Federung?

AW: Federung ?

Die federung eines reifens kann man mit den gleichen parametern beschreiben: federweg, federhärte und losbrechmoment.

Ich glaube nicht, dass das so einfach ist.

Die Federkennlinie ist hier meist nicht linear, also eine sich verändernde Federkonstante.
Prinzipschaubild von Wikipedia.

Beim Reifen kommt das daher, dass der Druck im Reifen mit zunehmender Verformung steigt (geringer Einfluss) und daher, dass die effektive Aufstandsfläche nicht linear zunimmt (großer Einfluss).
Beim Reifen macht es auch noch einen Unterschied, ob man über einen kleinen Stein fährt, über eine Kante, oder ob die ganze Aufstandsfläche eindrückt.
Leider bekomme ich es nicht hin, das auszurechnen. Aber wenn mir jemand eine Formel dafür hat, würde ich damit mal einen Plot erstellen.
Fühlt sich eventuell jemand mit der notwendigen Ausrüstung (Personenwage, stabiler Zentrierständer) berufen, die Kurven zu messen?

Bei Federn kann man durch speziell geformte Federn oder durch Kombination mehrerer Federn jede beliebige Federkennlinie erreichen. Bei KFZ möchte man eine stark progressive Kennlinie.

Und wenn wir die statische Federkennlinie dann kennen, dann wird es nocheinmal komplizierter. Denn dann kommen die dynamischen Effekte hinzu. (Dämpfung, Massenträgheit der Komponenten, Thermodynamik bei Gasdruckfedern)
 
AW: Federung ?

Hallo Andreas,
Für mich sind strecken, auf denen man mit einem ungefederten liegerad fahren könnte, glatte strecken.
Was für mich glatte strecken sind, sind für dich üble strecken.
Da scheint es unterschiedliche maßstäbe zu geben.
Ich habe mich ja vorhin zurueckgehalten ...

Solange die Steine auf dem "Schotterpisten" nicht wirklich 4cm Kantenlaenge uberschreiten, kann man auch mit unseren 20mm Juniores komfortabel darauf fahren. Auch dort(nicht nur auf der Strasse) ist man mit diesen Reifen immer noch schneller als mit den Fettpuschen. Nur hast Du bei beiden Reifentypen dabei andere "Nebenwirkungen", es fuehlt sich halt anders an ... .

Die Nebenwirkungen sind bei den schmalen auf dem Trike IMHO sogar deutlich akzeptaler als auf dem Zweispurer, Du musst halt nur den Lenker etwas fester packen ... Beim Breitreifen musst Du halt fester ins Pedal treten, und bleibst trotzallem (gemessen) langsamer ... es fuehlt sich halt nur anders an.

Deshalb liegt natuerlich "Glatte Strecke" immer im Auge des Betrachters.

Zum Federungskomfort der Reifen bleibt nur eines zu sagen, manche Hersteller tun ihr Bestes um die Maximale Verwirrung in den Koepfen der Kundschaft zu erzeugen, und im trueben fischend, den Radlfahrern moeglichst die Reifen zu verkaufen, die ihnen den besten Profit bringen.

Ein Reifen hat eine weiche Kennlienie wenn die "Haut" wenig Spannung hat, und eine harte Federkennlinie wenn die Haut straff gespannt ist.
Man kann das durchaus mit dem Trommelfell einer Kesselpauke vergleichen,nur dass es eben nicht am Rand gespannt wird sondern vom Luftruck zu einer Donut-Form. Das einbeulen folgt aber denselben Regeln (Spannungsverteilung in einer Flaeche).

Deshalb ist der Luftdruck ueberhaupt kein Wertkriterium, sondern nur das Mittel um die Spannung in der Pelle zu erzeugen.
Diese folgt der "Kesselformel" und das bedeutet doppelte Reifenbreite 4fache Spannung. Also im Umkehrschluss muss man beim doppelt breiten Reifen bis auf 1/4 vom Druck die Luft ablassen, und wie sich jeder bildlich vorstellen kann wird er nun bis zur Haelfte platt stehen. Er hat nun dieselbe Federkennlienie wie sein schmaler Bruder, da die Spannung in der Haut gleich ist, und leider, weil er ja durch den geringen Druck zusammengesunken ist, auch nur noch denselben Federweg ....

Pumpst Du den Reifen allerding Zum Maxdruck auf, dann hat der Breite eine 4fach haertere Kennlienie, er federt also beim selben Stoss nur 1/4 vom schmalen.

Der scheinbare Gewinn an Federweg ist aber fuer den Trikisten garnicht nutzbar, weil die Statik des Rades ja bei der 5fachen Last zwischen Felge und Nabe eh am Ende ist.

Die Tragfaehigkeit ist abhaengig vom im Reifen verarbeiteten Reifenkord, der ist bei den allermeiste Fahrradreifen dasselbe Material. Der Gummi ist nur Leim, Dichtungsmasse, und Verschleisschicht, und hat mit dem Federungskomfort nur wenig zu schaffen.

Deshalb gibt es fuer Diagonalreifen eine Faustformel fuer die Tragfaehigkeit, und da gilt 3Kg/1mm Breite.
Auf dem Rad einer Trike lasten aber nur ca. 35Kg ... also sollte der Reifen um allen Belastungsanforderungen gewachsen zu sein auch mindestens 12mm breit sein. Auf dem Zweirad bei gleichmaessiger verteilung mindestens 16mm.

Da aber solche Reifen maschinell ausserst schwierig herzustellen sind(Hung-A, der Besitzer und Produzent von Schwalbe, hat ueber ein Jahr gebraucht um den 23mm Ultremo halbwegs hinzukriegen) bei Handarbeit(Schlauchreifen) liegend die Grenzen bei 18-19mm. Sind die derzeit besten (handgefertigten) Reifen auch im Bereich 19-21mm. Dort ist zur Zeit der beste Kompromiss, an Federungskomfort, Leichtlauf und Machbarkeit(Preis).


Man kann auch mit einem 60mm-BA den selben guten Federungskomfort erreichen wie mit einer 20mm Rennpelle, dann hat man weniger als 1Bar im Reifen,
der Reifen walkt und schlabbert beim Fahren, und schnell geht nicht wirklich, denn erstens kann das niemand mehr ertreten zum anderen macht man so den Reifen beizeiten kaput, und zuguterletzt kann das auf dem Hinterrad sogar echt gefaehrlich sein, den ein ploetzlicher Druckverlust fuehrt unweigerlich zu gefaehrlichen Fahrzustaenden ... Abhilfe schafft nur richtig aufpumpen, und dann federt so ein BA nur noch 4-5mm .... soviel zum Komfort.
Der Rest ist ein "Werbe-Versprechen" also Wuenschdirwas.

mfG
Matthias
 
AW: Federung ?

Hallo Mark,
Ich glaube nicht, dass das so einfach ist.
Eigendlich ist es recht simpel, aber schwer zu akzeptieren ....

Beim Reifen macht es auch noch einen Unterschied, ob man über einen kleinen Stein fährt, über eine Kante, oder ob die ganze Aufstandsfläche eindrückt.
In der Theorie nicht, und in der Praxis wenig. So wie die Gesammteit der Speichen ueber iher Zugspannung den Druck in der Felge erzeugt, und die Entlastung eine einzelnen Speiche in der Theorie die Folge einer Belastung ist, und die Druckspannung in der Felge in Wiklichkeit das KO-Kriterium ist. (Wass fuer die meisten Leute wirklich schwer verstaendlich ist) So ist es auch mit dem Reifen.

Der Reifen tragt micht wie ein Kolben. Der Reifen traegt durch Spannugsverteilung in seiner gesammten Oberflaeche, und in der Theorie durch Entlastung einer einzelnen Faser(gruppe(Kreuz))

Grundlagen, um das zu verstehen sind die Bauweise des Diagonalreifens die Thorusgeometrie, und die Kesselformel.

Fühlt sich eventuell jemand mit der notwendigen Ausrüstung (Personenwage, stabiler Zentrierständer) berufen, die Kurven zu messen?
Weil das ein sehr religios umkaepftes Thema ist, hatten wir das schon des oefteren ... und es gab auch schon eine ganze Menge Messreihen.
Reifen, breit und schmal auf ebener Flaeche, und auch auf einem Winkeleisen ... Du musst mal die SUFU benutzen sowohl Ingmar, als auch ich haben sich zu diesem Thema schon die Finger wundgetippt, es gibt auch parelelle Threads bei den usenet-Fahrrad-Newsgroups ...

Nur um das Ergebniss Vorwegzunehmen, die Unterschiede beim Einfedern sind auch in der Praxis auf einem Winkeleisen nur sehr wenig "anders" zu bewerten als auf einer glatten Unterlage.

Beim Rollen kommt allerdings ein anderes Problem zum Tragen ist die Kante scharf und/oder sekrecht ist die Anstiegsgeschwindigkeit hoch, und damit auch der Impuls, ist die Kante Zurrueckgeneigt und /oder gerundet, dann ist die Anstiegsgeschwindigkeit geringer, und damit auch der Impuls, das ist aber ob schmaler oder breiterer Reifen egal.

Da ein Breitreifen eine hoehere Maximale Tragfaehigkeit hat, kann er natuerlich auch einen hoeheren Grenzimpuls aufnehmen, so er Maximal aufgepumpt ist.

Das sehen viel als Sicherheitsreserve, ich sehe das eher pragmatisch ... wenn ich bei einem 5G Impuls demoliert vom Rad falle, und die Felge Kollabiert, ist es mir eigendlich erstmal voellig wurscht, ob ich hinterher den Reifen nochmal hernehmen kann oder nicht.

Und wenn wir die statische Federkennlinie dann kennen, dann wird es nocheinmal komplizierter. Denn dann kommen die dynamischen Effekte hinzu. (Dämpfung, Massenträgheit der Komponenten, Thermodynamik bei Gasdruckfedern)
Ja so sehe ich das auch, und schon die ersten Ueberschlaege zeigen dass Du mit den 35Kg trager Masse die auf so einem Trike-Rad lasten nicht allzuviel gegenhalten kannst.

Da ja beim gefederten Rad die Ungefederte Masse recht hoch ist, im besten Fall 2Kg, ist das Verhaeltniss halt nicht viel groesser als 1/17.

Das laesst Dir wenn Du die aus der Geschwindigkeit abgeleitete Anstiegszeit und den Energiegehalt der gehobenen ungefederten Masse in die Rechnung gehst, ganz schnell die Grenzen des moeglichen Federweges entdecken. Die Federkennlienie muss hart genug sein um dem maximal moegliche Impuls den das Speichenrad ertragen kann, aufzunehmen ... und andereseits kann die Auflast nur einen gewissen Impuls "verdaemmen" wenn sie schon innerhalb der Anstiegszeit merklich beschleunigt wird hast Du den Dreck, dann geht der Impuls naehmlich einfach durch und die Federung ist wirkungslos.

Beim KFZ erledigt man das Problem mit brutaler Gewalt, einfach mit Masse, so kriegt man das verhaeltniss und somit den moeglichen Federweg hoch.
Allerdings auch nur auf kosten der Antriebsleistung, denn viel Masse und grosser Weg heisst starke Stossdaempfer und somit hohe Rollverluste auf rauher Fahrbahn.

BMW hat gerade einen E-Sport-Car vorgestellt mit Vollcarbon-Karosse ... Batterie Motor und Karosse wiegen nur 400Kg.
Aber um das Teil fahrbar zu machen(bis 250Km/h) und den vorhandenen Mitteln den gewoehnten Komfort zu bieten, musste man halt 2x700Kg Ballast(Blei) verbauen. So sieht das E-Mobil nicht nur aus wie sein Benzin-Bruder, es wiegt auch genau dasselbe, und braucht genausoviel PS .... man denke sich wirklich nix dabei

Beim Traditionelle Fahrrad ging man bis zum Ausbruch des Federung-Wahns, den anderen Weg, man beschraenkte sich auf die Federwirkung des Reifens
und reduzierte durch moglichst schmale und leichte Reifen die ungefederte Masse auf das absolut(nachbare/bezahlbare) Minimum.
Daher hatten die billigen Gelegenheits und Tourenraeder, halt breitere Reifen aus billigen dicken Cord und billigem dicken Buna.
Die teuren schnellen und komfortableren Alltags- Sport- und Rennraeder hatten weil es sich der Fahrer leisten musste/wollte halt schmale Reifen aus feinster Baumwolle ud Seide und einem hauchzahrten aber ausserordentlich robusten Naturkautschuk.

Breite Reifen, Radfederung, und schwere Fahrzeuge gehoeren zusammen ... auch bei Fahrraedern, es ist halt eine Paradigmenfrage des Ansatzes.
Und entweder man hat E-Bikes(frueher Moped's) im Visier die man nicht mehr sinnvoll pedalieren kann und geht richtung KFZ, oder man beschraenkt bei gleicher Anstrengung die Fahrgeschwindigkeit MTB( und redet sich ein man koennte dafuer, quasi als Entschaedigung, wenn man wollte ja "Off-Road", oder man optimiert in Richtung Rennrad, der Komfort ist bei allen 3 Loesungen nicht gravierend unterschiedlich, sondern eher vom Preis abhaengig den man einsetzt .
Es fuehlt sich halt nur anders an, und der praktische Gebrauchswert als HPV ist latuernich in jedem der 3 Faelle anders.

Ueber die Auswahl kann man nicht streiten, das ist ein ganz persoenlicher Kompromiss, Freiheit ist fuer mich essentiell.
Ich werd halt nur schnell mal Kraetzig, wenn manche Leute nicht zu Ihrem Kompromiss stehen koennen, und glauben durch verdrehen der Tatsachen, ihre Entscheidung auf Kosten der Tatsachen und durch Druck auf "Andersglaeubige" etwas "aufhuebschen" zu muessen.

mfG
Matthias
 
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AW: Federung ?

Ich weiß nicht, ich habe so das Gefühl, dass Matthias hier Äpfel mit Birnen vergleicht (gefedertes - ungefedertes Rad; Liegerad/Trike - UP; glatte Strecken - Holperstrecken usw.). Wie er selber schreibt, ist ein gefedertes Fahrrad immer ein Kompromiss - m.M.n. aber ein ungefedertes auch. Es mag ja sein, dass Stoßdämpfer das Fahrrad bremsen. Aber dabei sollte man doch immer berücksichtigen, wann dieses Manko vernachlässigbar wird. Was nutz mir ein ungefedertes Fahrrad, wenn die Holper so groß werden z.B., dass ich gezwungen bin, den Allerwertesten aus dem Sattel zu heben (macht sich an der Liege auch nicht so gut ... doch um diese ging es hier ja). Genauso verhält es sich mit den Dackelschneidern bei losem Grund - da hilft mir die höhere Eigendämpfung des Reifens (sowie geringerer Rollwiderstand auf der glatten Straße) auch nicht weiter. Und Dämpfer am Radel bremsen auf relativ glatten Pisten kaum, dafür sind sie aber bei gelegentlichen Löchern wohltuend. Und gewisse Einsatzzwecke zu opfern, nur um ein leichteres Fahrrad zu haben macht auch nur Sinn, wenn man permanent am Beschleunigen ist. Denn nur dort wirkt sich das Gewicht sowie der Rollwiderstand am meisten aus. Und wer radelt schon den ganzen Tag permanent den Berg hinauf? Keiner! Und nach jedem Berg geht es auch irgendwann mal wieder runter und da sind die schwereren deutlich schneller. Also alles relativ (man könnte der Beispiele mehr anfügen). Ohne Zweifel passt Matthias seine Argumentation auf sein RR und seine Strecken. Aber dies auf den Rest der Welt zu übertragen zeugt eher von Anmaßung.
 
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Hallo Wali,
Ich weiß nicht, ich habe so das Gefühl, dass Matthias hier Äpfel mit Birnen vergleicht (gefedertes - ungefedertes Rad; Liegerad/Trike - UP; glatte Strecken - Holperstrecken usw.).
Nein so ist das nicht. Jedem Fahrrad liegen wenn man damit faehrt sowohl naturgesetzliche,objektive(Wahrheiten) Eigenheiten wie auch subjektive Wahrnehmungen(Irrtuemer), als auch Glaubensbekenntnisse(Persoenliche Befindlichkeiten) zugrunde. IMHO ist es natuerlich schwer das auseinanderzudroeseln.

Wie er selber schreibt, ist ein gefedertes Fahrrad immer ein Kompromiss - m.M.n. aber ein ungefedertes auch.
Das ist richtig, das wuerde ich niemals bezweifeln. Ich versuchen mich halt der Geschichte aus der objektiven Richtung zu naehern.
Wie bei der Temperatur, da nehme ich das Thermometer und entscheide mich objektiv.

Meine "Bessere Haelfte" zetert halt lieber, und meckerte: "es ist zu kalt", "es ist zu heiss" ... "ich fuehl' das doch", und leierte subjektiv am Thermostaten.
Ich sage die Heizung funktioniert hervorragend ... und wenn ich die Hand am Knopf behalte sogar sehr effektiv.
Faengt meine Frau an ihre Irrtuemer, gefuehlte Temperatur ist einfach nur Mist, an der Heizung auszulassen, dann kommt schnell der Eindruck auf sie funktioniert nicht richtig, und zuguterlezt hat man noch erheblich hoehere Kosten.

Der Kompromiss war folgender, sie bekommt eine schoene(teure)Kaschmir-Jacke und einen elektrischen Waermepantoffel ... und schaut dafuer auf's Thermometer bevor sie am Thermostaten rumleiert.

Denkst Du das das mit den Fahrraedern incl, der Kompromisse wirklich anders ist? Ich haette da eher meine Zweifel.

Obendrein kommt also noch ein ganz anderer Faktor zum tragen, um den man sich natuerlich gern herrummogeln moechte.
Das ist der Preis, ein Gefedertes kostet einemal mehr Geld, wirklich gute Reifen kosten das jedesmal.
Breite Reifen sind billig, angepasste Rennpellen teuer. Mit Fettpuschen faehrt man schon aus Gesundheitsschutzgrunden, entweder langsam(wenig Druck), also teuer wenn man Arbeitszeit verliert oder Thermine versaeumt, oder man braucht zwingend eine Radfederung( und mitunter irgendwann einen Motor).

So ist selbst die oekonomische Abschaetzung nur mit Stift und Papier, und bei den Allermeisten, dem Taschenrechner zu bewaeltigen.
Wenn man den Finger aber SO auf die Wunde legt, dann kommt man bei Dir arrogant rueber.

Und natuerlich kommt noch das Anforderungsprofil dazu, und das ist halt (genauso wie manchmal der Geldbeutel) objektiv und zwingend:
Und wer radelt schon den ganzen Tag permanent den Berg hinauf? Keiner! Und nach jedem Berg geht es auch irgendwann mal wieder runter und da sind die schwereren deutlich schneller.
Bei uns hier sind 1000hm auf 30Km wirklich eher normal, das ist Alltag, aber viele Strecken sind da noch deutlich fordernder.
Der Teufel steckt aber im Detail, den ungebremst bergab rollen lassen ... gehtnicht man wuerde so schnell, das es egal welche Bremsen man verbaute, sie es nicht schaffen wenn man nicht schon vom Anfang an die Geschwindigkeit begrenzt. Zum Anderen gehen die Strassen ueber den Berg und die Ortschaften, mit Keuzungen Zebrastreifen und Geschwindigkeits-Begrenzungen sowie vielfaeltigem Gefahrenpotential liegen im Tal. Ausserdem sind die Strassen meist Asphaltiert, oder wenigstens passabel gepflastert.
Im Ort hat man aber dann (wenn ueberhaupt) meist vormittelalterliches Katzenkopf-Pflaster, das deratig raeudig ist, das man da auch mit einem Vollgefederten, nicht volle Pulle reindonnern moechte.

Also alles relativ (man könnte der Beispiele mehr anfügen). Ohne Zweifel passt Matthias seine Argumentation auf sein RR und seine Strecken. Aber dies auf den Rest der Welt zu übertragen zeugt eher von Anmaßung.
Nein auch wenn es Dir subjektiv so erscheint, und/oder eine andere Betrachtungsweise an deinem Glaubensbekenntniss kratzt, bin ich weder arrogant, noch anmassend.
Ich bin eher fuer Freiheit und Gerechtigkeit, und dafuer das man wenigstens versucht die Dinge so zu nehmen wie sie wirklich sind, und nicht so wie sie einem erscheinen, oder wie man sie gerade gerne haette. Der taeglichen Erkenntniss der eigenen Mangelhaftigkeit seh ich doch tagtaeglich ins Auge ...

mfG
Matthias
 
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AW: Federung ?

Wenn der Weg zu übel wird heißt es eben langsam fahren, da komme ich mit dem Ungefederten im Schleichtempo auch über komplett von den Sauen umgebrochene Schotter-Waldwege. Sogar dicke Äste und kleine umgefallene Bäume kann man überfahren ohne dafür einen Tret-Unimog bewegen zu müssen. Ist ein enormer Vorteil beim Trike, ganz langsam über schlechteste Wege, ganz ohne Sturzrisiko.

Im Übrigen bin ich für eine Beitrags-Bemessungsgrenze, nicht mehr als 100 Worte und maximal alle 30 min. ein Beitrag im selben Thread.
So eine Zwangsbremse hilft gelegentlich auch beim Denken und könnte so manches vermeiden von dem man sich möglicherweise später wünscht, man hätte es nicht geschrieben. ( Und von dem Andere möglicherweise wünschen es wäre nicht geschrieben worden. )
 
AW: Federung ?

Ich glaube nicht, dass das so einfach ist.

Die Federkennlinie ist hier meist nicht linear, also eine sich verändernde Federkonstante.

Das wird wohl so sein, klingt jedenfalls einleuchtend.
Die sich verändernde federkonstante hat sicherlich auch irgendwie auswirkungen und vielleicht sind die interressant für diejenigen, die es bevorzugen mit starren rahmen zu fahren.
Gegenüber federungen sind ja die "federwege" von reifen (auch von dicken) eher gering, d.h. der weg, über den sich da eine federkennlinie o.ä. verändert, ist vergleichsweise gering und deswegen ist mir persönlich das für die praxis eher egal, da reicht mir quasi eine grobe näherung.

Ich wollte da nicht bis ins detail in die materie "reifen" einsteigen (das mache ich lieber mit federungen), sondern nur grob die drei m.E. wesentlichen aspekte erwähnen.
Mir ging es dabei eigentlich eher darum, ob sich solche diskussionen vielleicht sachlicher gestalten könnten, wenn man wenigstens grob benennt, was man meint. Wenn beispielsweise der eine sagt "dicke reifen federn besser" und der andere sagt "schmale reifen federn besser", dann kann man wunderbar seitenlang glaubenskrieg führen.
Wenn aber der eine sagt "dicke reifen schlucken mehr und deswegen finde ich die besser" und der andere sagt "schmale reifen sprechen feiner an und deswegen finde ich die besser", dann käme man vielleicht schon eher drauf, dass dem einen mehr federweg wichtiger ist und dem anderen feineres ansprechverhalten wichtiger ist.

Aber gut ... wenn schon, denn schon - es gilt also zu präzisieren; die federung eines reifens kann man beschreiben mit:
- federweg in abhängigkeit von der reifenhöhe
- losbrechmoment in abhängigkeit vom mechanischen aufbau des reifens
- federhärte in abhängigkeit von luftdruck und federkennlinie;)

MfG
Andreas I.
 
AW: Federung ?

Solange die Steine auf dem "Schotterpisten" nicht wirklich 4cm Kantenlaenge uberschreiten, kann man auch mit unseren 20mm Juniores komfortabel darauf fahren.
Sie haben aber leider auch schnell mal 20 cm Kantenlänge und da fahre ich mit ebendiesen Juniores ganz gut, so lange ich nicht über 15 km/h gehe.

Deshalb ist der Luftdruck ueberhaupt kein Wertkriterium, sondern nur das Mittel um die Spannung in der Pelle zu erzeugen.
Diese folgt der "Kesselformel" und das bedeutet doppelte Reifenbreite 4fache Spannung. Also im Umkehrschluss muss man beim doppelt breiten Reifen bis auf 1/4 vom Druck die Luft ablassen, und wie sich jeder bildlich vorstellen kann wird er nun bis zur Haelfte platt stehen. Er hat nun dieselbe Federkennlienie wie sein schmaler Bruder, da die Spannung in der Haut gleich ist, und leider, weil er ja durch den geringen Druck zusammengesunken ist, auch nur noch denselben Federweg ...
Meine 60er haben einen wesentlich größeren Federweg als die 20er, bei 1,5 -2 bar sinken sie etwa 1 cm ab.

Deshalb gibt es fuer Diagonalreifen eine Faustformel fuer die Tragfaehigkeit, und da gilt 3Kg/1mm Breite.
"Faustformel" weckt bei dir immer die Assoziation "Faustrecht" :eek:

Man kann auch mit einem 60mm-BA den selben guten Federungskomfort erreichen wie mit einer 20mm Rennpelle, dann hat man weniger als 1Bar im Reifen,
der Reifen walkt und schlabbert beim Fahren, und schnell geht nicht wirklich, denn erstens kann das niemand mehr ertreten zum anderen macht man so den Reifen beizeiten kaput, und zuguterletzt kann das auf dem Hinterrad sogar echt gefaehrlich sein, den ein ploetzlicher Druckverlust fuehrt unweigerlich zu gefaehrlichen Fahrzustaenden ...
Ich hab das ja mal getestet und war mit 60 mm sehr komfortabel unterwegs und kaum langsamer als mit 23 mm.

Nicht dass ich den Unterschied nicht kennen würde, wenn man auf Asphalt schnell fahren will pumpt man ordentlich auf, das ist echt ätzend bei breiten Reifen wenn der mal nicht so glatt ist. Schmale schnelle und weiche Reifen sind super, aber das heisst nicht dass die breiten nicht auch wunderbar funktionieren würden, oft sogar besser. Das muss man ausprobieren, da spielen wesentlich mehr Faktoren rein als tpi.
 
AW: Federung ?

Angenommen, ich fahre mit einem auf mein Körpergewicht (80 kg) eingestelltem voll gefederten Trike, z. B. Mungo oder Scorpion zum Einkaufen. Nach dem Einkauf hat jede Tasche an den Seiten des Hinterrades 20 kg Gewicht. Müssen dann für die um 40 kg erhöhte Zuladung die Stoßdämpfer neu eingestellt werden, um den gleichen Federungskomfort zu haben wie ohne Einkäufe?
 
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AW: Federung ?

Müssen dann für die um 40 kg erhöhte Zuladung die Federn neu eingestellt werden, um den gleichen Federungskomfort zu haben wie ohne Einkäufe?

Ja. Aber Du musst dann auch bedenken, dass sich die Gewichtsverteilung auf den Raedern hoechstwahrscheinlich verschoben hat und darft vorne und hinten nicht gleichmaessig veraendern.

In der Praxis wird man die Federung entweder auf irgendwas dazwischen oder auf das einstellen, wo sie einem am wichtigsten ist. Wenn man nur selten auf guten Wegen mit Gepaeck unterwegens ist, wird man dann lieber mit zu weicher federung unterwegens sein. Wenn man sehr oft Sprudelzeugs schleppt, wird man vielleicht gerne zu Hause angekommen schnell den ersten Schluck nehmen koennen und faehrt dann halt ohne Gepaeck etwas "sportlicher".

Peter
 
AW: Federung ?

Müssen dann für die um 40 kg erhöhte Zuladung die Stoßdämpfer neu eingestellt werden, um den gleichen Federungskomfort zu haben wie ohne Einkäufe?

Ja, deshalb fahre ich Luftdämpfer, da kann man das sehr schnell über den Luftdruck korrigieren. Bei Feder-Öldämpfern müsste man die Feder tauschen um das zu kompensieren ...

fluxx.
 
AW: Federung ?

Angenommen, ich fahre mit einem auf mein Körpergewicht (80 kg) eingestelltem voll gefederten Trike, z. B. Mungo oder Scorpion zum Einkaufen. Nach dem Einkauf hat jede Tasche an den Seiten des Hinterrades 20 kg Gewicht. Müssen dann für die um 40 kg erhöhte Zuladung die Stoßdämpfer neu eingestellt werden, um den gleichen Federungskomfort zu haben wie ohne Einkäufe?

Moin Gerhard,

bin mir jetzt nicht sicher, ob Du damit eine a) praktische, b) theoretisch-exakte Frage gestellt hast oder nur einfach c) in freundlicher Form die obige doch sehr ... detailreiche Diskussion auf die Schippe nehmen wolltest. Daher 3 Antworten zur Auswahl:
zu a: Praktisch gesehen nein. Das Ganze federt etwas weiter ein, der Federweg wird dadurch kürzer, sicher auch etwas unkomfortabler, aber das Ganze federt immer noch akzeptabel und muss nicht für jede Einkaufsfahrt neu eingestellt werden.
zu b: Nein; um exakt den selben Federungskomfort zu haben reicht es nicht, nur die Federn anders einzustellen; theoretisch müsste man dann für die bezeichnete Einkaufsfahrt den gesamten Federsatz austauschen.
zu c: Nein. Was vielmehr nötig ist, ist die Einkaufstaschen entsprechend stärker aufzupumpen.

Also dreimal nein (in abnehmender Ernsthaftigkeit;))!

Gute Fahrt, Peter
 
AW: Federung ?

Angenommen, ich fahre mit einem auf mein Körpergewicht (80 kg) eingestelltem voll gefederten Trike ... Müssen dann für die um 40 kg erhöhte Zuladung die Stoßdämpfer neu eingestellt werden, um den gleichen Federungskomfort zu haben wie ohne Einkäufe?

So lange die federung nicht durchschlägt ...

MfG
Andreas I.
 
AW: Federung ?

die Einkaufstaschen entsprechend stärker aufzupumpen.

???:p

Wichtiger, grad beim vollgefederten, das Fahrverhalten ändert sich, wenn hinten der Einkauf in den Taschen ist, die Fuhre neigt sich in Kurven nach außen, bei mir (FS) lupft sich das kurven innere Rad dann schon mal.
Und das ganz schön plötzlich.

Gruß Volker
 
AW: Federung ?

So lange die federung nicht durchschlägt ...

Er will den gleichen Federungskomfort.

Man kann es ganz einfach testen: 40 kg auf den Gepäckträger und ohne Veränderung des Setups fahren.

Ich ändere daher die Luftfeder schon bei mehr als 5 kg Zuladung ... :)

fluxx.
 
AW: Federung ?

Hallo Andreas,
Wenn beispielsweise der eine sagt "dicke reifen federn besser" und der andere sagt "schmale reifen federn besser", dann kann man wunderbar seitenlang glaubenskrieg führen.
Weil das aber nicht der Schulkatechismus ist, kann man das aber nicht als Glaubensbekenntniss stehen lassen.
Glaubensbekenntnisse machen nur dort Sinn, wo die Erkenntniss aufhoert.

Wenn aber der eine sagt "dicke reifen schlucken mehr und deswegen finde ich die besser" und der andere sagt "schmale reifen sprechen feiner an und deswegen finde ich die besser", dann käme man vielleicht schon eher drauf, dass dem einen mehr federweg wichtiger ist und dem anderen feineres ansprechverhalten wichtiger ist.
Aber leider ist das halt eine Folgerung aus dem Schulkatechismus, und fuehrt eben zu grundfalschen Schluessen.

Man kann das Problem Reifen plus Radfederun versus Reifen als Radfederung nur sinnvoll bewerten wenn man gleiche Eingangsbedingungen annimmt, und ausschliesslich zur Verkaufsfoerderung bestimmte Argumente ausklammert.

Egal ob gefedert oder ungefedert folgende Fakten:

1. Die Auflast auf einem Trikerad sind ca. 35Kg
2. Die auftreten Lastgrenzen verhalten sich statisch betrachtet 1:5 also man geht von einem Impuls aus der zwischen Felge und Nabe einer maximalen Last von 175Kg entspricht.

Der Grund ist zum Einen,das man ein Rad extra so auslegt, weil der Menschliche Koerper dort an seine Grenzen kommt, und es besser ist das das Rad versagt bevor der Pilot getoetet oder schwer verletzt wird.
Zum Anderen, kann die Auflast mit ihrer tragen Masse, bei den fuer das Fahrrad angenommen Geschwindigkeiten bis maximal 50Km/h, bedingt durch die Impulsanstiegszeit,
auch dynamisch keine groesseren Energieinhalte "verdaemmen" sie gehen also egal ob Federung oder nicht, breiter oder schmaler Reifen einfach durch.


mfG
Matthias
 
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AW: Federung ?

Federung und federnde Reifen zu kombinieren hat durchaus einen Sinn, und zwar den Sinn, dass keine Federung so "hochfrequent" arbeiten kann wie ein Reifen.
Auf Strecken, wo "hochfrequente" Federung nötig ist, da bremsen harte Reifen.

Hallo,
bin da anderer Meinung, wozu kauf ich mir ein Rad mit Federung, wenn dann doch der breite Reifen mit federt?
Der hat ja auch mehr Gewicht, dass die Federung mit abbremsen/beschleunigen muss.
Na gut, bei kurzen Querrillen fährt sich das dann mit Kojac rrrrt, das bekommt weder Reifen noch Federung weg, aber dicke Strassenmarkierungen mit vielen kurzen Unterbrechungen meistert die Federung problemlos, schau ich immer gern zu...
Mein Fahreindruck, mit Maraton Racer und Tryker gefühlt langsamer wie mit Kojac, die harmonierten am besten mit der Federung, kommen nach den Trykern wieder drauf. Immer mit gut 5-6 Bar.
Ich fahr gern meine FS-Sänfte, das soll vorn weich dämpfen, nicht mich schütteln.
Gruß Volker
 
AW: Federung ?

Hallo Felix,
Nicht dass ich den Unterschied nicht kennen würde, wenn man auf Asphalt schnell fahren will pumpt man ordentlich auf, das ist echt ätzend bei breiten Reifen wenn der mal nicht so glatt ist. Schmale schnelle und weiche Reifen sind super, aber das heisst nicht dass die breiten nicht auch wunderbar funktionieren würden, oft sogar besser. Das muss man ausprobieren, da spielen wesentlich mehr Faktoren rein als tpi.
Ja die Breiten sind halt entweder schnell, oder bequem ... und das doch das Problem

Fuer die Wahl, Trike mit "Radfederung plus Reifen" versus "Radfederung durch Reifen" sind die Konsequenzen doch verstaendlich.

Ein Ungefedertes Trike hat den Vorteil, es ist leicht und steif im Antrieb, das macht besonders dann Sinn wenn man schnell und effizent unterwegs sein will.
Obendrein ist es simpel in der Konstruktion, leicht zu warten und zu reparieren(was nicht drann ist muss man auch nicht einstellen, und auch sicher niemals reparieren)
Und es ist natuerlich aus sehr preisguenstig herzustellen. Das das natuerlich im Gegenzug auch eine ganze Menge Sachverstand, und auch manchen Kompromiss beim
Fahrer des Fahrzeuges voraussetzt, ist da leider nicht ganz zu vermeiden. Wichtig ist ungefedert und zuegig unterwegs zu sein, bedeutet zwingend den schmalest und leichtest moeglichen Reifen zu fahren den man bekommen kann.
Sonst verspielt man den einzigen Trumpf, extrem schnell und effizent zu fahren, und muss obendrein mehr als unbedingt noetig leiden.

Bei der gefederten Variante, kann man auch breite Reifen fahren, ohne allzuviel zu leiden.
Allerdings kostet dann das Trike das 4-5fache, ist deutlich schwerer, wenn die Federung nicht hevorragend konstruiert und dimensioniert ist, ist ein gefedertes Trike eben nicht effizient. Man verliert gegen das harte Ungefederte in allgemeinen bei guter Auslegung 10-20% der Antriebsleistung.
Bei den uebliche Triken habe ich aber eher 20-30% Wirkungsgradverluste (Kettenlienie etwa 1cm weich) gefunden die verluste in den Reifen und Stossdaempfern kommen noch dazu. Natuerlich hat man an einem "Gefederten" auch immer was zu hantieren, das geht schon mit dem einstellen der Federhaerte los, mitunter ist auch noch je nach der zu erwartender Strecke, Luftruck und federung zu optimieren.

Ich denke das man sich das bei der Anschaffung schonmal durch den Kopf gehen lassen kann.
Und die Behauptung ungefedert fahren heist langsam fahren und leiden muessen, ist IMHO eher ein Verkaufsargument als eine Tatsache.

mfG
Matthias

PS.
"Faustformel" weckt bei dir immer die Assoziation "Faustrecht" :eek:
Bedeutet aber, vorsicht es ist nur ein Ueberschlag, gilt nur innerhalb einer Groessenordnung, und unter bestimmten vereinfachten Annahmen.
 
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