Highsider mit der HP Speedmachine – nutzloser Helm

AW: Highsider mit der HP Speedmachine – nutzloser Helm

Ich hab den VR-Bremshebel immer rechts.
Nicht weil ich Rechtshänder bin, sondern weil man Abbiegen per Handzeichen kundtun sollte.
Abbiegen nach rechts ist für den nachfolgenden Verkehr nicht so interessant, daher kann das Handzeichen kürzer ausfallen. Außerdem muss man dazu meist auch nicht bremsen.
Nach links muss der Arm schon ne Weile länger drausen bleiben und gleichzeitig Abbremsen muss man meist auch.
 
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Entschuldigung, aber beim Bremsen gehören die Finger auf die Bremshebel. Wenn genug Zeit ist, kannst du erst bremsen und dann schalten oder umgekehrt. Bei einer Gefahrenbremsung wird ausschließlich gebremst, was willst du mit der Schaltung? :confused:
Bei einer Vollbremsung gebe ich Dir Recht. Fahre ich aber beispielsweise auf eine rote Ampel zu, dann bremse ich mit dem linken Bremshebel die hintere Bremse und schalte rechts so weit runter, wie aktuell nötig, um wieder antreten zu können. Entweder bleibe ich irgendwann stehen oder während ich rolle schaltet die Ampel auf Grün. Ich versuche immer letzteres zu erreichen, denn dann bin ich schneller vom Fleck, als wenn der Fuß auf den Boden muss und ich mich dann wieder einklicken und bei 0 km/h los fahren muss. Will ich bewusst scharf bremsen, dann greife ich rechts für die vordere Bremse. Ob man in der Notsituation, wo man ja unbewusst handelt, dann richtig handelt, ich wohl immer auch etwas Glück, es sei denn man trainiert das sehr viel. Ich bemühe mich aber vorausschauend zu fahren, zumal man an seinen Stammstrecken die kritischen Ecken kennt, so dass Notsituationen äußerst selten überhaupt entstehen.

So ein schlimmer Unfall wie hier vom Thread-Starter geschildert ist mir in 30 Jahren zum Glück noch nicht passiert.
 
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So, da bin ich wieder :) gegenwärtig muss ich mich mit Lesen und Internet noch a bisserl zurückhalten.

Vielen Dank Euch allen für die aufmunternden Worte und die hilfreichen Beiträge. Denen, die glauben, man könnte in konkreten Notsituationen allzuviel "steuern" (gar mit dem Hirn) sei nochmals gesagt, dass das eher nicht klappen wird.

Sich möglichst ausschließlich auf die Vorder-Bremse zu konzentrieren ist sicherlich nicht falsch. So wurde das in der Prä-ABS Zeit auch stets in Motorrad-Sicherheitstrainigns vermittelt.

Nicht zu vernachlässigen bei Schreck-Bremsungen ist jedoch das Hystherese-Problem mit den Seilzugbremsen. Jeder kennt das auf Schotter: mit der Seilzugbremse das Rad bis zum Blockieren gebracht, losgelassen, und das Rad bricht dennoch aus (du liegst dann auf der Nase).
Gleiches Spiel mit Hydraulikbremse und das Rad löst und stabilisiert sich sofort wieder. Erst auf Eis geht es auch mit Hydraulik schief.

Warum?

Einfach, weil die Seilzugbremse die Reibung im Zug noch eine Weile "specihert" und dadurch langsamer loslässt, als Deine Hand. Den Rast erledigt dann die Gleitreibung, die nur ca. 1/3 der Haftreibung beträgt.

Bisher hatte ich die möglichkeit des Highsiders für das Liegerad erst gar nicht auf meiner Rechnung. Grund dafür war letztlich das ungünstige Zusammentrefen von Schreckbremsung, Nässe, Hysterese im Zug und vor allem der 1cm-Kante in der Fahrbahn. Das kannst Du einfach nicht planen.

Gut dass das mal angesprochen wurde: Bremse rechts, bremse links, was denn nun?

Die DIN sieht vor: Vorderbremse immer rechts, wie beim Mopped. Ich halte das grundsätzlich auch so. Alle meine Räder - außer natürlich dem Dreirad - haben die V-Bremse rehts. Wenn alle Bremsen immer links sind ist's aber auch gut. Dafür spricht vor allem, dass man mit der Linken Hand weniger Schaltarbeit hat, und daher immer mit dem "vorsichtigen Finger" an der Bremse ist.

Systematisches Problem: Felgenbremsen sind stets so gebaut, dass der Bowdenzug an der in fahrtrichtung rechten Gabelseite verlegt wird. Das bedingt dann besonders bei kleiunen Rahmen eine ungünstigere Zugverlegung mit engeren Bögen und schlechteren Reibwerten, wenn der Hebel ebenfalls rechts liegen soll. Um es klar zu sagen: Felgenbremsen sind letztlich konstruktiv auf Hebel links ausgelegt!

Was macht z.B. Kalkhoff (und auch andere)? Die haben die Canti-Sockel einfach hinter die Gabel verlegt und montieren Bremse und Zug um 180 Grad gedreht. Schon passt alles optimal für Rechts. Na, geht doch.

PS: war gestern im Krankenhaus zur Kontrolle. Die gute Nachricht vom Doc: Knochen liegen optimal, da wird nichts bleiben. Die unerefreuliche: Gips muss insgesamt vier! Wochen bleiben. SCHLUCK! Nach dem Abklingen der Gerirnerschütterung bin ich nun zum Triken verdammt, wo doch kommende Woche die Tour de France beginnt und dann das RR angesagt wäre .... Na, ich jammere wohl auf hohem Niveau.

Allseits gute und sichere Fahrt, am Besten mit Helm - und habt Respekt vor den Grenzen der Fahrdynamik!
 
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Nach links muss der Arm schon ne Weile länger drausen bleiben und gleichzeitig Abbremsen muss man meist auch.
Wenn man beim Abbiegen so heftig bremsen muss, dass die hintere Bremse nicht ausreicht, dann macht man offenbar grob was falsch. Beim Abbiegen sind beide Hände am Lenker und das Handzeichen kommt - wenn überhaupt - vor dem Abbiegen.

Chris
 
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Servus,

Denke, dass ich unbedingt mal absichtlich einen Vollbremsumg aus hoher Geschwindigkeit machen sollte

mach bitte vorher deine Frontverkleidung ab, damit sie nicht kaputt geht, wenn du bei dieser Aktion das Tretlager in den Asphalt rammst. Das passiert nämlich gerne mal bei frontlastigen Rädern.

Gruß Stephan
 
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Moin ;)

Hmm - eigentlich kein schlechter Vorschlag - andererseits fahre ich ja dauernd mit dem Streamer und das Fahrverhalten ist mMn schon arg anders ohne Diesen. Ich denk aber nicht, daß ich den Bremstest dermaßen extrem gestalten werde dass ich das Tretlager in den Asphalt ramme.

Das mach ich dann, wenns dann (hoffentlich nie) dazu kommt. :)

Trotzdem danke für dei Warnung Stephan.

mfg

Stefan
 
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Servus Klopfer,

Ich hab den VR-Bremshebel immer rechts.
Nicht weil ich Rechtshänder bin, sondern weil man Abbiegen per Handzeichen kundtun sollte.
benutzt Du ob der guten Bremswirkung nur die Vorderradbremse oder ist Linksabbiegen bei Dir immer eine Notsituation, bei der die Vorderradbremse erforderlich ist?

Gruß
Felix

PS: Bei meinem Liegeradfuhrpark ist der Vorderradbremshebel z.T. links und z.T. rechts.
Bei Flux-Liegerädern ist der Bremshebel für die Vorderradbremse systematisch rechts, nur bei den Tiefliegern war er mal links. Bei den HP-Liegezweirädern ist der Vorderradbremshebel meist links. Aber man kann sich an alles gewöhnen. ;)
 
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Achso, da ist noch die Frage nach Sinn und Unsinn des Helmes... (ich weiss, falscher Thread), glaub mir, du magst nicht wissen wie es deinem knöchernen Schädel ohne Helm gehen würde, oder wie dieser ausschauen könnte... Dann lieber, Kopfweh, Schwindel, Übelkeit, und alles was dir derzeit noch anhängt... Ohne Helm würdest du das alles auch haben, nur leider noch einige Dinge mehr - glaub mir ich weiss wovon ich rede...

Also in den Letzten 20 Jahren hatte ich 2 schwere Stürze direkt auf die Rübe und zwar OHNE Helm!

1. Bin auf dem Radweg über ne asphaltierte Baumwurzel mit dem RR gefahren. Hände lagen nur locker auf dem Lenker.
Der Lenker ging hoch und wieder runter. Während ich mit den Händen nach dem Lenker suchte schlug ich auch schon ungrebremst mit dem Schädel(linke Gesichtshälfte wo eh kein Helm zu finden ist) in den Asphalt ein. Ergebnis Schürfwunde am Kopf, Leichte Gehirnerschütterung, Schürfwunden and Händen und Beinen.
Der damals noch nicht exisitente Helm hätte mir nur die Schürfwunde erspart. Für die Gehinrerschütterung hätten die 2cm Styropor aus 2m Fallhöhe nicht gereicht

2. Bin nachts unbeleuchtet gefahren und bergab durch eine Toreinfahrt. Leider war unerwartet das Rollgitter geschlossen. Fahrrad war ein MTB.
Bin dann ungebremst mit dem Kopf ca 3cm im Haaransatz über der Stirn ins Rollgitter eingeschlagen. Ergenis 9cm lange Schnittwunde durch (vermutlich die Ecken im Metall), leichte Gerhirnerschütterung und 1 Woche recht erhebliche Nackenschmerzen. Mit Helm hätte ich mir die Schnittwunde erspart der Rest wäre gleich geblieben. Hier hatte ich Glück dass meine Nackenmuskulatur die ca 30km/h des RestKörpers abfedern konnte, andernfalls wäre es ein Genickbruch geworden. Der Helm hätte mich auch hier nur vor der Oberflächlichen Wunde geschützt, aber Gehirnerschütterung und Nackenverletzung wäre geblieben. Soviel Energie kann der mit 2cm Styropar gar nicht abbauen.

Ich komme daher zum Schluss: Ein Helm schützt nur vor den Oberflächen Verletzung und nicht vor der Einschlagskraft.
Auch scheint der Schädelknochen doch sehr widerstandfähig zu sein...

Tschö
René
 
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Wenn man beim Abbiegen so heftig bremsen muss, dass die hintere Bremse nicht ausreicht, dann macht man offenbar grob was falsch. Beim Abbiegen sind beide Hände am Lenker und das Handzeichen kommt - wenn überhaupt - vor dem Abbiegen.
Bis auf das "wenn überhaupt" hast du mit beidem recht.
Allerdings kann es auch u.U. schon während des Anzeigens die Notwendigkeit geben stärker bremsen zu müssen, wenn der Vorausfahrende nämlich (aus welchen Gründen auch immer) plötzlich in die Eisen tritt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das vorkommt, ist beim Linksabbiegen einfach größer als beim Rechtsabbiegen.

Beantwortet hoffentlich auch die Frage aus Beitrag #47.
 
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Ich komme daher zum Schluss: Ein Helm schützt nur vor den Oberflächen Verletzung und nicht vor der Einschlagskraft.
Höchstinteressante logische Schlußfolgerung aus 2 Stürzen, bei denen kein Helm getragen wurde.:rolleyes:
 
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Man kann über die Nützlichkeit der Schilderung von Einzelfällen und der Verbreitung der daraus gezogenen subjektiven Schlüsse streiten (ich selbst habe da nichts dagegen).
Aber bitte nicht Beifall klatschen, wenn einem die Schlußfolgerung in den Kram passt und als unbewiesenen Unfug abtun, wenn das Ergebnis anders ist.
Das ist Kindergartenniveau.

Thema Helm gehört in den Megathread.
 
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Höchstinteressante logische Schlußfolgerung aus 2 Stürzen, bei denen kein Helm getragen wurde.:rolleyes:
Diese Schlussfolgerung ist zumindest nur halb so falsch wie das gerettete Leben nach nur einem einzigen Unfall mit Helm. ;)

Chris
 
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Hi Klopfer, es ist schon ein Unterschied ob jemand sagt "Ohne Helm wäre ich jetzt tot" oder "Obwohl ich keinen Helm trug bin ich nicht tot". Ersteres ist eine Vermutung, letzteres kann Rene sogar beweisen.
So wenig Aussagekraft wie diese Einzelfälle haben, aus Renes Erlebnissen kann man trotzdem lernen dass der Kopf nicht so empfindlich ist wie mancher gern behauptet.
 
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Bis auf das "wenn überhaupt" hast du mit beidem recht.
Das "wenn überhaupt" war darauf bezogen, dass ich bei vielen Linksabbiege- bzw. Spurwechseln kein Handzeichen gebe, sondern meine Absicht durch Positionswechsel (und Schulterblick auf dem Upright) innerhalb meines Fahrstreifens anzeige. Das wurde bislang von praktisch allen Beteiligten gut verstanden.

Chris
 
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Ich entschuldige mich bei allen Kindergartenkindern!
 
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... meine Absicht durch Positionswechsel (und Schulterblick auf dem Upright) innerhalb meines Fahrstreifens anzeige.
Im Prinzip mach ich das auch so - allerdings kündige ich eben meinen Positionswechsel an und zieh nicht einfach rüber.
Während des Abbiegens selbst hab ich dann auch beide Hände am Lenker.
 
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... und das behauptet wer?

Im Prinzip bin ich ja deiner Meinung - mich stört nur die Schizophrenie der Argumentationsführung.

Eins würde mich bei deinem Unfall, als du nachts unbeleuchtet in das Rolltor gerasselt bist bez. Risikokompensation mit Helm noch interessieren:
Was hättest du da mit Helm noch schlimmer/dümmer machen können ??
 
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Thema Helm gehört in den Megathread.

In einem Thread, der "nutzloser Helm" schon im Titel hat, ist diese Erkenntnis erkennbar schwerer umzusetzen. Aber wir sind hier (ping) in der Etage "Helm/kein Helm gut/böse" angekommen.

Reinhard, die Schere und das Klebeband bitte. :)

Bitte, bitte, bitte ... (wein!)
 
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Wird ja eh bald verschoben, dann macht´s auch nix mehr. :D

Ich hätte eigentlich noch gerne eine Antwort von Jack-Lee auf meine Frage an ihn in Posting #14.
 
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