LR Highracer ultralight

AW: Tieflieger ultralight

Die Skizze war eigentlich für den Stahlrahmen gedacht. Da das 50x1er Edelstahlrohr aber zum Ofenrohr mutierte beim biegen und auch so nicht stabil genug gewesen wäre, bin ich auf Bambus ausgewichen. Der Rahmen wird nun eckig ;)
 
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Ich will aber nicht erst in 6 Jahren fertig werden ;) Zumal wächst Bambus in Mittel und Nordeuropa nicht wirklich. Das Zeug kommt aus den Troben/Subtropen.
Und Gitterrohr sagt mir auch grade zu... Sieht man ja an meinem 2. Trike ;) Nur da war Stahl das falsche Material.

Ich habe grade mal via Statikberechnung Fachwerk einen Gitterrohrrahmen zusammengestellt.
Selbst bei unwirklichen Belastungen (z.b. 500kg ungleichmäßig verteilte Auflast) liegt die höchste Belastung auf einer Verstrebung mit 16540N. Man erinnert sich, mind. 19000N überleben die Rohre.
Eigentlich wäre das schon wieder viel zu Überdimensioniert.. Aber ich geh lieber mal auf Nummer Sicher :D

Der Rahmen wiegt (ohne Rowings und Tretlagerausleger) ca. 1,5kg O.O
Wenn das alles so hinhaut wie ich denke, dann werdet ihr bei der Spezi n richtig geiles Gefährt anrollen sehen :p

Beim Tretlagerausleger habe ich es wegen der Verstellbarkeit und hohen Torsionskräfte so gemacht, das ich ab höhe der Vorderachse mit einem Metallverbindungsstück den Ausleger aus dem 50x1 Edelstahlrohr fertige. Leider kommen da gleich mal 800g zusammen...
 
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Beim Tretlagerausleger habe ich es wegen der Verstellbarkeit und hohen Torsionskräfte so gemacht, das ich ab höhe der Vorderachse mit einem Metallverbindungsstück den Ausleger aus dem 50x1 Edelstahlrohr fertige. Leider kommen da gleich mal 800g zusammen...

Wieso verstellbar, baust das Ding doch für Dich -> keine Kompromisse ;)

Gruß,
Patrick
 
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Ich fahre aber erst seit ca. 2000km Liegerad. Wenn ich im Winter mit Dicker Jacke fahre muss ich den Ausleger schon um ca. 1-2cm verstellen. Wenn ich andere Schuhe anhabe auch usw.
5cm solls schon verschiebbar sein. Das macht nur ca. 150g aus :)

Gruß,
Patrick
 
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die Idee mit dem Bambus ist interessant. Hatte vorher auch schon den ein oder anderen Up-right aus Bambus gesehen, mit Carbon glaube ich. Das Berlinder-Projekt (siehe Link von Cumulus) scheint mir auch sehr interessant, da die statt Carbon Altfahrradteile verwenden.

Vielleicht kann man Bambus auch dämpfen und biegen? Irgendwo hatte ich gelesen, dass Bambus kaum Lignin enthält. Bei Tanne/Fichte ist der hohe Lignin-Gehalt von bis 50% ein Grund, dass nur große Radien möglich sind. Lese gerade ein interessantes Buch über Holzbiegetechnik "Handbuch Holzbiegen" - von Bambus steht da leider nichts... Die "Querstreben (?)" im Bambus könnten dem Biegen evtl. hinderlich sein. Für dünnere Bambusröhrchen gibt es Tips zum Biegen (Chinesische Drachen)
 
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Bambus lässt sich unter Hitze vorzüglich biegen ;) Ist aber meist nicht nötig da man eher Fachwerkbau realisieren sollte.
 
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Hallo Cumulus

Ein was hat es natürlich: Die Umweltbilanz ist natürlich selbst bei schlimmsten Raubbaubambus (falls es so etwas überhaupt gibt) trotzdem um Welten besser als bei Stahl, Aluminium oder gar Carbon oder Glasfaser. Wenn es möglich wäre, dieses Material optisch ansprechender zu verarbeiten und auch noch umweltfreundlich zu verkleben, wäre das eine echte Innovation. Ich mag immer gar nicht an die Aluverhüttung oder die Herstellung von Epoxidharzen und ähnliches denken....

Viele Grüsse
Lutz
 
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Raubbaubambus (falls es so etwas überhaupt gibt)
Gibt es wohl noch nicht. Nachwachsen dürfte kein Problem sein, Bambus wächst sehr schnell, und von Monokulturen zu Lasten natürlichen Bewuchses hab ich auch noch nix gehört.
[...]oder die Herstellung von Epoxidharzen und ähnliches denken....
Naja, die Knoten des Rahmens müssen ja noch laminiert werden, die Enden der Rohre evtl. gefüllt, die Oberflächen versiegelt...

Gruß,
Patrick
 
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Bambus lässt sich unter Hitze vorzüglich biegen ;) Ist aber meist nicht nötig da man eher Fachwerkbau realisieren sollte.
Bambus ist ein tolles Material, wenn man das Rohr in möglichst langen Stücken verarbeiten kann. Fachwerkbau mit kurzen Einzelstücken ist da nicht so optimal geeignet.
Die Knoten so hinzukriegen, dass am Ende tatsächlich ein geringeres Gewicht erreicht wird als in kompletter CFG-Bauweise, ist eine ordentliche Herausforderung.
Ich kenne kein Bambusrad, das ein rekordverdächtiges Gewicht hat.

Ein Hingucker würde es aber allemal!
Bin gespannt...
 
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Selbst wenn die Kiste Bockenschwer wird.. geil siehts aus :)
Ich mag die Optik. Da kommt Klarlack drauf und gut.
Die Stäbe sind eigentlich genau in der richtigen Länge, zwischen 30-80cm bei 3cm Durchmesser. Fast sogar schon zu lang ;)
Ich werde entweder mit dem GFK arbeiten das ich noch habe, oder Hanffasern verwenden. Um Epoxyd komme ich leider nicht rum. Auch nicht um die Stahlteile für Achsaufnahmen und Ausleger sowie Kugelköpfe der Lenkstangen. Die Spurstangen selbst werden aber auch aus Bambus ;)

Freu mich drauf :)

Gruß,
Patrick
 
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Hallo Patrick,
Tolle Idee, ich bin mal ein Fixie probegefahren mit einem Rahmen aus Bambus, die Muffen aus Carbon ....
das Teil war extrem leicht, leichter als der leichteste Carbonrahmen den ich jemals in der Hand hatte, aber es war Bocksteif,
steifer als CroMo, Alu, GfK/CfK Rahmen, nix von Bambusbiegsam oder elastisch. Die Torrosionsprobleme wurden in den Muffen aufgefangen, auch das Lenkerrohr und das Rohr fuers Tretlager waren Bambus. Bambus kann man durchaus als Extrem-Hartholz betrachten. Auch die Druckfestigkeit ist enorm. Nur das Verkleben ist nicht trivial. Gepaltener Bambus laesst sich hervorragend biegen, komplette Rohre, so habe ich gelesen, aber nur in Radien groesser Rohrdurchmesser x 100.

Es gibt Bambusarten die auch bei uns fortkommen, Bambus ist Winterhart bis -20°C, das Zeugs ist praktisch unausrottbar, wenn Du jemanden nicht leiden kannst, vergrabe ein kleines Wurzelstueck in seinem Garten. Bambus ist ein Gras. Der Halm ist einjaehrig, ueber die Dicke und Laenge entscheidet die Kraft und das Alter des Wurzelstockes. Nach 20-150 Jahren blueht der Bambus und geht dann ein. Aber aus den Samen waechst in kurzer Zeit eine neue Pflanze. In den Asiatischen Laendern ist die Bambusbluete immer eine kleine Katastrophe, viele Gewerbe sind vom Bambus abhaengig, und wenn ganze Waelder in einer Region auf einmal eingehen, und die neuen Pflanzen ein ganzes Jahr brauchen ist das bitter.

Also wenns besondere Formen braucht, keine sechs jahre, sondern nur Eines, um es in der richtigen Form wachsen zu lassen.
Bambus waechst bis zu einem Meter am Tag, Manche Arten werden bis 38Meter hoch, auch das geht also ganz fix, die restliche Zeit braucht der
anfangs noch weiche Halm zum verholzen.

Ich bin ganz gespannt auf Deine Konstruktion ...

mfG
Matthias
 
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Wenns ich mal groß rauskomme kann ich ja Fahrradrahmen wachsen lassen ;)

Matthias..du weist doch alles.. kennst du dich mit GFK/CFK aus? Wie gestalte ich die Rowings am schlausten? Habe bisher noch nicht mit dem Material gearbeitet.
Würde gerne Hanffasern verwenden, soll ca. so stabil wie Glasfasergewirr niederer Qualität sein, aber leichter. Wie siehts aus?
Wenns in die heiße Phase geht, kann ich ja endlich mal bei dir vorbeischneien um mir ein paar Praxistipps einzuholen ;)

Gruß,
Patrick
 
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Wie gestalte ich die Rowings am schlausten?
Lang und dünn?

Spass beiseite, im Prinzip ists trivial. Die Rowings müssen immer in Kraftrichtung liegen. Ich hab bei meiner Bambusgabel z.B., um die Kraft von den Ausfallern möglichst großflächig einzuleiten, die Halme aufgeweitet und dann Kegel reingesteckt. Damit die Halme nicht gespalten werden sind sie mit Rovings umwickelt. Im Prinzip das gleiche wie bei den Verbindern oben, nur umgedreht für Druckbelastung.
 
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Hallo Lutz,

ja, da wäre sicher unschlagbar. Ich finde die Optik bei dünneren Röhren sehr schön (http://www.calfeedesign.com/bamboo.htm und http://www.flaviodeslandes.com/). Umweltfreundliche Harze wird sicher geben. Aber in Serie einfach zu bauen ist das nicht... da sehe ich da das größte Problem, mit CFK kann ich genau dimensionieren und erhalte immer das gleiche Ergebnis. Das lässt sich auch zum Teil automatisieren. Mit Bambus wird man immer viel Zeit investieren müssen.
Gruß,
Cumulus
 
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Ohne Erfahrung damit, aber ich stelle es mir so vor (mit CF oder GF als Manschette, kein Verbinder im inneren):
-Bambus-Rohr an der Stelle mit Schmirgelpapier gut aufrauhen (sie haben eine wachsartige Schicht!)
-Stelle gut anpassen
-Fixieren
-gegebenfalls mit Spachtelmasse für einen glatten Übergang sorgen
-Mit Harzgetränkten CF oder GF-Matten (0°/90°-Gewebe) überdecken, mit Rovings "festzurren".
Je nach Geometrie der Verbindung könnte man UD-Bänder nehmen (anstatt 0°/90°-Gewebe).
Eventuell mehrere Schichten, dabei immer längere Matten nehmen (also gestapelt).
Mit Rovings nur, stelle ich mir schwer vor, die Rovings festzubinden.
Wie gesagt, ohne praktische Erfahrung, da musste man noch rechnen, wieviel man braucht und ein Paar mal bis zum Bruch belasten/ziehen.

Gruß Cumulus
 
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