About Rollwiderstand relativ zu Radanzahl

Beim Mehrspurer, besonders ungefedert und schmal, führen einseitige Bodenunebenheiten zu einem zusätzlichen "Hinundher am Fahrer", während ein Einspurer nur ein "Aufundab" und ein kleineres "Vorundzurück" produziert. diese Bewegungen sind "unelastisch" (gedämpft durch den Fahrer) also verlustbehaftet.
auf der anderen Seite:

fahre ich mit dem Einspurer über ein 1cm Steinchen, muss mein Popo, mein Körper über dem Frontrad um 1cm gehoben werden

fahre ich mit dem Trike über ein 1cm Steinchen, dann wird das rechte oder linke rad um 1cm gehoben, der Rahmen in der Mitte aber nur um einen halben cm, und somit mein Körper nur um einen 1/2 cm

vereinfacht gesagt..

deshalb sind beim ungefederten Trike einseitig genommene Unebenheiten (z.b. Temposchwelle die man so umfahren kann, dass nur noch 1 Rad drüber muss)
viel angenehmer als die selbe Temposchwelle mit dem Einspurer genommen

natürlich: beim Enspurer hat man öfters die Chance solche Stellen generell zu umfahren
 
@Kulle : Das bringt was, ja. Die "Aeroschutzbleche" von Roland, die Velomo auch verbaut, machen ohne Radscheibe nicht langsamer, mit Radscheibe sogar leicht schneller. Da die frontfläche des Rades aber deutlich ansteigt, wird der bessere Komponenten-cw-Wert wieder großteils kompensiert.

Wenn man schon ein schnelles Trike hat, bringen aber Radscheiben (innen UND außen!) einiges. Verschiedene Messungen auf ebenen Teststrecken sagen was von 1-3km/h bei 200W, je nach Windrichtung, Reifen, Felgenform, usw. usw. Also recht erheblich.
 
Wobei man darauf hinweisen sollte, dass das die Autoren über in den USA üblichen Straßenoberflächen reden und "feiner Asphalt" für sie so aussieht:
Anhang anzeigen 210031
Warst du schon mit dem Rad in den USA? Bei meiner Durchquerung (11'000 km) 2016 konnte ich nicht feststellen, dass es dort generell schlechter rollenden Belag gäbe. Guter Asphalt rollt dort genau so gut wie guter Asphalt in DACH.
 
Ja, rollt gut und leise* auf solchem Belag.
*auf dem Zweirad-Lieger mit 35mm Reifen, anderes kann ich nicht beurteilen
 
Zur Ausgangsfrage:
About Rollwiderstand relativ zu Radanzahl

Wenn alle Räder (2, 3 4, oder mehr) gleich sind ist der RoWi den man überwinden muss gleich ... (Gewicht verteilt sich auf alle Räder)

Letztendlich verhält sich der Unterschied, wie ich schon geschrieben habe, nur aufgrund (je nach Untergrund) auf ein, zwei, drei oder sonstige Mehrspurer unterschiedlich.

Ein Trike hat meisens kleinere Räder (3 x 20") und dadurch einen RoWi Nachteil ... kleinerer Durchmesser (Rad) stößt härter gegen Hindernisse (Steine ... Unebenheiten).

Der größte Unterschied ergibt sich letztendlich aus der Spuranzahl.
Auf gutem Asphalt/Makedam (gleicher RoWi für jede Spur) gibt es so gut wie keinen Unterschied.
Aber Abseits der breiten, schönen Wege, mit unterschiedlichen Untergründen (z.B. Feld- Wirtschaftswegen oder Singlertrails) hat man dann gegen einen erheblichen höheren Widerstand zu kämpfen.

Und die Diskussionen über z.B. Radlagerverluste oder sonstiges, ist wie wenn ich nach Mäusen schaue, und einen Elefanten suche.

Grüßle Harry
 
Da muss auch ich nochmal in die Korinthen...:
fahre ich mit dem Einspurer über ein 1cm Steinchen, muss mein Popo, mein Körper über dem Frontrad um 1cm gehoben werden
...
vereinfacht gesagt..
Das war aber eine Stufe zu weit vereinfacht!
Deine Füße 1,5cm (Kurzlieger) und dein Popo 0,5cm.
hinten dein Popo wieder 0,5 cm aber dein Kopf 0,7 cm - dieser Teil ist beim Trike gleich.
Der Vorderteil ist bei "senkrecht" angefahrenen Schwellen auch für's Trike gleich, weshalb ich die genau wie du schräg fahre oder bei Bremsbalken nur mit einem Rad. Mir machen die entstehenden Querbeschleunigungen am Sitz nix, aber Victoria kommt damit gar nicht klar, die hab ich erst mit dem Einspurer zum Liegerad fahren gebracht - und das hat sie lieber einige Stunden in der Tiefgarage geübt, als weitere Trikeausfahrten zu machen. Die Menschen sind eben verschiedenen...
 
also das ist für mich aber dann ebenfalls zu sehr vereinfacht bzw. falsch ;-)

du scheinst lange Beine zu haben (Avatarbild) - bei dir mögen es 1,5cm sein
bei mir mit meinen kurzen sinds bei den Füßen dann nur 1,345cm
:)

und Kopf: also wenn wir genau sind, dann ist es nicht gleich zw. Trike und Liegerad... der Unterschied mag sehr sehr klein sein, aber gleich eben nicht
außer dein Kopf sitzt bei Liegerad und Trike genau über der Hinterachse

gilt für einseitige Schläge beim Trike

auch der Luftdruck spielt ne Rolle..
am Trike hat man 2 Vorderräder, womit sich die Luftdruckgeschichte anders darstellt..
fährt man gleichen Luftdruck auf den 20" Pellen wie am Einspurer, werden die Reifen aufgrund der geringeren Auflast gefühlt deutlich härter im Komfort
beliebig niedrigen Luftdruck kann man auch nicht fahren, weil beim Trike Querbeschleunigung dazukommt, und dass je nach Reifen Reifenmordend sein kann, zuwenig Luftdruck in schnellen Kurven zu haben

in der Praxis schauts bei mir dann mit ungefederten Trike und Liegerad so aus:

einseitige Schwellen/Kanten/Kanaldeckel/Schlaglöcher sind am Trike deutlich angenehmer, wegen der reduzierten vertikalen Auslenkung des Rahmens
die Schläge werden abgemildert, deutlich reduziert
(z.b. kann ich am straßenrand mit Trike fahren und dem ungefederten rechten Rad Kanaldeckel mitnehmen ohne das das groß stört, wärend am Liegerad die selben Kanaldeckel schon sehr unangenehm wären)

umgekehrt sind dann aber Kanten die im 90° Winkel zur Fahrbahn verlaufen (wo beide Laufräder beim Trike den Schlag dann gleichzeitig kriegen, keine Rahmenauslenkungs-Reduzierung stattfindet) mit dem Liegerad angenehmer als mit dem Trike

was einseitig genommene Bodenunebenheiten beim Trike nochmals angenehmer macht: der Schlag kommt nur auf die Vorderrachse, wärend beim Liegerad vorne nicht nur stärker kommt, sondern er zwingend auch noch von hinten kommt...

ALLERDINGS: sind fast alle Unebenheiten die man mit dem Trike einseitig nehmen kann, mit dem Einspurer dann auch gänzlich zu umfahren...

und dann kommt noch die Sache mit 3 Spuren vs. 1 Spur -> Schlaglochhäufigkeit dazu

naja. ist mal so, mal so
 
bezüglich Spur:
mir ist bei Fahrradanhängern aufgefallen - die mit Schnellsteckachsen, wie man sie z.b. von Hunde oder Kinderanhängern kennt -
die sind alle sehr kippelig...
die Achsen sollen ja leicht eingesteckt werden können, haben einiges an Spiel
kein Vergleich zum sitz meiner Trike oder Velomobil-Vorderräder - da kippelt gar nix
also von einer definierten Spur kann bei diesen Schnellverchluss-Rädern an Anhängern da keine Rede sein..

denke wenn man mit Anhänger fährt (2 Spur-anhänger) wird man hier bei nicht durchgehender Achse wohl meist ne sehr schlechte Spur haben..
einzig das relativ geringe Anhängergewicht in Relation zum systemgewicht von Fahrrad+Fahrer relativiert dann die Größe es Rollwiderstandes etwas..

ich kann mit meinem 2-Spur-Anhänger trotz dieser "kippeligen, die Spur verstellenden Räder" immernoch Rennräder jagend (mit dem Fujin als Zugfahrzeug)
der Anhänger wiegt leer 10kg.... das fällts dann nicht so arg auf, wenn die Spur nicht perfekt ist
 
Wer von Euch hat ein Trike mit perfekt eingestellter Spur?
Ich vermute niemand. Auch der Ausrolltest gibt nur einen Hinweis.
Ein solches Trike rollt wahrscheinlich leichter als ein Einspurer, bei gleichen Parametern der Reifen wie Reifentyp, Druck, Breite.
Ich mache mir schon länger Gedanken über eine Einstellvorrichtung, ähnlich wie ein Bremsenprüfstand beim TÜV für PKW.
Wer interesse hat, so was zu baue, kann sich bei mir melden.....
Grüße von Pete
 
Wer von Euch hat ein Trike mit perfekt eingestellter Spur?
Ich vermute niemand. Auch der Ausrolltest gibt nur einen Hinweis.
Na, ja. Besser als eine Umdrehung der Spurstange (also 1mm bei M6) geht es halt nicht. Das ist aber schon sehr nahe an "Perfekt"
Ein solches Trike rollt wahrscheinlich leichter als ein Einspurer, bei gleichen Parametern der Reifen wie Reifentyp, Druck, Breite.
Auf infinitesimal glattem Asphalt möglicherweise gleich gut. Sobald der Belag sichtbar rau (und i.d.R. auch über die Fahrbahnbreite ungleichmäßig abgefahren/ beschädigt) ist, läuft ein Dreispurer schlechter als ein Einspurer.
 
Na, ja. Besser als eine Umdrehung der Spurstange (also 1mm bei M6) geht es halt nicht. Das ist aber schon sehr nahe an "Perfekt"
halbe Umdrehung geht auch noch..
wobei ich hier letztens bei vElomobil mal gelesen habe, dass zwiscshen halber Umdrehung und ganzer Umdrehung praktisch kein unterschied merh spürbar ist, zu vernachlässigen ist
 
Wenn man ne Spurstange mit links und rechts gewinde macht lasst es sich stufenlos einstellen. Macht Peter de Rond. Ausrollprobe zeigt nicht ein Ding, es zeigt zwei, nahmlich das Verband zwischen Spureinstellung und Ausrollabstand. Mehr braucht man nicht.
 
Zeig sie uns doch einmal deine Einstellvorrichtung.
hallo Delta Hotel,
hier erst einmal in Worten beschrieben die gut erklärbare Version, es geht auch etwas einfacher:
Nimm ein 1m Vierkantrohr 15x15mm und lagere es Drehbar, mache einen Antrieb mit Zählwerk ran.
Auf dem Vierkant langsverschieblich gelagert zwei Rollen von etwa 120mm Durchmesser.
Das ganze befindet sich auf dem Boden.
Darauf stellst Du das VM, so dass beide Vorderräder auf den Rollen laufen.
Das Hinterrad steht 15cm höher (Rollendicke), das ganze VM soll etwa orthogonal zu der Vierkantwelle stehen.
VM soll so stehen, das Hinter- und Vorderräder gleich hoch stehen und das ganze VM so befestigt, dass die Nabe der Vorderräder genau über der Vierkantwelle steht.
Messung:
Miss jetzt den Abstand zwischen den beiden Rollen. Drehe die Vierkantwelle 200 Umdrehungen.
Ist die Spur falsch eingestellt, haben sich die Rollen nach 200 Umdr. entweder aufeinander zu oder voneinander weg bewegt.
Nach einigen Versuchen weißt Du auch, wie Du mm Verschiebeweg der Rollen in Steigung Gewinde der Spurstange umrechnen kannst. Dann ist im optimalen Fall nur Messen, einstellen, Kontrollmessung erforderlich.
Grüße von Pete
 
Deine Vorrichtung geht davon aus, dass
die Haftreibung der Reifen an deinen 120mm Rollen wesentlich größer ist als die Losbrechreibung deiner Rollen auf dem 4-Kant, das würde ich nur dann glauben, wenn die Rollen mit Linearwälzlagern o. Ä an deinem 4-Kant befestigt wären.
Außerdem ist ja nicht auszuschließen, dass im praktischen Betrieb z. B. eine minimale Vorspur bessere Ergebnisse bringt als genau parallele Räder, das ist aber von Fahrzeugtyp, Radaufhängung und Verschleiß der Lager abhängig...
Auf deine Vorrichtung übertragen bekommst du andere Ergebnisse wenn deine 4kantachse vor, mittig unter oder nach der Vorderradachse positioniert ist, und du kannst nicht sagen welche Position dem Straßeneinsatz besser entspricht...
 
Wer von Euch hat ein Trike mit perfekt eingestellter Spur?
Ich (am 3x26"/3x28" Trike). Eigentlich will ich schon seit über nem Jahr die klappernden igus-Kugelköpfe austauschen, aber weil die Mittelnaht neuer GP5000 in der Regel erst nach ca 400km* abgefahren ist, schraub ich da nicht dran rum. Das bekomm ich nie wieder so gut hin**! :ROFLMAO:

Oder die Vorderräder zentrieren sich, dank des leichten Spiels in den Kugelköpfen, während der Fahrt. Glaub ich zwar nicht so ganz, aber ne bessere Erklärung fällt mir nicht ein.

*ca 250-300km mit den 26" GrandPrix, aber mit den kleineren Rädern fahr ich in der Regel schneller durch enge Kurven
**justiert war es (mit am Quer-Rahmenrohr verzurrtem Lenker) auf knapp 1mm Vorspur mit 28" Vorderrädern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eins habe ich vergessen:
Gemessen wird natürlich mit Fahrer drin.
Durch die drehende Belastung der Rolle auf der Vierkantwelle wird das Losbrechmoment leicht überwunden.
Pete
 
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