Mir stößt in all den Äußerungen gehörig auf, dass der "Kunde" das arme Opfer dieser Sauerei ist. Ist er aber nur rein hypothetisch bei eventuellen Verboten irgendwann irgendwo mal. Ganz konkretes Opfer sind diejenigen außerhalb der Karre - die Stadtbevölkerung, die Zehntausenden vorzeitig Verreckten, die Fahrradfahrer hinter dem Auspuff (besonders die so tiefen
) - Da gibt es keinen Ansatz zu Sammelklagen, Entschädigungen etc. einzig der juristische Weg, dass irgendwann, irgendwo mal die Grenzwerte eingehalten werden.
Der Kunde ist Teil dieses Skandals - und sei es in Form ignoranter Dummdreistigkeit, dass er sich schmeichelnd einreden lässt, dass sein moderner Monster-SUV total umweltfreundlich sei. In einer Welt ohne Wunderglauben ist das aber nicht drin: nicht mechanisch bei den Kollisionsopfern, nicht energetisch bei der bewegten Masse, nicht emissionstechnisch mit der "spritzigen" Fahrweise dieser bewegten Masse, nicht vom ökologischen Fußabdruck her mit dem Materialeinsatz für diese Masse usw usf... Auch ein Hybrid macht die Sache keinen Deut besser, nur die Schönrederei. Es ist aber nichts als das von allen drei Beteiligten (Politik, Industrie, Kunde), denen das Umweltthema ganz weit an ihrem rollenden, Komfort-Heck vorbeigeht... und die einzig Sorge haben muss, irgendwann, irgendwo mal von den Anwälten der Unbeteiligten (Stadtbevölkerung, EU-Umweltrichtlinien) eingebremst zu werden.
Mich würde mal interessieren, was jetzt die "Software-Lösung" ist - was genau wird da umprogrammiert? Bei denen, die schon Ad-Blue fahren, kann man die Sättigung raufsetzen. Und dann müssen die faulen Kunden halt bei jedem x-ten Tanken an die LKW-Zapfsäule und Harnstoff mit einfüllen, sonst blockt die Software das Weiterfahren (wie bei den LKW heute schon gesetzlicher Standard). Und was passiert bei denen ohne Adblue? Das kann doch nur eine Drosselung der Leistung bedeuten, wenn es wirksam sein soll...!? Wenn ja, wird man das aber nur soweit veranlassen, dass es dem Nutzer nicht auffällt, also emissionstechnisch auch nicht sonderlich wirkt...
Das Ergebnis des Gipfels (der Frechheit) ist real nichtig für die NOx-Thematik. Der Wert in den betroffenen Städten wird sich nicht verändern und es bleibt spannend, ob die Gerichte das Verbot durchziehen, oder ob die Politik sich dann nochmal zum Auto-Schutz einmischt und die Urteile oder Grenzwerte aushebelt, verwässert etc. begleitet von diversen Desinformations-Kampagnen, die die neuste, kaufbare Dieselgeneration reinwaschen, die Kläger (Deutsche Umwelthilfe) mit Verleumdungsklagen o.Ä. überziehen, Gegengutachten über die kommunalen Grenzwerte und Ursachen erstellen, an vorformulierten Ausnahme- und langwierigen Übergangsregelungen für "Anlieger" feilen, ... und natürlich Fahrräder auf den Straßen verbietet, damit der motorisierte Verkehr ungehinderter durchfließen kann.
VG Steffen...
PS: ... der einen 15 Jahre alten Diesel fährt und von den Fahrverboten dann auch betroffen ist. Also zukünftig keine innerstädtischen Auslieferungen von Trikes mehr