Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

...Zur Genauigkeit von Tachos: Ich habe verschiedene Fahrradtachos im Auto (zwei bis drei gleichzeitig) zur Wegstreckenmessungen verwendet und dabei festgestellt, das es bei gleicher Einstellung riesige unterschiede im Messverhalten gibt in der Messgeschwindigkeit und auch in der Messgenauigkeit.

Reinhard schrieb:
Einer der Gründe, warum ich Lida nach einem Tipp für den Meßtacho gefragt habe ...

David hat wohl nicht geantwortet, weil er meinst, das ihr inzwischen mitbekommen habt, das zB. der Polar CS600 wie ich ihn habe, ausreicht. In der Rennradszene habe ich auch schon bei mehreren schnellen Fahrern diesen Tacho gesehen. CS600 ist das Vorgängermodell vom CS600X, alles gleich nur halber Speicherplatz.
Der Entwickler ist ein kleines finnisches 6 Mann Team -Polar.fi hier die deutsche Vertretung: http://www.polar.com/de/produkte/maximiere_deine_leistung/radfahren/CS600X
Den CS600X habe ich schon neu für 165 Euro gesehen. Es braucht aber nicht jedermann so etwas, meiner Ansicht nach reicht beim Ausroll Elfershausen eine Rangliste. Genaue Vergleiche über den gesamten Geschwindigkeitsbereich braucht man nur ein mal für die verschiedenen VM zu machen.

Als Beispiel für die Genauigkeit zeige ich mal folgendes. Habe auf meiner Vorrichtung ein 20 Zoll Laufrad normal mit Speichen mit Akkuschrauber auf 80 Km/h gebracht und frei "ausrollen" lassen, das ist die rote Kurve mit schwarzen Messpunkten vom Polartacho - hat etwa 182 Sekunden bis zum Stillstand gebraucht. Links ist die Geschwindigkeit in Km/h.

Dann habe ich die Speichen oben und unten mit Mylar abgedeckt und wieder "ausrollen" oder man sagt wohl besser ausdrehen lassen, hat etwa 219 Sekunden gedauert, ist die blaue Kurve mit schwarzen Messpunkten vom Polartacho.

01 Polartacho.jpg

die Sprünge zwischen 60 und 40 Km/h sind bei Ausroll mit gesamten VM auf der Moorstraße so nicht zu sehen, sind also vermutlich wirklich beim Ausdrehen vorhanden, ähnlich einer Papiertaube die auch in gewissen Phasen unvorhersagbare Sprünge macht.
Jetzt eine Ausschnittsvergrößerung:
02 Polartacho.jpg

Da habe ich mir mal die Mühe gemacht und Werte aus dem Excel in die Graphik reingeschrieben. Man kann auch sehen, das sekündlich je ein Messwert erfasst wurde und sich so einen Eindruck über die Genauigkeit verschaffen. Sehe gerade es misst bis 1,3 Km/h herunter bei einem 20 Zoll Rad. Die dünnen blauen waagerechten Linien sind jeweils bei 1,2,3,4... Km/h, bei 10 und 20 Km/h ist die dickere blaue waagerechte Linie.

Ich könnte jetzt mal GPS-Messungen zum Vergleich einfügen, aber ich glaube das lasse ich lieber.

Gruß Leonardi
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

David hat wohl nicht geantwortet, weil er meinst, das ihr inzwischen mitbekommen habt, das zB. der Polar CS600 wie ich ihn habe, ausreicht.

Also unter Tacho verstehe ich ganz sicher keinen Polar CS 600 ... Der ist sicherlich gut, keine Frage, aber letztendlich geht es doch nur darum, exakt die Radumdrehungen auf einer Strecke zu zählen und das geht doch bestimmt auch preiswerter, oder?

Meine Frage ist also nach wie vor offen ...
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

... aber letztendlich geht es doch nur darum, exakt die Radumdrehungen auf einer Strecke zu zählen und das geht doch bestimmt auch preiswerter, oder?

Meine Frage ist also nach wie vor offen ...

Genaugenommen möchtest Du exakt die Zeiten jeder Radumdrehung festhalten.
Technisch gesehen kommt man um folgenden Aufbau nicht herum: Bei jeder Radumdrehung muss ein Impuls erzeugt werden, wobei es erst mal Nebensache sein soll ob dieser über Magnetkontakt oder Hallsensor etc. erzeugt wird. Mit dem Impuls muss ein digitaler Zähler zB. aufwärts zu zählen beginnen, beim nächsten Impuls wird der Wert in einen Speicher geschoben und der Zähler wieder auf Null gesetzt und beginnt wieder zu zählen usw.

Zählen mit einem Mikroprozessor das geht nicht genau, weil dieser gelegentlich für interne Berechnungen Unterbrechungen, nicht berechenbare Zeitverzögerungen hat, welche Messungenauigkeiten ergeben. Es gibt fertige Digitale Schaltkreise die das bewerkstelligen, dazu ist auch eine Programmierung und Einarbeitung erforderlich. Der Zeitaufwand für die Hardware, Platine Lötarbeiten, Probeschaltung würde ich mit 2-3 Wochen (8 Stunden täglich) und die Programmierung, Einarbeitung nochmal mit (4 Wochen 8 Stunden täglich) veranschlagen. Der Leiter von einem Elektronik Labor hier hat mir gesagt, das ich den Aufwand für Teil 2 zu gering kalkuliert habe, das trifft nur zu wenn man sich wie ein Mitarbeiter von ihm darin schon eingearbeitet usw. Hardwarekosten ca. 150,-Euro. Ich habe den kompletten Schaltplan noch hier liegen, mich schreckt der Aufwand ab. Habe auch mal geschaut, ob es was fertiges mit Industriezählern gibt egal wie teuer, nichts gefunden. Es macht auch keinen Sinn, wenn man auf geringere Genauigkeiten als 0,1 Km/h kommt.

"Nur die Radumdrehungen auf einer Strecke zu zählen" - damit hat man nur die Gesamtstrecke ermittelt, man braucht schon die exakten Zeiten für jede Radumdrehung.

Gruß Leonardi
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

Genaugenommen möchtest Du exakt die Zeiten jeder Radumdrehung festhalten.

Genau, danke für die Korrektur. Was ich meinte ist, das Lida wohl keinen Polar für u.U. mehrere hundert EUR im Kopf hatte, sondern eben ein preiswertes Gerät, was sich jeder Teilnehmer vorab einbauen könnte. Nur, ich weiß nicht, welchen Tacho er meint, daher meine Frage ...

Prinzipiell reicht ja ein einfacher Tacho, wenn jeder den gleichen nutzt ... und natürlich den Radumfang genau eingibt.
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

Nein, den Radumfang braucht man nicht eingeben, wenn Rohdaten (also Tick und Zeit bis zum nächsten), dann muss man nur die genaue Ausrollstreckenlänge angeben. Ausrolllänge durch Anzahl Ticks ergibt Radumfang am exaktesten.
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

...Prinzipiell reicht ja ein einfacher Tacho, wenn jeder den gleichen nutzt ... und natürlich den Radumfang genau eingibt...
Sinn macht das nur, wenn der Tacho auch die Geschwindigkeiten aufzeichnet, das machen aber nur die mit höheren Preis.

Dooxie schrieb:
...wenn Rohdaten (also Tick und Zeit bis zum nächsten)...
ich hatte doch vorher angedeutet, wie aufwendig es ist, die Zeit zwischen den Ticks hochzuzählen und dachte das Thema hätte sich erledigt. Es ging Reinhard nur um einen normalen Fahrrad Tacho, da muss man vorher schon den genauen Radumfang eingeben - der zeigt ja nicht die Ticks an.

Gruß Leonardi
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

Hallo,
vor etlichen Jahren, ich meine 2008, hat ein Questfahrer auch Rolltests durchgeführt. Ganz für sich allein ist er immer wieder eine gut ausgebaute Straße runter, Geschwindigkeiten lagen bei ca. 90 km/h, je nachdem in welchem Zustand das Quest war. Also mit Schaumdeckel, ohne diesen, abgebaute Spiegel, ob er auch mit und ohne Speichenverkleidung gefahren ist, weiß ich nicht mehr.
War das eventuell Sutrai? An den Titel des Threads erinnere ich mich auch nicht mehr, sonst hätte ich den über die Suchfunktion gefunden.

Die Angelegenheit war sicherlich nicht so wissenschaftlich wie der hier, aber seeehr spaßig zu lesen :D. Weiß irgendwer noch den Titel?

Gruß
Reinhard
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

Zum Tachothema:
Ich werf mal den Cateye Strada Slim in den Ring.
Einfach zu befestigen-sehr sichere Funkübertragung-hat auch bei größerem Abstand von Magnet zum Sender keine Probleme.
Sollte sich eigentlich schnell vom einen zum anderen VM unbauen lassen.

Gruß
michel
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

Sinn macht das nur, wenn der Tacho auch die Geschwindigkeiten aufzeichnet, das machen aber nur die mit höheren Preis.
ich hatte doch vorher angedeutet, wie aufwendig es ist, die Zeit zwischen den Ticks hochzuzählen und dachte das Thema hätte sich erledigt.
Es geht doch lediglich - wie vo lida angeregt und von mir in #196 angedeutet, um so einen Sensor für 12$ und die richtige Android-App, welche die Rohdaten abspeichert.
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

Wir benötigen mindestens die sekündliche Abspeicherung aller Einzelwerte.

Dann mach einen Vorschlag welches Gerät die Vorgaben erfüllt und noch bezahlbar ist ... Davon kann sich dann jeder Teilnehmer eines von anschaffen/montieren und wir haben eine gemeinsame Grundlage.

Dein Link unten mit ANT+ haut nicht hin. Das ist nur das Gremium, welches die Vorgaben für ANT+ macht, dort gibt es keine Apps. Alle Android- und auch IOS-Apps rechnen die Werte intern immer um, da ist nix mit Rohdaten rausziehen ...
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

Ja, ok ... aber welchen preiswerten "Meßtacho" nehmen wir denn nun?

Keine Ahnung. Man muss für jedes Gerät prüfen, ob es vernünftig mißt. Dazu reicht Leonardis Auslauftest. Ich weiß von meinen Meßversuchen, dass der GSC-10 Sensor in Verbindung mit dem Edge 705 ausreichend gut funktioniert. Ich habe auch einen Modellbaudatenlogger (unilog1), der gut funktioniert hat (ein Tacho ist praktischer).

Oben hatte ich geschrieben, dass GPS von der Genauigkeit her nicht ausreicht. Das muss ich vielleicht etwas einschränken. Es reicht nicht, wenn nur die Positionsdaten geloggt werden (GPX-Dateien enthalten meist nur die Position). Wird die auf Dopplermessung basierende Geschwindigkeit ebenfalls geloggt, könnte ein GPS durchaus reichen. Die Geschwindigkeitsbestimmung über Dopplermessung wird im Gegensatz zur Positionsbestimmung nicht von atmosphärischen Störungen beeinflusst und soll daher etwa 8mal genauer sein. Ich habe selbst kein Gerät, das Dopplerdaten loggt. Geräte, die NMEA-Daten aufzeichnen können, loggen darin (vermutlich) die Geschwindigkeit aus Dopplermessung.

Ich vermute die GPS-Chipsätze können alle die Dopplermessung. Weiß jemand genaueres?
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

Warum filmt man nicht ob von aussen oder jeder aus der Fahrer Perspektive , wenn man dann alle gleichzeitig ablaufen lässt sieht man wo und wie Zum anderen Es an Fahrt verliert
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

Also Leute, es kann doch nicht so schwierig sein zu verstehen was Leonardi will.
Wir müssen nicht die Anzahl Rad-Umdrehungen zählen. Das kann jeder 10€-Aldi-Tacho.
Wir müssen Loggen wann das war.
Er braucht eine Ein-spaltige Tabelle mit Zeitstempeln: Der Impuls kam am 18.01.14 um 21:08:57 und 723 Millisekunden. Nächste Zeile. Der Impuls kam... Und er muss die Abrolllänge des Rades kennen.
Das kann er dann ohne Umstände in Excel füttern und kann alles rechnen. Und mit dem Höhenprofil gegenüberstellen.
Dazu braucht es 4 Dinge:
- Einen (oder mehrere) Speichenmagnete
- Einen ANT+ Sensor wie oben verlinkt
- Ein Samsung Galaxy S4 oder ein anderes ANT+ fähiges Smartphone
- Einen Programmierer wie z.B. diesen: https://play.google.com/store/apps/developer?id=EP0&hl=de Der aus purem Spass an der Freude, ohne Geld zu verlangen, mal eben eine App für diesen Zweck programmiert und irgendwie Fahrrad-Affin ist.

Hope this helps.

Ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass sich geschlossene Radkästen recht zäh dagegen wehren, mal eben schnell einen Radsensor und diverse Speichenmagnete funktionstüchtig zu montieren
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

mal zum Thema Tacho:
Nehmt auf jedenfall einen mit Kabel.
Mein Osynce mit ANT+ hat im Milan ca 10% der Daten verloren.
Das war DEUTLICH ungenauer als mein GPS , wo ich mich ja auch schon über Ungenauigkeiten beklagt habe.
Ich vermute das CFK schirmt die Signale zu sehr ab.
Evtl. hat ANT+ auch eine gerichtete Signalaustrahlung...

Mir ist übrigens bei den Tachoanforderungen nicht klar, ob ihr einen benötigt der Daten speichern kann und sich auslesen läßt.
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

Diesen ganzen ANT+ und Smartphone Kram braucht es auch nicht. Den Radumfang weiß man nach dem Rollen auf einer vermessenen Strecke mit festem Startpunkt nach dem Ausrollen genauer als Handgemessen.

hinreichend genauer Takt mit Zähler oder Zeitquelle - Bei Impuls den Wert zwischenspeichern - Zwischenspeicher zu Textdatei verarbeiten (ASCII)

Die Datei in Excel importieren, Radumfang, Ortsdaten und Geschwindigkeiten generieren und die zugehörigen Höhenwerte aus den Vermessungsdaten ableiten - alles per Makro - und fertig ist die Wurst.

Ich komme frühestens im März zu sowas - also zum Bodensee-Rolltestworkshop ;)

Gruß,
Patrick
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

Mein Osynce mit ANT+ hat im Milan ca 10% der Daten verloren.

Ich vermute das CFK schirmt die Signale zu sehr ab.

Also ich hab mit meinem Macro X von Osynce Probleme mit der Batterielebensdauer (300 h? Eher 200) und der Bedienbarkeit bei Regen (Halter säuft ab), aber sowohl die Powertap hinten als auch der Speedsensor vorne werden problemlos erkannt und übermitteln super zuverlässig die Werte.
Vielleicht hat bei Dir der Abstand Magnet zum Sensor nicht gepasst? Bis ich den stabil hatte (Magnet verdreht sich auf Speiche, Sensor auf Federbein) hats zwei Tage gedauert, die Ant+-Variante braucht einen kleineren Abstand.

Gruß,

Tim
 
AW: Diskussion der Messungen vom Rolltest Elfershausen am 28.12.2013

Er braucht eine Ein-spaltige Tabelle mit Zeitstempeln: Der Impuls kam am 18.01.14 um 21:08:57 und 723 Millisekunden. Nächste Zeile. Der Impuls kam... Und er muss die Abrolllänge des Rades kennen.
Das kann er dann ohne Umstände in Excel füttern und kann alles rechnen. Und mit dem Höhenprofil gegenüberstellen.

Lese die Anleitung der DataLogger in Beitrag #234, z.b. "a.b.i-data", steht genau beschrieben.

Siem
 
Zurück
Oben Unten