im Bikepark mit SPD Pedalen fahre, ohne fühle ich mich total unsicher.
Alle anderen Räder, ob liegend oder aufrecht, Ein- oder Mehrspurer ebenfalls mit "Klick". Da waren auch sehr hohe (2x28" Stickbike) und tiefe (Baron) Einspurer dabei.

Soll heißen: Alles Gewöhnungssache. Wenn Du den Bewegungsablauf von anderen Rädern kennst, sehe ich keinen Grund, warum es auf einer höheren Liege nicht klappen sollte. Ausser durch eine echte Blockade im Kopf, aber das kann dir niemand korrigieren oder raten, da muss man dann selbst ran.
 
Wie geht Ihr damit um? Bin für alle Erfahrungswerte dankbar!
Ich fahre seit ca. 1997 Shimano-SPD-Klickpedale. Ab ca. 2001 auch am Liegerad. Ich hatte schon vereinzelte Umfaller bei geringer Geschwindigkeit und war automatisch immer sofort aus der Bindung raus. Das waren Liegeräder zwischen 22-65cm Sitzhöhe.
 
Ich fahre auf dem Up seit 1990 Klickpedale und kann mich heute noch dran erinnern, als wäre es gestern gewesen:
Neue Pedale, eingeklickt, alles klar. Anfahren, ausklicken und absteigen, super. 2-3 mal gemacht.
Dann: An der Ampel gestanden und stumpf umgefallen :X3:
+1 :whistle:

Am Wolf & Wolf hatte ich mir "Wendepedale" montiert, weil ich anfangs auch unsicher war. Wenn ich in der Innenstadt "Stop & Go" im Gewusel habe, dann nutze ich auch heute noch ab & zu die "flache" Seite. Das sind aber meist nur mal 30m oder so. Danach sofort auf die andere Seite der Pedale und in die SPD - Cleats eingeklickt.
 
Ich fahre seit mindestens 10 Jahren eigentlich nur mit Klickpedalen, bin aber dieses Jahr auf dem Einspurer wieder auf Platforms umgestiegen. Ich finde, dass die Clickies nicht so viel bringen und über biomechanische Vorteile kann man sich vortrefflich streiten, aber darum ging es mir gar nicht. Ich finde einfach, dass ich auf Reisen und auf dem Arbeitsweg, wo ich oft und oft auch unerwartet schnell anhalten, mich mit aufrechtem Oberkörper orientieren oder sogar das auf Sand/Matsch/Laub etc pp wegrutschende Vorderrad abfangen muss, es einfach angenehmer finde sofort die Füße frei zu haben oder prophylaktisch von den Pedalen zu nehmen.
Ich weiß, man kann mit Übung schnell ausklicken und ich kann es auch - bin noch nie eingeklickt umgefallen - und es geht ganz automatisch aber ich finde es einfach angenehmer ohne. Ich glaube vielen MTBlern geht das ähnlich aber die Meinungen sind geteilt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fahre erst seit etwa zwei Jahren mit dem Flevo Racer in 28" durch die Lande.
Vorher hatte ich keinerlei Berührung mit Klickschuhen.
Die einzigen Situationen wo ich nicht, oder sehr spät, ausklicken konnte waren, wenn mein Cleat sich gelockert hatte.
Dann fällt man halt im Stillstand um und das Ego erhält Kratzer...
 
Bei mir persönlich hat sich der Ablauf des Ausklinkens in kurzer Zeit eingeprägt. Auch bei Wegrutschen der Räder waren meine Füße immer sofort ausgeklinkt, bevor ich überhaupt auf dem Boden war. Es passiert bei mir automatisch.
 
Es gibt hier und anderswo im Netz viele fundierte Beiträge dazu, aber die Angst, auch bei locker eingestellten Pedalmechanismen darin hängenzubleiben, bleibt.
evtl. wären auch noch andere Haltesysteme interessant (Magnetpedale...). Selber habe ich nur Erfahrung mit click'r, da kommt man/frau sehr leicht aus den cleats.
Umgefallen bin ich bisher nur ohne cleats, es gab aber schon einige Situationen, wo ich Angst hatte, nicht rechtzeitig 'raus zu kommen (Klassiker: am Anfahren und ich muss nochmals stoppen), ging bisher s aber immer gut aus.
 
Ich fahre erst seit etwa zwei Jahren mit dem Flevo Racer in 28" durch die Lande.
Vorher hatte ich keinerlei Berührung mit Klickschuhen.
Die einzigen Situationen wo ich nicht, oder sehr spät, ausklicken konnte waren, wenn mein Cleat sich gelockert hatte.
Dann fällt man halt im Stillstand um und das Ego erhält Kratzer...

Das Flevo ist auch mein erster Einspurer mit Klickpedalen. Habe zwar anfangs die Plattformseite genutzt (und mache das heute gelegentlich auch noch), aber mit genug Sicherheit auf Klick gewechselt. Sind immer noch sehr locker eingestellt und das reicht, um sich im Fall der Fälle schnell rauszudrehen, da habe ich mich schnell dran gewöhnt. Der einzige "schlimmere" Umfaller, als mir das Hinterrad über Laub wegbrach, sorgte dafür, dass sich der Schuh von allein löste, als die Pedale den Boden berührten.

Auf langen Strecken daher immer mit Klickies.
 
Soll heißen: Alles Gewöhnungssache.
Das sehe ich auch so.

Ich fahre lange Strecken gerne mit SPD Pedalen Schuhen, kurze Strecken aber meistens ohne.

Der wichtigste Punkt ohne Klickies ist für mich, dass man eine gestreckte Position des Knöchels fährt.
Also die Fläche des Pedals ca. 45° geneigt, nicht senkrecht. Dann sind auch unerwartete Schlaglöcher nicht dramatisch...
 
Also die Fläche des Pedals ca. 45° geneigt, nicht senkrecht.
Hm, das verstehe ich nicht. Ich fahre meine Cleats sehr weit vorne (EDIT: und mit großem Tretlagerabstand) und bilde mir ein, dass mein Fuß dadurch am "vorderen Totpunkt" relativ gestreckt ist. Ob das dann 45° sind, weiß ich nicht, aber der Fuß - un ddamit auch die Fläche des Pedals stehen auf keinen Fall senkrecht.
Oder meinst Du das anders?
 
Was helfen kann: multidirektional auslösende Cleats, noch dazu locker eingestellt.
 
@Rodge : Ob Du den Knöchel streckst oder nicht liegt an Dir. Das ist am Anfang etwas ungewohnt, geht aber gut.
Und die schräge Stellung des Pedals solltest Du über die ganze Umdrehung halten, wenn's etwas bringen soll...

Die Anhänger der reinen "nur Klickie" Lehre empfinden's aber manchmal nicht als praktischen Ansatz, sondern als Sakrileg...

Hinweis: Die Methode hat natürlich auch einen Einfluss auf den idealen Tretlagerabstand...
 
Ganz ehrlich: ich denke beim Strampeln nicht an meine Fußstellung. Ich fahre halt schon Jahrzehnte mit größerem Abstand von "unterem Rücken" und Pedal, egal ob auf einem Up oder einem Liegerad. Nur so fühle ich mich wohl und bleibe schmerzfrei.

Ich verstehe aber immernoch nicht, warum die Verwendung von Klicksystemen einen anderen Pedalwinkel bewirken soll?
 
Ich verstehe aber immernoch nicht...
Genau andersrum:
Wenn Du ohne Klickies mehr Sicherheit gegen Abrutschen errreichen willst, geht das ganz gut.
Es erfordert aber, dass Du Dir eine andere Fußhaltung angewöhnst.

Du kannst natürlich auch in der gewohnten Fußhaltung ohne Klickies fahren. Dann hast Du halt (wenn's holprig wird) ein größeres Risiko, dass ein Fuß den Kontakt zum Pedal verliert.
 
Ich kenne das Thema ... und bin bei Magnetpedalen gelandet! Da kann man den Zugpunkt (Auslösekraft) genau einstellen. Die haben auch noch den Effekt, dass man auch mal die Fußstellung leicht variieren kann. Das ist bei längeren Fahrten von Vorteil.
 
Wie geht Ihr damit um? Bin für alle Erfahrungswerte dankbar!
Ich fahre meistens mit Klickies, wenn ich nach der Fahrt "gute" Schuhe brauche und nicht umziehn kann/mag, auch mal ohne - hab Wendepedale. Ohne brauche ich mehr Kraft, um nicht abzurutschen, die dann für anderes fehlt. Und bei Feuchtigkeit rutsche ich auch schonmal etwas ab. Der Gefahr, hängen zu bleiben (ist mir schon mit alten Cleats passiert, die nicht mehr richtig raus wollten), begegne ich inzwischen mit SPD click'r Pedalen. Da löst sich der Schuh deutlich schneller und einfacher (kleinerer Drehwinkel), die Verbindung an sich finde ich aber genauso gut wie bei normalen. Der Schuh darf halt nicht zu viel nach rechts oder links gedreht werden, sonst bist Du draussen. Aber alles Gewöhnungssache. Vielleicht ist das eine Alternative für Dich.
 
An meinem Flevo Basic hab ich Wendepedalen, damit ich wenigstens ein Rad habe, das ich mit normalen Straßenschuhen benutzen kann.
Aber weil dann der
nicht so gut passt, mach ich das nur selten.
Selbst die 1300m Weg zum Arbeitsplatz leg ich mit Klickschuhen zurück.
Das Leistungsplus mit Klicks ist auch einfach zu groß, als dass ich drauf verzichten mag...
 
(Liegerad) Angefangen habe ich mit SPD, weil es hieß, dass man das so macht. Ich kann mich an genau eine Situation erinnern, dass ich umfiehl, weil ich an der Ampel dachte, es geht gleich wieder los und ich könnte langsam durchrollen und dann sind die Vorderen nicht aus den Puschen gekommen.
Die eingesperrte Fußhaltung, die man ganz genau einstellen müsste und der Gedanke, da fest zu sein, gefiehl mir trotzdem nicht und ich habe auf magnetisches Systemgewechselt. ("Magped") Die Kombipedale kann man auch ganz gut mit gewöhnlichen Schuhen nutzen und das habe ich eigentlich auch immer wieder gemacht, weil meine Barfußschuhe einfach viel besser zu tragen sind, besonders immer wenn man auch mal gehen will.
Deswegen habe ich jetzt wieder die Catalyst Pedale von Pedaling Innovations. Die sind besonders lang und für die Mittelfußposition. Man steht also von Ballen bis Verse auf dem Pedal mit Pins. Dadurch kann man auch gut im unteren Bereich des Pedalkreises den Fuß nach vorne neigen, um ein wenig "von oben" auf dem Pedal zu sein. Das gibt guten Griff in allen Lebenslagen und erlaubt mir einen ungefähr gleich guten runten Tritt, aber mit beliebigen Schuhen und bedingungslos sofortigem Lösen des Fußes, sowie freier Positionierung des Fußes. (Im Velomobil will ich es auch besonders nochmal versuchen, weil im Falle einer notwendigen Rettung ich dann nicht mit den Füßen im Velomobil festhängen will und weil das Ausklicken mit wenig Platz auch nervt. Wenn die Schuhplatten locker sind und der Schuh sich garnicht löst, ist dann richtig blöd.) Wenn ich mal unterschiedlich dicke Jacken anhabe, kann ich das auch noch ein wenig besser mit der Fußposition ein wenig auffangen, meine ich. Auch "braucht" man hier vermutlich nicht so steife Schuhe, weil die Pedalen ja die Auflagefläche und Steifheit bringen. (Nur dick gefederte Schuhsohlen schlucken dann bestimmt nochmal was.)

Beim Tadpole/Quad kann ich noch verstehen, dass man sich Sorgen macht, dass ein abrutschender Fuß den Querteil vom Rahmen anbekommt (Bei meinem Lastenquad fahre ich auch die Catalyst, da sitze ich aber auch höher als die Kurbel.) beim Einspurer sehe ich das aber nicht.


Für Leistungsvergleiche habe ich noch nicht die Kapazität gefunden, aber alleine dass ich die Schuhe nicht vor und nach der Fahrt tauschen muss, wird schon den Zeitvorteil von Klick minimieren. ;) Und extra Fahrradschuhe sind ja teuer, davon dann noch welche für Sommer und Winter… :D Plus Verschleiß von Schuhplatten und Auslösemechanismen.
 
ich habe mich richtig viel mit Klick- und Plattformpedalen beschäftigt. Auf Bikepackingtouren hatte ich mit einem großen Tauben Zeh zu kämpfen, neu am Bike waren SQ Lab Sattel und SPD Klickies.
Am Gravelbike wollte ich auch immer klickis fahren, weil:
1. siehts geil aus (schmal und schnell).
2. man fühlt sich irgendwie zugehörig. Am Renner/Gravel fährt halt jeder Klickies.
3. das Gefühl mit dem Fahrrad verbunden zu sein ist einfach geil.

ABER die Probleme haben mich dann zum umdenken bewegt und auch zur Recherche. Am besten dazu fand ich das Video von GCN:

Und das besagt, dass sich Klickis nur lohnen wenn man sprinten muss. Sofern ihr nicht bei der TdF um den Etappensieg fahrt tun es auch Flatpedals.
Seitdem hab ich keine Taubheit mehr und ich brauch keine extra Schuhe fürs Bikepacking.

Dank Pins (Mtb Pedale) rutschen meine Schuhe auch nicht vom Pedal beim Liegerad. Die Pins bohren sich gut in das Schuhgummi.
 
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