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Schon lange schiele ich immer wieder auf die schnellen Liegeräder, denn manchmal vermisste ich die Sonne und die Luft beim Radfahren so wie früher. Das ist der einzige Nachteil beim Velomobilfahren.
Lange ist es her. 2017 war unsere letzte Radtour mit dem Tandem. Auf unserem Santana Fusion plus Bob Ibex durch den großen und den kleinen Kaukasus. Über einen Monat haben wir uns in Georgien, Aserbaidschan und Armenien herumgetrieben und die dortige Sonne auf der Haut genossen. Zugegeben es war manchmal ziemlich heiß mit über 40° im Schatten.
Jedenfalls wollte ich schon lange ein Liegerad, aber nicht irgendeines. Es sollte schon einigermaßen schnell sein. Dazu fallen einem immer die gängigen Namen ein wie M5 CHR, vielleicht auch der M5 Midracer, das Troytech, Cruzbike und natürlich das Birk als absolute Königsklasse.
Dabei sind meine praktischen Liegeraderfahrungen doch relativ dünn. Ein M5 shockproof mal probiert und konnte ich auf Anhieb fahren. Aber nicht genug Racer. Ein Flevo einer Freundin war brutal schwierig. Immerhin konnte ich im abschüssigen Obstgarten vielleicht 20 m rollen und mittreten ohne umzufallen, um dann am Ende doch umzufallen.
Theoretisch weiß ich schon ganz viel aus diversen Fäden.
Vielleicht doch erst einen Heckantriebler? Auf jeden Fall einfacher für unsere Bodenwellen.
Mit @HoSe, der wohl genauso schielte, wollte ich schon nach Middelburg fahren, um dort beim Hersteller genau zu schauen. Dann meinte Holger, was ist denn mit dem Hi-Fly von Velomo? Also angeschaut und bei @Jack-Lee `s orangenem Modell hängen geblieben.
Ja ist von der Geometrie auch nicht groß anders, sage ich als Laie. Patricks Werke und Einlassungen finde ich technisch in der Regel sehr überzeugend. Und ich hatte mal von einem Workshop bei ihm gelesen. Der hatte den berichtenden Teilnehmern doch sehr gefallen. Das war dann die Idee. An einem Workshop dort den eigenen Rahmen schweißen.
Schweißen hatte ich schließlich schon gelernt - bei einem VHS-Kurs . Jetzt lachen hier einige. Trotzdem der war ganz gut in einer Metallausbildungswerkstätte. Professionelle Ausbilder. Allein die Stundenzahl war nicht viel. Immerhin reichte es für unsere Rosenbögen, die Ofentür am Hexenbackhaus, den Luftzugmechanismus und einen kleinen Grill. Lauter so ein Zeug halt mit einem Elektrodenschweißgerät. Also nix dolles. Und was nicht schön war, konnte ich mit der Flex schön machen. Spaß brachte es trotzdem. Ob das auch für ein Liegerad reicht?
Ich komme ja schon wieder zur Sache. Was ich sagen will, ich kann es eigentlich nicht besonders gut, aber es funktioniert. Seit letztem Herbst habe ich noch ein WIG-Gerät erworben. Damit geht es schon mal einfacher, sauberer zu schweißen.
Also Anfrage an @Jack-Lee, ob wir bei ihm an einem Wochenende einen Hi-Fly Racer bauen könnten. Das war im Januar. Er sagte ja.
Ok gut, schnell noch Teilnehmer suchen. (Die schnellen Aktionen liebe ich vom Flow. Wie bei der Staffelfahrt. Die gibt es übrigens im ersten Halbjahr definitiv nicht, da ich mich die Organisation der Rekordfahrt für und mit @HoSe mehr als erwartet bindet. OT Ende).
Fünf Männer waren in ein paar Minuten absolut freudig erregt (liebe Frauen, so kann es auch gehen ) und erwartungsvoll ob der unerwarteten Gelegenheit ... und virtuell schon einmal versammelt. @HoSe, @Delta Hotel, @Best-Maffi, @Moritz und ich. Sehr cool. @Jack-Lee fragen, ob und wie es machbar ist mit 5 Rahmen in zwei Tagen. Unsere technischen Erwartungen gesammelt und im ersten Zoommeeting am übernächsten Tag besprochen.
Welche Reifengrößen und Breiten sollen hineinpassen, Felgenbremsen oder Scheiben ...
Anschließend machte sich Patrick an die Anpassung der technischen Zeichnung. Der ursprüngliche Hi-Fly ist ein Midracer. Da wir aber alle für den zu groß gewesen wären, musste dieser etwas gestreckt werden, und wird nun ein Hi-Fly High Racer.
Nächstes Problem war die Gabel. Eine Gabel mit möglichst wenig Vorbiegung. Woher nehmen oder selber machen? Am Ende hatten wir eine mit 32 mm Vorbiegung für 28 Zoll Räder. Max Power Cycles spezialisiert auf Radpoloräder, die besonders agil sein sollen. Mit Max Verbindung aufgenommen, Details geklärt, alles rückgemeldet, ok geholt und bestellt. Heute kommen sie.
In der Zwischenzeit hat der fleißige Patrick seinen Plan fertig gestellt und schon mal eben einen Rahmen fertig gemacht, "...um die benötigte Zeit zu tracken." (Man ich werde echt langsam älter und staune immer mehr über ständig neu auftauchende Begrifflichkeiten). Erst habe ich es falsch gelesen, "in einer halben Stunde geschweißt" ... Wow, puh, ich lag virtuell vor Ehrfurcht bäuchlings vor Patrick auf dem Boden.
Oh großer Meister nimm mich demütigen Menschen als deinen Schüler an und lass mich von dir lernen. Und dann sah das Teil auch noch super aus, wenn ich heranzoomte. Nein, er berichtigte mich, es war schon länger gewesen. Ach so, na dass kann ich auch oder hoffentlich @Moritz, der ist wirklich besser als ich.
Gestern die Unterkunft gebucht. Die Vorfreude steigt.
Übernächstes Wochende besuchen wir Weida. Dann werden 5 hoffentlich schöne Rahmen gebaut. Ich freue mich so darauf. Ist wie früher Weihnachten.
So jetzt haben wir wieder einen Faden, der noch lang wird
Lange ist es her. 2017 war unsere letzte Radtour mit dem Tandem. Auf unserem Santana Fusion plus Bob Ibex durch den großen und den kleinen Kaukasus. Über einen Monat haben wir uns in Georgien, Aserbaidschan und Armenien herumgetrieben und die dortige Sonne auf der Haut genossen. Zugegeben es war manchmal ziemlich heiß mit über 40° im Schatten.
Jedenfalls wollte ich schon lange ein Liegerad, aber nicht irgendeines. Es sollte schon einigermaßen schnell sein. Dazu fallen einem immer die gängigen Namen ein wie M5 CHR, vielleicht auch der M5 Midracer, das Troytech, Cruzbike und natürlich das Birk als absolute Königsklasse.
Dabei sind meine praktischen Liegeraderfahrungen doch relativ dünn. Ein M5 shockproof mal probiert und konnte ich auf Anhieb fahren. Aber nicht genug Racer. Ein Flevo einer Freundin war brutal schwierig. Immerhin konnte ich im abschüssigen Obstgarten vielleicht 20 m rollen und mittreten ohne umzufallen, um dann am Ende doch umzufallen.
Theoretisch weiß ich schon ganz viel aus diversen Fäden.
Vielleicht doch erst einen Heckantriebler? Auf jeden Fall einfacher für unsere Bodenwellen.
Mit @HoSe, der wohl genauso schielte, wollte ich schon nach Middelburg fahren, um dort beim Hersteller genau zu schauen. Dann meinte Holger, was ist denn mit dem Hi-Fly von Velomo? Also angeschaut und bei @Jack-Lee `s orangenem Modell hängen geblieben.
Ja ist von der Geometrie auch nicht groß anders, sage ich als Laie. Patricks Werke und Einlassungen finde ich technisch in der Regel sehr überzeugend. Und ich hatte mal von einem Workshop bei ihm gelesen. Der hatte den berichtenden Teilnehmern doch sehr gefallen. Das war dann die Idee. An einem Workshop dort den eigenen Rahmen schweißen.
Schweißen hatte ich schließlich schon gelernt - bei einem VHS-Kurs . Jetzt lachen hier einige. Trotzdem der war ganz gut in einer Metallausbildungswerkstätte. Professionelle Ausbilder. Allein die Stundenzahl war nicht viel. Immerhin reichte es für unsere Rosenbögen, die Ofentür am Hexenbackhaus, den Luftzugmechanismus und einen kleinen Grill. Lauter so ein Zeug halt mit einem Elektrodenschweißgerät. Also nix dolles. Und was nicht schön war, konnte ich mit der Flex schön machen. Spaß brachte es trotzdem. Ob das auch für ein Liegerad reicht?
Ich komme ja schon wieder zur Sache. Was ich sagen will, ich kann es eigentlich nicht besonders gut, aber es funktioniert. Seit letztem Herbst habe ich noch ein WIG-Gerät erworben. Damit geht es schon mal einfacher, sauberer zu schweißen.
Also Anfrage an @Jack-Lee, ob wir bei ihm an einem Wochenende einen Hi-Fly Racer bauen könnten. Das war im Januar. Er sagte ja.
Ok gut, schnell noch Teilnehmer suchen. (Die schnellen Aktionen liebe ich vom Flow. Wie bei der Staffelfahrt. Die gibt es übrigens im ersten Halbjahr definitiv nicht, da ich mich die Organisation der Rekordfahrt für und mit @HoSe mehr als erwartet bindet. OT Ende).
Fünf Männer waren in ein paar Minuten absolut freudig erregt (liebe Frauen, so kann es auch gehen ) und erwartungsvoll ob der unerwarteten Gelegenheit ... und virtuell schon einmal versammelt. @HoSe, @Delta Hotel, @Best-Maffi, @Moritz und ich. Sehr cool. @Jack-Lee fragen, ob und wie es machbar ist mit 5 Rahmen in zwei Tagen. Unsere technischen Erwartungen gesammelt und im ersten Zoommeeting am übernächsten Tag besprochen.
Welche Reifengrößen und Breiten sollen hineinpassen, Felgenbremsen oder Scheiben ...
Anschließend machte sich Patrick an die Anpassung der technischen Zeichnung. Der ursprüngliche Hi-Fly ist ein Midracer. Da wir aber alle für den zu groß gewesen wären, musste dieser etwas gestreckt werden, und wird nun ein Hi-Fly High Racer.
Nächstes Problem war die Gabel. Eine Gabel mit möglichst wenig Vorbiegung. Woher nehmen oder selber machen? Am Ende hatten wir eine mit 32 mm Vorbiegung für 28 Zoll Räder. Max Power Cycles spezialisiert auf Radpoloräder, die besonders agil sein sollen. Mit Max Verbindung aufgenommen, Details geklärt, alles rückgemeldet, ok geholt und bestellt. Heute kommen sie.
In der Zwischenzeit hat der fleißige Patrick seinen Plan fertig gestellt und schon mal eben einen Rahmen fertig gemacht, "...um die benötigte Zeit zu tracken." (Man ich werde echt langsam älter und staune immer mehr über ständig neu auftauchende Begrifflichkeiten). Erst habe ich es falsch gelesen, "in einer halben Stunde geschweißt" ... Wow, puh, ich lag virtuell vor Ehrfurcht bäuchlings vor Patrick auf dem Boden.
Oh großer Meister nimm mich demütigen Menschen als deinen Schüler an und lass mich von dir lernen. Und dann sah das Teil auch noch super aus, wenn ich heranzoomte. Nein, er berichtigte mich, es war schon länger gewesen. Ach so, na dass kann ich auch oder hoffentlich @Moritz, der ist wirklich besser als ich.
Gestern die Unterkunft gebucht. Die Vorfreude steigt.
Übernächstes Wochende besuchen wir Weida. Dann werden 5 hoffentlich schöne Rahmen gebaut. Ich freue mich so darauf. Ist wie früher Weihnachten.
So jetzt haben wir wieder einen Faden, der noch lang wird