Corona-Virus

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Ich denke, man sollte unterscheiden zwischen Schutzmaßnahmen, die nicht wirklich "wehtun" und solchen, die schwerwiegend in die Lebensführung eingreifen. Ich habe überhaupt nichts dagegen, weiterhin (auch als Geimpfter) in Zügen, Bussen, sonstigen geschlossenen Räumen usw. eine Maske zu tragen; ja, ich werde das sogar dann weiterhin tun, wenn es nicht mehr vorgeschrieben ist, schon aus Eigenschutz. Daß wir letztes Jahr praktisch keine Grippewelle hatten, ist ja nur ein Beispiel dafür, daß bessere Hygienemaßnahmen ganz allgemein positive Auswirkungen haben, und nicht nur bezüglich Covid-19. (Ich hab mich schon immer davor gegraust, mich im Winter in ein volles Wartezimmer beim Arzt zu setzen - nur vor Covid wäre man ziemlich blöd angeschaut worden, hätte man da eine Maske getragen). Allerdings müssen diese Maßnahmen vernünftig angepaßt werden (z.B. macht mMn Maske tragen auf dem Supermarktparkplatz wenig Sinn).
Etwas ganz anderes sind Maßnahmen wie Zugangsbeschränkungen oder gar allgemeiner Lockdown. Irgendwann (wann?) muß der Zeitpunkt erreicht sein, wo diejenigen, die sich - aufgrund ihrer freien Entscheidung - nicht impfen lassen, dann auch die Verantwortung für ihr (Nicht-)Handeln selber übernehmen müssen und dann eben manches nicht mehr tun können. Von daher bin ich für 2G (natürlich muß es spezielle Regelungen geben für Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.) - einzige mögliche negative Entwicklung könnte sein, daß weniger getestet wird und somit die Lagebeurteilung ungenauer wird.
Es kann nicht die Lösung sein, einfach alle Einschränkungen aufzuheben und die "Durchseuchung" (schreckliches Wort) einfach durchrollen zu lassen - schon allein deshalb nicht, weil mehr Infektionen auch die Wahrscheinlichkeit von Mutationen und somit Virusvarianten erhöhen. Auch daß die Intensivbetten dann für andere Patienten knapp werden können, spricht dagegen. (Daß die Totenzahlen unter den Ungeimpften deutlich ansteigen, mit allen leidvollen Folgen, natürlich auch - auch wenn sie sich selber so entschieden haben).
 
Außer in Israel?
 
@olafg : Passt aber sehr gut zum restlichen Verhalten der aktuellen "Lenker des Landes". Und damit meine ich nicht nur Politiker. Sondern auch Eltern, Führungskräfte, Firmenchefs... (Klimawandel...). Die jungen Menschen sollen Rücksicht auf die Alten nehmen, Respekt zollen und gefälligst nicht die letzte Stunde am Freitag für ihre Zukunft kämpfen sondern in der Schule sitzen... Mich wundert eher das es da nicht mehr Radau gibt.
 
Das mit der jeweils gemeldeten R-Zahl ist etwas seltsam. Diese Zahl beinhaltet ja auch Unsicherheiten durch Meldeverzug etc. welche man abschätzt. Erst hinterher ist man schlauer. So wurde z.B. vor einer Woche für den 25.8. eine R-Zahl von 1,09 gemeldet, während real die durchschnittlich Infizierten von 7686 auf 9602 heute um den Faktor 1,25 stieg.
Durch die Methode entsteht auch eine Schwankung im Wochenrythmus weil irgendwie jeweils nur vier Tage eingehen.
So wurden gemeldet:
1,34 am 22.8.
1,09 am 25.8 (siehe oben)
1,22 am 29.8
0,97 am 1.9. (heute)
Morgen liegen wir wahrscheinlich wieder über 1,00.
Zwar nähern wir uns derzeit der 1, im Durchschnitt liegen wir aber immer noch über 1, so dass die Fallzahlen weiterhin steigen.
 
Keine Erhebung von Gesundheitsdaten für Arbeitgeber.
Hier die Übersichtsseite zur Arbeitsschutzverordnung, darin unten der Link zum aktuellen Referentenentwurf:
SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung

Hier die allgemeine Mitteilung aus dem Arbeitsministerium: Corona-Arbeitsschutzverordnung verlängert und ergänzt
Verlängerung bis 24. November 2021, was unter anderem erhalten bleibt:
Betriebsbedingte Kontakte und die gleichzeitige Nutzung von Räumen durch mehrere Personen müssen weiterhin auf das notwendige Minimum reduziert bleiben. Dazu kann auch Homeoffice einen wichtigen Beitrag leisten.
 
An der neuen Verordnung ist spannend, das der AG über COVID und Impfung aufklären muss, was aber eigentlich nicht seine Kompetenz ist, Dafür hat der U eigentlich den Betriebsarzt, oder einen Serviceprovider.

Meine Cheffin (Rechtsanwältin) hat gut über die Formulierung bezüglich des Impfstatus geschmunzelt.

Na, wir werden dann wohl mal ein Unterweisungsupdate rausschicken, schön rechtlich abgesichert. Nie langweilig.
 
Ich habe zum Thema 2G und 3G einige interessante Beobachtungen gemacht. Hier in der Region wirken diese Maßnahmen in Zusammenhang mit den üblichen Hygienekonzepten mehrheitlich wie Lockdown. Will heißen: Überall dort, wo die "G" gefordert sind, ist es sehr leer. Bei Restaurants sind nur 2-3 Tische besetzt, wenn ich in Cuxhaven durchs Fenster ins Ahoi-Bad reinschaue, die u.a. keinerlei Wasserattraktionen wie Rutsche betreiben, sehe ich dort eine Handvoll Leute, fast ausschließlich Eltern mit Kleinkindern, die die Attraktionen sowieso nicht brauchen.
Ganz anders sieht es draußen aus. Auf den Fahrradwegen ist Betrieb, die im Freien stehenden Imbissbuden sind recht gut frequentiert und die Leute organisieren sich im allgemeinen ihre Sachen selbst. Ich beobachte hier, dass Picknick die neue Kneipe ist und Party als "Mitbringparty" am Deich mit Handy und Bluetooth-Brülltonne statt im Club gefeiert wird.

Hier fanden vor ein paar Wochen die Maritimen Tage statt, eine Miniversion der Sail, mit eingezäunten Arealen mit 3G-Pflicht, in denen dann das Programm stattfand und auch die interessanten Buden zu finden waren. Dieses Konzept war trotz voller Ferienzeit so beliebt, dass Bands teilweise komplett ohne Publikum spielten. Da mein Bekanntenkreis auch in die Gastro- und Schaustellerszene hinein reicht, fragte ich da mal nach und bekam dort zu hören, dass das für alle ein riesiges Verlustgeschäft war.

Auf den Dörfern ist das noch gesteigert. Hier sind nur noch die Wirtschaften offen, die auch Ferienwohnungen oder Fremdenzimmer anbieten. Die anderen haben zum Großteil, wie es aussieht, ihr Geschäft aufgegeben. Stellenweise konnte ich sogar schon einen Umbau zu Wohnungen sehen.

Die einzigen, die nachwievor gut besucht sind, sind die jenigen Einrichtungen, die in Hotspots liegen, z.B. in Bremen an der Schlachte oder in Cuxhaven zur Ferienzeit, und die 2, 3 Läden, die auch vorher schon zu den "angesagten Adressen" gehörten. Der Rest scheint aber ganz langsam dahin zu siechen.

Ich halte es mit 2G und 3G zwar so, dass ich das als kleineres Übel als einen Komplett-Lockdown akzeptiere. So wie aber zumindest hier die Bevölkerung darauf reagiert, sehe ich mein "Digitales Neo-Biedermeier" am Ende gar nicht so abwegig. Kann natürlich auch sein, dass es nur ein zeitweiser Einbruch ist. Ich hatte im Verlauf der Pandemie oft die Gelegenheit, Gespräche mit Leuten unterschiedlicher Ansicht zu dem ganzen zu führen. Die Befürworter dieser Maßnahmen gehen mehrheitlich von einer Entwicklung wie beim Rauchverbot aus, während die jenigen, die entweder etwas gegen 3G/2G haben oder denen das ganze unter Hygieneauflagen nichts gibt, mir häufig sagten, sie hätten sich an die Alternativen gewöhnt und würden auch bei einer Wiedereröffnung nicht in Restaurant, Club, Disco, Schwimmbad, Stadion etc. zurückkehren. Ich bin sehr gespannt, welches Lager am Ende die Überhand bekommt, oder ob die Entwicklung vielleicht doch einen ganz anderen Lauf nimmt.

Wie sieht es in eurer Region aus? Dünnt es sich bei euch auch aus oder "lebt" es weiter?
 
Ganz anders sieht es draußen aus. Auf den Fahrradwegen ist Betrieb, die im Freien stehenden Imbissbuden sind recht gut frequentiert und die Leute organisieren sich im allgemeinen ihre Sachen selbst. Ich beobachte hier, dass Picknick die neue Kneipe ist und Party als "Mitbringparty" am Deich mit Handy und Bluetooth-Brülltonne statt im Club gefeiert wird.
D.h. es ist Sommer? Wer da freiwillig ins Innere geht war schon immer besonders. Migränegebeutelte oder wärmehassend...

Hier fanden vor ein paar Wochen die Maritimen Tage statt, eine Miniversion der Sail, mit eingezäunten Arealen mit 3G-Pflicht, in denen dann das Programm stattfand und auch die interessanten Buden zu finden waren. Dieses Konzept war trotz voller Ferienzeit so beliebt, dass Bands teilweise komplett ohne Publikum spielten. Da mein Bekanntenkreis auch in die Gastro- und Schaustellerszene hinein reicht, fragte ich da mal nach und bekam dort zu hören, dass das für alle ein riesiges Verlustgeschäft war.
Wenn diese Touriabzockerveranstaltungen mit ihrer sterilen Feieratmosphäre wegen Covid ausstürben, wäre das meiner Ansicht ein Gewinn für die Menschheit.

Ich sehe hier am Bodensee das übliche, bei Hitzewelle fallen die Tagestouristen ein und ansonsten ist es gut voll bei Veranstaltungen. Selbst die Feuerwerke fanden statt, hatte gar nicht geschaut und dann eben wieder die rechte Hälfte vom Balkon aus angeschaut.

Gruß,

Tim
 
D.h. es ist Sommer? Wer da freiwillig ins Innere geht war schon immer besonders. Migränegebeutelte oder wärmehassend...
In den Biergärten ist es das gleiche Bild, dito, wenn das Wetter nicht so gut ist. Das Freibad in Dorum hatte dieses Jahr auch nur 2-3mal vermeldet, dass die Kapazitätsgrenze erreicht war, voriges Jahr andauernd. Auch an 30-Grad-Tagen wäre man problemlos reingekommen. Beim kleinen Freibad in Midlum das gleiche. Begrenzung auf 120 Gäste, voriges Jahr hatte man an heißen Tagen keine Chance, dieses Jahr war es immer problemlos möglich, zumindest, wenn ich auf meiner Cuxhavenrunde daran vorbei fuhr.

Wenn diese Touriabzockerveranstaltungen mit ihrer sterilen Feieratmosphäre wegen Covid ausstürben, wäre das meiner Ansicht ein Gewinn für die Menschheit.
Die Sail und ihre kleineren Ableger habe ich bisher eher weniger als sterile Touriabzockerveranstaltungen wahrgenommen, ganz zu schweigen von den anderen Veranstaltungen, die sonst hier so stattfanden. Auch unser Weihnachtsmarkt war eine richtige Perle, das komplette Gegenteil zu z.B. Nürnberg, auf den deine Bezeichnung wunderbar passt. Bei uns gab es nicht nur Einheitsbrei wie auf vielen anderen Volksfesten in größeren Städten, sondern ganz viel alternatives, bunte Vielfalt an den Rändern. Wir hatten hier viele kleine Schausteller, die alle irgendwas eigenes gemacht hatten, und auch eine recht große Szene kleinerer Bands, die auch die Chance hatten, auf diesen Veranstaltungen aufzutreten.

Ich denke eher, dass dieses bunte an den Rändern stirbt. Der Einheitsbrei der sterilen Touriabzockerveranstaltungen ist groß genug und wird in kleinerem Rahmen fortbestehen. Wenn ich mir die (Touri-)Hotspots ansehe, die wie oben beschrieben auch immer noch gut besucht sind, bestätigt sich das auch. Und die bestehen zu 90% aus Ketten (Enchilada, Celona und Co.) und es gibt überall die gleiche Fertigprodukte-Systemgastronomie.

Ich sehe hier am Bodensee das übliche, bei Hitzewelle fallen die Tagestouristen ein und ansonsten ist es gut voll bei Veranstaltungen.
Ist wohl wirklich regional sehr unterschiedlich. Hier beobachte ich verstärkt den Rückzug ins private. Von Hamburg habe ich ähnliches gehört wie bei dir, während ich von Wismar und Halle das gleiche gehört habe wie ich hier beobachte.
 
Hier in der Region wirken diese Maßnahmen in Zusammenhang mit den üblichen Hygienekonzepten mehrheitlich wie Lockdown. Will heißen: Überall dort, wo die "G" gefordert sind, ist es sehr leer.
Ja, da sieht man dass die Maßnahmen auch indirekt wirken. Wenn ich mich vor der Abteilung auf die Straße stellte und Strahlenschutz anböte damit die Menschen sicher vorbeilaufen können würden die meisten beim nächsten mal wohl woanders lang laufen.

Aber auch das senkt die Infektionszahlen :)

Und bevor ich jetzt auf ein Festival mit Hygienekonzept gehe warte ich lieber noch ein bisschen bis es wieder unhygienisch möglich ist!
 
Weniger Leute und diese dann etwas hygienischer würde ich auf Festivals durchaus begrüßen.. Da durch die stinkenden Bierleichen stapften ist nicht geil.
 
In den Biergärten ist es das gleiche Bild, dito, wenn das Wetter nicht so gut ist. Das Freibad in Dorum hatte dieses Jahr auch nur 2-3mal vermeldet, dass die Kapazitätsgrenze erreicht war, voriges Jahr andauernd. Auch an 30-Grad-Tagen wäre man problemlos reingekommen. Beim kleinen Freibad in Midlum das gleiche. Begrenzung auf 120 Gäste, voriges Jahr hatte man an heißen Tagen keine Chance, dieses Jahr war es immer problemlos möglich, zumindest, wenn ich auf meiner Cuxhavenrunde daran vorbei fuhr.

Das Problem kann auch einfach die Begrenzung sein. Mal spontan vorbeischauen ist dann eben aufgrund kleinerer Kapazität weniger möglich.
 
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