Gestern hat's mich erneut dahin dahin gezogen, wo unser Strom her kommt, diesmal auf die Nordseite des Hambacher Tagebaus: Von Düren über die rekultivierte Abraumhalde Sophienhöhe nach Bedburg (Erft).
Mit 13 km^2 kann man sich das gesamte Areal auch mit einem flotten Flevo nicht an einem Nachmittag ansehen. Deshalb blieb es bei einer Erkundungstour. Anfahrt nach Düren erfolgt mit der Bahn. Dem Flevo habe ich vor ein paar Tagen eine neue Kette spendiert:
In Düren sind die Radwege, naja, manchmal halb unterm Asphalt verschüttet:
Auf den teils gut festgefahrenen, teils losen Sandwegen der Sophienhöhe ging es bis knapp über 300 m hoch. Die Wege hatten teilweise tagebautypische Stufen. Wenn's hoch ging, musste ich ab und zu schieben, weil das Vorderrad durchdrehte:
Zwei Mal musste ich bei einer Abfahrt in tiefem Sand stark bremsen - und war beide Male über die MTB-ähnlichen Qualitäten des Flevos erstaunt.
Beeindruckend fand ich, wie die Natur sich langsam auf dem riesigen, menschengemachten Hügel einrichtet, wenn man sie nur lässt. Stück für Stück, ein Wäldchen, ein Weiher, dichtes Gebüsch, breitet sie sich aus. Zahlreiche Tierspuren von Wildschweinen und Rehen zeigen, dass die Höhe bewohnt ist.
Gleichzeitig haben die Planer haben das Gelände als Naherholungsgebiet konzipiert und recht abwechslungsreich gestaltet. So gibt es einige sehenswerte Orte.
Die Goldene Aue im Abendlicht:
Etwas abseits des Oberen Randwegs kann man in das tiefe Loch blicken, in dem am Sonntag Nachmittag die Bagger still standen. Zu hören war jedenfalls nur das Brummen elektrischer Anlagen, das irgendwie das ganze Loch auszufüllen scheint:
Aus Sicherheitsgründen stehen überall Hinweise auf Werksanlagen.
Ein Stück weiter auf dem Oberen Randweg befindet sich die Findlingsdüne "Kleine Lausitz" (mit Bagger am Horizont) im Abendlicht:
Von hier oben hatte man auch einen guten Blick in die Umgebung, wo die ganzen Braunkohlekraftwerke rund um den Tagebau rauchten, um Strom zu produzieren. Es waren mehr als aufs Bild passten. Ob der braune Schleier in der Atmosphäre auf der linken Bildhälfte von den Kraftwerken kam, oder ob es sich um Feinstaub aus Köln handelt, war jedoch nicht auszumachen. Auffallend waren aber auch die vielen Windräder:
Mit Einbrechen der Dämmerung montierte ich mein neues 360°-Licht hinten:
Ciao, Sophienhöhe, bis zum nächsten Mal! Die Zukunft hat hier auch schon begonnen: