Und dennoch kommt es oft zu sehr verschiedenen Diagnosen. Bei mir selbst und bei verschiedenen Menschen in meiner Umgebung.
Ja, weil der Körper halt komplizierter und vielleicht auch individueller ist als Fahrradtechnik. Solche abwechslungsreichen Geschichten einer Diagnose kenne ich inzwischen auch.
Mich stören an meinen letzten Arztbesuchen zwei Dinge:
1) "Fließbandarbeit" - Patient angucken, ein paar Fragen stellen, Diagnose verkünden, fertig. Vielleicht geht's bei den Abrechnungsverfahren und Gebührenordnungen nicht anders, aber gut ist es jedenfalls nicht, dass noch nichtmal Zeit ist, in die Aufzechnungen der Praxiskollegen aus den letzten zwei Terminen zu gucken.
2) Gesucht wird nach Indizien für die vermutete Ursache, aber nicht nach welchen dagegen. (Ich wollte erst schreiben "Die Diagnostik lehnt sich eher an religiöse als an wissenschaftliche Prinzipien an", aber das kann sich vielleicht ein Medizin-Prof. anmaßen, ich nicht.)
Dass letztens eine recht junge Ärztin ihr Handy zur Diagnosestellung benutzt hat, hat mich zwar irritiert, aber eigentlich ist es ja egal, ob sie den Ablauf aus dem Gedächtnis, aus einem Buch oder aus dem Netz abruft. Was sie da konsultiert hat, ist vielleicht vollständiger als das Gedächtnis und aktueller als ein Buch (und ich hoffe, dass es kein Hobbymediziner-Forum war
).