Canyon "concept car"

Also ich würde nicht den Sinn von Low-Carb-MIV in Frage stellen, einzig dass das Canyon-Konzept dazu irgendeinen Beitrag leisten kann. Im Vergleich zu den anderen Ansätzen, die schon weiter sind, wirkt das eher wie der krampfhafte Versuch eines Unmöglichkeitsbeweises solcher Leichtfahrzeuge.

Was mich an solchen Marketing-Aktionen stört ist immer wieder das Einzigartigkeits-Narrativ, als hätte da grad jemand das Rad neu erfunden... und die Journalisten haben nicht die geringste kritische Distanz, das einzuordnen und z.B. mit dem (durchaus auch schon medial bekannten) Schaeffler- oder Podbike-Konzept in Relation zu stellen. Stattdessen machen sie sich einfach zur erweiterten PR-Abteilung...
 
Also ich würde nicht den Sinn von Low-Carb-MIV in Frage stellen, einzig dass das Canyon-Konzept dazu irgendeinen Beitrag leisten kann. Im Vergleich zu den anderen Ansätzen, die schon weiter sind, wirkt das eher wie der krampfhafte Versuch eines Unmöglichkeitsbeweises solcher Leichtfahrzeuge.

Was mich an solchen Marketing-Aktionen stört ist immer wieder das Einzigartigkeits-Narrativ, als hätte da grad jemand das Rad neu erfunden... und die Journalisten haben nicht die geringste kritische Distanz, das einzuordnen und z.B. mit dem (durchaus auch schon medial bekannten) Schaeffler- oder Podbike-Konzept in Relation zu stellen. Stattdessen machen sie sich einfach zur erweiterten PR-Abteilung...


(Allein) Mit Vernunft verkauft man nur selten was ... man muss die Gefühle der möglichen Käufer ansprechen ... das macht Canyon schon nicht schlecht ... Hasebikes und HP-Velotechnik "schrauben" mittlerweile recht gut an dieser Schraube ... ein Lebensgefühl zu verkaufen und nicht ein schnödes Produkt
 
Und das wird Velomo auch lernen müssen. Spätestens, sobald das EC-Velo konkret in den Startlöchern steht. Geruilla-Marketing wie mit dem Trike und ein Stand auf der Spezi wird dann nicht mehr reichen.
 
Moin,
Wollen wir die Folgen des Klimawandels begrenzen, müssen die Emissionen des Verkehrs massiv reduziert werden.
und nochmal: die Verkehrswende beginnt im Kopf, nicht beim Fahrzeug. Solange die Menschheit ihre Einstellung nicht ändert, ist es egal womit sie den Planeten zerstören, es wird trotzdem funktionieren.

Ciao,
Andreas
 
Wirkt für mich ein wenig wie als hätte sich der CEO von Canyon das THC-geschwängerte Interview von Elon Musk bei Joe Rogan zu sehr zu Herzen genommen und ein Mini-Me des Tesla Cybertrucks entwickeln lassen.

Aber immerhin wagen sie den Ausflug in eine neue Richtung und die verschiebbare Haube hab ich in der Ausführung auch noch nicht gesehen.
 
Im deutschen Berufsverkehr möchte ich nicht mit sowas kleinem nicht herumfahren. Das wäre mir zu gefährlich, besonders bei schlechtem Wetter und im Winter.

Als reine 25kmh -Variante, wenn gute Radwege vorhanden sind oder Tempo 30-Zone ok.
Warum reden alle davon das "sowas" ja "gefährlich" ist? In Deutschland kommen pro Jahr ca. 1/10tel so viele Menschen im Straßenverkehr um wie noch in den 70er Jahren. Und so wenig wie fast in keinem anderen Land der Erde. Zudem sterben im Straßenverkehr "nur" etwa 300 Radfahrer, die meisten durch Unfälle ohne Fremdkontakt. Und bei mehreren Millionen Radfahrern und ca. 100 Toten durch KFZ, ist die Wahrscheinlichkeit dadurch aus dem Leben zu treten extremst gering (und man kann sie durch korrekte, raumgreifende Fahrweise nochmal deutlichst senken).

Es nervt mich das man meint jegliche Alternative die kleiner ist als ein 1,5t Stahlkolloss, sei gefährlich, ignoriert aber das unser aktuelles Verhalten nicht 10 Menschen pro 1Mio Einwohner aus dem Leben nehmen wird, sondern ein vielfaches davon, wenn die 3,4,5°C Grenze überschritten wird.
Aber weiter als von 12 bis Mittag denken ist bei vielen leider nicht drin...

PS. Wir müssen nicht den CO2 Ausstoß "etwas reduzieren", wir müssen ihn auf 0, in Worten : NULL bringen. Wenn ich sehe was für Auswirkungen jetzt schon Flüchtlingsströme, die lachhaft klein sind im Vergleich zu dem was uns in 50 Jahren droht, nach sich ziehen (vorallem was politischen Rechtsruck angeht), will ich den Worst Case mit aller Kraft verhindern. Auch wenn das heißt das ich selber auf Kinder, Fleisch, Verbenner verzichte und versuche wo es geht zu sparen.
 
Na sowas, da kommt jetzt der nächste city-mobility-Eroberer. So langsam zeigt sich so etwas wie ein Standard:

1) Vier Räder ist scheinbar Konsens.
2) Die geschlossene Kabine nicht, aber der Wetterschutz von oben.
3) Der E-Antrieb ist Konsens. Aber Podbike und Canyon lassen die Kette weg.
4) Alle haben einen zweiten Sitz, oder auch viel Gepäckraum
5) Alle kosten weniger als 10.000€ und verorten sich eher zwischen 5 und 7 k€

Es sind alles keine Velomobile!
Das ist ein neuer interessanter Markt, der nichts mit WAW, DF, MILAN, EVO zu tun hat.

Ich denke dass Canyon noch ein paar Entwicklungsrunden drehen muss. Aber wenn die wirklich grosse Spritzgiesswerkzeuge für das Chassi investieren wollen (wir reden von Kosten im Millionenbereich) müssen die sich schon wirklich sicher sein. Und ein Konzept so nahe am PODBIKE ist sicher ein großes Risiko. Gibt es da wirklich einen Markt für 2 solche Player? Wird es das PODBIKE überhaupt schaffen?

Jedenfalls ein mutiger Schritt.
 
Wie ist denn Velomobil definiert?

Laut Wikipedia:

Ein Velomobil (Kofferwort von frz. und schweizerdt. „vélo“ – Fahrrad und -mobil in Anlehnung an „Automobil“) ist ein muskelkraftbetriebenes Fahrzeug, das mit einer geschlossenen Verkleidung (Stromlinienverkleidung) ausgestattet ist, die den Fahrer vor Fahrtwind und Regen schützt.

bzw.

A velomobile, velomobiel, velo, or bicycle car is a human-powered vehicle (HPV) enclosed for aerodynamic advantage and/or protection from weather and collisions.
 
Eben. Und sobald wir akzeptieren, dass Pedelecs Fahrräder sind, sind auch die Podbikes dieser Welt Velomobile. Das Problem schient mir, dass manche Nutzer der auf geschwindigkeit getrimmten VMs den Begriff Velomobil für sich beanspruchen. In diesem Sinne wäre streng genommen nicht mal mein GoOne3 ein Velomobil. Unverkleidetes Hinterrad, Gepäckträger, schwer, langsamer als ein Rennrad ... wo kommen wir denn da hin ? ;-)
 
Gabs gerade im Nachbarfaden:
Der Begriff stammt m. W. von Vytas Dovydenas, der ein Buch dieses Namens 1990 veröffentlicht hat in dem Velomobile von sportlich bis Alltag vorkommen:
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Inzwischen sind wir in der Diskussion wieder ungefähr da, worüber auf dem ersten Europäischen Seminar über Velomobil-Design 1993 auch diskutiert wurde:
Proceedings of the First European Seminar on Velomobile Design Dort sprach neben Vytas Dovydenas übrigens auch Michael Kutter, und zwar zum Thema elektrische Unterstützung von Velomobilen...
 
1) Vier Räder ist scheinbar Konsens.
2) Die geschlossene Kabine nicht, aber der Wetterschutz von oben.
3) Der E-Antrieb ist Konsens. Aber Podbike und Canyon lassen die Kette weg.
4) Alle haben einen zweiten Sitz, oder auch viel Gepäckraum
5) Alle kosten weniger als 10.000€ und verorten sich eher zwischen 5 und 7 k€

  1. Je nach Sitzhöhe und Radwegbreite ist das irgendwann Pflicht. Die Amis mit ihrer Regel müssen dafür halt untauglich breit werden (ELF) oder gaaaanz langsam um die Kurve (Veemo)
  2. da scheidet sich wirklich der Ansatz zwischen Visionen von kleinen Auto-Vollkabinen und eher pragmatischen Fahrrädern mit Dach - und ausgerechnet Schaeffler hat da m.E. den fahrrad-adäquateren Ansatz anstatt kleine Autoträume.
  3. Einerseits will man den Mainstream abholen. Andererseits gerät man auch in ne Todesspirale an Komfort-Gewicht, die ohne 250W extra gar nicht mehr bewegbar ist (bzw. reichen den 100kg-Spritzigkeitsversprechen nicht mal mehr die legalen 250W).
  4. Kindersitz und Alltagsgepäck (also Bierkästen) sind wohl bei jedem Minimalanforderung. Will man es hingegen gleich auf 2 Erwachsene auslegen, hat man nen 15km/h Velotaxi trotz grenzwertig legalem Motor.
  5. Bisher sind die Preisangaben nur wilde Spekulation und teils Bauernfängerei. Die tragfähigen Endkundenpreise werden Richtung 10 T€ tendieren, solange wir da nicht über großindustrielle Stückzahlen reden... und das tun wir realistischerweise nicht, höchstens um Fördergelder, Investoren und Journalisten zu foppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kindersitz und Alltagsgepäck (also Bierkästen) sind wohl bei jedem Minimalanforderung. Will man es hingegen gleich auf 2 Erwachsene auslegen, hat man nen 15km/h Velotaxi trotz grenzwertig legalem Motor.
Wenn man Leitungswasser trinkt, braucht man schon keine Getränkekisten mehr, dann tut's eigentlich fast jedes Fahrrad, spätestens mit Anhänger geht's dann auch mit Kisten. (Und den Anhänger könnte man auch gleich mit bis in die Küche nehmen.) Für mich als Kinderlosen Leitungstrinker wird erst die Mitnahme einer ausgewachsenen Person zu einem Kaufanreiz gegenüber einem schnellen Velomobil. :unsure: Eltern hingegen müssen Kind(er) und Einkauf oder Ausflugsgepäck gleichzeitig mitnehmen können, da reicht dieses Fahrzeug wahrscheinlich auch nicht. Kind drinnen und Einkauf im Anhänger?
Ich fahre ein offenes, 55kg schweres Lastenrad mit Pedelec-Motor auch bei Getränke-Auslieferung öfter an oder über der Drehzahlgrenze des Motors bei ca 20km/h. Mit einigermaßen aerodynamischer Verkleidung und nicht den 95kg Leergewicht von Canyon sollten 25km/h mit entsprechend ausgelegtem 250W-Motor auch mit einem zweiten Menschen als Zuladung funktionieren. (Halt nicht bergauf oder so.)
 
Gibt es da wirklich einen Markt für 2 solche Player? Wird es das PODBIKE überhaupt schaffen?
Ich denke die Frage ist, wann kommt das erste Fahrzeug raus das bezahlbar und wirklich alltagstauglich ist, das sein Klientel begeistert, sprich keine Bastelbude, sondern ein Fahrzeug bei dem alles intuitiv bedienbar ist, das subjektiv wie objektiv gut fährt, bei dem beschlagene Scheiben kein Problem sind, etc. pp. ...

Wenn dann noch ein zweiter auf den Markt käme mit einem ähnlichen Fahrzeug, das andere Vor- und Nachteile hat - warum nicht?
Es gibt ja auch nicht nur einen PKW-Hersteller, oder einen VM-Hersteller, oder einen Lastenradhersteller.

Aber bisher ist in der Sparte leider noch niemand wirklich in die Grossserienfertigung eingestiegen mit einem Fahrzeug dass die oben genannten Punkte erfüllt.
Ich hoffe dass sich da in den nächsten Jahren etwas tut.
Klar ist selbst treten am ökologischten - ich mache das selbst aus Überzeugung, auch mit dem Lastenrad.

Aber jedes Podbike und Co. ist besser als die ganzen Tesla, ID.3 und wie sie sich alle nennen ... ein viel zu schweres Fahrzeug nehmen, es noch viel schwerer machen mit Unmengen Akkus, die schon in der Rohstoffgewinnung und Herstellung ein ökologischer GAU sind, und dieses Fahrzeug dann am besten noch mit entsprechend viel Kohle- oder Atomstrom laden, denn genug regenerativ erzeugten Strom gibt es schlichtweg noch nicht... ergibt für mich alles überhaupt keinen Sinn.
Es sei denn mir ist alles egal... was offenbar weit verbreitet ist in Deutschland, sonst würden die SUV-Verkäufe nicht boomen wie verrückt...
 
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weder Auto noch VM als Klotz ans Bein hängen ... ne Regenjacke reicht.
...... für die 5 wirklich üblen Regentage nehm ich den Bus ... oder warte den Schauer ab

Wenn man nass am Ziel ankommen kann ok, das sieht bei mir allerdings anders aus.

Von meinen beruflichen 6000 km Stadtverkehr pro Jahr (kein Pendelverkehr Home TO Office, sondern Fahrten während der Bürozeiten) fahre ich rein wetterbedingt etwa 2000 km mit dem VM. Es reicht ja schon wenn die Straße noch vom letzten Schauer nass ist, oder ein Schauer kommen KÖNNTE.

Der Bus ist für mich keine Alternative, damit verliere ich 1 Stunde / Termin, macht dann ca. 5000-7000 EUR Honorarausfall/Jahr.

Taxi wäre ähnlich teuer.

Da wäre selbst für mich (der Fahrtkosten steuerlich geltend machen kann) ein kleines (gebrauchtes) Auto auf Dauer Wirtschaftlich noch günstiger.

Mein Betriebsfahrzeug Alleweder A6-45 Hybrid ist alles in allem zuverlässig trockener, gesünder und wirtschaftlicher als jede andere Lösung. (Und ich habe bis zum Dryve Regendach viel ausprobiert).

So könnte es vielen gehen, die im Sommer mit dem Rad pendeln und daran Geschmack gefunden haben, bei den ersten Herbststürmen aber wieder auf das Auto zurückmüssen.

Daher sind elektrounterstützte Wettergeschützte Tretfahrzeuge gerade in Corona Zeiten schon zukunftsfähig.
 
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