CV/WM Kurzbericht
Die teilweise ungewöhnlichen Ergebnisse (siehe "Daheimgeblieben") müssen in Zusammenhang mit den (in meinen Augen teilweise völlig irregulären) Strecken gesehen werde:
Das "Stundenrennen" (nicht umsonst "Kanalrallye" genannt) entpuppte sich als reines Lotteriespiel, da u.a. LKW-, Rad- und Rollerfahrer sowie Mütter mit Kinderwagen den teilweise nur 1m breiten Weg bevölkerten (Eine Gruppe musste noch einmal starten, da nach ca. 2km eine Klappbrücke leider mit Schiffedurchlassen beschäftigt war). Da die Teilnehmerschar durchaus an ein Jedermannrennen erinnerte, kam es bei mir z.B. dazu, dass ich drei (!!) Kilometer hinter einem Antrotech hinterhergondeln durfte, das mit sagenhaften 25km/h unterwegs war,dessen Fahrer mich aber trotz lauter Verbalinjurien und Flüchen meinerseits nicht vorbei lassen wollte. Das Oberflächenprofil erinnerte teilweise an eine Mountainbikestrecke, mit Wurzelaufbrüchen und Pflasteretappen.
Das Stundenrennen musste leider auf einen ca. 1,2km langen Rundkurs mit vier sehr schmalen 90°-Kurven verlegt werden, da es offenbar Probleme mit der Straßensperrung gab. Es waren teilweise 60(!) Teilnehmer mit gewaltigen Geschwindigkeitsunterschieden auf der Strecke, und es kam immer wieder zu spektakulären Abflügen, bei denen die Bülk von Christian Ascheberg, ein WAW und eine Lightning erheblich bis schwer beschädigt wurden.
Da es leider auch extrem rücksichtslose Fahrer gab, die durch das Teilnehmerfeld hindurchrasten und keine Probleme damit hatten, schwächere bzw. unerfahrenere Fahrer einfach abzudrängen - und das bei Geschwindigkeitsunterschieden von bis zu 30km/h- habe ich das Rennen nach ca. 40min. abgebrochen, da ich keine Lust hatte, in einen Unfall verwickelt zu werden. Die sehr engen Kurven brachten Velomobile zudem an ihre Grenzen, an der Start/Ziel-Kurve kam es immer wieder zu sehr brenzligen Situationen.
Das 4-Stunden-Rennen fand auf einem Stadtkurs statt, der u.a. von vier teilweise sehr steilen "Drempeln" geziert wurde, dazu ein Stück schlechtgepflasterten Waldweg und zwei sehr brenzlige Engstellen aufwies. Da ich die Drempel nur mit max. 20km/h überfahren konnte, ohne massiv aufzusetzen, habe ich auch hier nach ca. 45min das Rennen beendet, da ich keine Lust hatte, wegen so einer grotesken Streckenplanung mein Velomobil zu gefährden (ich habe das Ding erst drei Wochen!).
Aufgrund der Streckenbeschaffenheit kam es zu z.T.schweren Unfällen (ein Optima Baron ist frontal vor einen Absperrpfahl, der an einer Engstelle war, gefahren, das WAW hat sich in einen Graben überschlagen, Ymte sich in einem Kreisverkehr mit dem Strada auf die Seite gelegt, Rosemarie Bühler ist mit ihrem Birk gestürzt, das B2B-Tandem der Bentlages blieb mit Rahmenbruch liegen etc.) und extrem vielen Reifenschäden. Allein Barbara Buatois hatte drei Platten!
Hans Wessels hat nach ca. 2h das Fahrzeug gewechselt und dann mit dem Razz-Fazz eine furiose Aufholjagd hingelegt.
Der sportliche Aussagewert dieser Veranstaltung war (bis auf das Criterium und den Sprint (in dem bin ich ja auch 14. geworden
) für mich eher gering.
Das Velayo war imponierend schnell auf dem Stundenkurs unterwegs, leider habe ich Markus danach nicht mehr gesehen.
Fazit: Spaßfaktor (wegen der netten Leute und unserer lustigen Gruppe auf dem Campingplatz): 1
Sportfaktor: für mich (bis auf Sprint und Criterium) 0
Gruß
Frank