AW: Highsider mit der HP Speedmachine – nutzloser Helm
So, da bin ich wieder
gegenwärtig muss ich mich mit Lesen und Internet noch a bisserl zurückhalten.
Vielen Dank Euch allen für die aufmunternden Worte und die hilfreichen Beiträge. Denen, die glauben, man könnte in konkreten Notsituationen allzuviel "steuern" (gar mit dem Hirn) sei nochmals gesagt, dass das eher nicht klappen wird.
Sich möglichst ausschließlich auf die Vorder-Bremse zu konzentrieren ist sicherlich nicht falsch. So wurde das in der Prä-ABS Zeit auch stets in Motorrad-Sicherheitstrainigns vermittelt.
Nicht zu vernachlässigen bei Schreck-Bremsungen ist jedoch das Hystherese-Problem mit den Seilzugbremsen. Jeder kennt das auf Schotter: mit der Seilzugbremse das Rad bis zum Blockieren gebracht, losgelassen, und das Rad bricht dennoch aus (du liegst dann auf der Nase).
Gleiches Spiel mit Hydraulikbremse und das Rad löst und stabilisiert sich sofort wieder. Erst auf Eis geht es auch mit Hydraulik schief.
Warum?
Einfach, weil die Seilzugbremse die Reibung im Zug noch eine Weile "specihert" und dadurch langsamer loslässt, als Deine Hand. Den Rast erledigt dann die Gleitreibung, die nur ca. 1/3 der Haftreibung beträgt.
Bisher hatte ich die möglichkeit des Highsiders für das Liegerad erst gar nicht auf meiner Rechnung. Grund dafür war letztlich das ungünstige Zusammentrefen von Schreckbremsung, Nässe, Hysterese im Zug und vor allem der 1cm-Kante in der Fahrbahn. Das kannst Du einfach nicht planen.
Gut dass das mal angesprochen wurde: Bremse rechts, bremse links, was denn nun?
Die DIN sieht vor: Vorderbremse immer rechts, wie beim Mopped. Ich halte das grundsätzlich auch so. Alle meine Räder - außer natürlich dem Dreirad - haben die V-Bremse rehts. Wenn alle Bremsen immer links sind ist's aber auch gut. Dafür spricht vor allem, dass man mit der Linken Hand weniger Schaltarbeit hat, und daher immer mit dem "vorsichtigen Finger" an der Bremse ist.
Systematisches Problem: Felgenbremsen sind stets so gebaut, dass der Bowdenzug an der in fahrtrichtung rechten Gabelseite verlegt wird. Das bedingt dann besonders bei kleiunen Rahmen eine ungünstigere Zugverlegung mit engeren Bögen und schlechteren Reibwerten, wenn der Hebel ebenfalls rechts liegen soll. Um es klar zu sagen: Felgenbremsen sind letztlich konstruktiv auf Hebel links ausgelegt!
Was macht z.B. Kalkhoff (und auch andere)? Die haben die Canti-Sockel einfach hinter die Gabel verlegt und montieren Bremse und Zug um 180 Grad gedreht. Schon passt alles optimal für Rechts. Na, geht doch.
PS: war gestern im Krankenhaus zur Kontrolle. Die gute Nachricht vom Doc: Knochen liegen optimal, da wird nichts bleiben. Die unerefreuliche: Gips muss insgesamt vier! Wochen bleiben. SCHLUCK! Nach dem Abklingen der Gerirnerschütterung bin ich nun zum Triken verdammt, wo doch kommende Woche die Tour de France beginnt und dann das RR angesagt wäre .... Na, ich jammere wohl auf hohem Niveau.
Allseits gute und sichere Fahrt, am Besten mit Helm - und habt Respekt vor den Grenzen der Fahrdynamik!