AW: Einzel vs. gekoppelte Bremsen
Servus ,
ich sag nur :
Einerseits , andererseits .
Gekoppelt muß nicht teuer sein , es gibt auch einen guten Tandembremshebel ,der mit den Avid BB7 gut harmoniert .
Natürlich muß dann das Trike mit gleich langen Bremshüllen und Zügen aufgebaut werden , sonst funktioniert es logischer Weise nicht .
In beiden Fällen kann man dann rel . gedankenlos bremsen , solange das System neu ist .
Bei mangelnder Pflege oder einseitiger Benetzung mit Wasser oder sonstigem Dreck ( z.b.Pfütze(oder einseitiger Verschmutzung des Straßenbelags) ) schauts dann anders aus , man kann das Trike bei einer starken Bremsung nicht mehr in der Spur halten , und schon gar nicht , wenn man aus der Not heraus , in alles greift , was man am Lenker erwischen kann. Dann blockiert das Hinterrad so schlagartig , man stellt sich quer und überschlägt sich seitlich bei voller Fahrt .
Solche Gesichtsbremsungen habe ich schon öfters erleben müssen(und einmal persönlich) .
Und ja, wenn man Zeit hat zum geplanten Bremsen , passiert so was nicht zu oft , aber mit Garantie bei jeder Notbremsung .(seitdem ich keine aktive Hinterradbremse mehr am Trike oder VM habe(seit 8 Jahren) , hab ich mich nicht mehr bei Notankerungen seitlich überschlagen ).
Mit gekoppelter Anlage läßt sich ein Trike auch nicht mehr im Grenzbereich kontrollieren , sei es zur sanften steuerbaren Drifteinleitung auf Schnee oder Schotterwegen . Bei meinen Downhillaktionen wäre eine gekoppelte Bremsanlage der Tod in der ersten Kurve oder beim Anbremsen derselbigen gewesen .
Einweiterer Punkt ist das schnelle Kurvenfahren auf Asphalt .
Geht man doch zu schnell in eine Kurve , kann man gezielt das kurvenäußere Rad abbremsen , ohne dass das innere , entlastete Rad durchblockiert , man erreicht bei flotter Fahrweise mehr Fahrkilometer mit den Mänteln , bevor sie in Fetzen hängen .
So verwendet man eine getrennte Bremsanlage einerseits zum Reifenschonen andererseits zum Steuern im Grenzbereich .
Wie bei jedem neuen Fahrzeug , sollte man sich zuerst langsam an die gebotenen Grenzbereiche herantasten , ähnlich wie damals bei den ersten MTBs , hätte ich da die Kunden nicht vor der ersten Testfahrt ausdrücklich vorgewarnt , hätte ich mich als Bestatter
selbstständig machen können , da die ersten Canti Bremsen locker die 3 fache Verzögerung boten , als eine Weinman Seitenzugbremse, vor allem in Verbindung mit Stahlfelgen .
Es passierte trotz Warnung leider zu oft , da griffen die kraftvoll in die Hebel und der Kandidat flog in Augenhöhe an mir vorbei , mit anschließendender Fahrt zum Arzt .
Bei VM mit schmaler Spur und wenig Lenkeinschlag und überhaupt , solange man es auf schönem sauberem Asphalt bewegt , auch ein nacktes Trike , macht die unterschiedliche Ansteuerung kaum ein Unterschied .
Vor allem wenn man eher defensiv fährt .
So kann man es nicht allen gleich Recht machen , aber ich fahre seit fast 20 Jahren Trike , wie eine gesenkte SAU , und ich würde mich praktisch kastrieren , wenn ich mit gekoppelter Anlage fahren würde .
Aber meine Wenigkeit allein ist auch kein Maßstab , ich will nur möglichst einfach und objektiv erläutern , wie die Unterschiede sich in der Praxis bemerkbar machen .
Einer der wichtigsten Punkte wurde noch nicht angesprochen (und wenn doch , sorry, hab nicht alle Seiten ganz gelesen (aus Zeitmangel eher überflogen) , die aufgezogenen Reifen .
Jedes Trike reagiert mit verschiedenen Reifenfabrikaten anders . Unterschiede wie Tag zur Nacht können auftreten , kann mich dazu noch ausführlichst äußern , falls gewünscht , hab mich eh wieder mal verlabert , ich konnte mich als Trikefahrer nicht bremsen .
Liebe Grüße und gut Brems
Thomas
www.bike-revolution.at