DF XL 209

[Wilfried K.]

Liebe Leute,

nun habe ich mein DF XL 209 schon seit drei Wochen. Die 42.000 LEITRA-Kilometer scheinen nicht geschadet zu haben, denn ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl in und mit dem DF.

Nach der Überführungstour von Dronten habe ich an jedem Arbeitstag auf dem Nachhauseweg eine Extrarunde gedreht, so dass ich jetzt schon 1200 km auf dem Tacho habe

Letzten Freitag gab es wieder so eine schöne flotte Runde bei strahlendem Sonnenschein. Kurz vor Zuhause kam mir in einer, mit versetzten Blumenkübeln beruhigten Nebenstraße eine junge Radfahrerin entgegen. Als sie immer weiter auf mich zu fuhr sah ich sie, ausgerechnet in dieser Situation, ihr Smartphone kontrollieren. Mein Warn-Hupen hat sie dann (leider) so erschreckt, dass sie nicht auswich, sondern mir voll in die linke Fahrzeugseite fuhr ...

Unglücklicherweise fiel sie auf ihren (unbehelmten) Kopf, mit deutlichem Kratzer auf der Stirn und wohl auch einer Hirnerschütterung. Vorwürfe meinerseits wären da ziemlich unangebracht gewesen, denn ich hatte mir nur irgendwo einen Kratzer am Unterarm geholt. Dieses "Häufchen Elend" konnte einem schon leid tun, das Handy steckte aber schon wieder in der Hosentasche. Ein, mir gegenüber missmutiger Passant und ein freundlicher Autofahrer haben uns unterstützt und mit gewartet, bis die angerufene Mutter der Radfahrerin eintraf.

Das Mädel hat vor den Anwesenden seine Schuld anerkannt, auf das Hinzuziehen der Polizei verzichteten wir darauf hin. Die Mutter versprach, nach Austausch unserer Adressen, ihre Haftpflichtversicherung zu informieren und wollte dann mit ihrer Tochter zum Krankenhaus fahren.

Vor Ort hatte ich schon ein paar Bilder von dem Schlamassel gemacht, aber der volle Umfang des DF-Schadens wurde erst Zuhause offensichtlich:



Neben einigen "Knicken" ist das Laminat teilweise richtig gebrochen, bis auf den kleinen Riss vor dem Federbeindom aber wohl nur im weniger belasteten Frontbereich.

Jetzt muss ich erst einmal auf die Reaktion der Versicherung warten ...

Wie beurteilen das unsere Karosserie-Experten: Darf ich mit diesen Beschädigungen weiter fahren? Alle Risse sind von außen mit (transparentem) Klebeband verschlossen.


Liegende Grüße

Wilfried

 

[marcel_r1]

Moin Wilfied,

Schade das die Schönheit gelitten hat. Mit dem Riss am Dom und nahe der Aufhängung nach vorne hast du ja schon 2 relevante Stellen des Fahrwerks erwischt... ich würde von innen am Dom genau schauen ob das stabil ist bei Belastung denn Schlaglöcher und Co hauen da schon kräftig rein... nicht das es da nachgibt. Im Zweifel würde ich es nicht nutzen und via Versicherung absprechen und Nutzungsausfall anmelden gegebenfalls ein Ersatz Fortbewegungsmittel fordern. Hat mir mal das ganze mit einem Schaden am Rennrad die Regulierung beschleunigt. Da ist schon was zu machen Plus neuer Lack und dann das Mehrgewicht... Wertverlust etc...

Tut mir leid für dich!

Grüße Marcel

 

[andy-gerdes]

Ach Mist, scheiß Handys, sorry aber das beobachte ich leider zunehmend, dass immer mehr Radfahrer (vor allem Jugendliche) während der Fahrt mit dem Ding beschäftigt sind! Mein aufrichtiges Beileid zu dem Crash!

 

[bike_slow]

Ach Du unheiliger Bimm Bamm! Frischen Münsterländer DFs ist das Schicksal aktuell nicht wohl gesonnen. #200 und #209 mit Frontschaden links. Der bei #209 sieht aber wirklich schlimmer aus und ist es wohl auch, da statisch relevante Teile mit betroffen sind. Trotzdem gut, dass es nicht zu ernsthaften Personenschäden kam. Ich (bin aber auch in der Hinsicht eher übervorsichtig) würde mit angeknacksten Radkasten und Federbein-Dom nicht fahren.

 

[Jupp]

Nicht fahren. Integrität der Karosse ist dahin, du willst keine weiteren Schäden.

Protokoll erstellen, Namen der Zeugen sichern, Anwalt wählen.
Im Grundsatz hast du Anspruch auf Wiederherstellung des vorherigen Stands, was durch Austausch der Karosserie zu erreichen ist. Karosse flicken und neu lackieren erhöht das Gewicht maßgeblich, doch du hast für das niedrige Gewicht viel Geld bezahlt.

Die Versicherung wird das nicht zahlen wollen — das wollen so nie — und deshalb wirst du einen Anwalt benötigen, spätestens dann wenn die Versicherung geltend macht, dass du entweder zu schnell gefahren bist, unbeleuchtet warst, den Unfall vielleicht sogar provoziert hast weil nicht rechtzeitig gebremst oder eine beliebige Kombination aus diesen. Ergebnis ist dass allenfalls eine Teilschuld ihrer Versicherungsnehmerin anzunehmen ist und sie Dir auf dem Kulanzweg 35% deines Schadens anbieten.

Dann muss der Anwalt ran und stehen, denn der verdient nicht viel an Dir, rät gern zur Annahme des Vergleichs. Wenn du hart bleibest wird es auf eine Klage oder zumindest deren glaubwürdige Androhung seitens des Anwalts hinauslaufen, denn die Versicherungen wissen, dass viele ihre Ansprüche nicht gegen Widerstand durchsetzen. Der Sachbearbeiter bekommt eine Prämie für Fälle, die so erledigt werden.

Nein, das habe ich mir nicht ausgedacht.

 

[Delta Hotel]

Wie beurteilen das unsere Karosserie-Experten

Als ersten solltest du Ymte informieren und ihm Bilder von innen und außen zeigen er wird dir sagen was richtig ist
und er wird dir auch ein Gutachten für die Versicherung schreiben.
Ohne Bilder von innen gesehen zu haben ist es schwierig zu erkennen wieweit die Struktur geschwächt ist.

Schön das dir nichts passiert ist.

 

[ludwig de groot]

Moin
Wilfried
Jupp hat zu 100 % recht.
Bin, bei meinem Quest Unfall 2014 sofort zum Anwalt.
Dieser sagte mir
"Sie haben Anspruch auf ein Neues"
Da Ihr Velomobil noch keine 4 Wochen alt ist und auch noch keine 10000 km gefahren hat.
Mein nagelneues Quest hatte auch gerademal 1000 km und 3 Wochen alt.
Das Neue wurde mir dann auch 4 Wochen später geliefert und von der Haftpflichtversicherung der Unfallverursacherin gezahlt.
Wollten erst nur die Reparatur doch mein Anwalt blieb hart

Gruß
Ludwig der Ostfriese

 

[Christoph S]

Himmel! Das Münsterland scheint den DFs nicht gut zu bekommen.
Ich hoffe, die Haftpflicht beeinhaltet explizit eine Verkehrshaftpflicht.
MaHomis (Mädchen auf Hollandrad mit Smartfön) werden zunehmend zur Pest.

Gruß
Christoph

 

[Kraeuterbutter]

in so einem Fall: was passiert dann eigentlich mit dem alten..
ein wirklich Totalschaden ist es ja nicht (kann durch Reparatur auch wieder fahrbereit gemacht werden - schon klar: wenn man neu viel Geld hinlegt weil man ein leichtes, schönes haben will - ist das unschön ... aber ein "ich fahre seit 20 jahren QuesT"-fahrer würde sich vielleicht auch über ein repariertes und 3kg schwereres DF noch freuen)

sprich: was passiert mit dem alten VM, wenn von Vesicherung ein neues bezahlt wird?
mir ist sowas im Leben noch nicht passiert - hab also keine Ahnung

 

[Gevatter]

in so einem Fall: was passiert dann eigentlich mit dem alten..

Wie beim PKW, der Restwert wird von der Entschädigung abgezogen, oder die Versicherung verwertet das defekte selber.

 

[flensboards]

sprich: was passiert mit dem alten VM, wenn von Vesicherung ein neues bezahlt wird?
mir ist sowas im Leben noch nicht passiert - hab also keine Ahnung

Neue Karosse ca 5000,- Teile umschauen ca 1200,- Restwert kaputte Karosse also ca 2000,-
Ich habe Schaden Karosse und Teile umsetzen geltend gemacht und auf das Teileumschrauben verzichtet. 2000,- aus eigener Tasche dazubezahlt und das alte Vm als Ersatzteilspender genutzt.
Da ich so selten Ersatzteile brauchte habe ich es irgendwann repariert und verkauft.
So oder so ähnlich ist es wohl optimal.

 

[KLKöln]

Ich bin auch der Ansicht, ohne Rechtsanwalt sollte man hier nicht vorgehen.
Ich hoffe nur , dass die Unfallgegnerin eine Haftpflichtversicherung hat, die den Schaden ersetzt.
Ansonsten besteht das Risiko, dass die Schuldnerin nicht zahlen kann.

Tatsächlich ist hier alleine die Unfallverursacherin der Anspruchsgegner.
Nur wenn der Unfall durch eine Kfz verursacht wurde, gibt es auf Grund gesetzlicher Regelungen einen Direktanspruch gegen Kfz-Haftpflichtversicherung. Die ist hier aber nicht betroffen.

 

[DilettDante]

Direktanspruch gegen Kfz-Haftpflichtversicherung. Die ist hier aber nicht betroffen.

So isses, zur Not müssen die Eltern bezahlen, oder abstottern. Die Verursacherin oder die Eltern können hoffen, dass ihre Versicherung zu Teilen oder ganz einspringt.
Allerdings ist bei Verletzten, noch dazu wenn sie in die Klinik gehen,grundsätzlich die Rennleitung zu rufen, lernt man in der Fahrschule.
Wenn die Versicherung vom Handygebrauch während der Fahrt was mitbekommt, wird sie zurecht auf Fahrlässigkeit plädieren und eh nix blechen.
Ab jetzt nur noch mit Dashcam pendeln?

 

[schwimmrad]

Unabhänig davon, ob du unter technischen Gesichtspunkten gefahrlos weiterfahren kannst, würd ich das DF nicht mehr bewegen, bis der Schaden durch einen Gutachter aufgenommen ist. Andernfalls läufst du Gefahr, dass die Versicherung behaupten wird, Teile des Schadens seien erst durch dein Weiterfahren entstanden. Ich habe bei meinem Unfall das VM nach Holland gebracht, einen Kostenvoranschlag machen lassen und der Versicherung gemeldet, dass sie einen eigenen Gutachter nach Holland schicken können, um ein Gutachten zu erstellen. Das haben sie denn auch getan, wobei sie die Schadensansätze von Velomobiel.nl genau so übernommen haben.
Wünsche dir, dass die Schadensregulierung bei dir problemlos abgeht - ohne langwierige Gerichtsverfahren. Und berichte mal!

 

[chriszero]

Wenn die Versicherung vom Handygebrauch während der Fahrt was mitbekommt, wird sie zurecht auf Fahrlässigkeit plädieren und eh nix blechen.

Einfache Fahrlässigkeit ist in der Regel versichert, die etwas neueren Policen decken meist auch grobe Fahrlässigkeit ab. Nur Vorsatz ist nicht versichert.

 

[Karlsruhe]

Wer zahlt eigentlich den Anwalt, denn man für solch eine Sache einsetzen sollte? In welcher Größenordnung liegt den sein Honorar von Anfang bis Ende gerechnet (vlt kann da ja jemand überschlagsmässig einen Wert raushauen)

 

[schwimmrad]

Wer zahlt eigentlich den Anwalt

Wenn es zum Rechtstreit kommt ist es ja klar: die untelegene Seite (ggf. bei Teilschuld anteilsmäßig).
Was icb aber gern wüßte ist, was ist, wenn die gegnerische Seite die Schuld eingesteht, gar nicht vor Gericht gehen will, der Geschädigte sich aber (z.B. aus Sicherheit oder weil er keine Lust hat, sich um den Paspaierkram zu kümmern) dennoch einen Anwalt nimmt. Muss die gegnerische Seite die Kosten dann auch tragen?

 

[legaia]

Ich kann jetzt nur für meine Autounfälle sprechen. Da hatte jeweils der Gegner 100% Schuld ( einmal Vorfahrt genommen, einmal auf mein stehendes Auto gekracht). Beide male habe ich einen Anwalt genommen weil mir der Gegner z.b. zu schnelles fahren unterstellt hat.
Beide Male hat die gegnerische Versicherung alle Kosten getragen

 

[KLKöln]

Wenn es zum Rechtstreit kommt ist es ja klar: die untelegene Seite (ggf. bei Teilschuld anteilsmäßig).
Was icb aber gern wüßte ist, was ist, wenn die gegnerische Seite die Schuld eingesteht, gar nicht vor Gericht gehen will, der Geschädigte sich aber (z.B. aus Sicherheit oder weil er keine Lust hat, sich um den Paspaierkram zu kümmern) dennoch einen Anwalt nimmt. Muss die gegnerische Seite die Kosten dann auch tragen?

Es kommt nicht darauf, ob der Gegner vor Gericht gehen will.
Trotz eingestehen der Schuld gibt es noch viele Streitpunkte zur Höhe des Schadens, die ein Gerichtsverfahren erfordern.

Damit der Geschädigte seine Ansprüche durchsetzen kann, wenn die Gegenseite außergerichtlich nicht zahlt (aus welchen Gründen auch immer), muss der Geschädigte aktiv werden und vor Gericht klagen.
Die eigenen Anwaltskosten muss der Gegner erst tragen, wenn er im Verzug ist.

Aus diesem Grund lohnt es sich eine Rechtsschutzversicherung zu haben, die auch das eigene Kostenrisiko trägt.
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... In welcher Größenordnung liegt den sein Honorar von Anfang bis Ende gerechnet (vlt kann da ja jemand überschlagsmässig einen Wert raushauen)

Die Höhe der anfallenden Gebühren richtet sich nach dem Streitwert. Dieser errechnet sich aus dem Sachschaden und dem Schmerzensgeld.

Dazu kommt, dass die Gebühren nach Verfahrensschritten anfallen.

Es gibt im Internet Gebührenrechner, mit denen man die Kosten des Rechtsanwaltes im Normalfall berechnen kann.

 

[ChristianL]

Aus diesem Grund lohnt es sich eine Rechtsschutzversicherung zu haben, die auch das eigene Kostenrisiko trägt.

Im Schadensfall lohnt es immer, die passende Versicherung zu haben.
Aber ich kann und will nicht jedes denkbare Risiko teuer versichern.

Wie ist das typischerweise mit den Fahrzeugversicherungen, die im Nachbarthreat diskutiert werden (Vollkasko). Könnte ich mich bei fremdverschuldetem Schaden nicht an die wenden, damit sie die Forderung eintreibt? Oder ist das Illusion?