Anforderungen an Velomobile, Erhöhung ihrer Marktakzeptanz

Ich glaube weiterhin, dass es abseits der "Fett, faul, alt, ..."-Diskussion Gründe für ein trittkraftunterstütztes/wettergeschütztes/mehrrädriges Fahrzeugkonzept gibt.
Gründe mag es ja geben, aber gibt es ein tragbares, massentaugliches Konzept? Wird es das geben? Kann es das geben?

mangels Kaufkraft
Glaube ich nicht. Die Elektro-Leichtkraftfahrzeuge kosten so etwa das Doppelte von jenen mit Verbrennungsmotor.
 
Während in D Elektro-Autos noch überwiegend kleine Kfz mit E-Motorisierung sind, gibt es in Frankreich und Belgien deutlich mehr Angebote für Elektro-Leichtkraftfahrzeuge.
Kannst Du mal welche benennen? Gerne auch per Unterhaltung. Ich kenne zumindest in D kaum welche.

Grüße
Heiko
 
Gründe mag es ja geben, aber gibt es ein tragbares, massentaugliches Konzept?

Massentauglich im Sinne von "jeder will eins haben" - ich glaube eher nicht. Die Diskussion um dieses Thema wird hier ja in regelmäßigen Abständen geführt und genauso regelmäßig auch wieder ergebnislos vertagt.

Wird es das geben? Kann es das geben?

Auf das iPhone unter den HPV-Konzepten zu warten, könnte in einer Enttäuschung enden. Ich glaube jedoch, dass es individuelle Anforderungen gibt, die sich auch heute schon durch individuelle Konzepte abdecken lassen. In meinem Fall wäre das z.B. so eine Art "Einkaufswagen mit Dach und eingebautem Rückenwind". Bei gefälligem Design und inklusive vorteilhafter technischer Details reicht das zwar wohl immer noch nicht zur Massentauglichkeit, aber die Akzeptanz von VM-ähnlichen HPVs würde es vermutlich schon erhöhen.

Gruß,

Christian
 
Moin!

Massentauglich im Sinne von "jeder will eins haben" - ich glaube eher nicht. Die Diskussion um dieses Thema wird hier ja in regelmäßigen Abständen geführt und genauso regelmäßig auch wieder ergebnislos vertagt.

Ein Aspekt, der bisher noch nicht so ausgiebig diskutiert wurde, ist die Frage, welche Anforderungen die heute gängigen Velomobile erfüllen. (Fahrer derselben, schreibt! :p)

Mein Eindruck ist, daß sie vor allem für die besten allein mit Muskelkraft erreichbaren Geschwindigkeiten gebaut sind und eher zufällig eine gewisse Alltagstauglichkeit aufweisen, weil die Fahrer bereit sind, sich an die Beschränkungen der sportlichen Velomobile anzupassen :)

Tschüs!

Hein
 
Das ist bei allen Fahrrädern so, dass es in seiner Disziplin das schnellste sein will. RR, MTB, Reiserrad... Selbst ein Hollandrad möchte nicht langsamer als andere Hollandräder sein.
 
Moin!

- Anständiger Sitz mit Polsterung
- Gefedertes Fahrwerk
- Stabiles Fahrwerk (mindestens 3 Räder)
- Kleiner Hilfsmotor
- Wetterschutz
- Paßt auf Radwege und darf sie benutzen
- Gleiche Sitzhöhe wie im Auto

Im Prinzip eine Leitra, aber die braucht keinen Motor.

Der Vollständigkeit halber die Anforderungen für die Leitra (vom HPV eV dankenswerterweise in der Grußadresse zum 80. Geburtstag des Konstrukteurs aufgeführt):

http://www.hpv.org/index.php/hpv-blog/452-in-eigener-sache-carl-georg-rasmussen-wurde-80-jahre-alt

- alltagstaugliches und wettergeschütztes Transportsystem
- bequeme Sitzposition
- gute Belüftung
- leichter Ein- und Ausstieg
- überzeugende passive und aktive Sicherheit
- maximal erreichbare Geschwindigkeit nicht im Vordergrund

Tschüs!

Hein
 
Hallo,
eine Lsg? Wäre Arbeit ...:sick:.

Jede verwirklichte Anforderung stiftet einen zu quantifizierenden Nutzen:
Sei der optimale und maximal verwirklichbare Gesamtnutzen eines Fahrads definiert als 100%. Davon entfallen - z.B. - auf das Kriterium "Wetterschutz" 25% ( nur mal so angenommen ).

Nachdenken ergibt: Wetterschutz ist nur so-la-la zu verwirklichen, wegen Cw-Wert, nur zu 50%. Also: 12.5%. Usw. usw.

Es ergibt sich eine Nutzen-Matrix ( Gleichungen in Tabellenform ).

30% Wetterschutz + 30% Highspeed + 20% Komfort = OK für 25% der Zielgruppe A
20% Wetterschutz + 40% Highspeed + 30% Komfort = OK für 75% der Zielgruppe A
20% Wetterschutz + 40% Highspeed + 40% Komfort = OK für 100% der Zielgruppe A

Dto. für alle Zielgruppen ...
Es gibt Muss-unbedingt-Kriterien, Darf-keinesfalls-sein-Kriterien.

Es wird verschiedene gültige Lösungen geben, mehr oder weniger individuell-optimale ...

Es gibt Betrachtungsebenen, das war jetzt mal eher die Sachebene. Es gibt auch - wie immer - die Emotions-Ebene, also vllt. "Status", "Schatzi wäre stolz auf mich", etc.

Nochmal, ganz grob: Bedürfnisse wären zu quantifizieren! Schon heavy.

Und und und, Zielkonflikte, kaufententscheidungsrelevantes, unendliche Weiten, v.a.: Praxis des Verkaufs ist gefragt.

Interessant wären mal so ein paar Gedächtnisprotokolle von erfolgreichen Bike-Verkäufen ( eigener Thread?! ), und sicherlich noch vieles mehr.:(

Also, machbar wäre das. Gibts Bücher zu. ( Pareto-Optimum, Nutzenfunktion, Wohlfahrts-Ökonomie ).
Ich empfehle die Bücher nicht: Hier muss man erst mal mit gesundem Menschenverstand rangehen, einen irgendwie passenden Ansatz finden. Darum gehts, IMHO.

MfG Frox
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Felix,,

Dann los, bin gespannt ob du es schaffst mehr Leiba Cargo zu verkaufen als Ymte und Daniel DFs.

Zu lang, zu breit, zu schwer und teuer ist sie obendrein. Passt durch keine Tür und kann auch nicht senkrecht geparkt werden. Weder 2 noch 4 Räder etc.etc.

Per Sörensens Entwurf kommt dem idealen, 4-rädrigen AlltagsVM mMn schon recht nahe. (Danke, Kulle).

Der Inline-Hybrid-Antrieb löst gleich mehrere Probleme, unter anderem den der schnellen, einfachen und relativ leichten Kurbelverstellung über weite Bereiche. Zudem erlöst uns dieser von der zwar mit einem hohen Wirkungsgrad, aber eben auch mit ziemlicher Komplikation versehenen Kette. Überhaupt ist Fahrradtechnik mMn für's VM nur bedingt geeignet, da unnötig wartungsintensiv, empfindlich und nur bedingt intuitiv zu bedienen.
Das Wirkungsgradproblem sollte optimierbar sein, behaupte ich jetzt mal. Zumal Andreas Fuchs' Forschung gezeigt hat, dass der Inline-Hybrid selbst ohne grosse Optimierung eine attraktive Lösung für elektrisch unterstützte Fahrzeuge sein kann.

Aber die Sitzposition ist zu tief und die Kopfhaube zu sehr Typ "Segelflugzeug".

Ich stelle mir das eher so vor:


(Mir ist übrigens klar, dass hier Elektromotoren die Kurveneigung erzeugen, aber es geht auch ohne:

)

Und hier schliesslich ein hydropneumatisch gefedertes Motorrad, bei dem sich die Kurvenneigetechnik aus einer sinnvollen Weiterentwicklung des Federungssytems ergeben hat:


Man stelle sich also eine mit einem Pedalgenerator versehene, hydropneumatisch gefederte "Liegerad"-Version des EV4 mit einer dem Landglider ähnelnden Karosserie vor, natürlich gewichtsmässig optimiert und - dank Massenproduktion - auch bezahlbar.

Viele Grüsse

Thorsten
 
umal Andreas Fuchs' Forschung gezeigt hat, dass der Inline-Hybrid selbst ohne grosse Optimierung eine attraktive Lösung für elektrisch unterstützte Fahrzeuge sein kann.
Die "attraktive Lösung" hat bislang noch noch niemanden überzeugt. Was soll daran also attraktiv sein? Das es irgendwie funktioniert? Na denn ...
 
@BRM : Deine Beispiele passen auch alle nicht durch eine Tür, sind verdammt teuer und können nicht hochkant geparkt werden..

Und Fahrradtechnik ist erstaunlich haltbar und leicht wartbar.
So ziemlich jeder konnte damals seinen Trabant selbst reparieren. Der ging zwar häufiger mal kaputt, aber das führte eher selten zum Abbruch des Urlaubes. ADAC gabs nicht und brauchte es auch meist nicht.
Und das ne Kette total schlecht sein soll, das sag den Autobauern die damit ihre Nockenwellen antreiben.. Und diese Ketten übertragen ein wenig mehr Leistung als eine Radkette.
Zudem fahren die allermeistne Motorräder damit. Die Zweiräder mit Riemen oder Kardan haben mehr Antriebsprobleme.
 
Also ein wesentliches Merkmal von Velomobilen: "So simpel wie Nötig!!!
Die Beispiele oben würde ich glasklar als KFZ, im alten Sinne, einstufen.
 
Zweiräder mit Riemen oder Kardan haben mehr Antriebsprobleme
Ich würde die Kirche mal im Dorf lassen. Kettenantriebe sind klein, leicht und verlustarm. Aber sie verschleissen schnell und müssen daher mehrfach oder kontinuierlich nachgespannt werden.
Wer keine Probleme, keinen Wartungsaufwand und kein Geschmiere will kauft ein Motorrad mit Kardanantrieb. Der rasselt auch nicht so grässlich.
 
Es ergibt sich eine Nutzen-Matrix ( Gleichungen in Tabellenform ).

So etwas wurde z. B. zur Bewertung der Faltlieger im entsprechenden Wettbewerb auf einer lange zurückliegenden Spezi verwendet. Hier ist es etwas komplizierter, weil wir mehrere Zielgruppen haben (glaube ich), aber prinzipiell kein Hexenwerk :)
 
Wer keine Probleme, keinen Wartungsaufwand und kein Geschmiere will kauft ein Motorrad mit Kardanantrieb. Der rasselt auch nicht so grässlich.

Ist bei Motorfahrzeugen auch kein Problem, da die (erheblichen) Verluste der zweifachen 90° Umlenkung leicht durch Motorleistung wettzumachen sind. Bei HPVs ist das eine ganz andere Hausnummer.
 
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