Ahead bauweise wie funzt das genau?

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Hallo,

ich halt mich technisch für nicht ganz unbegabt, aber die Ahead Bauweise ist mir im Detail noch nicht ganz klar. Vielleicht muss ich es mir aber am praktischen Beispiel vom Profi erklären lassen...
Was ich insbesondere noch nicht ganz versteh: hat die ins Gabelrohr reingehämmerte Kralle wirklich noch eine grundlegend andere Funktion außer als Gewindeaufnahme für die Abdeck-Kappe oben zu dienen?.
So wie sich mir das auf Detailbildern und Beschreibungen dämmert, wäre das so. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das vorher schon irgendwas fixieren soll. Die eigentliche Feststellung des Steuersatzes erfolgt durch das richtige Postionieren des Vorbaus (Tiller) mit den zwei Inbusschrauben oder?
Hab auch schon gelesen, manche Leichtbaufetischisten lassen die kappe und schraube oben einfach weg am schluß; das würde ja nicht gehen wenn darüber und die Kralle in der Gabel irgendeine relevante lebenswichtige Klemmfunktion vorhanden wäre. Könnt ihr mir das genauer erklären? Danke und Grüsse HFKLR
[DOUBLEPOST=1553327683][/DOUBLEPOST]Als Nachtrag noch: die Kappe oben, so deren Durchmesser größer ist als das Gabelrohr könnte über die Kralle ja nur etwas festzurren, wenn das Gabelrohrstück oben genauso lang ist wie die Höhe der Vorbauklemmung. Es gibt aber ja auch
Konstruktionen, wo das Gabelrohr oben nicht abgelängt wurde (um bei späterer Verwendung der Gabel in einem anderen Rahmen noch einen genügend langes Gabelrohr zu haben) und das scheint auch zu halten... mmmhh
 
Du hast die Funktion von Ahead vollkommen richtig verstanden.
Kappe und Kralle dienen nur dazu, das Lagerspiel im Lager durch Vorspannung auf das angedachte Maß zu bringen. Mit dem Vorbau wird geklemmt, dh. der Zustand des korrekten Lagerspieles fixiert.
Kralle und Abdeckkappe könnten abmontiert werden, Reparaturen unterwegs gestalten sich dann aber als recht umständlich durchzuführen.
Bei nicht abgelängtem Gabelschaft kann die Vorspannung nur über Spacer hergestellt werden. Ich kann aber nicht ausschließen, daß es komplizierte und aufwendige Lösungen gibt, die Kralle, Kappe und Spacer überflüssig machen.
Lg Karl
 
Ich habs selbst noch nicht ausprobiert, aber heisst das, wenn ich die Kappe oben mitsamt schraube abmontiert hab (plus den Tiller), kann ich die gesamte Gabel unten rausziehn?
 
Gabel sollte herauskommen.
Achtung, abhängig vom Lager können Lagerkugeln auch mitkommen und mit großer Sicherheit unters Kastl ins letzte Eck kugeln.
Karl
 
Achtung, abhängig vom Lager können Lagerkugeln auch mitkommen und mit großer Sicherheit unters Kastl ins letzte Eck kugeln.

Selbstverständlich befindet sich im letzten Eck dann auch immer ein Gully oder ähnliches. Stand schon in "Einfälle statt Abfälle"

Vielen Dank für's Thema ansprechen. Und für die Antworten. Ich wusste das auch nicht genau, was ich erst letzte Woche gemerkt habe als ich's erklären sollte. Selber habe ich nämlich etliche Ahead Vorbauten auf Adaptern in Gebrauch und mir war total unklar, wozu diese Distanzringe gut sein sollen. Nu bin ich viel schlauer. Ahead finde ich eingentlich ziemlich gut, weil man da den sauteuren Gewindeschneider nicht braucht.

Gruß, Sebastian
 
Nachtrag noch: die Kappe oben, so deren Durchmesser größer ist als das Gabelrohr könnte über die Kralle ja nur etwas festzurren, wenn das Gabelrohrstück oben genauso lang ist wie die Höhe der Vorbauklemmung.
Nein, das Ende des Gabelschaftes muß immer kürzer sein als Vorbau+Spacer sonst klemmt da nix. Probier mal einen Ahead-Steuersatz spielfrei einzustellen wo das nicht der Fall ist oder die Ahead-Kappe fehlt.

Es gibt aber ja auch Konstruktionen, wo das Gabelrohr oben nicht abgelängt wurde (um bei späterer Verwendung der Gabel in einem anderen Rahmen noch einen genügend langes Gabelrohr zu haben) und das scheint auch zu halten...
Ja wenn man den Gabelschaft nicht kürzen will kann man die überschüssige Höhe mit Spacern auffüllen. Und bei CFK-Gabeln wird empfohlen einen Spacer überhalb des Vorbaues zu montieren.
 
Bei nicht abgelängtem Gabelschaft kann die Vorspannung nur über Spacer hergestellt werden. Ich kann aber nicht ausschließen, daß es komplizierte und aufwendige Lösungen gibt, die Kralle, Kappe und Spacer überflüssig machen.
Ja, gibts, von KIS bis Porno, es gibt alles. Zumindest wenns um Fahrräder geht.
 
Bin draufgekommen ich selbst so eine Lösung aus der Weltraumforschung an meinem Phantom, komplizierter gehts fast nicht mehr...
 
Ich habe mal gelesen, dass eine Klemmung nur durch den Vorbau weniger zuverlässig sein kann (Gibt da ja so Teile von Tune, die die Kappe quasi canceln). Ansonsten kann ich berichten, dass ich am MTB statt einer Vorbaukralle einen Klemmeinsatz verwende. Hier habe ich das Gefühl das ich das Lagerspiel öfters einstellen muss als ich früher musste (Der Klemmeinsatz klemmt halt schlechter als eine Kralle krallt), was für mich dafür spricht, dass die Vorbaukappe schon etwas zum Beibehalten des korrekten Lagerspiels beiträgt.
 
Absolut. Bei einem Stahlschaft kann man den Vorbau so anknallen, daß man die Kappe weglassen kann. Bei Carbon muß man viel vorsichtiger sein, und zusätzlich bietet das Material weniger Reibung für den Vorbau. Die üblichen konischen Lagerringe sorgen für erhebliche Kraft in Richtung des Schafts, da muß eine stabile Innenklemmung plus Kappe her, um nicht nach jeder Bremsung wieder Spiel im Lenkkopf zu haben.
 
die Ahead Bauweise
ist ungeeignet, um den Lenker höher zu stellen?
Man braucht eine neue Gabel mit längerem Schaft, um den Vorbau höher zu platzieren? Oder einen abgwinkelten Vorbau?
Mit böser Zunge gesprochen geht es also um die mittelfristige Umsatzsteigerung durch den Verkauf wichtiger Zusatzteile, neuer Gabelm und anderer Rahmen, damit das Upwrong weniger zwickt und der Weg zum Liegerad geebnet wird?
Was für ein unglaublicher Quatsch, nur weil irgendwer nicht in der Lage war, Zange und Schlüssel gleichzeit zu halten und gefühlvoll zu kontern, um das Gabelkonuslager korrekteinzustellen.
Industrieschrott schon vor der Produktion. Man konnte es auf dem Papier schon sehen. Und niemand hat es verhindert.
So fängt es immer an :p
:LOL: Gruß Krischan
 
Wobei ich sagen muss das diese Klemmkonussache der klassischen Vorbauten gerade beim Gebrauchtradkauf auch ihre Tücken haben kann. Ich hab mal bei einem recht lange und mit Kraft den Vorbau aus dem Schaftrohr rausgedreht, weil das Ding so fest saß.
 
Es gibt ganz unbestritten Vorteile des Ahaedsystems. Wenn alles passt, ist es sicher super. Aber für Kinderräder ist es schon mal gonnix. Auch schnell wachsende Jugendliche sind aus meiner Elternsicht nur teilgeeignet...
Ich bin jedenfalls froh über diesen Faden und eine meiner Täuschungen hat sich verflüchtigt.
Ent-Täuschungen können sooo schön sein :)
Gruß Krischan
 
Mit böser Zunge gesprochen geht es also um die mittelfristige Umsatzsteigerung durch den Verkauf wichtiger Zusatzteile, neuer Gabelm und anderer Rahmen, damit das Upwrong weniger zwickt und der Weg zum Liegerad geebnet wird?
Mit netter Zunge gesprochen:
Man hat ein System gefunden ist, das leichter als das bisherige ist, damit die Rennradler noch schneller den Berghoch kommen.

Ich habe aber auch den Eindruck das man AHEAD häufiger nachziehen muss.
Dafür hat so mancher Schrauber die klassischen Steuerlager geschrottet, weil diese zu fest anzogen wurden.

Mich überzeugt AHEAD übrigens auch nicht.
 
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