@tw463
Es scheint an dir vorbei gegangen zu sein,das das N- Wort, egal in welchem Zusammenhang nicht mehr reproduziert werden sollte. Das ist kein Drama aber für die Zukunft gut zu wissen.
Und ja,es ist erstaunlich, dass Pestalozzi vor 200 Jahren schon das anprangert, wofür sich heute die Tafeln ( um ein Beispiel zu nennen) feiern lassen.
Recht auf ein gutes Leben, unabhängig von dem guten Willen anderer und deren Vorstellungen leben zu können.
Geradezu revolutionär auch noch für heute.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch die Reaktion von Betroffenen beschreiben:
Die regen sich nämlich oft darüber auf, dass sie nicht einmal mehr selbst darüber bestimmen dürfen, was sie als diskriminierend empfinden sollen und was nicht.
Also,
@schlafrad, falls du heller Hautfarbe bist, scheinst du mit deiner Reaktion einen Übergriff begangen zu haben. Zwar in guter Absicht aber quasi als "sich überlegen fühlender gutmeinender Onkel".
@schlafrad Da bin ich grundsätzlich bei dir, jedoch aus dem kontext heraus handelt es sich bei dieser Reproduktion um ein Zitat aus der damaligen Zeit. Da finde ich (als grundsätzlich unbeteiligter, ja ich weiß) es schon richtig dann den genauen Wortlaut wieder zu geben, da es die Situation definitiv besser Wiederspiegelt. Das mag aber jeder anders sehen.
Danke für die Klarstellung. Genau so sehe ich es auch und deshalb auch die Anführungszeichen. Ich habe jene Bezeichnung benutzt, die man damals uns Kindern gegenüber ganz selbstverständlich benutzte; ich kannte keine andere.
Allerdings war das damals, abgesehen vom Dininutiv vielleicht, auch eine keineswegs herabwürdigende Bezeichnung; ganz im Gegensatz zum angelsächsischen Sprachraum.
Noch extremer ist es mit der Bezeichnung Mohr. Die hatte früher - zumindest in der Schweiz - eine durchaus respektvolle wenn nicht sogar teilweise ehrfürchtige Bedeutung. Wenn man nun in Zürich das stattliche Haus "zum Mohren" oder im Aargau gar das Dorf "Möriken" (das stolz einen Mohren im Wappen führt) umbenennen will, deute ich das als "positive Diskriminierung". Durch diese gönnerhafte Haltung werden Stigmata noch einmal zusätzlich stigmatisiert und eine offene Auseinandersetzung mit diesem Thema vereitelt.
In den genannten beiden Fällen wird Menschen mit dunkler Hautfarbe gleich nochmals signalisiert, wie penlich es anscheinend sein soll dunkelhäutig zu sein.
Menschen sind Menschen, das ändert sich nicht durch irgendwelche äusseren oder kulturellen Anzeichen. Nach unserem heutigen Wissensstand lag die Wiege der Menschheit auf dem Afrkanischen Kontinet, von daher gesehen sind wir genetisch gesehen eigenlich alle Afrikaner, egal zu welcher Hautfarbe wir inzwischen mutiert sind.
Etwas Blutauffrischung (genetisch wie auch Kulturell) tut (mindestens uns Schweizern) ungemein gut. Das kann ich bei meiner Arbeit mit jugendlichen und erwachsenen Menschen fast täglich beobachten. Vorurteile sind blödsinnig, aber oft ganz tief verwurzelt. Manchmal bin ich froh, auch wieder einmal mit meinen eigenen konfrontiert zu sein und zu erkennen, wie schwachsinnig die oft sind.
PS:
Das "N"-Wort wurde erst dadurch negativ konnotiert, indem es derart oft abschätzig verwendet worden ist. An der abschätzigen Haltung ändert die Verdrängung des Wortes genau gar nichts; aber wir haben jetzt ein Wort, mit dem wir unsere Abschätzigkeit ausdrücken können. Auch neue Wörter werden irgendwann diesen negativen Touch erhalten, wenn wir unsere Haltiung nicht ändern.
Dem könnte man entgegenwirken, indem wir dieses Wort auch wieder positiv konnotieren, aber möglicherweise wird das von denen die einen negativen Begriff benötigen, gezielt unterbunden.
Ein Wort ist nie schlecht, höchstens das, was wir gedanklich damit verbinden.