26" Knicklenker - Geert van der Weide

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Hallo Allseits,

ich habe heute ein Schätzchen abgeholt, über das ich gerne mehr wüsste.

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Kennt das Jemand?

Der Verkäufer konnte zu dem Namen "Geerd van der Weiden" auch nicht mehr sagen.
Es könnte der Designer sein. Oder der Hersteller? Oder beides?
Und die Schreibweise des Namens ist auch nicht sicher...
Er meinte aber, da gab's mal eine Firma mit dem Wort "spezialized" oder so im Namen.

Mit einer Internetsuche bin ich nicht wirklich fündig geworden.

Aber vielleicht gibt's hier Leute die mehr wissen?

Gruß aus Graz, Harald

PS:
Noch hab ich das Rad nicht in Graz. Wenn's da ist, kann ich auch ggf. weitere Fragen beantworten.
Ich bin auch schon gespannt, was das im Vergleich zum Flevo Racer wiegt...
Im Moment kenne ich selbst nur die Fotos.
 
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Tja, mit dem Ding in den Kleinanzeigen hab ich auch geliebäugelt...

Deutlich schöner als die Flevos!

Die Anpassung an unterschiedliche Körperlängen schien mir bei dem Rad jedoch schwieriger, deshalb habe ich Abstand genommen...

P.S.
Mir ist nicht so ganz klar, ob da überhaupt der Sitz verschoben werden kann?
 
Mir ist nicht so ganz klar, ob da überhaupt der Sitz verschoben werden kann?
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Sieht für mich nach einem Sitzschlitten aus. An der Vorderkante des Sitzes ist wahrscheinlich keine Verbindung zum Gelenk, ich denke, das täuscht auf dem Foto.

Ich finde das gesamte Vorderteil ziemlich filigran, zumal es keine Dreieckskonstruktion darstellt. Ich bin gespannt auf die Fahreindrücke von @einrad.

Gruß Fetzer

Edit: das Rad ist auf der Webseite des Flevofanclubs von @Racertje gelistet, siehe hier. Unter dem Namen "Geert van der Weide". Offenbar von ca. 1995.
 
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Oha, das waren aber viele Antworten...

Edit: das Rad ist auf der Webseite des Flevofanclubs von @Racertje gelistet, siehe hier. Unter dem Namen "Geert van der Weide". Offenbar von ca. 1995.
Danke @Fetzer (und Danke Martin), schön, das hier zu sehen.
Ich häng gleichmal einen Screenshot an:
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Vorlauf?
Oha, das hatte ich gar nicht kapiert. Ich hätte das schöne Ding aber wohl dennoch genommen...
Bin schon selbst gespannt, was das wird und bin grundsätzlich überzeugt, das fast alles fahrbar ist. :)

Ich finde das gesamte Vorderteil ziemlich filigran, zumal es keine Dreieckskonstruktion darstellt.
Ich sehe die Dreiecke vorne und hinten.
Das ist einer der Gründe, warum's mir gut gefällt.
Das Dreieck in blau ist offensichtlich.
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Aber klar, das Tretlager will um die grüne skizzierte Linie drehen.
Da kann nur das geknickte Profil oberhalb des Vorderrads gegenhalten.
Schaumamal, ob da meine Beine oder der Rahmen mehr halten... :)

Ich würde es mit Geert statt Geerd versuchen.
Das hatte ich versucht, aber dennoch keine besseren Ergebnisse erhalten...
Vielleicht sind Deine Suchergebnisse mehr nach Liegerädern gebürstet?

Und zuletzt: Der Sitz?
Eigentlich würde da auch ein Stoffsitz, wie bei der Rostbraunen von @Nemberch passen.
Kann sein, dass da noch eine Änderung kommt...
Ich würd's aber so umbauen, dass man wieder auf den Originalzustand zurück bauen kann.

Jetzt aber erstmal ein Süß-Zitat:
Na dann, gut' Nacht!

Harald
 
Nun ein ausgiebiger Artikel dazu: https://www.delta.tudelft.nl/article/de-ligfiets-van-eitje-tot-raspaard

Das Rad hört anscheinend auf den Namen "Special" und es gab's wohl ab 1994/95 einige Jahre lang.
Eine klassische, alte Liegeradgeschichte, wie die 'Van der Weide Special Products' in Boxtel entstanden ist ... :)

CAMPUS

21. September 1995 - 00:00

Das Liegerad: vom Ei zum Vollblüter

Ein Liegerad mit den Vorteilen eines normalen Fahrrads. Geert van der Weide, Student des Bauingenieurwesens im sechsten Semester, hat eine Reihe von Rahmen fertiggestellt, die nach Kundenwünschen gefertigt werden können.

Ein Liegerad ist nicht irgendein Fahrrad, sondern ein Hightech-Zweirad. ,,Es ist ein teures Hobby, und ich dachte, es wäre klüger, eine Serie von Fahrrädern zu bauen als jedes Mal nur eines", begründet Geert van der Weide seine Entscheidung, sein Hobby zum Beruf zu machen. Schließlich kostet der Kauf von Schweißgeräten und Materialien Geld.

Bevor er nach Delft kam, studierte Van der Weide ein Jahr lang Maschinenbau an der TU Eindhoven. Im Rahmen eines Materialverarbeitungskurses baute er dort ein Flevobike, ein gefedertes Liegerad mit Vorderradantrieb und Mittelgelenk. Das Flevobike ist der Vollblüter unter den Liegerädern. Die große Herausforderung besteht darin, das Biest auf dem richtigen Kurs zu halten. Die Lenkung erfolgt durch Gewichtsverlagerung, und es erfordert einiges an Training, bis man das Rad unter Kontrolle hat. Erst nach rund tausend Kilometern fühlt man sich sicher auf dem auch optisch ansprechenden Modell. Der Drehpunkt des Vorderrads liegt beim Flevobike unter dem Sitz, was die Möglichkeit bietet, dem Rad einen Vorderradantrieb zu geben. Viele der über 30 anderen Liegeradmarken haben aus konstruktiven Gründen einen Hinterradantrieb. Dies führt jedoch zu einer etwa drei Meter langen Kette mit allen damit verbundenen Nachteilen in Bezug auf Wartung und Bruchgefahr. Abbildung 1 Die große Herausforderung besteht darin, das Biest auf Kurs zu halten. Das Flevobike gefiel Van der Weide, und er baute weiter an diesem Konzept.

Seit November 1994 produziert er das Special, eine Kreuzung zwischen einem Flevobike und einem normalen Fahrrad. Der Vorteil des Special ist, dass man das Fahren schneller lernt als auf einem Flevobike'', sagt Van der Weide. ''Das Fahrrad will von sich aus geradeaus fahren. Da der Radstand mit dem eines normalen Fahrrads vergleichbar ist, kann das Special mit einem Fahrradträger auf dem Rücksitz eines Autos transportiert und wie jedes andere Fahrrad auf den Gepäckträger gestellt werden. Für den Transport im Zug lässt sich das Special auf Faltradgröße reduzieren. Ein Kinderspiel. Trotz des kleinen Marktes ist das Angebot an Liegerädern sehr vielfältig.

Für diejenigen, die nicht gerne bei Schnee und Regen auf dem Rücken über die Straße rasen, gibt es zum Beispiel geschlossene Versionen. Das Fahrrad ist dann in ein Aluminium-Ei eingebaut. Die rund vierzig Kilo, die der Radler zum Anfahren braucht, sind weniger für die Stadt geeignet, aber auf langen Strecken kann das Rad locker mit einem Moped mithalten.

Der Antrieb des Liegerades muss nicht unbedingt ein klassischer Pedalsatz sein. Für echte Sportfanatiker gibt es ein Ruderrad zu kaufen. Durch das Hin- und Herbewegen des Lenkers saust man wie in einem Skiff über die Schie über die Straße. Mit einem jährlichen Absatz von etwa 1.000 Stück ist der Liegeradsektor im Vergleich zum normalen Fahrradmarkt ein Zwerg. Van der Weide sieht die Zukunft jedoch positiv. ,,Der Markt für Liegeräder wächst. Das Entwerfen und Bauen mache ich neben meinem Studium, aber es nimmt langsam professionelle Formen an.

Für den Verkauf hat Van der Weide die Firma 'Van der Weide Special Products' gegründet. In Boxtel steht eine Reihe von Rahmen bereit, um montiert zu werden. ''Eine Nexus-Gruppe mit sieben Nabenschaltungen ist für dieses Fahrrad am besten geeignet. Dieses System ist wartungsarm und in Kombination mit der kurzen Kette und anderen Gadgets erfordert die Wartung des Special nur wenig Zeit. Wer das bevorzugt, kann aber auch ein Rennrad oder ein ATB-System einrichten.

Van der Weides nächstes Projekt ist die Entwicklung eines Dreirads mit zwei Vorderrädern und einem Hinterrad. Dieses Dreirad wird genauso ausrichtbar sein wie ein Auto.
 
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Die Übersetzung könnte auch in den Stilblütenfaden:
Eine Nexus-Gruppe mit sieben Nabenschaltungen
Für diejenigen, die nicht gerne bei Schnee und Regen auf dem Rücken über die Straße rasen, gibt es zum Beispiel geschlossene Versionen.
kann das Special mit einem Fahrradträger auf dem Rücksitz eines Autos transportiert und wie jedes andere Fahrrad auf den Gepäckträger gestellt werden.
 
@Krischan :
Keine Ahnung.
Er hat aber lt. dem Artikel eine kommerzielle Firma gegründet um diese Räder zu verkaufen.
Da würde ich keine öffentlichen Pläne erwarten... :)
 
Danke!
Das Special ist ein FlevoBike/Flevo Racer-Derivat mit einem gestreckten Sitz, hergestellt von Van der Weide Special Products. Obwohl es eine Rennversion gibt, liegt der Schwerpunkt nicht auf der Geschwindigkeit, sondern auf dem Komfort. Die Radgröße beträgt 24" (nur ATB), 26" oder 28" (nur Comfort, Race und Travel). Die aufgeführten Modelle unterscheiden sich nur in der Ausstattung (Reifen, Licht, Schaltung). Standardmäßig untersteuert das Rad, Top Steer ist auch möglich, obwohl ich denke, dass der Nutzen davon aufgrund des Frontantriebs begrenzt ist. Nur Hinterradfederung. Im Gegensatz zum FlevoBike scheint man das Special bereits nach einer halben Stunde Übung fahren zu können.
 
Noch hab ich's nicht, aber kommende Woche sollte klappen.
Und ich hab grad gesehen, dass das Ding sogar ein Kettenspannerchen hat:
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:) , Harald

PS:
Mein erstes 2*26er Radl, das sich gut verschicken lässt...
 
Oh, ein wenig neidisch könnte man ja da werden - sieht ja fast besser aus als in der kleinanzeige. Hoffentlich kommt es gut (an) !
 
Ach herrje, und das war in Berlin! Wieso habe ich das denn nicht mitbekommen?
Naja, sowieso schon zu viele Flevos. Aber das ist ja echt mal was anderes.
Viel Spaß damit und lasse uns teilhaben, @einrad!
 
Teilhabe? Na klar, für wos hamma denn des Forum...? ;)

Nach gut einer Woche quer durch D...
... mit viel "Vorbereitung" bei DHL ...
...kaum war's in Ö, war's dann auch gleich im Paketshop abzuholen!

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Von dort war's nicht weit nach Hause.
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Ausgepackt wird am Wochenende...
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Gruß, Harald
 
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Schicke Transportlösung!

Glückwunsch und viel Spaß beim Auspacken! Bewundernswert, dass Du so lange damit warten kannst.
 
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