Hallo Leute,
hatte heute die große Freude Daniel´s grünes Alpha 7 auf meiner Hausrunde zu testen. Daniel kam gestern Abend zu mir und wir mußten nur meine Keo Pedale montieren, da das Rad ansonsten schon optimal für meine Größe gepasst hat. Der Abend war lang und wir kamen erst nach 2 Uhr in die Koje. Bin dann heute morgen trotzdem um 6:30 Uhr aufgestanden und habe mich nach Sonnenaufgang um 8 Uhr auf dem Weg gemacht.
Erster Eindruck beim losfahren: Das Ding beschleunigt besser als mein DF. Da merkt man die 4 kg weniger. Habe auch sofort realisiert, dass das Tretlager keinen Deut nachgibt. Es ist um Welten steifer als im DF. Habe zwar eine andere Kurbel, aber die verbaute Rotor in Verbindung mit dem 50er Mast ist meiner Kombination weit überlegen. Da wird die eingesetzte Kraft sofort in Vortrieb umgesetzt. Auch hatte ich den Eindruck, dass das Heck steifer als das des DF ist. Auf der ersten Geraden dann eine paar Schlenker eingebaut um die Lenkung zu testen und mich an das Fahrverhalten zu gewöhnen. Das Alpha 7 fährt sehr spurstabil und reagiert sofort auf die Lenkbefehle. Die Elastomerfederung arbeitet sehr effektiv und sensibel. Sie bügelt Fahrbahnunebenheiten sehr wirkungsvoll aus und ist schön leise.
Dann kam die erste Kurve und siehe da, das erste Aha-Erlebnis. Das Alpha liegt wie auf Schienen, trotz der nassen Straße greifen die Schwalbe One sehr gut und ich will hier nichts riskieren und fahre nicht auf Anschlag. Das Ding soll ja schließlich auch wieder heil zurück. Jede weitere Kurve ist eine wahre Freude. Mit dem Teil kann man da richtig reinhalten und hat nie das Gefühl, dass sich gleich ein Bein hebt. Die Kurvengeschwindigkeit ist um einiges höher als beim DF.
Das Raumangebot im Alpha ist auch viel größer als im DF. Meine Schultern und Arme berühren hier nicht die Seitenwand. Desweiteren haben meine Fußspitzen noch ca. 1cm Luft nach oben, trotz Schuhgröße 45. Beim DF mußte ich meine Schuhe vorne kappen und habe dort eine Carbonkappe auflaminiert, damit ich schleiffrei durchkomme.
Weiter geht´s auf´s freie Feld. Zum Glück hat es heute ordentlich Wind und ich kann die Seitenwindempfindlichkeit gleich testen. Im Gesicht merke ich die Böen, aber die Kiste läuft schnurgerade weiter geradeaus. Nach einer Weile dann die erste kleinere Abfahrt mit geschätzten 70km/h. Weiterhin ein stoischer Geradeauslauf trotz relativ starkem Wind. Kann den Tiller ganz locker in der Hand halten und habe nie das Gefühl, dass ich gleich von einer Böe überrascht werde.
Dann kommen ein paar Wellen mit kleineren Steigungen. Hier ist auch wieder
das geringe Gewicht und die sehr gute Steifigkeit zu spüren.
Dann kommt das schnellste Bergabstück der Runde mit ca. 80 km/h. Die Backen im Gesicht fangen an zu vibrieren, aber das Alpha fährt sicher trotz weiter anhaltenden Böen wie auf Schienen seine Spur. Das grinsen wird immer breiter.
Die Geschwindigkeit ohne Haube ist schätzungsweise 2 km/h schneller als beim DF, ebenfalls ohne Haube.
Die weiteren km bis nach Hause waren genauso schön wie die ersten.
Habe meine Eindrücke nach meiner Rückkehr Daniel geschildert, aber das war für ihn ja nichts Neues. Das hört er sicher von jedem Probefahrer.
Dreimal dürft ihr raten was da in nächster Zeit auf mein Konto zukommt....
Ich bin wirklich sehr positiv überrascht vom ganzen Fahrverhalten, da ich hier ja schon einiges gelesen habe, aber mir nun selbst einen Eindruck davon machen wollte. Denke, dass ich heute die derzeitige Referenz im Velomobilbereich unterm Hintern hatte. Ein dickes Lob an Daniel für diese hervorragende Konstruktion. Da ist ihm wirklich etwas sagenhaft Gutes gelungen. Ich ziehe meinen Hut....
Nochmal vielen herzlichen Dank an Daniel für diese Möglichkeit der Probefahrt und seine Ausführungen gestern Abend.
Er ist gerade weiter Richtung Norden nach Köln unterwegs und dann am Wochenende in Holland am Start. Wer also eine Probefahrt mit dem Alpha 7 machen möchte kann sich ja bei Nici melden und kurzfristig etwas ausmachen.
Viele liebe Grüße
bergziege