Ein Gepäckstück im Sinne der Bahn ist übrigens etwas, das man mitnimmt und das in die Gepäckablagen paßt.
Die Idee, ein nicht-fahrbereites Trike als Gepäckstück zu "tarnen" ist zwar lustig, aber bringt auch nichts, wenn die Bahn das nicht als Gepäckstück anerkennen will, weil es zu groß ist. Es ist ja egal, warum es zu groß ist, zu groß ist zu groß.
Auf Goodwill ist man also
immer angewiesen, erst recht in der Bahn. Die Leute sind allerdings oftmals bemüht. Ich besorge mir für mein Gekko eigentlich immer eine Fahrradkarte, so erspare ich mir dann zumindest einen Teil der nervigen Diskussionen.
Zu den Zügen:
1) Regionalverkehr ist oft problemlos, zumindest in "neueren" Zügen: Doppelstockwagen, Talent 2, FLIRT bieten eigentlich genügend Platz für ein Trike. Oftmals mangels ungünstiger Befestigungsmöglichkeiten leider nur ganz normal geparkt möglich, in Stoßzeiten macht man sich damit keine Freunde. Da kann man ebenerdig reinfahren, daher würde ich das empfehlen. Nachteil: Langsam, wenig Komfort.
2) ICE geht überhaupt nicht, nur ICE-T und ICE4 haben Fahrrad-Möglichkeiten. In den ICE-T sollte man in das Fahrradabteil ein Trike kriegen, beim ICE 4 wird man ein echtes Problem haben, da es (je nach Bahnsteigseite) um eine recht enge Ecke geht. Im ICE-T ist sehr viel Platz, da kann man das Trike zur Not am Hinterrad irgendwie in die Fahrradhalter stopfen (mit Kabelbinder etc.?). Gefaltet transportiere ich das Gekko oft im ICE-T, bisher hat sich einmal jemand von der Bahn beschwert, daß ihm das zu groß wäre, war mir dann aber auch egal. Da war ich schon im Zug.
In anderen ICE hast du keine Chance, da gibt's einfach keinen Platz für so sperriges Gepäck. Wenn man das Trike gaaaaanz gut verpackt und eine gute Zeit erwischt, in der nicht viel los ist, dann könnte man im ICE3 vielleicht die Chance haben, es in eine Ecke des vordersten Wagens zu stopfen. Darauf verlassen würde ich mich aber eher nicht.
3) IC/EC: Jetzt wird's schwierig. Der ÖBB-EC hat wohl einen Fahrradwagen, der sieht so aus, als könnte ein Trike reinpassen. Ich weiß es aber nicht. Ansonsten könnten die engen Durchgänge ein Problem werden. Normale ICs sind supergut für den Fahrradtransport. Es gibt Bilder, wie man ein Mango dort unterbringen kann.
Die sind einfach sehr geräumig.
Der IC-2 ist ja auch nur ein Doppelstock-Regionalexpress in weiß.
Das größte Problem bei der Bahn wird sein, jemanden im DB-Reisezentrum zu finden, der dir ohne großes Generve die entsprechende Anzahl Fahrradplätze reserviert. Das ist immer ein Akt und extrem abhängig von den Mitarbeitern. Es gibt welche, die darauf bestehen, nur einen Platz zu reservieren (dann kommt man halt am nächsten Tag zu einer anderen Uhrzeit nochmal und reserviert sich einen zweiten Platz
), und welche, die einen schon kennen und das gleich machen.
Übrigens: Du solltest dir zuvor überlegen, wie du dein Rad in den Zug kriegst und auch wieder raus. Außerdem überlegen, wie du das sehr schnell erklären kannst, denn ab und an gibt es hilfsbereite Leute, die meinen, helfen zu müssen und das Rad an den Spurstangen packen zu wollen
. Beliebt ist auch der Ausleger, dann kippt es aber ja sofort. Ich empfehle auch, daß du übst, das Rad sehr schnell für den Transport vorzubereiten. Gerne fahren Züge unangekündigt oder sehr knapp angekündigt in umgekehrter Wagenreihung ein, dann darfst du schauen, wie du in kurzer Zeit ans andere Zugende gelangst. Ist das Rad noch nicht zerlegt, kann man einfach fahren. (Jaja, ganz böse, ich weiß.)
Und
irgendwie kriegt man alles mit Rädern in den Zug
---zum Abschluß ein Bild aus einem ICE4.