Corona-Virus

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In zwei Wochen sollen die Maßnahmen überprüft werden.
Wegen der inhärenten Verzögerungen beim Ermitteln der Infiziertenzahlen wird man dann den wahren Stand von heute oder morgen sehen. Ein Rückgang kann dann noch gar nicht erkennbar sein, selbst wenn die Maßnahmen greifen sollten.

Eigentlich hätte man die Sache so gestalten sollen, dass offenkundig wenig wirksame Eingriffe unterbleiben (Betriebe mit Hygienekonzept schließen, von denen klar ist, dass sie nicht zum Infektionsgeschen beitragen) und dafür andere, riskantere Einrichtungen schließen - Gottesdienstausübung z.B., ist in der Vergangenheit gerne mal durch Superspreading-Events aufgefallen, und es kommen offenkundig Personen aus mehreren Haushalten zu privaten Feiern zusammen. Sowas kann man z.B. auch durch Zoom-Meetings abdecken, einschließlich Geselligkeit nach dem Gottesdienst.

Oder auch die Unternehmen oder Verwaltungen zu Home-Office-Modellen drängen, die sich nach wie vor sträuben - und das sind trotz der größeren Bereitschaft bei vielen Unternehmen immer noch etliche. Sowas benötigen wir aus anderen Gründen eh (Berufsverkehrsreduzierung zum Schonen von Ressourcen).
 
Also imho steht Berlin nicht trotz, sondern wegen ihrer Ampel nicht gut dar.
Würde es helfen, wenn die Ampel zwei Wochen in die Zukunft schauen kann?
Regelungstechniker würden jetzt vielleicht einen Differential sagen.
So, Herr Streeck hat die Hose runtergelassen und ein Positionspapier veröffentlicht mit Kinder- und Juggendarztverband, Chirurgenverband und Einzelärzten.


Ziel: Kontaktverfolgung abschaffen, alle Verbote abschaffen, die Risikogruppen schützen und an die Bevölkerung appellieren, in Eigenverantwortung irgendwie die Pandemie zu stoppen.
Im Klartext: Aufgeben wie Trump oder Schweden.
Den Appell hätten sie einfach vor drei Wochen loslassen sollen!
Dann hätte er weniger scheinheilig gewirkt, und man hätte Zeit gehabt, die Sache zu beobachten, bevor man hart gegensteuern muss.
 
Eigentlich hätte man die Sache so gestalten sollen, dass offenkundig wenig wirksame Eingriffe unterbleiben (Betriebe mit Hygienekonzept schließen, von denen klar ist, dass sie nicht zum Infektionsgeschen beitragen)

Das läuft auf eine Einzelfallprüfung hinaus, für die weder genügend Zeit noch Personal vorhanden ist.

und dafür andere, riskantere Einrichtungen schließen - Gottesdienstausübung z.B.,

Da bin ich eher bei Dir, aber die freie Religionsausübung wird in Deutschland als zu hohes Gut angesehen, als dass sich Politiker hierzulande da ran trauen würden. Außerdem haben auch Gottesdienste Hygienekonzepte.

Gruß Fetzer
 
Gemeinsames Singen (Turbo-Aerosolproduktion) in geschlossenen Räumen mit überwiegend alten Leuten ist halt schon ungefähr das assozialste was man derzeit machen kann.

Wenn sie das mit der Nächstenliebe ernst nehmen dann lassen sie das mal für eine Weile bleiben oder verlegen es auf Zoom.
 
Gemeinsames Singen (Turbo-Aerosolproduktion) in geschlossenen Räumen mit überwiegend alten Leuten ist halt schon ungefähr das assozialste was man derzeit machen kann.
Hier die Vorgaben der deutschen Bischöfe. Vor allem gibt es kein Gebot, zum Gottesdienst zu gehen - es darf jeder fernbleiben. Kein lauter Gesang, keine musikalische Gruppenbegleitung, keine gemeinsame Eucharistie, Maskenpflicht für Küster, Hygienevorgaben für die Kommunion und stille Kommunion - da ist schon viel dabei, man muß sich halt auch dran halten.
Wie ich meiner Mutter den Gottesdienstbesuch abgeraten habe, würde ich ihr auch von einer Haardepilation abraten.

Gruß,

Tim
 
Betriebe mit Hygienekonzept schließen, von denen klar ist, dass sie nicht zum Infektionsgeschen beitragen
Da die Infektionsketten - je nach Quelle (Merkel gestern in der Pressekonferenz,...) zu ca 70% nicht aufgeklärt werden können, lässt sich gar nicht sahen, welche Betriebe das wären.
Ganz abgesehen davon halte ich die Existenz von "Hygienekonzepten" in der Sache für wenig aussagekräftig - die Anforderungen dürften relativ gering sein, und dass irgendein Gesundheitsamt derzeit in der Lage wäre, die Konzepte zu prüfen eher Wunschdenken. Dazu kommt, dass das Vorhandensein des Konzeptes nichts darüber aussagt, ob es nur formal existiert, oder tatsächlich auf die Einhaltung geachtet wird.
So schwer begründbar bei aktueller Datenlage die genaue Auswahl der vom Teil-lockdown betroffenen Betriebe sein dürfte und so hart es die Betroffenen damit erwischt - dass die Politik handeln musste, falls keine ungehinderte Ausbreitung gewünscht ist, dürfte feststehen.
Jetzt wird sicher die Justiz gefragt sein, die Rechtmäßigkeit der Maßnahmen zu überprüfen.
Mich stört tatsächlich (abgesehen von der Art einiger Maßnahmen) auch, daß das Parlament nicht beteiligt war. Aber ob das in der Situation überhaupt möglich gewesen wäre...? Das ist schon eine traurige Sache, wenn man das als überzeugter Demokrat so sagen muss....
Bleibt gesund!
Nupsi
 
Letzte Woche waren es 5263 bestätigte Infektionen pro Tag, die halbe Woche bisher liegt bei 8583 bestätigten Fällen pro Tag.
Damit dürfte die Positivenrate diese Woche bei etwa 6% liegen, also über dem Wert von ca. 5%, bei dem Fallverfolgung ausreichend ist zur Eindämmung.
Wie hier schon geschrieben, haben die Testlabore Nachtschichten eingeführt und somit die Testzahl letzte Woche auf 1.36 mio erhöht bekommen. Damit war die Positivenquote sogar unter 6%, 5,62% ohne Nachmeldungen:
1603960629049.png

Gruß,

Tim

edit: und der Probenrückstau, also alles, was zu spät fertig wird und eine Kontaktverfolgung verhindert:
1603961478244.png
Dieser hatte sich verdreifacht auf letzte Woche. Nicht nur Reagenzien, sondern auch Pipettenspitzen und Plastikverbrauchsmaterialien waren da teilweise schon knapp.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das tun sie ja, seit Wochen. Kann man (un)schön mit ansehen.
  • 12.10. 590 Intensivpatienten (+8.2%)
  • 13.10. 618 Intensivpatienten (+4.7%)
  • 14.10. 602 Intensivpatienten (-2.6%)
  • 15.10. 655 Intensivpatienten (+8.8%)
  • 16.10. 690 Intensivpatienten (+5.3%)
  • 17.10. 730 Intensivpatienten (+5.8%)
  • 18.10. 769 Intensivpatienten (+5.3%)
  • 19.10. 851 Intensivpatienten (+10.7%)
Also keine 10%, eher 6% Anstieg pro Tag momentan.

Gruß,

Tim
(edit. Daten rki hier aus den Tagesberichten)

  • 12.10. 590 Intensivpatienten (+8.2%)
  • 13.10. 618 Intensivpatienten (+4.7%)
  • 14.10. 602 Intensivpatienten (-2.6%)
  • 15.10. 655 Intensivpatienten (+8.8%)
  • 16.10. 690 Intensivpatienten (+5.3%)
  • 17.10. 730 Intensivpatienten (+5.8%)
  • 18.10. 769 Intensivpatienten (+5.3%)
  • 19.10. 851 Intensivpatienten (+10.7%)
  • 20.10. 879 (+3.3%)
  • 21.10. 943 (+7.3%)
  • 22.10. 1030 (+9.2%)
  • 23.10. 1121 (+8.8%)
  • 24.10. 1203 (+7.2%)
  • 25.10. 1296 (+7.7%)
  • 26.10. 1362 (+5.1%)
  • 27.10. 1470 (+7.9%)
  • 28.10. 1569 (+6.7%)
seit dem 19. 7% Zuwachs pro Tag und nicht mehr 6%.

Gruß,

Tim
 
@beate @Fetzer @Gear7Lover
Ja, Gottesdienste haben ein hohes Gefährdungspotential:
Deswegen haben sich in meinem Bereich einige Personen dazu Gedanken gemacht und sogar umgesetzt:
Landesregierung NRW: 2020-10-16_coronaschvo_ab_17.10.2020_lesefassung.pdf (Darin nach "Gottesdienste" suchen)
Erzbistum Paderborn: https://www.erzbistum-paderborn.de/aktuelles/aktuelle-entwicklungen-zum-coronavirus/
Pastoralverbund der Katholischen Kirchengemeinden Bielefeld Mitte-Nord-West: https://katholisch-bielefeld.de/coronainformationen/
 
Gemeinsames Singen (Turbo-Aerosolproduktion) in geschlossenen Räumen mit überwiegend alten Leuten ist halt schon ungefähr das assozialste was man derzeit machen kann.

Wenn sie das mit der Nächstenliebe ernst nehmen dann lassen sie das mal für eine Weile bleiben oder verlegen es auf Zoom.
Ich sehe diese Aussage im Kontext der Nettiquette sehr kritsch. Die tiefsten inneren Überzeugungen anderer Menschen anzugreifen ist mir persönlich zuwider. Im übrigen verdient auch Nihilismus & Agnostizismus meinerseits die gleiche Achtung: Es sind tiefste innere Überzeugungen. Diese tiefsten Überzeugungen anzugreifen -- selbst im besten Glauben und mit missionarischem Eifer -- erzeugt Unfrieden.
 
Also noch mindestes ein Jahr Maskenpflicht beim einkaufen und andere Massnahmen.
RKI: Umfassende Impfung der Bevölkerung erst 2022 - Deutschlandfunk
Wenn man rein rechnerisch etwa pro Tag 100.000 Menschen impfen könnte – was bereits eine Herausforderung sei – würde es 150 Tage dauern, um 15 Millionen Menschen zu impfen, erklärte Mertens.
 
RKI: Umfassende Impfung der Bevölkerung erst 2022
alles andere war aber doch eh unrealistisch und hat vor allem nicht zu den Zahlen gepasst, die die Firmen für den Abschluss der Zulassungen angesetzt hatten.

Wie ich meiner Mutter den Gottesdienstbesuch abgeraten habe, würde ich ihr auch von einer Haardepilation abraten.
erstmal: ich depiliere nicht, ich epiliere. depilieren heisst einfach nur rausreißen.

zweitens: ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn insbesondere Risikogruppen das nicht mehr machen.
 
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