Braucht man 2 Scheinwerfer am DF?

Ich möchte dieses Thema wieder hervorholen, weil ich diesen Herbst/Winter doch endlich mal mit Fernlicht fahren können möchte. Mein Plan wäre, einen normalen Cyo Premium (Dynamobetrieb, ohne Tagfahrlicht) auf akku- bzw. forumsladerbetriebenes Fernlicht umbauen zu lassen. Dazu habe ich noch drei Fragen:

1) Bleibt nach dem Umbau die komplette bisherige Dynamolichtfunktion (Schalter, Senso-Betrieb, Rücklichtausgang) erhalten? Also verhält sich der umgebaute Scheinwerfer noch genau wie vor dem Umbau (bis auf evtl. Helligkeitsgewinn)?

2) Ist die Fernlicht-Ansteuerung unabhängig vom Dynamobetrieb? D.h. kann ich das Fernlicht auch im Stand und/oder bei ausgeschaltetem Abblendlicht verwenden?

3) Ist es sinnvoll bzw. möglich, das Fernlicht konstant ein bisschen heller einzustellen als das Abblendlicht? Denn ich vermute, damit sich die beiden Leuchtbereiche angenehm ergänzen, sollte in der Ferne mehr Licht landen als im Mittelfeld des Abblendlichts. Oder ist das nur erreichbar, indem das Abblendlicht abgeschwächt wird? Gibt es da Erfahrungen zur Lichtverteilung bei solchen Doppel-LED-Scheinwerfern?

Chris

PS: Vielleicht wäre ein separater Faden angebracht?




Hi Chris, hallo zusammen an den Rest.

1) Jupp
2) Schwierig das zu verallgemeinern. Das erste Beispiel zeigte damals den Umbau des Cyos auf 2 Leds (vom IQX) im Premium-Reflektor. Zwei LEDs an identischer Leistung sind immer etwas heller als eine alleine. Dazu kam die Mehrleistung der Elektronik bei der Reihenschaltung. Zum Thema Helligkeitsgewinn. Das hat auch beim ganz alten 60Lux Cyo gut funktioniert, natürlich gleich mit doppelter Steigerung, da hier ne deutlich ältere LED drin war.

Beim Fernlichtumbau leuchtet ja weiterhin eine LED als Abblendlicht (es ändert sich erstmal nichts, außer die neueren Leds wären wieder etwas besser geworden). Im Dynamobetrieb sinkt die Fernlichtleistung natürlich, wenn das Abblendlicht an bleibt. Abblend- und Fernlicht laufen jeweils etwa auf 75% der Ursprungsleistung. Muss ich alles nochmal messen, damals hatte ich einen ganzen Schwung umgebaut in allen Variationen und hatte natürlich sämtliche Daten und Messergebnisse im Kopf.

In deinem Fall soll also die Fernlicht-LED komplett getrennt angesteuert werden. Also ne KSQ dran, vom Forumslader versorgt, mit möglichst viel Leistung zur eigentlichen Dynamoleistung (den 2.4Watt). Ein bisschen die Hardcore-Variante, denn wir reden also bereits im Stand von "mehr" als 100% der Serienleistung ohne Kühlung und bei voller Fahrt ggf über 200% der Serienleistung. Ich kann mir etwas Zeit nehmen und herummessen, dabei mit einem Auge auf der LED-Temperatur, aber das wird eine Weile dauern, für die Woche hab ich erstmal wieder genug vom Bastlen. Trotzdem wirst du danach selbst ein bisschen Gefühl mitbringen müssen was du dem Scheinwerfer zumutest, denn da noch ne Temperaturüberwachung reinzubasteln übersteigt alles Vernünftige.
Außerdem wichtig: Wenn Forumslader-Flutlicht an UND Dynamoabblendlicht an, besser Forumslader aus! Alternativ zwei getrennte Akkuzweige, so dass die LED fürs Abblendlicht 600mA (Ixon-Niveau) und die fürs Fernlicht 1200mA bekommt. Dann aber ohne Dynamobetrieb fürs Abblendlicht. Sowas hatte ich schonmal gebaut, muss ich aber nochmal auf die Temperatur achten. Bei zwei Leds mit guten 1000mA gingen die Leds dermaßen schnell in die Knie, trotz Kupferkühlung, das hat dann absolut nicht mehr funktioniert.

3) Möglich mit unten beschriebener Methode in Maßen sicherlich.
Sinnvoll? Wenn ich mein 80 Lux-Licht auf 60Lux reduziere und darüber ein Fernlicht anschalte mit 60 Lux habe ich trotzdem einen Gewinn. Wenn ich nun das Abblendlicht deaktiviere und gut 80Lux als Fernlicht habe, merke ich wieder einen Unterschied. Soviel steht fest.
Es gibt Bi-Xenon Scheinwerfer deren Fernlicht 25% mehr leistet (blöd ausgedrückt, messtechnisch!) und welche die sich verdoppeln. Doppelte Leistung bringt dir etwa 40% mehr Reichweite. Bei meinen vermessenen DE-Scheinwerfern springen teilweise die Luxwerte von 200lux auf 220 Lux (Achtung: Relative Messungen aus nicht genormter aber identischer Entfernung) und manche von 300Lux auf 600 Lux. Letzterer dazu auch noch breiter in der Ausleuchtung, aber spottiger. Ähnlich als würde man LuxosU mit IQX vergleichen.
Bei all diesen Scheinwerfern hat man ein brauchbares Fernlicht, aber ich würde schon sagen wenn es sich einrichten lässt: Ein klein bisschen mehr im Fernlicht macht schon Sinn. Umgekehrt wird es aber nicht nutzlos.

VG Steffen

PS:
Ganz vergessen, hatte ja mal was vom Luxos U versprochen nachzureichen: Der Umbau auf die neuere Led funktioniert natürlich genauso, der 70 Lux Modus hat um die 100Lux rausgeworfen, mit dem kleinen Pufferakku kam ich dann im 90Lux auf etwa 125Lux. Die verbaute LED ist ja auch schon ein paar Tage alt. Die Ausleuchtung bleibt sonst unverändert. Kann sein dass beim "Quer-Einbau" (zwei LEDs als Abblendlicht) der Spot sogar breiter (rechteckig statt quadratisch) wird, hab ich aber noch nicht weiter getestet.


PPS: Nagelt mich bitte nicht auf exakte Werte fest, sondern nehmt sie nur als Anhaltspunkte. Da spielen immer viele Faktoren mit und die Umrechnerei auf Milliampere und Watt und Flussspannungen verändern sich bzw sind abhängig voneinander. Die Spannung steigt mit dem Strom und sinkt mit der Temperatur wieder. Außerdem bin ich nie ganz sicher wie BuM seine Werte ermittelt (Ixon 90Lux mit 1.9W, Cyo 80Lux 2.4W, abzüglich Rücklicht? Dynamoleistung oder LED-Leistung? Mit TFL oder ohne - Ja auch da gibt es Unterschiede).

PPS: Eigener Faden für Cyo-Umbauten und Messergebnisse find ich nicht verkehrt, würde mich dran beteiligen.
 
Hallo Steffen,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Freut mich zu lesen, dass mein ursprünglicher Plan nicht grundsätzlich ausgeschlossen ist. Allerdings habe ich in der Tat nicht an die Kühlproblematik gedacht.

Was mir noch nicht ganz klar ist: Wie sieht die Lichtverteilung bei "nur Fernlicht" aus? Auf deinen Fotos sieht man einen dunklen horizontalen Bereich zwischen den beiden Leuchtbereichen. Da dachte ich zuerst, das wäre so etwas wie die Spiegelachse zwischen Abblend- und Fernlicht und habe daraus gefolgert, dass man nur mit Fernlicht kaum noch was im Nahbereich sieht. Aber das Fernlicht ist ja kein nach oben gespiegeltes Abblendlicht, sondern müsste nach oben verschoben sein. Also müsste bei "nur Fernlicht" doch noch ein bisschen Licht im Nah- und Mittelfeld landen, oder?

Denn im Endeffekt würde mir eine schaltbare "Nur-Dynamo"-Variante ohne zusätzliche Stromversorgung genügen, was dann auch von der Kühlung her unproblematisch wäre. Nur kann ich eben grad nicht einschätzen, ob "nur Fernlicht" auch zum normalen Fahren taugt oder ob man sinnvollerweise immer auch das Abblendlicht 50/50 dazu eingeschaltet haben sollte. Aber bei deinem Umbauvorschlag mit dem 3-fach-Wechselschalter hätte man ja zur Abblendlicht-Stellung noch beide Fernlicht-Varianten zur Auswahl. Ich glaube, das klingt nach der Lösung, die ich will. :)

Chris
 
Hi.

Da liegst du nicht verkehrt. Sieht zwar vertikal gespiegelt aus, aber tatsächlich kommt bei Fernlicht auch noch Licht vorm Rad an. Ähnlich wie bei H4-Scheinwerfern.
Ich hab die Woche nochmal nen Cyo geordert und gebastelt, wegen schlechtem Wetter aber gestern nicht mehr fahren können - Das hätte keinen Spaß gemacht.

Schau dir mal die letzten 20 Sekunden von dem Video an, kurz bevor ich fluche weil mein angeknotetes Kabel sich löste, dort erahnst du die Verteilung an ein, zwei Stellen ganz gut. Ist zwar ne andere LED, aber man siehts bei 2:45 und 2:50 ganz gut, dass noch was ankommt. Ich find das für ne Standardlösung ohne viel Gebastel eigentlich ganz gut.


VG Steffen
 
Ja, das sieht gut aus.

Und könnte man eine asymmetrische Stromverteilung (z.B. 70/30) auch beim reinen Dynamobetrieb realisieren? Also dann umschaltbar zwischen:
1) 100% Abblendlicht
2) 70% Fernlicht+30% Abblendlicht
3) 100% Fernlicht

Chris
 
Technisch problemlos lösbar, jedoch brauchst Du dann große Pufferkondensatoren, sofern kein Akku integriert werden soll. Auch muss die effektiv erzielte Dynamoleistung mindestens der gewünschten Leuchtleistung + Verlusten entsprechen, denn flackerndes Licht ist einfach Mist (und spätestens, wenn die Kondensatoren entladen sind, flackerts dann..).

Sinnvoller (auch bzgl. der aus den verschiedenen Dynamos kitzelbaren Effizienz/Leistung) ist ein Forumslader als Ansteuerungsteil und Verwendung von den Gleichspannungslampenmodellen (resp. Zweckentfremdung der Dynamovarianten, solange dies ihre Leistung/Effizienz nicht halbiert oder sie schrottet). Dann kommt nicht bloß vorne mehr Licht bei unregelmäßiger Fahrtgeschwindigkeit bei heraus, sondern auch eine höhere Dynamoeffizienz als rein an einer Dynamofunzel (und somit die Möglichkeit, bei in Relevanz erhöhter Lichtleistung die FL-Akkus dennoch geladen zu halten).

Da auch eine kombinierte Fern- und Abblendlichtfunktion niemals die hohen Spitzenströme bedingt, welche Kondensatoren zu liefern fähig sind (und diese an Dynamos auch nicht mit derartigen Spitzenströmen aufgeladen werden), würde ich in diesem Einsatzbereich die deutlich effizienteren (im Sinne von Wh/Kg) hochkapazitiven 18650er Zellen verwenden und sie mit einer geeigneten, effizienten Verwaltungs-/Ladeschaltung kombinieren.. und schwupps ist einer wieder beim FL. Kondensatoren sind gewichtstechnisch bzgl. Leistungsdichte ein großer Schmarrn.

Selbst SuperCaps (welche hauptsächlich im Bereich von ~5V max. existieren) sind ineffizienter als jede halbwegs brauchbare 18650er Zelle, leistungsdichtetechnisch. Da hilft es nichts, dass die SuperCaps keine derart limitierte Zyklenanzahl aufweisen.

Viele Grüße
Wolf
 
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halbwegs brauchbare 18650er Zelle, leistungsdichtetechnisch. Da hilft es nichts, dass die SuperCaps keine derart limitierte Zyklenanzahl aufweisen.
na.. soooo kurzlebig sind halbwegs brauchbare 18650er jetzt aber auch nicht !

so wie manche hier ihre Velomobile wechseln, hält so ein Akku dann 3 Velomobil-Leben ;)

ich hab noch Konions, die schon 8 Jahre alt sind und noch tun...

Tesla gibt 8 (oder warens 10) Jahre für ihre Zellen an, und im Anschluss können sie idealerweise nochmal 10 Jahre in einer Powerwall im Haus verwendet werden..

Akkus die nach 1 Jahr kaputt sind - das muss heute nimma sein
zumal die Anforderung eines Velomobils (Stromstärke etc.) ja äußerst moderat und somit zellschonend sind
 
Technisch problemlos lösbar, jedoch brauchst Du dann große Pufferkondensatoren, sofern kein Akku integriert werden soll.
das kommt darauf an, worauf sich die gewünschte Leistungsverteilung bezieht ;). Beim Dynamo sinnvollerweise auf die verfügbare Leistung, bei einer Akkugestützten Lösung eher auf die maximale Leistungsaufnahme der LEDs. Dann braucht man bei einer reinen Dynamolösung auch nix groß zu puffern solange die addierten Teilleistungen in Summe immer 100% ergeben. Da reicht dann simple PWM-steuerung, bei der immer eine LED an- während die andere ausgeschaltet ist.
 
Tesla gibt 8 (oder warens 10) Jahre für ihre Zellen an, und im Anschluss können sie idealerweise nochmal 10 Jahre in einer Powerwall im Haus verwendet werden..
Tesla verbaut auch >10% des Akkupacks als nicht zur Nutzung im angezeigten Kontingent der Reichweitenkalkulation addierten "Zellenalterungskonterungsvorrat", um die Reichweite gleichzuhalten, obwohl die Zellen und die Reichweite natürlich abbauen. :p

Wenn einer dies nicht weiß, könnte er auch sagen: "Wow, die sind soo gut, die Karren fahren nach X Jahren noch fast genausoweit mit einer Ladung!" - Denkste. Getrickst wird überall.
Akkus die nach 1 Jahr kaputt sind - das muss heute nimma sein
Wo liest Du etwas von einem Jahr? Wenn Zellen nur ein Jahr funktionieren würden, würde sie kein Händler mehr verkaufen wollen (Gewährleistungsansprüche etc.)
zumal die Anforderung eines Velomobils (Stromstärke etc.) ja äußerst moderat und somit zellschonend sind
Richtig, bloß sind die meisten Ladeschaltungen nicht halb so clever, wie für die Akkulebensdauer gut wäre. Der Forumslader ist eine positive Ausnahme und selbst dort altern die Zellen nicht unerheblich, wenn pro Tag mehrfach das Fahrrad mit dem verbauten FL genutzt wird. Inkomplette Ladezyklen addieren sich ebenfalls und sind auch bei modernen 18650er LiNiCoAlO2/LiMn Zellen nicht lebensdauerzuträglich.

das kommt darauf an, worauf sich die gewünschte Leistungsverteilung bezieht ;).
Auf die Leuchtstärke, natürlich. Und zwar nicht der Leuchtstärke bei 5 km/h, welche der Dynamo noch gerade so eben bei schlechtem Wetter mit schlechter Sicht betreiben kann, sondern der Leuchtstärke bei einer mittleren Geschwindigkeit >20 km/h.

Und bestenfalls ist die Leistungsverteilung nicht leistungsbegrenzend, sondern relationsbezogen. So ist das Problem von elektronisch limitierten Funzeln bei hohen Geschwindigkeiten der Freude an der Beleuchtung wenigstens nicht abträglich.
bei einer Akkugestützten Lösung eher auf die maximale Leistungsaufnahme der LEDs.
Klar, da sollte die maximale Leistung immer dem entsprechen, was technisch funktioniert und sinnvoll (kühltechnisch, abstrahltechnisch, effizienztechnisch) möglich ist. Ob diese Leistung dann gewählt oder gebraucht wird, ist erst einmal unerheblich. Künstlich limitieren, bloß, um dem Nutzer eine Entscheidungsmöglichkeit zu nehmen, ist der größte Mist.
Dann braucht man bei einer reinen Dynamolösung auch nix groß zu puffern solange die addierten Teilleistungen in Summe immer 100% ergeben. Da reicht dann simple PWM-steuerung, bei der immer eine LED an- während die andere ausgeschaltet ist.
Wie soll dies verhindern, dass die Lampe nur ein schwaches Schummerlicht erzeugt oder gar flackert (extrem nervenaufreibend, als Fahrer selbst und als Mitverkehrsteilnehmer), wenn der Fahrer momentan langsam fährt, an der Ampel steht, den Berg hoch schnauft oder gar der Felgendynamo durchrutscht, weil es partiell zu glatt/nass ist (und er kurzzeitig nicht greift)? Das sind alles tagtägliche Einflüsse, welche derart stören, dass mittlerweile einige Dynamo-Beleuchtungseinrichtungen PowerCaps als Standardausstattung besitzen..

Die Glättung der Helligkeit auf ein von Flackern, Dunkelzeiten und niedrigen Helligkeiten ungestörtes Nominalleuchtbild/-helligkeitsratio geschieht über Kondensatoren oder Akkus. Wieso? Weil es sich bewährt hat und die Nachteile ansonsten auch der Sicherheit abträglich sind.

Viele Grüße
Wolf
 
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Wie soll dies verhindern, dass die Lampe nur ein schwaches Schummerlicht erzeugt oder gar flackert
gar nicht. Meine Annahme ist, dass wenn der Anwender explizit nach Umbau einer Dynamolampe anfragt, dass die sich im großen und ganzen auch weiterhin wie eine Dynamolampe verhalten darf. Die Nachteile einer ungepufferten Dynamospeisung sind ja durchaus bekannt, aber von den meisten Verwendern akzeptiert (oder auch nur hingenommen, aber im Grunde ist es vielen doch völlig wurscht, ob das Licht beim Schieben flackert, da man eh praktisch immer schneller fährt).
Mit den heutigen LEDs kommt schwaches Schummerlicht bei Dynamolampen auch nur noch im Standlichtmodus vor. Und die PowerCaps mit Stützzeiten von mehreren Minuten (Schummerlicht) sind genau für selbigen Standlichtmodus drin, beim normalen Fahren braucht die niemand.
 
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@TitanWolf
ok, ich hab nicht den ganzen Beitrag gelesen..
Velomobil und 2 Scheinwerfer -> ich geh von einer Akkulösung aus beim Velomobil (so wie 95%+ aller Velomobile rumfahren), nicht von einer Dynamolösung


Tesla verbaut auch >10% des Akkupacks als nicht zur Nutzung im angezeigten Kontingent der Reichweitenkalkulation addierten "Zellenalterungskonterungsvorrat", um die Reichweite gleichzuhalten, obwohl die Zellen und die Reichweite natürlich abbauen. :p
ja.. klar..
aber das ist doch egal..
ändert ja nix daran, dass man den Akku viele Jahre nutzen kann..

und im Prinzip machen wir im Velomobil auch nix anderes..
man fährt doch nicht in die Nacht los, mit einem Akku der nur noch 10% Kapa hat..
der wird schon vorher wieder geladen..

sprich: 100% Zyklen fährt man bei einem Lichtakku in der Regel doch nicht... außer aus versehen, und dann ists blöd gelaufen, weil man dann im finsteren dasteht

und wenn ladegerät bei 4,1V statt 4,2V abschaltet, hat man eine gute Akkuschonung realisiert..
(früher sagte man bei den Konions, dass beim laden auf 4,1V statt 4,2V sich die Lebensdauer mehr als verdoppeln kann)

vonwegen 1 Jahr: das war jetzt nur mal eine hingeworfene Zahl..
will Sagen: Akkus halten heute viele Jahre wenn man nicht grad grob was falsch macht
 
.. aber im Grunde ist es vielein doch völlig wurscht, ob das Licht beim Schieben flackert, da man eh praktisch immer schneller fährt ..
Beim Schieben ist es recht unproblematisch, doch die "aus Ampelstart nicht beleuchtet"-Problematik kenne ich selbst sowie Bekannte/Ex-Kollegen aus den abendlichen/nächtlichen Fahrten in Großstädten. Denn dort geht auch ein Upright zwischen KFZ bei der kurzzeitigen (instinktiven) Betrachtung durch andere Verkehrsteilnehmer unter, wenn dessen Fahrer an der Ampel steht und keine Beleuchtung ersichtlich ist.

Gerade bei Abbiegevorgängen im Anschluss an die Ampel treten dabei durchaus "Übersehen"-Probleme auf. Auch z.B. bei langsamen Bergauffahrten (was gerade bei Trikefahrern auch mit < 10 km/h möglich ist, wo es zumeist entweder flackert oder sehr schwach leuchtet).
Mit den heutigen LEDs kommt schwaches Schummerlicht bei Dynamolampen auch nur noch im Standlichtmodus vor.
Das stimmt so nicht. Die Problematik ist nicht alleine in der Helligkeit begründet, sondern u.A. auch bei Helligkeitswechseln der Umgebung und im wechselnden Ausleuchtbereich zu sehen. Ganz abgesehen davon, dass bei Fahrradfahrern sehr oft das Problem der Blendung / Helligkeitsjustierung durch entgegenkommende KFZ besteht und für einen selbst es durchaus zu dunkel sein kann, um in schlechter Sicht ausreichend zu erkennen.

Sicher: aus rechtlicher Sicht hat einer dann langsamer zu fahren, so dass seine Handlungsfähigkeit bestehen bleibt, wobei das Langsamfahren in diesem Fall Mitverursacher der Problematik ist.

Wenn es jedoch einzig an der mangelnden Sicht liegt, würde ich mir eher um die Beseitigung der Schwachstellen von Dynamobeleuchtung Gedanken bereiten. Und da die Dynamoleistung seit der verbreiteten LED-Nutzung problemlos ausreicht, ist es doch schade, wenn kein Pufferspeicher gleich welcher Art verwendet wird, um dunkle Abschnitte aufzuhellen und überschüssige Dynamoenergie in anderen Abschnitten effizient zu nutzen.

Viele Grüße
Wolf
 
@TitanWolf :
Das mag schon alles stimmen.
Und könnte man eine asymmetrische Stromverteilung (z.B. 70/30) auch beim reinen Dynamobetrieb realisieren?
Nur nutzt das dem Fragesteller nix, wenn er eine akkugepufferte Lösung (aus seinen ganz eigenen individuellen und hier eigentlich irrelevanten Gründen) eigentlich explizit ausschließt.

Meine Antwort darauf ist: ja, das geht ohne weiteres (und prinzipiell eben auch ohne große Pufferkapazitäten)

Wobei das natürlich nicht die Frage beantwortet, ob @schadddiiieee ihm das auch so bauen würde ;)
 
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Gut, wenn einer den "reinen Dynamobetrieb" tatsächlich als "nur Dynamo an Lampe" liest, hast Du Recht.

Ich verstand es als "reiner Betrieb am Dynamo ohne zusätzliches Ladegerät o.Ä.".

sprich: 100% Zyklen fährt man bei einem Lichtakku in der Regel doch nicht... außer aus versehen, und dann ists blöd gelaufen, weil man dann im finsteren dasteht

100% Zyklen von 0% bis 100% (Ent)Ladeschlussspannung sind im Lichtbetrieb selten gegeben, richtig. Die Zyklen als solche, welche durch jedes Laden/Entladen auftreten, fallen dennoch an und sind, wenn einer daraus "Ladezyklen" kalkuliert (was jeder nach seinem eigenen Schema F handhabt und wo es keine wirklich wiederholbaren Ergebnisse für gibt, was kurze Entlade- oder Ladeabschnitte in kurz hintereinanderfolgenden Zyklen anbetrifft - abgesehen von geschäftlichen Businesslaptops, welche teilweise nach 1,5 Jahren "durch" sind, trotz guter Zellen und nie erreichter 0% Ladestandsanzeige), kann einer mit etwa 70% Restkapazität nach 3-3,5 Jahren rechnen.

Falls dazu noch thermische Belastungen standgehalten werden muss, Hochsommerhitze, -10°C im Winter..

Deshalb fallen sie nicht plötzlich aus und als Pufferakku im Dynamobetrieb aka Forumslader reichen sie für die alltäglichen Einsatzzwecke natürlich weiterhin, doch die Alterung ist durchaus vorhanden und messbar.

Umso höher die Betriebsströme ausfallen, bezogen auf jede Einzelzelle, umso eher ist die Alterung im Alltagsbetrieb deutlich merkbar, da Spannungslagenstabilität kaum mehr gegeben ist und bei den ersten eigentlich "zulässigen" Grenzbelastungen durch Entladeströme die Akkus von 95% Ladestand auf 55-60% Ladestand spannungsseitig einbrechen. Auch dieser Fall ist im Lampenbetrieb selten bis nie zu erreichen.

Viele Grüße
Wolf
 
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also mein Lichtakku ( 77Wh nominal - sagen wir 50Wh genutzt) hält im Velomobil würde ich meinen für 500km Tagfahrlicht (Hilight auf wenig Leistung und "Blenden eingestellt") oder aber min 200km Nachtfahrt
das ganze + Rücklicht und Blinker (EDIT: nochmal nachgedacht.. die Werte sind wahrscheinlich um Faktor 2 zu niedrig angesetzt)

also ich sag mal: 1 Ladung im Mittel gut für 400km
(hat sich auch auf der Spezi-tour so gezeigt, dass ich 2Tage mit einem Akku sicher ausgekommen bin)

wenn ich jetzt 500 Zyklen ansetze (und bei diesen Teilladungszyklen darf man mit 500 Zyklen rechnen) wären das 200.000km
eine beachtliche Zahl, für einen Akku der 40 Euro kostet

ja.. ich weiß.. da ist jetzt Fehlbehandlung die ab und zu mal vorkommen kann und die Kalenderlebensdauer nicht mitberücksichtigt...
(die wird auch dem Akku das Leben kosten, nicht die Zyklen)

jedenfalls würde ich aber die Akkus nicht als kurzlebig bezeichnen..

die Konions z.b. hat ein Vereinskollege dokumentiert 700 Zyklen als 3s1p in einem Slowflyer geflogen, also ca. 10fache Belastung im Vergleich zu einem Fahrradlicht
und sie waren da noch nicht kaputt.. weiß nicht wie die GEschichte ausgegangen ist

ich mein ja nur... soooo kurzlebig sind diese Zellen eben nicht - und ob es sich bei 40 Euro (40 euro da ich hochkapazitätszellen genommen hab.. man kann bei 30% weniger Kapazität auch mit 15 Euro auskommen) auszahlt jetzt über Supercaps etc. nachzudenken..
weiß ned

noch ein Beispiel: das MacBook Pro meiner Freundin ist jetzt 6 Jahre alt, und wird von ihr min. 5 Tage die Woche verwendet (Arbeit und Serien etc.).. sehr oft aufgeladen... also der Akku hat sicher schon 200 x 6 = 1200 Zyklen (bzw. größere Teilzyklen) gesehen
klar: er hält jetzt nur noch 3h durch.. aber find ich schon recht beeindruckend

und: auf so hohe Zyklen kommt doch kein normaler Velomobilfahrer...
wenn man täglich eine Stunde fährt, braucht man den Akku doch nur alle 2 Wochen mal aufladen oder noch seltener

EDIT: ich frag mich - in Hinblick auf die angsprochene Akkulebensdauer - wie lange eigentlich so ein Dynamo hält ?
theoretisch ja ewig.. aber in der Praxis..
Velogical.. die Lager, die Anpressflächen, ... dann kommt auch noch Dreck und Feuchtigkeit dazu...
 
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EDIT: ich frag mich - in Hinblick auf die angsprochene Akkulebensdauer - wie lange eigentlich so ein Dynamo hält ?

Solange Du die Lager und Reibringe (wenn vorhanden) pflegst oder ab und an austauschst: nahezu hunderte Jahre.

Die technischen Eigenschaften der verbauten Materialarten lassen erst nach dutzenden Jahren nach und "kaputt" gehen sie nicht, solange Du sie nicht physisch malträtierst (Schleifstaub, Hitze, Überströme, ..). Eine Akkuzelle geht in der Tat irgendwann kaputt, physikalisch unnutzbar. Vor allem aber: Die Akkuzelle lädt sich nicht durch Luft und Liebe auf und mit Deinem Strampeln wird sie auch nicht voller (ohne Dynamo/Rekuperation). :p

Haltbarkeitstechnisch ist eine Akkuzelle dennoch kein schlechter Fang, da sie gegenüber Erschütterungen und Vibrationen - demnach denjenigen Belastungen, welche bei mobiler Nutzung verstärkt auftreten - unempfindlich sind. Mechanische Energiespeicher a la Vakuum-Kreisel sind da deutlich anfälliger.

Viele Grüße
Wolf
 
so haltbar scheinen die Dynamos in der Praxis aber nicht zu sein..

wurde hier im Forum ja schon von Problemen mit ihnen gerade beim Velomobil (sofern man überhaupt einen verbaut kriegt) berichtet..
seis mangelnde Wartung, seis falsche Auslegung, seis Tempo 100 bergab, von Vibrationen/Resonanzen bei gewissen Geschwindigkeiten wurde auch schon berichtet, von Geräuschen, .... :)
 
Im Velomobil ist es recht schwer, die Wasser-, Sand- und Schleifbelastung gering zu halten. Dazu sind sie teilweise in einer Art "Betonmischer"umhausung integriert, welche den abrasiven Dreck immer wieder draufschleudert.

Dort wäre eine Entkopplung von den Laufrädern vorteilhaft. Allerdings ist gerade ein Velomobil prädestiniert für Foliensolarzellen.. dann braucht es nicht zwangsläufig einen Dynamo.

Viele Grüße
Wolf
 
ja.. @Erdie experimentiert doch mit Solarzellen auf der Wartungsklappe.. und wie das so für mich ausschaut, ist das eine Lösung die für endloss-strom sorgt.. vor allem wenns Velomobil auch mal - wenns nicht gefahren wird - drausen wo parkt
 
Solange Du die Lager und Reibringe (wenn vorhanden) pflegst oder ab und an austauschst: nahezu hunderte Jahre.
Der SON hält so 40-80 Mm durch, dann muss er nach Tübingen und kriegt neue Lager. Dafür kann man sich 2 billige Nabendynamos kaufen, die 50 Mm halten.

100% Zyklen von 0% bis 100% (Ent)Ladeschlussspannung sind im Lichtbetrieb selten gegeben, richtig. Die Zyklen als solche, welche durch jedes Laden/Entladen auftreten, fallen dennoch an und sind, wenn einer daraus "Ladezyklen" kalkuliert (was jeder nach seinem eigenen Schema F handhabt und wo es keine wirklich wiederholbaren Ergebnisse für gibt, was kurze Entlade- oder Ladeabschnitte in kurz hintereinanderfolgenden Zyklen anbetrifft - abgesehen von geschäftlichen Businesslaptops, welche teilweise nach 1,5 Jahren "durch" sind, trotz guter Zellen und nie erreichter 0% Ladestandsanzeige), kann einer mit etwa 70% Restkapazität nach 3-3,5 Jahren rechnen.
Meine beiden Camcorderakkus fielen jetzt mechanisch aus, zu oft bei Straßenschäden bei voller Fahrt aus der Halterung rauskatapultiert und durchs Fußloch auf die Fahrbahn gefallen. 7 Jahre, 60% Restkapazität oder "nur" noch 700 km Reichweite pro Akku. Jetzt zwei neue Akkus und bessere Halterung, auf die nächsten 75.000 km. Kostenpunkt: Einmal SON-Lager wechseln.

Gruß,

Tim
 
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