Fußweg mit Radfahrer frei und ein paar allgemeine Gedanken

N

Nurheute

Hallo liebe Velomobil-Fahrer,

heute wurde ich als Fußgänger auf dem Elbe-Weg zwischen Geesthacht und Altengamme fast von hinten von einem Velomobil-Fahrer umgenietet. Ich wäre vor Schreck fast den Deich runter gesprungen! Vermutlich hattedas Gefährt einen Elektroantrieb, der Geschwindigkeit nach zu urteilen, aber offensichtlich keine Hupe oder Klingel an Bord (oder der Fahrer kennt sein Fahrzeug nicht).
Letztes Jahr habe ich mehrere Fast-Unfälle auf der Landstraße mit zwei solchen Gefährten beobachtet, die seit einigerzeit hier in der Gegend unterwegs sind.

Der Vorfall heute war nun der Anlass, mal zu recherchieren, was das überhaupt für ein Fahrzeug ist (Velomobil war mit bis heute kein Begriff) und welche Regeln dafür gelten... Dabei bin ich auf dieses Forum gestoßen und will hier nun ein paar Gedanken loswerden, die euch hoffentlich nicht neu sind, aber die es vielleicht wert sind, daran erinnert zu werden.

1. Wenn ein ausgeschilderter Fußweg mit den Hinweis "Fahrräder frei" versehen ist, muss man mit Fußgängern rechnen, die rein rechtlich schonmal sowieso Vorrang haben und es abgesehen davon auch sehr zu schätzen wissen, wenn man langsam vorbei fährt und bei Annäherung von hinten rechtzeitig klingelt oder hupt. (Das gilt logischerweise auch für normale Fahrräder ;-))

2. Wenn auf der Landstraße mehrere Autos hinter einem Velomobil fahren, ist das Velomobil für alle Beteiligten ausser dem ersten Autofahrer völlig unsichtbar! Ich weiss nicht, ob und wie man das ändern kann, aber ich an eurer Stelle würde eine gute Unfall- und Lebensversicherung abschließen, damit ihr und eure Angehörigen wenigstens eingermaßen abgesichert seid.

3. Velomobile sind breiter als normale Fahrräder. Auf schmalen Landstraßen passt selbst ein überholender Motorradfahrer nicht zwischen Velomobil und Gegenverkehr durch, wenn er euch übersehen hat.

4. Manche Velomobile sind auf Landstraßen je nach Witterung und Sonneneinstrahlung extrem gut getarnt und erst im letzten Moment sichtbar trotz Rücklicht. Kann man nicht das Heck breiter machen und mit Reflektoren ausrüsten?

5. Ganz allgemein sind Velomobile ziemlich seltene Gefährte im Straßenverkehr. Bei mir hat's über 40 Jahre gedauert, bevor ich das erste gesehen habe. Gibt es nicht irgendeinen Verband, der diese Gefährte bekannter machen kann? Kümmert sich der ADFC um sowas? Wenn mehr Leute mit sowas rechnen, erhöht das zweifellos eure Sicherheit?

In diesem Sinne wünsche ich Euch eine unfallfreie Fahrt!
 
Hallo @Nurheute ,

leider gibt es auch unter den Liegeradlern Leute, die der Meinung sind, auf kombinierten Rad- und Fußwegen schnell fahren zu dürfen, dafür möchte ich mich entschuldigen, falls du das liest.
Die restlichen Sachverhalte sind uns bewusst und wir sind ganz froh um unseren Schutz um uns rum, auch wenn er nicht immer helfen kann :(
An der Erhöhung des Bekanntheitsgrades arbeiten wir mit jedem gefahrenen Kilometer :)

Gruß,

Tim
 
1. Wenn ein ausgeschilderter Fußweg mit den Hinweis "Fahrräder frei" versehen ist, muss man mit Fußgängern rechnen, die rein rechtlich schonmal sowieso Vorrang haben und es abgesehen davon auch sehr zu schätzen wissen, wenn man langsam vorbei fährt und bei Annäherung von hinten rechtzeitig klingelt oder hupt. (Das gilt logischerweise auch für normale Fahrräder ;-))
Richtig. Auf einem Fußweg würde ich nicht fahren, außer es geht z.B. steil bergauf, und ich fahre entsprechend auch nur mit Fußgängertempo. Aber leider ist es der Normalfall, dass Radfahrer verbotenerweise auf dem Fußweg unterwegs sind.

Und umgekehrt muss bei einem gemeinsamen Fuß- und Radweg der Fußgängerverkehr mit Radfahrern rechnen; hier gibt es leider auch zu viele rücksichtslose Leute, die von Radfahrern fordern, zu klingeln, statt selber aufzupassen. (Laufen die denn dann auch blind auf der Straße und erwarten von den Autos, zu hupen?)
2. Wenn auf der Landstraße mehrere Autos hinter einem Velomobil fahren, ist das Velomobil für alle Beteiligten ausser dem ersten Autofahrer völlig unsichtbar! Ich weiss nicht, ob und wie man das ändern kann
Richtig. Ebenso ist praktisch jeder PKW vor einem SUV, und erst Recht vor einem Transporter oder LKW praktisch unsichtbar, und trotzdem wird überholt, ohne sehen zu können, was vorne kommt. Da wünsche ich mir im Verkehr mehr Gelassenheit, wie in vielen Nachbarländern, wo die Autos auch mehr als ein paar Sekunden hinter Radfahrern herfahren und erst überholen, wenn die Straße frei ist.
3. Velomobile sind breiter als normale Fahrräder. Auf schmalen Landstraßen passt selbst ein überholender Motorradfahrer nicht zwischen Velomobil und Gegenverkehr durch, wenn er euch übersehen hat.
Eigentlich kaum breiter; zumindest manche Mountainbikes haben einen ähnlich breiten Lenker.

Zusammen mit dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand ist das Überholen bei Gegenverkehr in der Regel sowieso strikt verboten, passiert aber leider täglich. Hier bräuchte es dringend mehr Aufklärung und auch Kontrollen durch die Polizei.
4. Manche Velomobile sind auf Landstraßen je nach Witterung und Sonneneinstrahlung extrem gut getarnt und erst im letzten Moment sichtbar trotz Rücklicht. Kann man nicht das Heck breiter machen und mit Reflektoren ausrüsten?
Ja, das ist ein Problem, Fahrräder haben nun einmal eine sehr schmale Silhouette. Ich versuche, dem mit Neonfarben und Tagfahrlicht entgegenzuwirken.
In diesem Sinne wünsche ich Euch eine unfallfreie Fahrt!
Vielen Dank!
 
leider gibt es auch unter den Liegeradlern Leute, die der Meinung sind, auf kombinierten Rad- und Fußwegen schnell fahren zu dürfen
Jap, hier...! Hier ist einer.

Ich wusste bisher nicht, dass es auf diesen Wegen, zu deren Benutzung ich unter Strafe bei Missachtung gesetzlich verpflichtet bin, verboten ist schnell zu fahren.

Ich habe aber auch keinen Tacho. Wobei ich noch keinen gesehen habe, der mir "Schnell" anzeigt.
 
ausgeschilderter Fußweg mit den Hinweis "Fahrräder frei"
Vielleicht sollten wir hier mal für alle das Missverständnis aufklären. Ein Fußweg mit dem kleinen Schild drüber „Fahrrad frei“ ist weiter ein Fußweg. Es besteht keine Benutzungspflicht. Fahrradfahrer dürfen ihn benutzen, Fußgänger haben Vorrang und Schritttempo ist angesagt.

Dagegen gilt für kombinierte Fahrrad-Fußwege anderes - also dort, wo ein Fahrrad auf dem baldigen Lollie zu sehen ist.
 
Vermutlich hattedas Gefährt einen Elektroantrieb, der Geschwindigkeit nach zu urteilen, aber offensichtlich keine Hupe oder Klingel an Bord (oder der Fahrer kennt sein Fahrzeug nicht).
E-Antrieb brauchen die Dinger nicht, um auf 50 km/h zu kommen, nur ein bisschen Zeit. Aber deine Vermutung ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Fahrer für einen freigegebenen Gehweg deutlich zu schnell unterwegs war. (n)
Vielleicht hatte der Fahrer auch die Geräuschkullisse überschätzt. Innen sind VMs oft ziemlich laut, und Nachbarn bezeichnen sie wegen des Fahrgeräuschs schonmal scherzhaft als "Mülltonne".
Letztes Jahr habe ich mehrere Fast-Unfälle auf der Landstraße mit zwei solchen Gefährten beobachtet, die seit einigerzeit hier in der Gegend unterwegs sind.
Magst Du die Situationen etwas genauer beschreiben?
2. Wenn auf der Landstraße mehrere Autos hinter einem Velomobil fahren, ist das Velomobil für alle Beteiligten ausser dem ersten Autofahrer völlig unsichtbar! Ich weiss nicht, ob und wie man das ändern kann, aber ich an eurer Stelle würde eine gute Unfall- und Lebensversicherung abschließen, damit ihr und eure Angehörigen wenigstens eingermaßen abgesichert seid.
Weit links zu fahren wäre eine Möglichkeit, für den 2. oder 3. dahinter sichtbarer zu werden. Allerdings missversteht das der 1. hinterherfahrende Autofahrer oft als Provokation.
3. Velomobile sind breiter als normale Fahrräder. Auf schmalen Landstraßen passt selbst ein überholender Motorradfahrer nicht zwischen Velomobil und Gegenverkehr durch, wenn er euch übersehen hat
Breiter als ein Rennrad mag sein. Gegenüber einem MTB ist der Unterschied ziemlich klein, vergleiche mal die Daten mit der Breite eines aktuellen MTB-Lenkers. Abgesehen davon gelten auch gegenüber Velomobilen die 1,5m Seitenabstand.
4. Manche Velomobile sind auf Landstraßen je nach Witterung und Sonneneinstrahlung extrem gut getarnt und erst im letzten Moment sichtbar trotz Rücklicht. Kann man nicht das Heck breiter machen und mit Reflektoren ausrüsten?
Auf Landstraßen geht je nach Lichtverhältnissen alles mögliche "unter", auch PKW, Motorradfahrer, Fahrräder jeglicher Bauart und Fußgänger. Man kann versuchen, für die konkrete Situation eine gute Lösung zu finden, aber ich glaube nicht, dass es eine Abhilfe für alle oder auch nur viele Konstellationen gibt. In was für Situationen sind dir denn Velomobile als "gut getarnt" aufgefallen, und welche Farbe hatten die?
 
ch wusste bisher nicht, dass es auf diesen Wegen, zu deren Benutzung ich unter Strafe bei Missachtung gesetzlich verpflichtet bin, verboten ist schnell zu fahren.

Ganz oben ging es ja um einen Fußweg mit dem Zusatzschild "Fahrräder frei".

Zitat aus https://www.adfc-diepholz.de/gehweg-radfahrer-frei-sind-keine-radwege/
Solche Wege brauchen selbstverständlich NICHT benutzt zu werden, denn es sind keine Radwege (erst recht keine Radwege mit Benutzungspflicht), sondern Gehwege.
Weil es ein Gehweg ist, haben Fußgänger absoluten Vorrang vor dem Radverkehr. Radfahrer dürfen nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren! Auf die Fußgänger ist besondere Rücksicht zu nehmen. Bei Bedarf ist also anzuhalten.
 
mein Velomobil ist nicht breiter wie ein normales Rad, es ist genau etwas Breiter wie mein Schultern, das ist bei mein Mountenbike genau so, ist halt optische Täuschung..Ich fang mal nicht an über Fußgänger mit Ohrstöpseln, zu dritt oder viert nebeneinander laufend... Taub..usw zu reden. Welche Fußgänger reagiert auf Hupen?,,,, Also viel Quatsch was daoben geschrieben wurde..
Ich bin schon der Meinung das mehr rücksicht auf einander genommen werden muss, aber dann auch gerne von beide Seiten. Sicher im Winter wo die Fußgänger ohne Reflexstreifen, in schwarze Klamotten, mit Hund unterwegs sind..
aber da ist der @Nurheute sicher auch Top unterwegs.
Grüße...(Fahre aber auch meistens nicht ein Fußgängerweg und eher auf der Straße mit auffallende Farben)
 
Vermutlich hattedas Gefährt einen Elektroantrieb, der Geschwindigkeit nach zu urteilen,
wenns sehr schnell war, dann eher kein E-Antrieb..
mit E-Antrieb (als Pedelec) unterstützt der Motor nur bis 25km/h
und dann gibts noch Velmobile (selten) die auch bis 45km/h unterstützen

aktuelle, motorlose Velomobile können aber auch schneller gefahren werden (jeh nach Fitness des Fahrers für paar Minuten in der Ebene auch über 60km/h)

3. Velomobile sind breiter als normale Fahrräder. Auf schmalen Landstraßen passt selbst ein überholender Motorradfahrer nicht zwischen Velomobil und Gegenverkehr durch, wenn er euch übersehen hat.
JEIN
ein Mountainbike-Lenker hat heute durchschnittlich eine Breite von 72cm und 76cm

die aktuellen flotten Velomobile kommen einige daher mit 66cm breite (und das ganz unten wo die Reifen den Boden berühren, nach oben hin werden sie schmäler)

tatsächlich ist es somit dann so, dass die breiteste STelle eines Autos (Seitenspiegel) oder Motorrades (Lenker) mit der breitesten STelle eines MTBs (Lenker) zusammenfällt..
beim Velomobil ist da somit in REalität sogar mehr Platz..

nichtsdestotrotz will man keinen Motorradfahrer der ein Auto überholt auf seiner Spur entgegenkommen haben (egal ob man RAdfahrer, Liegeradfahrer, Velomobilfahrer ist)

ein weiterer Punkt: ein Velomobil lässts ich wie an der Schnur gezogen fahren (da 3 Räder)
bei einem 2-Rad hat man (je nach Tempo) eine kleine Schlangenbewegung immer dabei (Siehe Spuren im Schnee)
somit braucht ein Fahrrad beim FAhren meist sogar etwas mehr Platz als die reine Breite des Lenkers

ich weiß: als Autofahrer der so ein GEfährt nicht kennt, mag man einen anderen Eindruck haben...

mir sind schon Autofahrer entgegengekommen und rechts rangefahren um mir Platz zu machen (Wegen meiner 66cm breite), was sie so bei einem anderem Auto mit 180cm Breite wohl nicht gemacht hätten ;) )

4. Manche Velomobile sind auf Landstraßen je nach Witterung und Sonneneinstrahlung extrem gut getarnt und erst im letzten Moment sichtbar trotz Rücklicht. Kann man nicht das Heck breiter machen und mit Reflektoren ausrüsten?
gibt Bestrebungen in diese Richtung

quattrovelo_winter.png

z.b.:
große reflektierende Fläche hinten

ich persönlich bin aber der Meinung, dass ein Velomobil (auch die schmalen, solange nicht straßengrau) auch von hinten eher auffallen, als die meisten Rennradler mit schwarzer Hose und dunklem Dress, auf schwarzem Carbonrennrad in "Eihaltung"

5. Ganz allgemein sind Velomobile ziemlich seltene Gefährte im Straßenverkehr. Bei mir hat's über 40 Jahre gedauert, bevor ich das erste gesehen habe. Gibt es nicht irgendeinen Verband, der diese Gefährte bekannter machen kann? Kümmert sich der ADFC um sowas? Wenn mehr Leute mit sowas rechnen, erhöht das zweifellos eure Sicherheit?
weiß nicht...
im Moment sind wir rosarote Elephanten..
du fährst durch eine Straße und Leute die in einem Cafe 50m von der Straße entfernt sitzen zeigen plötzlich auf dich weil sie dich im Augenwinkel gesehen haben und das Hirn geschrieen hat: "da is was sonderbares"
normale RAdfahrer werden da gar nicht wahrgenommen

viele ehemalige Rennradler auch hier im Forum wissen zu berichten, dass sie nun mehr wahrgenommen werden, nicht so knapp überholt werden, als das früher am Rennrad der Fall war



In diesem Sinne wünsche ich Euch eine unfallfreie Fahrt!
ich finde auf jedenfall gut, wie du dich hier im Forum eingeführt hast..

nicht ein "ihr scheiss idioten - was habt ihr auf meiner Straße zu suchen" - Kommentar, sondern Fragen und konstruktive Hinweise
vondaher: (y)
 
heute wurde ich als Fußgänger auf dem Elbe-Weg zwischen Geesthacht und Altengamme fast von hinten von einem Velomobil-Fahrer umgenietet. Ich wäre vor Schreck fast den Deich runter gesprungen!

Ich bin mir sicher der/die hätte Dich nicht umgenietet, sondern hat genau berechnet wie er/sie an einem sich bewegenden Hindernis möglichst effizient vorbeikommt (sprich, mit wenig Abstand).

Ernsthaft: Ich bin zwar in solchen Fällen alles andere als schreckhaft, aber ich finds trotzdem dreist wie man als Fußgänger von manchen Radfahrern nur als Hindernis gesehen wird und plötzlich von hinten in Ellenbogenreichweite überholt wird. Das ist nicht nur respektlos, sondern im schlechtesten Fall auch gefährlich.

Naja, so sind sie manchmal, die Vehrkersteilnehmer/Menschen... So jetzt geh ich mal wieder das Seil spannen für das nächste Moped (oder wie die Dinger heißen), das mit einem Höllenlärm und Tempo 100 die Straße langbrettert...*

* das mach ich natürlich nur in der Phantasie
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wusste bisher nicht, dass es auf diesen Wegen, zu deren Benutzung ich unter Strafe bei Missachtung gesetzlich verpflichtet bin, verboten ist schnell zu fahren.
Es gilt immer §1 STVO. Da auf kombinierten Radwegen kein Sicherheitsabstand eingehalten werden kann, muß man so langsam fahren, daß man auf überraschend auftretende Situatioenn (Fußgänger will Straße überqueren. Schritt nach links, bleibt stehen) passend reagieren kann.
Wer mit 40 km/h als Radfahrer auf einem Radweg in einen Unfall verwickelt wird, hat immer mindestens Teilschuld. Tempo 15-18 km/h ist in Ordnung.

Gruß,

Tim
 
Danke @Nurheute dass Du das Gespräch suchst, und Dir die Mühe machst, dich hier anzumelden und einzulesen!

Fußgänger und Radfahrer sollten zusammenhalten.

Was aus meiner Sicht einfach gar nicht geht, ist die Drohkulisse einfach weiterzureichen. Radfahrer gehören auf die Fahrbahn, nicht auf den Gehweg (auch nicht wenn da Radfahrer frei steht: Ich finde das Schild ist eine nette Geste für sehr langsame und sehr unsichere Radfahrer, v.a. Kinder- mehr nicht. Wer auch nur etwas flott fahren will hat dort nichts verloren). Nur leider halten viele Kfz-Lenker eine Drohkulisse aufrecht: Verschwinde mit dem Rad von der Fahrbahn, sonst ramme ich Dich. Und die Radfahrer? Fahren auf dem Gehweg und machen mit den Fußgängern das gleiche................

Davon abzugrenzen ist der eigentümliche "Schreck-Effekt" den Velomobile so haben. Bin mit @TimB und zwei anderen Foristen auf dem Bodenseeradweg (?) gefahren. Sehr viel Radverkehr, auch viele Rennradler und Pedelecs. Dazwischen haufenweise promenierende Fußgänger. Wir waren nicht schneller als die anderen Radler, da überholen sowieso fast unmöglich war (und ein VM auf so einer Strecke keinen Geschwindigkeitsvorteil hat, sondern nur schwerer ist im StopandGo). Helen die deutlich hinter mir und Tim fuhr, erzählte uns später, dass sich einige Fußgänger über uns erschreckt und geärgert hatten.
Meine Vermutung: Ein VM wird im ersten Moment als "kleines Auto" und damit als ziemlich gefährlich eingestuft. Das hat mit der realen Geschwindigkeit und dem realen Abstand (und der realen Gefährdung) erstmal gar nichts zu tun. Das alles war in unserem Fall nämlich nicht anders, als bei den hundert anderen Radfahrern auch (über die hat sich niemand erschreckt). Fußgänger sind sogar erschrocken, als ich mal mein VM in einer Fußgängerzone (es war Marktgedränge) ganz langsam geschoben habe, so mit vielleicht 1,5 km/h. Hinter diversen Kinderwägen, die mir etwas Bahn verschafft haben in der Menge.

Geh also mal in Dich, ob das Velomobil wirklich "sehr schnell" und "sehr eng" war, oder ob nicht vielleicht Deine Toleranz bei einem Mädel auf Hollandrad einfach größer gewesen wäre. Ich war nicht dabei, und mag nicht urteilen.

Hupen macht die Schreckreaktion übrigens noch viel schlimmer. Da wird wirklich ein Kfz erwartet. Die Leut sterben beinahe an Herzschlag. Oder sie reagieren gar nicht, weil sie das Gehupe der benachbarten Fahrbahn zuordnen und sich nicht angesprochen fühlen.

Fußgänger auf dem Radweg sollten allerdings wirklich selbst auf sich aufpassen: Ohren und Augen überall, und kalkulierbare Schritte in eine Richtung machen. Auch hier gilt: Gefährden darf man auch einen verirrten Fußgänger natürlich nicht, aber über schnelle Radfahrer beschweren sollte sich dieser nicht.
 
Welche Fußgänger reagiert auf Hupen?

Ich hätte mich über eine akustische Vorwarnung sehr gefreut, als ein DF neulich mit vorsichtig formuliert nicht so ganz angepasster Geschwindigkeit und weit weniger als einem Meter Abstand an mir vorbeigezirkelt wurde - und an den anderen Dutzenden entspannten Sonntagsspaziergängern auf dem Volmerswerther Deich. Freunde des Velomobils erzeugt man mit der Fahrweise jedenfalls eher nicht, und die Beschreibung oben erinnert mich doch stark an diese Situation.


Tim
 
Davon abzugrenzen ist der eigentümliche "Schreck-Effekt" den Velomobile so haben.
oh ja. Touristen mit Augen überall und abgeschalteten Ohren. Wenn man nach mehrfacher Wortmeldung vorbeischleicht, springen sie vor Schreck im Quadrat.
Oder der Spezibesucher, der sich beschwert, daß ich ihn anstupse - nachdem er selbst die gut gemeinten Wortmeldungen seiner Nachbarn in der Schlange nicht wahrgenommen oder ignoriert hatte.

Gruß,

Tim
 
nd bei Annäherung von hinten rechtzeitig klingelt oder hupt.

Das ist nicht richtig. Das mag sein, was Du wünschst. Andere schimpfen dann. Und als Fußgänger wünsche ich persönlich so etwas nicht.
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Breiter als ein Rennrad mag sein. Gegenüber einem MTB ist der Unterschied ziemlich klein

Auch schlenkert man damit nicht. Fahrend ist daher der Platzbedarf nicht mehr wirklich größer.
 
Ich hätte mich über eine akustische Vorwarnung sehr gefreut, als ein DF neulich mit vorsichtig formuliert nicht so ganz angepasster Geschwindigkeit und weit weniger als einem Meter Abstand an mir vorbeigezirkelt wurde

Naja. Es gilt, so zu fahren, dass sich erst keiner erschreckt. Ich achte darauf. Damit ist auch die Klingel fast immer überflüssig, ich nutze die sehr selten, vielleicht ein mal im Monat, vielleicht eher seltener, bei 30 bis 60 km täglich.

Das ist immer eine Frage von Abstand und Geschwindigkeit. Je mehr Abstand, desto schneller kann man vorbei fahren. Hinzu kommt aber noch, an wem ich vorbei fahre. Bei einer alten Omi am Rollator muss das Verhältnis sehr großzügig gewählt sein. Generell erschrecken ältere Menschen schneller, was verständlich ist. Kinder, gaanz vorsichtig, vor allem die Kleinen. Der Abstand muss so sein, dass nichts passieren kann, wenn die plötzlich zur Seite springen und quer hinfallen. Ist bei meinem Sohn schon vorgekommen. Was war ich froh, ihm diese Regel vermittelt zu haben. Reicht der Platz nicht dafür, dann nur minimal über Schrittgeschwindigkeit. Egal, was das für ein Weg ist. Auch auf einem Radweg mit Fußweg daneben. Davon weiß das kleine Kind nämlich nichts oder zu wenig.

Und wenn sich doch mal jemand erschreckt - in die Augen schauen und sich entschuldigen, egal, ob man das wirklich verursacht hat, eine kurzes : Entschuldigung, das war nicht meine Absicht, reicht - und das erschreckte Gesicht wandelt sich in ein Lächelndes und es war eine freundliche Begegnung, manchmal noch mit dem ein oder anderem freundlichem Wortwechsel im Vorbeifahren.

Es gibt genug Gelegenheiten, schnell zu fahren. Das muss man nicht erzwingen.
 
Naja. Es gilt, so zu fahren, dass sich erst keiner erschreckt.

Ich würde noch ein "...und nicht behindert wird." hinzufügen. Ich hatte grade eben eine Begegnung mit einem VM, die ich auch mal als - naja - grenzwertig einstufen würde. Der Radweg über die Fleher Brücke (A46) ist auf der Seite stromaufwärts nur von NE nach D einer, da ist ein Zeichen 240 (und bei der D-seitigen Abfahrt steht dann ein 239 mit der Bitte an Radfahrer abzusteigen). Unten an der Rampe steht ebenfalls ein 239. Auf der stromabwärts gelegenen Seite ist unten an der Rampe ein 240, d.h. man müsste eigentlich mit dem Rad von D nach NR da lang. Interessiert eher keinen, aber egal, Theorie vs. Praxis eben.

Nun kam mir auf besagtem Fußweg ein VM auf der flaschen Seite aus D entgegen (ich hab nicht drauf geachtet, was für eins, weil mich der grottenrechtswidrig hinterherfahrende Zweitakter irritierte....). Eigentlich keine große Sache, nur sind auf dieser Brücke blöderweise alle paar Meter Barke aufgestellt, was den Weg verengt. Da denke ich mir doch, wenn ich schon ordnungswidrig als Geisterradler da langkomme, dann passe ich die Geschwindigkeit so an, dass die korrekt da Fahrenden durch mich nicht gezwungen werden, an so einer Barke abzubremsen und wieder anzufahren. Das denken aber offensichtlich nicht alle …. war keine große Sache, aber ich hab mir schon gedacht, dass da jemand auch wieder keine VM-Sympathiepunkte eingefahren hat.


Tim
 
Das ist nicht richtig. Das mag sein, was Du wünschst. Andere schimpfen dann. Und als Fußgänger wünsche ich persönlich so etwas nicht.

Meiner Erfahrung nach begrüßen es etwa drei Viertel der Überholten wenn geklingelt wird. Ich klingele meist etwa 50m vor dem Vorbeifahren, egal ob Fußgänger, Fahrrad, Hund oder Pferd. Ich klingele meist auch vor unübersichtlichen Kurven und Einfahrten auf Radwegen.
 
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