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Liebe LiegeradlerInnen,
nachdem ich heute aus dem Krankenhaus entlassen wurde und meine Energie so langsam zurückkommt möchte ich eine kleine Geschichte zum Besten geben.
Falls es nicht bekannt sein sollte, was ist ein Highsider?
Täglich fahre ich mit dem Rad von Germering nach München ans OEZ. 18km hin, 18km her. 50% auf Radwegen, immer mit Helm. Mit den Radwegparkern und den Ausfahrten-Reinschneidern hat man sich längst abgefunden und fährt entsprechend lahm. Die normative Kraft des Faktischen. Aber dann!
Am Mittwoch hat es gegen 17:30 Uhr geregnet. Ich hatte es schon fast bis nach Hause geschafft, nur noch 400 Meter die Hauptstraße runter. Speed ca. 30 km/h, hinter mir Autos, die wg. des Regens netterweise nicht überholt haben.
Dann die Kreuzung. Ich auf der Hauptstraße, die anderen haben eine Stoppstelle. Der Wagen rechts wartet, ist ja auch so vorgesehen. Der linke fährt aber einfach durch, als wären weder Autos noch ich unterwegs.
Ich bin also zur Vollbremsung gezwungen. Auf regennasser Fahrbahn stellt sich das Hinterrad quer. Ich nehme noch ein Bein runter und bereite mich auf einen seitlichen Sturz mit ausgleiten vor. Mit der Liege geht das ja eher sanft.
Denkste! Quer über die Fahrbahn ist eine ca. 1 cm hohe Schwelle mit Bitumenflickerei. Das genügt um mich bei ca. 15-20 km/h ruckartig aufzurichten und im hohen Bogen aus dem Sitz zu katapultieren. Der klassische Highsider. Ich höre als letztes noch das Scheppern der SPM, die mir hinterher geflogen kommt. Dann dunkel.
Als ich nach ca. einer Minute wieder aufwache stehen Leute um mich herum du ich habe Mühe herauszufinden, wo ich bin. Es ist wirklich wie in einem B-Movie, „wo bin ich?“. „Oh, hams sich’s was tan? Haha. Hab Sie gar neda xeng. Hab leider kaum Zeit, muas zur Obaid. Meine Versicherung regelt das.“ Irgendein verwaschener Zettel mit Handynummer, es pisst wie blöd. Tschüss.
Bis jetzt sind die Ereignisse zwischen dem Highsider und dem langsamen Wiedererwachen gelöscht. Irgendwie (wie nur?) bin ich ins Krankenhaus nach Pasing gekommen. Hand gebrochen und ordentliche Gehirnerschütterung. Zweimal gereihert. Dann ein paar Tage bei freier Kost und Logis in Münchens schönem Vorort. Alle dort waren wirklich sehr sehr nett zu mir. Dass Kassenpatienten Kunden 2. Wahl wären stimmt mindestens für Pasing nicht, vielen Dank dorthin! Der Kopf und die Hand werden schon wieder und die paar Prellungen? Peanuts.
Die Unfallverursacherin hat sich bis heute nicht bei mir gemeldet oder gar entschuldigt. Immerhin haben sich Zeugen gemeldet, die Versicherung ist ansprechbar und ich habe einen Anwalt bemüht. Die SPM habe ich seither nicht wieder gesehen. Irgendwer hat sie angeblich in meine Garage geschafft (vielen Dank!). Später mal schauen, was kaputt ist.
Nun zum Knackpunkt: die Wirkung meines UVEX-Helmes zu 90,- EUR war gleich null. Die unvollkommene Konstruktion ist nämlich extrem hartschalig. Das Prinzip kenne ich aber so von allen Fahrrad-Helmchen und habe es bislang nie hinterfragt.
Der Helm gibt so die Aufprallenergie ungefiltert ans Gehirn weiter. Wozu dann verdammt noch mal einen Helm tragen, wenn Gehirnerschütterungen und Hirnblutungen genauso eintreten, als trüge man gar keinen Helm?
Klar ist: natürlich würde der Helm beim Aufprall auf Spitzen und Kanten schützen und Löcher im Schädel vermeiden helfen. Aber so kann es doch eigentlich auch nicht sein, oder?
Kennt jemand von Euch also einen Helm, der auch funktioniert?
(*** und fahrt’s ja vorsichtig!)
PS: da ich ja voller ungenutzter Energie stecke habe ich soeben meine despektierliche Meinung zu Helmen bei Youtube hinterlegt (Sound bitte voll aufdrehen).
nachdem ich heute aus dem Krankenhaus entlassen wurde und meine Energie so langsam zurückkommt möchte ich eine kleine Geschichte zum Besten geben.
Falls es nicht bekannt sein sollte, was ist ein Highsider?
Täglich fahre ich mit dem Rad von Germering nach München ans OEZ. 18km hin, 18km her. 50% auf Radwegen, immer mit Helm. Mit den Radwegparkern und den Ausfahrten-Reinschneidern hat man sich längst abgefunden und fährt entsprechend lahm. Die normative Kraft des Faktischen. Aber dann!
Am Mittwoch hat es gegen 17:30 Uhr geregnet. Ich hatte es schon fast bis nach Hause geschafft, nur noch 400 Meter die Hauptstraße runter. Speed ca. 30 km/h, hinter mir Autos, die wg. des Regens netterweise nicht überholt haben.
Dann die Kreuzung. Ich auf der Hauptstraße, die anderen haben eine Stoppstelle. Der Wagen rechts wartet, ist ja auch so vorgesehen. Der linke fährt aber einfach durch, als wären weder Autos noch ich unterwegs.
Ich bin also zur Vollbremsung gezwungen. Auf regennasser Fahrbahn stellt sich das Hinterrad quer. Ich nehme noch ein Bein runter und bereite mich auf einen seitlichen Sturz mit ausgleiten vor. Mit der Liege geht das ja eher sanft.
Denkste! Quer über die Fahrbahn ist eine ca. 1 cm hohe Schwelle mit Bitumenflickerei. Das genügt um mich bei ca. 15-20 km/h ruckartig aufzurichten und im hohen Bogen aus dem Sitz zu katapultieren. Der klassische Highsider. Ich höre als letztes noch das Scheppern der SPM, die mir hinterher geflogen kommt. Dann dunkel.
Als ich nach ca. einer Minute wieder aufwache stehen Leute um mich herum du ich habe Mühe herauszufinden, wo ich bin. Es ist wirklich wie in einem B-Movie, „wo bin ich?“. „Oh, hams sich’s was tan? Haha. Hab Sie gar neda xeng. Hab leider kaum Zeit, muas zur Obaid. Meine Versicherung regelt das.“ Irgendein verwaschener Zettel mit Handynummer, es pisst wie blöd. Tschüss.
Bis jetzt sind die Ereignisse zwischen dem Highsider und dem langsamen Wiedererwachen gelöscht. Irgendwie (wie nur?) bin ich ins Krankenhaus nach Pasing gekommen. Hand gebrochen und ordentliche Gehirnerschütterung. Zweimal gereihert. Dann ein paar Tage bei freier Kost und Logis in Münchens schönem Vorort. Alle dort waren wirklich sehr sehr nett zu mir. Dass Kassenpatienten Kunden 2. Wahl wären stimmt mindestens für Pasing nicht, vielen Dank dorthin! Der Kopf und die Hand werden schon wieder und die paar Prellungen? Peanuts.
Die Unfallverursacherin hat sich bis heute nicht bei mir gemeldet oder gar entschuldigt. Immerhin haben sich Zeugen gemeldet, die Versicherung ist ansprechbar und ich habe einen Anwalt bemüht. Die SPM habe ich seither nicht wieder gesehen. Irgendwer hat sie angeblich in meine Garage geschafft (vielen Dank!). Später mal schauen, was kaputt ist.
Nun zum Knackpunkt: die Wirkung meines UVEX-Helmes zu 90,- EUR war gleich null. Die unvollkommene Konstruktion ist nämlich extrem hartschalig. Das Prinzip kenne ich aber so von allen Fahrrad-Helmchen und habe es bislang nie hinterfragt.
Der Helm gibt so die Aufprallenergie ungefiltert ans Gehirn weiter. Wozu dann verdammt noch mal einen Helm tragen, wenn Gehirnerschütterungen und Hirnblutungen genauso eintreten, als trüge man gar keinen Helm?
Klar ist: natürlich würde der Helm beim Aufprall auf Spitzen und Kanten schützen und Löcher im Schädel vermeiden helfen. Aber so kann es doch eigentlich auch nicht sein, oder?
Kennt jemand von Euch also einen Helm, der auch funktioniert?
(*** und fahrt’s ja vorsichtig!)
PS: da ich ja voller ungenutzter Energie stecke habe ich soeben meine despektierliche Meinung zu Helmen bei Youtube hinterlegt (Sound bitte voll aufdrehen).