Nach der zweiten Impfung kommt es zu einer starken Stimulation des Immunsystems, Antikörpertiter sind sehr hoch, es passiert viel in den Lymphknoten, langlebige Plasmazellen werden gebildet und migrieren ins Knochenmark. Mittlerweile wissen wir, das der Prozess etwas dauert.
Kollege Ali Ellebedy hat dazu wahnsinnig schöne Daten. Ein längerer Abstand zwischen zweiter Impfung und Booster erlaubt dem Immunsystem, den Prozess zu beenden. Und wenn man dann wieder impft, kriegt man einen maximalen Booster-Effekt. Sechs Monate sind da ein vernünftiges Intervall. Fünf Monate sind vermutlich auch kein Problem. Zwei oder drei Monate sind vermutlich suboptimal, und es kommt auch ein bisschen auf das Individuum an. Aber sechs Monate sind ein guter Abstand.
[...]In einer Niedriginzidenzsituation wären die neun bis zwölf Monate (oder gar nicht boosten) vielleicht ganz okay. In einer Hochinzidenzsituation wie momentan macht ein Booster in einem kürzerem Intervall Sinn. Und vier Monate sind am Ende vielleicht nicht ideal, bauen aber jetzt, inmitten einer starken Infektionswelle, zusätzlichen Schutz auf. Übrigens: Der zusätzliche Schutz durch eine Booster-Impfung setzt sehr schnell, schon nach sieben bis zehn Tagen, ein.