Eigenbauversuch eines Holzsitzes

AW: Eigenbauversuch eines Holzsitzes

Servus,

der Sitz ist für den Alltag gedacht und hat sogar ne Federung (+129g inkl. Schrauben).
Und für glatte Straßen ist der auch nicht gedacht, die kannste nämlich hier mit der Lupe suchen.

Beim Rahmenbau hast du aber recht, da ist CFK doch konsequenter zu verarbeiten da man keine "Klebeflächenspender" braucht. Zudem hat CFK deutlich bessere Festigkeitswerte.
Die Reisslänge bei Holz liegt bei ca. 20-30km, die von CFK bei ca. 60.CFK ist, richtig angewendet, dem Holz eigentlich 3fach überlegen.
Bei uns an der FH wird derzeit an Kohlenstoffnanoröhren (Graphen) gearbeitet. Die Reisfestigkeit liegt bei 63000N/mm² !!! Und das bei einer Dichte von Grafit.. Wenn das irgendwann mal auf den markt kommt, kann man wirklich Räder ohne Eigengewicht herstellen :p
Und ich hab grade auf der R&G Wiki gesehn das für einen cm³ Werkstoff bei CFK so viel Energie benötigt wird wie für Stahl. Alu kommt aufs doppelte :eek:

Gruß,
Patrick
 
AW: Eigenbauversuch eines Holzsitzes

Wofür er gedacht ist, ist nicht so interessant.
Interessant ist wofür er taugt - und darüber kannst du erst was sagen, wenn du das ausfürhrlich getestet hast.
 
AW: Eigenbauversuch eines Holzsitzes

Das die Klebeflaechen "dicht" sind, ist doch manchmal erheblicher als Du glaubst ... besonders wenn quer dazu eine Waerme und Dampfdruck-Differenz, was bei einem schweissgepeinigten, und warmgerittenen Holzsitz doch schon merklich ist ... sicherlich kann man die dann in der Klebeflaeche auftretenden Schehr-/Schaehl- Belastungen durch weiteres ueberdimensionieren auffangen, aber ob das nun der "Stein des Weisen" ist, wage ich zu bezweifeln ...

Ja, das ist ein problem und das dürfte vor allem die (vom rücken des fahrers aus gezählt) erste holz- bzw. furnierschicht betreffen.
Ich persönlich würde da auf das letzte gramm leichtbau verzichten und einfach die erste holzschicht als langfristige verschleißschicht betrachten und 1 bis 1,5 mm furnier eines möglichst leichten holzes draufkleben. Oder vielleicht auch ein dünnes (0,6 mm) teak-furnier, weil teak mit feuchtigkeit mit am besten klarkommt ...
Ich habe (noch?) keinen sitz gebaut sondern einfach das kilo buchenholz von Flux gekauft, aber die anforderrungen an einen sitz schonmal prophylaktisch zu durchdenken, kann ja vielleicht nicht schaden.:)

Aber ein passendes Beispiel was dabei rauskommt wenn man die Klebeflaechen "einfach geradeaus" anpassen will ...

Naja, das gleiche problem wörtlich genommen - "klebeflächen geradeaus" - besteht bei einem sitz aus sitzfläche und tragenden längsstreben ja auch, nämlich die senkrechte verklebung von sitzfläche und streben.
Nur würde ich mit da weniger gedanken um die klebenaht an sich machen, sondern eher darüber, dass von der sitzfläche nur die oberste furnierlage klebt (von hinten betrachtet). Wenn man zwei sperrholzbretter senkrecht aufeinanderklebt und hat nur die relativ schmale klebenaht, dann kann man die bretter ziemlich leicht wieder auseinanderhebeln und dabei reißt die mit der stirnseite draufgeklebte platte die fasern der ersten furnierschicht der anderen platte raus.
Also bräuchte man da entweder mehr klebefläche oder holzdübel, die durch alle tragenden schichten gehen, aber unter der "rücken-schwitz"-schicht liegen, was wiederum bedeuten würde, dass diese schicht in einem extra arbeitsgang hinterher drauf müsste - kompliziert, aber nicht unmöglich.

Der andere Grund das als 4Kant zu dessignen ist, das ein wenig "Fleisch" beim "Anpinnen" oder "Anspaxen" waehrend der Montage, besonders bei komplexen Strukturen doch hilfreich ist ... die Stifte und Schrauben bleiben ja nicht drinn aber sie ersparen dem DIY-Bauherren komplexe Formen, bzw. Presswerkzeuge.

Ist schon klar, dass das mit dreikant- oder hohlkehlleisten äußerst komliziert würde.
Leicht bauen ist halt schwer.;)
Ich würde mir das auch nicht antun und die paar zusätzlichen gramm in kauf nehmen, fertig. Nur würde ich es dann nicht mehr als leichtbau betrachten.

Ja "nackt" Du brauchst aber noch einiges um ihn auch zu montieren ...

Naja, wenn man vom Flux-sitz und Patricks neuem werk ausgehend über den daumen herrunterrechnet, mal ganz grob:
Statt den 10 mm der selbsttragenden Flux-sitzfläche nur 5 mm und die mittellagen aus leichterem holz (quasi holz-sandwich), kann man grob die hälfte von einem kilo annehmen, also rund 0,5 kg für die sitzfläche.
Dazu die tragenden streben wie bei Patricks sitz, rundhölzer abgezogen und kleber draufgerrechnet wahrscheinlich rund 0,5 kg.
Kommt rund ein kilo zusammen und die streben sind ja quasi schon die befestigung des sitzes, da kommen nur noch zwei schrauben dazu, wenn man die dazu rechnen will.
Das wäre dan immernoch nicht ultraleicht, verträgt aber vielleicht auch mal einen rempler.

Wenn mann das ganze von Dir beschriebene Equippment hat, dann kann man wahlweise GfK, oder Holzbau betreiben ...

So viel ist das nicht. Eine waage zum anmischen, eine gipskartonbox zum tempern und ein ventilator (zur entlüftung des kellers wegen der gase).
O.k., ich hatte mir auch mal zu weihnachten eine kleine vakuumpumpe gegönnt, aber vakuuminjektion ist auch nicht gerade unkompliziert, mehr als experimenta habe ich damit noch nicht gemacht und für holzverklebungen wüsste ich jetzt nicht, was man da mit vakuum ausrichten könnte ... vielleicht die furniere mit vakuum pressen, aber da würde ich mich nicht drauf verlassen und lieber konventionell pressen, ist auch einfacher.

Zusammen mit "traditionellem Dessign" aber mitunter tueckisch, weil saemtliche Dimensionierung der Klebestellen, besonders an statisch und dynamisch hochbelasteten Teilen, muss komplett neu berechnet werden, die althergebrachten Faustformeln, Tabellen und Nomogramme sind ja unbrauchbar, weil die Verbindung Epoxyd-Holz andere Eigenschaften hat als die traditionellen Holzleime ... teuer, giftig, unpraktisch und ungewohnt und viel zusaetzlicher Aufwand kommt IMHO noch hinzu ...

Ach naja, die "traditionellen" dimensionierungen und fausformeln basieren letztendlich auf einem reichlichen schatz an erfahrungen und die dimensionierungen mit epoxy oder anderen kunstharzen ergeben sich letztendlich auch aus erfahrungen ...
Und ansonsten ... teuer - ja, leider ... giftig - ja, bis zur aushärtung ... unpraktisch - ansichtssache.
Jedenfals gibts etliches, beispielsweise holzverklebungen, wofür man zwar auch epoxy verwenden kann, aber nicht muss - deswegen lese ich ja auch hier interessiert mit über kaseinkleber usw..;)

Und schlussendlich, boote ... da habe ich nun noch keine erfahrungen, aber dass wasserdicht versiegelters holz zur Ruhla-uhr ("wasserdicht, rein kommts wasser ...") wird, habe ich auch schon gehört ... aber andereseits gibts auch die Waarships und mindestens ein Wharram-design, die es mit holz und epoxy gut und langlebig hingekriegt haben, also muss es ja schon funktionieren, wenn das gesamtkonzept stimmt - nur ist das bei booten vielleicht noch dreimal komplizierter.:D

MfG
Andreas I.
 
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Und ich hab grade auf der R&G Wiki gesehn das für einen cm³ Werkstoff bei CFK so viel Energie benötigt wird wie für Stahl. Alu kommt aufs doppelte :eek:

Ja, nur stahl und alu können nach einem unfall wieder eingeschmolzen werden.
Von den technischen möglichkeiten von CfK (und auch GfK) bin ich fasziniert, aber dass es schwer bis gar nicht zu entsorgen ist, ist scheiXe.
Wenn die fasern wenigstens brennen würden und müllverbrennunganlagen nicht sinnlos verbrennen würden, sondern wenigstens ein stromgenerator mit der wärme betrieben werden würde ...
Hanf-, leinen- o.ä. laminat kann vollständig verbrannt werden, ist aber auch schwächer ...
Bambus ist toll, wächst gleich von natur aus als hohles rohr, lässt sich aber längs sowas von leicht spalten ...
Die neuesten ultra-wasweißich-stahlrohre sind super, sind aber mit 0,5 mm wandsträrke auch superdünne coladosen ...
Und CfK ist super, so lange sich die frage nach der entsorgung nicht stellt.
Das harz würde ja ohne weiteres verbrennen, aber die fasern ...

MfG
Andreas I.
 
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dann mach bitte Kerbschlagtests und stell das Ergebnis hier rein.

Nochmal zum "ei", digicam und rechner kommunizieren leider nicht und card-reader ist nicht dran, foto kommt morgen.
Der anfang des risses liegt in der kerbe in der klebenahnt und danach ist das holz gerissen. Nun war das buche (anderes hartholz als buchenleisten habe ich derzeit nicht) und buche lässt sich bekanntlich leicht spalten, insofern ist das keine überraschung.

Naja, jetzt habe ich einen "prüfkörper" für ein keller-holzleistengestell, auch nicht schlecht.:D

MfG
Andreas I.
 
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BIn heute den Sitz 70km gefahren. Extra richtig reingelehnt, 12kg Gepäck mitgehabt (Am Sitz befestigt). Kein knarzen, kein knacken. Sitz hält.

Gruß,
Patrick
 
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Dann kann man ja hoffen, dass das auch die nächsten 930km so klappt um dann diesbezüglich wieder von dir zu hören...
 
AW: Eigenbauversuch eines Holzsitzes

Dann kann man ja hoffen, dass das auch die nächsten 930km so klappt um dann diesbezüglich wieder von dir zu hören...

Hi Klopfer, Hi Patrick,

mich interessiert so ein Bericht durchaus auch schon vor einer gewissen Mindestanzahl von km.
Danke für den Erstbericht.

Gruß, Harald
 
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Extra richtig reingelehnt,

Ich hoffe ja, dass dein sitz hält, denn wenn 3 mm pappel halten, eröffnet das ganz neue möglichkeiten ...

Wie sehr sich der fahrer "reinlehnt", ist allerdings nur eine belastung des sitzes, die andere belastung sind die schnellen heftigen stöße durch fahrbahnunebenheiten, die du zwar mit einer sitzfederung zum teil abfängst, aber eben nur zum teil ...

MfG
Andreas I.
 
AW: Eigenbauversuch eines Holzsitzes

Hallo Andreas,
... die andere belastung sind die schnellen heftigen stöße durch fahrbahnunebenheiten, die du zwar mit einer sitzfederung zum teil abfängst, aber eben nur zum teil ...
Patricks Rad ist ungefedert, und sein bisheriger Sitz auch ... ich habe da keine Sorge ...

mfG
Matthias
 
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ich habe da keine Sorge ...

Mir ist schon ein spannsitz bzw. dessen stahlrohrgestell zerbrochen, nach 6,5 jahren alltags- und tourengebrauch auf einem vollgefederten fahrrad ... unter meinen wahnsinnigen 65 kilo ...
Deswegen griff ich fürs nächste rad, was noch lange brauchen wird, beim teile sammeln auch zur dickeren variante eines holzsitzes, zu dem kilo buchenholz.

MfG
Andreas I.
 
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Hallo,

BIn heute den Sitz 70km gefahren. Extra richtig reingelehnt, 12kg Gepäck mitgehabt (Am Sitz befestigt). Kein knarzen, kein knacken. Sitz hält.

hast du ein richtiges lager eingebaut oder lässt du Holz auf Stahl laufen? Ich vermute auch die Gewindestange am Dämpfer wird nicht ewig halten.

viele Grüße

Christoph
 
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Darf ich mal in die Gewichts-Verleimungs-Diskussion hineinfragen wieviel Sitz eigenlich sein muß?
Ich habe irgendwo im Forum über einen Eigenbau eines Holzrades von einem Profi (Tischler) gelesen. Der hat seinen Rahmen so geplant das man eigentlich
nur noch Latten anbringen muß. Im Endeffekt hat er aber festgestellt das er nur eine Unterlage auf den Rahmen aufbringen mußte und das reichte, Sprich er saß auf einem schmalen (ca. 15-25cm) breiten Brett. AUch der Tschechensitz von Patrick läßt blicken das an einigen Stellen, der Sitz gar nicht breit sein muß.
Wo muß der Mensch eigentlich abgestützt werden und wo nicht?
 
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Servus,

@ Christoph

Ich habe nirgens eine Gewindestange am Sitz verbaut.. Das Drehlager unten ist mit Gleitlagern ausgestattet. Dort läuft die Metallachse drauf. Im Holz sind Alubuchsen eingelassen die auf der Pfalz der Gleitlager laufen.
An der Federung werde ich noch eine Stütze einbauen, da der Sitz sich doch etwas "verdreht". Stört den Sitz nicht, aber fühlt sich schwammig an.
Und zum Test mit der Harten Bodenkante.. Ich habs heut probiert (und jetzt ne Delle in der Felge :mad: Und das bei 11bar). Der Schlag war so heftig das die Kette abgesprungen ist. Der Sitz hats ohne murren weggesteckt.

Gruß,
Patrick
 
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Ich habe nirgens eine Gewindestange am Sitz verbaut..

ok, ann täuschte dein Handyfoto. Sieht aber trotzdem etwas unterdimensioniert aus für eine auf Bigung belastete Stange
:p
Das Drehlager unten ist mit Gleitlagern ausgestattet. Dort läuft die Metallachse drauf. Im Holz sind Alubuchsen eingelassen die auf der Pfalz der Gleitlager laufen.

klingt gut!


Ich habs heut probiert (und jetzt ne Delle in der Felge :mad: Und das bei 11bar). Der Schlag war so heftig das die Kette abgesprungen ist. Der Sitz hats ohne murren weggesteckt.

jetzt weißt du warum ich etwas breitere Reifen bevorzuge. :p:p:p Die haben mehr Gummi an der die Felge insbesondere an der Seite schützt.

viele Grüße

Christoph
 
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Servus,

die Stange bekommt keinerlei Biegung ab. Das Alublech drunter ist 5mm dick und das Loch so groß das es sich in gewissen Rahmen frei bewegen kann.
Man bräuchte aber noch so ne Abstützung wie bei einem abgestütztem Hinterbau, so verwindet sich der Sitz etwas, fühlt sich dadurch etwas schwammig an. Da werde ich mal n altes Rad ausschlachten.

Zum Reifen:
Ich fahre Schlauchreifen.. warum sollte ein breiterer Reifen da helfen? Außer das ich noch mehr Schlag mehr abbekommen hätte :p Die Kante war aber bitterbös...
Aber das war wieder der Beweis das es keine Snakebites gibt, trotz Butylschlauch.

Gruß,
Patrick
 
AW: Eigenbauversuch eines Holzsitzes

Hallo Patrick,
die Stange bekommt keinerlei Biegung ab. Das Alublech drunter ist 5mm dick und das Loch so groß das es sich in gewissen Rahmen frei bewegen kann.
Auf den Ausfallenden abstuetzen ??
Was ist das fuer eine Feder ???



Zum Reifen:
Ich fahre Schlauchreifen.. warum sollte ein breiterer Reifen da helfen? Außer das ich noch mehr Schlag mehr abbekommen hätte :p Die Kante war aber bitterbös...
Vorn ? Hinten? Felge hinueber??

mfG
Matthias
 
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Hallo Patrick,

Auf den Ausfallenden abstuetzen ??
Was ist das fuer eine Feder ???
Das is n Stapel aus Pappelsperrholzplättchen mit 0-Ringen dazwischen.
Und auf den Ausfallenden abstützen würde der Sitz noch deutlich mehr ausweichen können und noch weicher werden.


Vorn ? Hinten? Felge hinueber??
Die Felgen sind noch ok. Man merkt beim Bremsen aber n Huckel. Hinten kaum, vorn recht stark.
Brauch mal deine Holzfelgen... N Lader bekommste bald ;)


Gruß,
Patrick
 
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